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Verpackungsmaschine zum Herstellen, Füllen, Evakuieren und Verschließen
von Faltbeuteln Zusatz zum Patent 1 039 916 Die Erfindung bezieht sich auf eine
Verpackungsmaschine zum Herstellen von Faltbeuteln aus einem streifenförmigen Material
und Füllen derselben mit einer zum Erfassen des vorderen Streifenendes dienenden
Zange und einem sich quer zum Streifen erstreckenden Faltbügel, der winkelrecht
auf den Streifen zu und von ihm weg in Übereinstimmung mit dem Vorschub des Streifens
zwecks Ausbildung einer Querfalte beweglich ist, wobei bewegbare Halteelemente zum
Erfassen des Faltbeutels und bewegbare Verschlußelemente zum Verschließen desselben
angeordnet sind, nach Patent 1 039 916.
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Es ist bereits eine Verpackungsmaschine bekannt, bei der die fertigen
Tüten der Maschine zugeführt werden, die dann verschiedene Stationen durchlaufen
In den Anfangsstationen werden die Tüten aufgestellt, gefüllt und zugefaltet, wobei
jeweils die Tüten von einer sich bewegenden Haltevorrichtung erfaßt werden. Wenn
die Tüte in der letzten Station angelangt ist, wird ein Evakuierungsgefäß über diese
gestülpt. worauf dann die Evakuierung erfolgt. In diesem Evakuierungsgefäß sind
auch bewegbare Falt- und Verschließelemente angeordnet, durch die ein Verschließen
der evakuieften Tüten erfolgt. Bei dieser Verpackungsmaschine ist also der Evakuierungsvorgang
in den allgemeinen Ablauf der Verpackung und des Transports der Tüte von Station
zu Station eingebaut, und es sind bei dieser Konstruktion das Evakuierungsgefäß
und seine Bewegungsmittel völlig unabhängig von der Vorrichtung zum Erfassen und
Transportieren der Tüte. Eine derartige Maschine ist im Hinblick auf die große Zahl
der benötigten Stationen verhältnismäßig groß. Ferner müssen bei einer solchen Maschine
fertige Tüten zugeführt werden.
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Bei der eingangs gekennzeichneten Verpackungsmaschine besteht nun
das Neue darin, daß die Verschluß elemente und während des Verschließens auch die
Halteelemente im Innern eines an sich bekannten, evakuierbaren, verschließbaren
Gefäßes angeordnet und die Halteelemente zum Erfassen des Faltbeutels aus dem geöffneten
Gefäß herausbewegbar sind und nach dem Verschließen den Faltbeutel freigeben. Der
Vorgang ist dabei so, daß der in der Maschine selbst geformte Faltbeutel von den
Halteelementen erfaßt wird, die zu diesem Zweck mindestens zum Teil außerhalb des
evakuierbaren Gefäß es herausbewegt und anschließend wieder zusammen mit dem Faltbeutel
in das Gefäß hineinbewegt werden. Diese Art des Erfassens und Bewegens hängt eng
mit der Bildung des Faltbeutels durch den Faltbügel zusammen.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Konstruktion werden also sämtliche Vorgänge
in einer einzigen Station durchgeführt, d. h., es wird in dieser Station nicht nur
der Faltbeutel gebildet und gefüllt, sondern auch evakuiert und geschlossen. Damit
ergibt sich eine Verpackungsmaschine für diese Art von Faltbeuteln, die ein Minimum
an Teilen benötigt und einen außerordentlich kleinen Raumbedarf aufweist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Maschine, Fig. 2 und 3 Teilansichten
der Maschine in größerem Maßstab, wobei einzelne Teile geschnitten sind.
