DE1080407B - Strahlumlenkvorrichtung fuer ein im Querschnitt rechteckiges Schubrohr - Google Patents
Strahlumlenkvorrichtung fuer ein im Querschnitt rechteckiges SchubrohrInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
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- F02K1/002—Plants characterised by the form or arrangement of the jet pipe or nozzle; Jet pipes or nozzles peculiar thereto with means to modify the direction of thrust vector
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Description
DEUTSCHES
Die Forderung nach einer Verkürzung der Start-
und Landestrecken von Flugzeugen führt dazu, nach Möglichkeiten zu suchen, den von Antriebsmaschinen
erzeugten Luft- oder Gasstrahl nach unten abzulenken,
um damit einen Steilstart zu ermöglichen. Um das Flugzeug anschließend aus solch einem senkrechten
Start nach vorwärts zu beschleunigen, ist es notwendig, den Gasstrahl bzw. die auf das Flugzeug wirkende
resultierende Kraftkomponente mehrerer Gasstrahlen kontinuierlich von der senkrechten Richtung in die
Horizontale umzuschwenken, wobei nicht nur der Gesamtschub möglichst vollständig erhalten bleiben, sondern
auch die durch die sogenannte Nachverbrennung mögliche Schuberhöhung voll ausgenutzt werden soll.
Alle bisher bekannten Vorrichtungen für die Strahlumlenkung arbeiten einerseits ohne Nachverbrennung,
andererseits sind die Bauhöhen entweder zu groß, was wegen der — insbesondere bei kleinen Flugzeugen —
damit verbundenen Vergrößerung der Widerstandsstirnfläche unerwünscht ist, oder aber die Wirkungs-
grade sind infolge ungünstig geformter Umlenkkanäle sehr schlecht. Die hohen Temperaturen der Abgase
führen dabei insbesondere bei Nachverbrennung zu hohen Konstruktionsgewichten, da die thermisch hoch
beanspruchten Teile relativ kleine Bauhöhen besitzen. Bei den bekannten Umlenkvorrichtungen müssen auch
insbesondere für den vollen Geradeausschub Wirkungsgradverluste in Kauf genommen werden, oder aber die
Kontinuität der Strahlschwenkung ist nicht erhalten.
Die Erfindung geht also von einer Strahlumlenkvorrichtung
für ein im Querschnitt etwa rechteckiges Schubrohr mit einer in Richtung der Umlenkung nach,
auswärts gekrümmten Seitenwand aus, und sie zeichnet sich aus durch einen verschiebbaren Verdrängungskörper
im Schubrohr an der Umlenkstelle, der in einer Endlage mit einer gekrümmten Fläche an der gekrümmten
Seitenwand des Schubrohres anliegt und mit einer ebenen Fläche eine Führungswand für den
nicht umgelenkten Strahl bildet, während er in der anderen Endlage mit der ebenen Fläche an der gegeniiberliegenden
Wand des Schubrohres anliegt und seine gekrümmte Fläche eine Führungswand für den umgelenkten
Strahl bildet.
Ein "weiteres Merkmal der Erfindung besteht in
solcher Formgebung des Verdrängungskörpers, daß eine Konvergenz der Düsen sowohl für den nicht umgelenkten
als auch für den umgelenkten Strahl über den gesamten Verstellbereich gegeben ist.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Führung des Verdrängungskörpers durch Lenker oder Kulissen
oder eine Kombination dieser beiden in der Weise erfolgt, daß eine kontinuierliche Verstellung über den
ganzen Verschiebebereich möglich ist.
Weitere Merkmale der Erfindung sind der Beschrei-Strahlumlenkvorrichtung
für ein im Querschnitt rechteckiges
Schubrohr
Anmelder:
Messerschmitt A. G.r
Augsburg, Haunstetter Str. 148
Dipl.-Ing. Wilhelm Geduldig, München,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
bung des Ausführungsbeispiels und den Ansprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung gestattet es, bei kleinen räumlichen Abmessungen eine fast verlustlose kontinuierliche Umlenkung
bis 90° und mehr Schwenkwinkel herbeizuführen, wobei gleichzeitig wahlweise mit oder ohne
Nachverbrennung gearbeitet werden kann. Der gute Wirkungsgrad wird dadurch erreicht, daß die Strömung
in der Umlenkung kontinuierlich beschleunigt wird; die unvermeidlichen Wandreibungsverluste
werden bei der Ablenkung nicht größer, da die Ablenkdüse etwa die gleiche Länge besitzt wie die Düse
für den nicht abgelenkten Strahl. Ein besonderer Vorzug der Anordnung besteht darin, daß sie es gestattet,
bei Anordnung von zwei oder mehreren Triebwerken nebeneinander die Umlenkung mit einer nur in ihrer
Breite entsprechend vergrößerten Vorrichtung zu bewerkstelligen.