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Das Ausführungsbeispiel stellt eine Verbesserung der in dem deutschen
Patent 1 039 916 beschriebenen Maschine dar, und eine Anzahl der dort beschriebenen
und dargestellten Einzelheiten sind hier weggelassen, um so das Verständnis zu erleichtern.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind die verschiedenen Teile der Maschine in einem Gestell
4 angeordnet. Eine Rolle 6 eines Kunststoffstreifens 7, vorzugsweise eines Filmes
aus durchsichtigem, thermoplastischem Kunststoff, ist auf einem am Gestell 4 befestigten
Arm 5 drehbar angeordnet. Von dort wird der Streifen iiber eine Führungsrolle geführt
und bewegt sich durch ein Paar von Vorschubrollen 8 hindurch, von denen mindestens
eine vorzugsweise periodisch angetrieben ist, um den Streifen synchron mit den übrigen
Arbeitsgängen der Maschine zu transportieren.
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Eine normalerweise offene Backen 10 aufweisende Zange ist an einem
senkrechten Teil 9 des Gestells befestigt und befindet sich im Ruhezustand in einer
zurückgezogenen
Stellung, aus der sie dann zu einem vorbestimmten Zeitpunkt auf das Streifenende
zu vorgeschoben wird. Bei dieser Vorwärtsbewegung erfassen die Backen 10 die vordere
Kante des Streifens und halten diese bei ihrer Rückkehr in die Ruhestellung fest.
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Ein nicht dargestellter Faltbügel ist zwischen den Vorschubrollen
8 und den Backen 10 angeordnet und hat vorzugsweise die Form eines Flachstabs, der
sich quer zum Streifen erstreckt. Der Faltbügel bewegt sich in bestimmten Phasen
eines Arbeitsspieles senkrecht auf den Streifen zu bzw. von dem Streifen weg und
ist normalerweise in seiner oberen Stellung.
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Wenn dann die Zange das Streifenende erfaßt hat, bewegt sich der Faltbügel
nach unten, um eine Querfalte zu bilden, wobei die Tiefe durch Einstellung der Hublänge
des Faltbügels bestimmt ist. Die Vorschubrollen 8 werden angehalten, wenn der Faltbügel
seine untere Endstellung erreicht hat, worauf der Faltbügel in seine Ausgangsstellung
zurückkehrt.
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Wenn feste Waren verpackt werden sollen, z. B. geräucherte Fleischscheiben,
so kann die Tasche auch dann gefüllt werden, wenn sie an beiden Enden offen ist.
Die Füllung kann mit Hilfe eines nicht zarge stellten Trichters erfolgen, der auf
und ab beweglich ist. Bei Rückkehr des Faltbügels in seine obere Stellung bewegt
sich dann dieser Trichter automatisch in die obere Öffnung der Querfalte, d. h.
der vorgeformten Tasche - im folgenden Beutel genannt-, hinein, um die betreffende
Ware einzulegen, worauf der Trichter sofort wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt.
Eine nicht dargestellte Schere ist zwischen den Vorschubrollen 8 und dem Faltglied
angeordnet, um den gefüllten, vorgeformten Beutel vom Streifen der Rolle abzutrennen.
Die Schere beginnt jedoch ihre Schneidoperation erst nach einer gewissen Verzögerung,
wie dies aus der nachfolgenden Beschreibung im einzelnen hervorgeht. Alle vorerwähnten
Teile und Vorrichtungen sind bereits in dem deutschen Patent 1039916 beschrieben,
so daß auf ihre Einzelheiten nicht näher eingegangen zu werden braucht.
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Unterhalb des Streifenstückes ist ein sich zwischen den Vorschubrollen
8 und den Backen 10 erstreckendes Evakuierungsgefäß angeordnet, das aus zwei schalenartigen
Gefäßhälften 11 und 12 besteht, von denen die Gefäßhälfte 11 am Gestell der Maschine
befestigt ist, während die als Deckel dienende Gefäßhälfte 12 in eine geschlossene
und offene Stellung bewegbar ist. Zu diesem Zweck ist der Deckel 12 von zwei parallelen,
im wesentlichen senkrechten Stangen 13 gehalten, deren untere Enden schwenkbar auf
einer horizontalen Welle 14 angeordnet sind, die sich quer zur Streifenrichtung
erstreckt. Eine am Gehäuse 4 befestigte Feder 15 versucht, den Deckel 12 in seine
offene, in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Stellung zu bewegen. Der Deckel wird
dabei in seine Schließstellung durch ein Gestänge 16 bewegt, das durch eine auf
einer Antriebswelle 17 befestigte Kurve 18 betätigt wird. Die Einzelheiten ergeben
sich deutlich aus Fig. 1.
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Während der Beutel vorgeformt und gefüllt wird, ist das Gehäuse 11,
12 offen, und der vorgeformte, eine Oueffalte bildende Beutel hängt zwischen den
oberen Kanten der beiden Gefäßhälften nach unten.
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Der gefüllte Beutel wird dann ganz in das Gefäß eingeführt, so daß
das Gefäß geschlossen werden kann.
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Hierbei wird der gefüllte Beutel durch eine Haltevorrichtung gehalten,
die später beschrieben wird. Nunmehr können die Backen der Zange 10 geöffnet werden,
und zu gleicher Zeit wird der vorgeformte Beutel
von dem übrigen Streifen mit Hilfe
der Schere al>getrennt, worauf sich die Haltevorrichtung sofort nach unten bewegt,
so daß auch der Oberteil des vorgeformten Beutels in das Gefäß eingeführt wird.
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In Fig. 2 ist die Haltevorrichtung in ihr er unteren Stellung dargestellt.
Sie umfaßt zwei im wesentlichen senkrechte plattenartige Halteelemente 19, 20, die
gegen die entgegengesetzten Seiten des Beutels angepreßt werden. Die unteren Enden
der Halteelemente 19, 20 sind mit Winkelhebeln 21 bzw. 22 verbunden, die auf Zapfen
23 bzw. 24 drehbar angeordnet sind, die aus einem Bock 25 herausragen. Der untere
Teil 26 des Bockes 25 ist mit einer nach unten gerichteten' Stange 27 fest verbunden.
Die Stange 27 ist in einer Stopfbuchse 28 verschiebbar angeordnet, die an der unteren
Wand des Teils 11 angebracht ist, und ragt über die Stopfhuchse hinaus. Wie aus
Fig. 1 hervorgeht, ist das untere Ende der Stange 27 mit einem Ende einer Lasche29
verbunden, und das entgegengesetzte Ende dieser Lasche ist an einen Zapfen 30 angelenkt,
der am Gestell 4 befestigt ist. Die Lasche 29 trägt einen Kurvenfühler 31, der auf
dem Umfang einer Kurvenscheibe 32 aufliegt, die auf einer angetriebenen Welle 33
starr befestigt ist.
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Die die Halteelemente 19 und 20 tragenden Winkelhebel 21 und 22 können
dadurch eine vorbestimmte Relativbewegung durchfiihren, daß in eine Ausnehmung im
Winkel 21 ein Stift 24 eingreift, der seinerseits am anderen Winkelhebel (Fig. 2)
angebracht ist.
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Der Winkelhebel 21 hat einen Arm 36, der sich schräg nach unten erstreckt
und eine Rolle37 trägt. Eine zwischen dem Stift 34 und dem unteren Teilstück 26
des Bockes 25 angeordnete Feder 35 hält die Rolle 37 in Berührung mit einem Kopfstück
38, das in horizontaler Richtung beweglich ist. Das Kopfstück 38 ist mit dem einen
Ende einer horizontalen Stange 39 verbunden, die eine Stopfbuchse40 durchdringt
und in das Innere der Gefäßhälfte 11 hineinreicht. Eine Druckfeder 41, die zwischen
der Außenseite der Stopfbuchse 40 und einer an der Stange 39 vorgesehenen Schulter
angebracht ist, versucht, die Stange und damit das Kopfstück 38 nach links in eine
Endstellung zu bewegen (vgl. Fig. 2), in der die Winkelhebel 21, 22 die Halteelemente
19, 20 im wesentlichen parallel zueinander halten. Das entgegengesetzte, freie Ende
der Stange 39 trägt eine nicht dargestellte Rolle, die auf den Umfang einer auf
der Welle 17 vorgesehenen Steuerkurve abrollen kann.