Der Aufbau der Umlenkvorrichtung ist folgender: Bei nicht abgelenktem Schub (Abb. 1) bildet die
Oberseite 2 des Verdrängungskörpers 1, der von zwei Lenkern 9 und 10 geführt wird, die untere Begrenzung
einer Austrittsdüse 3. Diese Austrittsdüse 3 ist in dem Bereich des Hohlkörpers 1 etwa rechteckig und
konvergent gestaltet und kann durch bewegliche Klappen 4 und 5 in ihrem Endquerschnitt verändert werden,
so daß die Möglichkeit besteht, eine konvergentdivergente Düse darzustellen. Der in seiner untersten
Lage befindliche Hohlkörper 1 verschließt gleichzeitig einen beispielsweise nach unten gerichteten Kanal 8,
der durch das bogenförmige Wandstück 6, die Seite 12 des Hohlkörpers 1 gebildet wird. Der Lenker 9, der
als eine sich über die ganze Kanalbreite erstreckende Wand ausgebildet ist, verdeckt dabei die Austritts-
909 787/38
öffnung, so daß die Außenkontur des Gesamtkörpers ohne Stufe bleibt.
Der gesamte Gasstrom wird umgelenkt, wenn der Verdrängungskörper 1 seine höchste Stellung erreicht
hat und mit seiner Begrenzungsfläche 2 ganz oder teilweise an der oberen Düsen wand 11 anliegt (Abb. 3).
Die Düse für Nichtumlenkung ist damit vollkommen geschlossen. Die Führung des Gases durch den Umlenkkanal
wird durch die Wand 12 des Hohlkörpers, den Lenker 9 und das gewölbte Wandstück 6 gebildet.
Durch geeignete Formgebung der Unterseite 12 des Umlenkkörpers 1 wird erreicht, daß der Gasstrahl in
dem Umlenkkanal 8, der durch die Wände 6 und 12 gebildet wird, kontinuierlich beschleunigt wird.
Gegebenenfalls kann durch ein Visier 13, das an dem zellenfesten Teil 14 gelenkig gelagert oder sonst
in geeigneter Weise ausfahrbar gestaltet ist, vorzugsweise bei Ablenkung des gesamten Gasstrahls eine
weitere Vergrößerung der Strahlablenkung hervorgerufen werden.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, nach Abb. 4 den Umlenkkanal 8 durch beispielsweise vier in die
Zelle einschwenk- oder einfahrbare Klappen IS1, 2, 3, 4
zu verlängern. Auf diese Weise kann auch eine gedrungenere Bauweise der Umlenkvorrichtung erreicht werden,
da die vollkommene Nachverbrennung nicht schon im Kanal 8 erfolgt sein muß.
Soll eine Kraftkomponente erreicht werden, die z. B. schräg nach oben und vorn wirkt, so wird entsprechend
Abb. 2 der Hohlkörper 1 durch die beiden Lenker 9 und 10 angehoben, so daß ein Teil des Gases durch
die von der Wand 6 und der Unterseite 12 des Verdrängungskörpers und den Umlenker 9 gebildete Umlenkdüse
abgeleitet wird, während der andere Teil des Gasstromes durch die entsprechend verengte Düse
zwischen der oberen Begrenzungswand 11 und der Oberseite 2 des Verdrängungskörpers nach hinten austritt.
Nötigenfalls kann bei Zwischenstellungen des Verdrängungskörpers 1 die Wirkung einer durch den Lenker9
verursachten Erweiterung des Umlenkkanals durch Luftausblasen an der Unterkante 16 (Abb. 5)
des Hohlkörpers oder durch eine bewegliche Klappe 17 (Abb. 6) kompensiert werden. Diese Klappe 17 fluchtet
in der untersten Stellung des Hohlkörpers 1 mit der Außenkontur und schließt dabei die untere Austrittsöffnung.
In den Zwischenstellungen kann die Klappe 7 wahlweise eingestellt werden, so daß dadurch
die Schubrichtung und/oder der Schub selbst variiert werden.
Die Kühlung der Wandungen 11, 6 der Düsen erfolgt in bekannter Weise durch eine Doppelwand mit
dazwischen hindurchgeführten Kühlmitteln (Abb. 7), durch Luftschleier oder sonstige Maßnahmen.
Die Wandungen 2 und 12 des Verdrängungskörpers 1, der infolge seiner relativ großen Bauhöhe auch
als Hohlkörper steif ausgebildet werden kann, werden ebenfalls durch Anordnung entsprechender Führungskanäle und durch Verwendung entsprechender Kühlmittel,
etwa wie in Abb. 7 und 8 dargestellt, gekühlt.