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Bevor der Beutel gebildet und gefüllt wird, wird die Stange 39 so
weit nach rechts bewegt, daß die Halteelemente 19, 20 um einen bestimmten Winkel
gegeneinander verschwenkt werden. Zur gleichen Zeit wird die Stange 27 nach oben
bewegt, worauf die Halteelemente in geöffnetem, den Beutel umfassenden Zustand während
der Füllung gehalten werden. Sobald dieser Arbeitsgang beendet ist, wird die Stange
39 nach links bewegt, wodurch die Halteelemente zum Ergreifen des gefüllten Beutels
aufeinander zu geschwenkt werden. Wenn der Beutel von den Backen 10 freigegeben
und von dem Streifen wie oben angegeben abgeschnitten wird, wird der Halter in die
in Fig. 2 gezeigte Stellung nach unten bewegt. Danach wird die Gefäßhälfte 12 sofort
durch die Kurve 18 in die geschlossene Stellung geschwenkt. Um einen gasdichten
Abschluß zu erreichen, ist vorzugsweise eine der Gefäßhälften 11, 12 mit einer Gummidichtung
oder einer sonstigen Abdichtung an den Schließkanten versehen.
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Das geschlossene Gefäß wird nun evakuiert, was mit Hilfe einer nunmehr
beschriebenen Vorrichtung
geschieht. Eine in der Wand der Gefäßhälfte
11 (s. Fig. 3) vorgesehene Öffnung 42 steht mit einem Ende eines zylindrischen Ventilgehäuses
43 in Verbindung, das an der Außenseite dieser Wand angebracht ist. Ein Einlaß 44
zum Ventilgehäuse steht mit Hilfe eines Absaugschlauches 45 in Verbindung mit einer
nicht dargestellten Absaugeeinrichtung. Das Ventilgehäuse weist einen Kolben 46
mit einer Kolbenstange 47 auf, die sich durch die hintere Wand des Gehäuses hindurch
erstreckt. Ein Querstück 48 ist am äußeren Ende der Kolbenstange 47 befestigt und
mit einer Lasche 49 verbunden, die parallel zur Kolbenstange außerhalb des Gehäuses
43 angeordnet ist. Die Lasche 49 ist im Gelenk 50 mit dem einen Ende eines Doppelhebels
51 verbunden, der auf einem an einem Arm 52 befestigten Zapfen 53 schwenkbar angeordnet
ist. Das entgegengesetzte Ende des Hebels 51 trägt eine Rolle 54, die auf dem Umfang
einer auf der Welle 53 angeordneten Kurve 55 in Wirkverbindung steht Eine zwischen
dem Maschinengestell und dem oberen Arm des Doppelhebels 51 vorgesehene Feder 56
drückt die Rolle 54 gegen die Kurve 55.
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Wenn das Gefäß 11, 12 offen ist, befindet sich die Rolle54 auf dem
erhöhten Teil 57 der Kurve. Der Kolben 46 ist dann in seiner rechten Endstellung
und schließt den Einlaß 44 zum Ventilgehäuse. Sobald das Ventilgehäuse geschlossen
ist, gleitet die Rolle 54 nach innen auf den vertieften Teil der Kurve 55, so daß
der Hebel entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird und den Kolben nach links bewegt.
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Die Öffnung 42 ist nun mit dem Absaugeschlauch 45 in Verbindung, wodurch
der größere Teil der Luft rasch aus dem Evakuierungsgehäuse abgesaugt wird.
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Falls die Beutel mit einem inerten Gas gefüllt werden sollen, kann
eine entsprechende Zufuhrleitung am Evakuierungsgehäuse angebracht werden. In diesem
Fall weist auch diese Leitung ein Ventil auf, das vorzugsweise automatisch dann
geöffnet wird, wenn genügend Luft aus dem Evakuierungsgehäuse abgesaugt ist.
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Nunmehr wird der Beutel an seinen drei offenen Kanten zur Bildung
einer geschlossenen Hülle gesiegelt, und bei Heißsiegelmaterial geschieht dies durch
elektrisch beheizte, stabartige Siegelelemente, die die Kantenteile des Beutels
von beiden Seiten her erfassen. Ein horizontales Siegelelement 58 ist in der Nähe
der oberen Wand der Hälfte 12 des Gefäßes (Fig. 2) fest angebracht, und dicht unterhalb
dieses Siegelelements sind zwei senkrechte Siegelelemente 59 in einem solchen relativen
Abstand angeordnet, daß die Siegelelemente jeweils dicht hinter einer senkrechten
Kante des Beutels angeordnet sind. In Fig. 2 ist nur ein senkrechtes Siegelelement
59 sichtbar. Ein horizontales Siegelelement 60 ist an der entgegengesetzten Seite
des Beutels gegenüber dem Siegelelement 58 vorgesehen und auf einem Träger 61 angeordnet,
der in horizontaler Richtung in einer am OberteiI der Gefäßhälfte 11 befestigten
Führung 62 verschiebbar ist. In ähnlicher Weise sind zwei senkrechte Siegelelemente
63 unterhalb des Siegelelements 60 vorgesehen, die mit den Siegelelementen 59 zusammenwirken.
Die Siegelelemente 63 sind dabei auf einem Träger 64 angeordnet, der horizontaI
in einer an der Gefäßhälfte 11 befestigten Führung 65 verschiebbar ist. Die unteren
Enden zweier im wesentlichen senkrechter Hebel 66 und 67 sind an eine horizontale
Welle 68 angelenkt. Die gabelförmigen oberen Enden dieser Hebel umgreifen je einen
Zapfen 69 und 70, die an den Trägern 61, 64 befestigt sind. Die Hebel 66, 67 sind
jeweils mit einer horizontalen Lasche verbun-
den, die sich durch eine Dichtungsbüchse
hindurch erstreckt, die am Boden der Gefäßhälfte 11 angebracht ist. Die beiden Laschen
sind in Fig. 2 nicht sichtbar, da sie hinter der Stange 39 und in der gleichen horizontalen
Ebene angeordnet sind. Lediglich die Laschenverbindung mit dem Hebel 66 ist bei
71 hinter dem Kopf 38 teilweise zu sehen. Die äußeren Enden der Laschen tragen Rollen,
die auf den Umfängen der Kurven abrollen, die auf der Welle 17 hinter der Kurve
18 angeordnet sind. Die betreffenden Kurven sind so geformt und eingestellt, daß
das Siegelelement 60 und die Siegelelemente 63 in den betreffenden Phasen des Arbeitsablaufes
sich nach rechts bewegen, um so die Kantenteile des Beutels ungefähr 1 Sekunde lang
die stationären Siegelelemente 58 bzw. die stationären Siegelelemente 59 zur Durchführung
des Siegelns anzupressen. Unmittelbar darauf werden dann die beweglichen Siegelelemente
wieder in ihre Ausgangsstellungen gemäß Fig. 2 zurückgeführt.
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Falls in der Maschine nur Beutel bestimmter Größe hergestellt werden
sollen, so können die drei Heizelemente an den drei Seiten des Beutels einstückig
und U-förmig ausgebildet sein, und in diesem Fall ist lediglich eine Betätigungsvorrichtung
erforderlich. In einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch die Maschine für Beutel
verschiedener Größe einstellbar, wobei gegebenenfalls auch Streifen verschiedener
Breite verwendet werden. In diesem Fall muß die Heizvorrichtung aus getrennten Teilen
bestehen, so daß die senkrechten Teile in einem Abstand eingestellt werden können,
der der Breite des Streifens entspricht. Hierdurch ergibt sich jedoch ein weiteres
Problem. Sogar wenn die Siegelelemente mit großer Genauigkeit hergestelIt sind,
können sich kleine Zwischenräume zwischen der Unterseite der horizontalen Siegeldemente
und den benachbarten oberen Enden der senkrechten Siegelelemente bilden. Derartige
kleine Räume reichen aus, um kapillare Kanäle durch die versiegelten Kanten der
Beutels zu bilden, und in diesem Fall würde sich der evakuierte Beutel rasch wieder
mit Luft füllern. Um diese Gefahr auszuschalten, ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
das Siegelelement 60 zuerst zu bewegen und dadurch die obere Naht des Beutels in
einer ersten Verfahrensstufe zu siegeln. Anschließend wird der Beutel leicht abgesenkt,
beispieIsweise um 5 mm, und zu diesem Zweck ist die die Höhe der senkrechten Halteelemente
19, 20 einstellende Kurve mit einem entsprechenden, vertieften Kurvenstück versehen.
Wenn die vertikalen Siegelelemente 63 dann aufeinander zu bewegt werden, so überlappen
die senkrechten Siegelstellen die horizontale Siegelstelle um einige Millimeter.
Auf diese Weise können die Beutel vakuumdicht oder gasdicht für lange Zeit zur Aufbewahrung
von Waren verschlossen werden.
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Die Durchführung der Siegelung in zwei Verfahrensstufen ist noch
aus einem weiteren Grunde vorteilhaft. In vielen Fällen wird ein als Pliofilm bekanntes
Material zweckmäßig als Verpackungsmaterial verwendet. Dieses Material hat jedoch
eine gewisse Tendenz, sich bei Erwärmung zu kräuseln. Im vorliegenden Fall könnte
diese Eigenschaft zu einem Aufbiegen der oberen Kanten des in das Gefäß eingeführten
Beutels unter der Wirkung der durch die Siegelelemente erzeugten Wärme führen. In
der Praxis ist es tatsächlich schwierig, die stationären Siegelelemente völlig ohne
eine leichte Berührung mit der benachbarten Seite des eingeführten Beutels zu halten.
Diese Schwierigkeit wird dadurch beseitigt, daß das horizontale Siegelelement 60
das Siegeln der
oberen Haut des Beutels gleichzeitig mit dem Verschließen
des Gefäßes oder unmittelbar nachher durchführt. Die senkrechten Siegelelemente
werden erst betätigt, wenn die Evakuierung und gegebenenfalls eine Füllung mit einem
inerten Gas stattgefunden hat.
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Nach der Evakuierung und dem Verschließen des Beutels wird das Gefäß
11, 12 wieder geöffnet und der Beutel entfernt. Dabei ist es zweckmäßig, vorher
den Tnnendruck wieder dem atmosphärischen Druck anzugleichen. Dies kann durch Offnen
eines Ventils erreicht werden, das im Zusammenhang mit der Fig. 3 näher beschrieben
werden soll.
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Ein Ventilteller 73 ist mit einem eingesetzten Dichtring72 versehen
und verschließt normalerweise eine am Boden der Gefäßhälfte 11 vorgesehene Offnung
74.
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Der Ventilteller ist mit dem einen Ende eines Schaftes 75 verbunden,
der in einer auf einem Halter 76 des Gestells angeordneten Hülse 77 verschiebbar
vorgesehen ist. Das entgegengesetzte Ende des Schaftes 75 ist bei 78 an einem ungefähr
senkrechten Hebel 79 angeschlossen, dessen oberes Ende an einen an einem Arm 81
befestigten Zapfen 80 angelenkt ist. Das untere Ende des Hebels 79 trägt eine Rolle
82, die auf einer auf der Welle 33 angebrachten Kurve 83 abrollen kann. Eine zwischen
dem Halter 76 des Gestells und dem Ventilteller 73 vorgesehene Druckfeder 84 versucht,
das Ventil zu schließen, und hält gleichzeitig die Rolle 82 in Berührung mit der
Kurve 83. Die letztere ist so geformt und eingestellt, daß das Ventil eine kurze
Zeit unmittelbar nach dem Siegeln der senkrechten Kanten des Beutels geöffnet wird.
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Wenn diese Bewegung des Ventiltellers 73 stattgefunden hat, betätigt
die Kurve 18 das Gestänge 16, um die Gefäßhälfte 12 in die offene Stellung zurückzuschwenken.
Ungefähr zur gleichen Zeit bewegt sich das Kopfstück 38 nach rechts, so daß die
senkrechten Halteelemente 19 und 20 auseinandergeschwenkt werden und der fertige
Beutel freigegeben wird. Der Beutel fällt nun nach unten in eine schräge Rinne 85
(Fig. 2), die von einem am Bock 25 befestigten Arm 86 getragen ist. Ein mit einem
Dichtring 87 versehener Verschlußdeckel 88 ist an der Außenseite der Gefäßhälfte
12 vorgesehen, um eine Öffnung 89 vor der Rinne 85 abzudecken. Der Verschluß deckel
wird durch einen Winkelhebel 90 betätigt, der auf einem Zapfen 91 schwenkbar angeordnet
ist. Dieser letztere ist an einem Ansatz 92 befestigt, der an der Außenseite der
Gefäßhälfte 12 vorgesehen ist. Das freie Ende des Winkelhebels trägt eine Rolle
93, die auf einer an einem Teil des Gestells vorgesehenen Kurvenfläche abrollen
kann. Die Anordnung ist dabei derart, daß der Verschluß deckel 88 automatisch beim
Auswärtsschwenken der Gefäßhälfte geöffnet wird, worauf der auf der Rinne 85 nach
unten gleitende Beutel durch die Öffnung 89 austritt. Nunmehr ist die Maschine für
ein neues Arbeitsspiel, d. h. zur Herstellung des nächsten Beutels, bereit. Die
oben beschriebenen Arbeitsvorgänge gehen in der Praxis sehr schnell vor sich In
einem gewissen Umfang hängt die Geschwindigkeit von der Art der zu verpackenden
Waren ab.
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Doch sollte es im allgemeinen möglich sein, zehn bis zwölf evakuierte
Packungen pro Minute herzustellen.
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Wenn flüssige oder halbfiüssige Waren gepackt werden sollen, müssen
die beiden entgegengesetzten Enden des Beutels, d. h. die senkrechten Kanten, vor
der
Füllung beispielsweise durch eine in dem deutschen Patent 1 039 916 beschriebene
Klemuivorrichtung zusammengeklemmt werden. Gemäß der Erfindung kann eine derartige
Klemmvorrichtung auch als Halter dienen, um den Beutel während des Füllens zu halten
und ihn dann in das Gefäß einzuführen. In diesem Fall darf jedoch die obere Naht
des Beutels nicht versiegelt werden, bis das Gefäß evakuiert ist.
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PATENTANSPRtSCIIE: 1. Verpackungsmaschine zum Herstellen von Faltbeuteln
aus einem streifenförmigen Material und Füllen derselben, mit einer zum Erfassen
des vorderen Streifenendes dienenden Zange und einem sich quer zum Streifen erstreckenden
Faltbügel, der winkelrecht auf den Streifen zu und von ihm weg in Übereinstimmung
mit dem Vorschul> des Streifens zwecks Ausbildung einer Querfalte beweglich ist,
wobei bewegbare Halteelemente zum Erfassen des Faltbeutels und bewegbare Verschlußelemente
zum Verschließen desselben angeordnet sind, nach Patent 1 039 916, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußelemente (58, 60: 59, 63), und während des Verschließens auch die
Halteelemente (19, 20), im Innern eines an sich bekannten, evakuierbaren, verschließbaren
Gefäßes (11, 12) angeordnet und die Halteelemente (19, 20) zum Erfassen des Faltbeutels
aus dem geöffneten Gefäß (11, 12) herausbewegbar sind und nach dem Verschließen
den Faltbeutel freigeben.