Da bei Nachverbrennung die Gefahr besteht, daß unverbrannte Kraftstofftröpfchen insbesondere an der
Wand 12 des Umlenkkanals 8 durch Entzündung an der heißen Wand zu hohen örtlichen Wandtemperaturen
und damit zur Herabminderung der Werkstofffestigkeit führen, werden durch Schlitze 18 (Abb. 8)
sauerstoffreie Schutzmittel ausgeblasen, die ein Abbrennen solcher unverbrannter Kraftstofftröpfchen
verhindern. Diese Schutzmittel können gleichzeitig sowohl zur inneren Kühlung der thermisch hoch beanspruchten
Wandungen 2 und 12 wie auch als Mittel zur Beeinflussung der Schubstrahlen verwendet werden.
Die Kühl- bzw. Schutzmittel werden zweckmäßig mit einem solchen Druck in den Verdrängungskörper
gebracht, daß die in den Düsen 3 bis 8 herrschenden Drücke weitgehendst kompensiert werden, um die
Materialbeanspruchung der thermisch hoch beanspruchten Teile so niedrig als möglich zu halten.
Claims (12)
1. Strahlumlenkvorrichtung für ein im Querschnitt etwa rechteckiges Schubrohr mit einer in
Richtung der Umlenkung nach auswärts gekrümmter Seitenwand, gekennzeichnet durch einen verschiebbaren
Verdrängungskörper (1) im Schubrohr an der Umlenkstelle, der in einer Endlage mit
einer gekrümmten Fläche (12) an der gekrümmten Seitenwand (6) des Schubrohres anliegt und mit
einer ebenen Fläche (2) eine Führungswand für den nicht umgelenkten Strahl bildet, während er
in der anderen Endlage mit der ebenen Fläche an der gegenüberliegenden Wand (11) des Schubrohres
anliegt und seine gekrümmte Fläche eine Führungswand für den umgelenkten Strahl bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch solche Formgebung des Verdrängungskörpers
(1), daß eine Konvergenz der Düsen sowohl für den nicht umgelenkten als auch für den umgelenkten
Strahl über den gesamten Verstellbereich gegeben ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung des Verdrängungskörpers
(1) durch Lenker (9,10) oder Kulissen oder eine Kombination dieser beiden in der
Weise erfolgt, daß eine kontinuierliche Verstellung über den ganzen Verschiebebereich möglich ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein an der Umlenkseite des
Verdrängungskörpers angeschlossener Lenker als eine sich über die ganze Breite des Verdrängungskörpers erstreckende Wand ausgebildet ist, die
eine Fortsetzung der durch den Verdrängungskörper gebildeten Umlenkwand (12) darstellt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der als Wand ausgebildete Lenker in der Stellung für Nichtumlenkung die
Austrittsöffhung für den umgelenkten Strahl
schließt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Austritt der Umlenkdüse
an der Flugzeugzelle -ausschwenkbare Klappen (153/154) angeordnet sind, die eine Verlängerung
der Düse bilden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Austritt des Umlenkkanals
eine ausschwenkbare oder ausfahrbare Verlängerung der Umlenkdüse angeordnet ist, durch die
eine weitere Umlenkung des Hubstrahls erzielt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Verbindungsstelle zwischen
dem Verdrängungskörper und seinem unteren Lenker eine ausspreizbare Klappe oder ein sonstiger,
die Strömung beeinflussender Körper angebracht ist, um den Gasstrahl im letzten Teil des
Umlenkkanals gesondert zu steuern.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Verbindungsstelle zwi-
sehen dem Verdrängungskörper und seinem gleichzeitig
als Führungswand dienenden unteren Lenker zur Beeinflussung der Strömung Luft, vollständig
verbrannte Abgase oder nicht brennbare Gase ausgeblasen werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Gasstrahlen angrenzenden
Wände des Verdrängungskörpers innen durch Luft, andere Gase oder Flüssigkeiten gekühlt
werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Regelklappen der
Düse für Nichtumlenkung an dem Verdrängungskörper angelenkt ist und mit diesem bewegt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern des Verdrängungskörpers (1) ein solcher Druck aufrechterhalten
wird, daß die Einflüsse der in den Düsen herrschenden Drücke auf die Wandungen des Verdrängungskörpers
weitgehendst kompensiert werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM38651A DE1080407B (de) | 1958-08-16 | 1958-08-16 | Strahlumlenkvorrichtung fuer ein im Querschnitt rechteckiges Schubrohr |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM38651A DE1080407B (de) | 1958-08-16 | 1958-08-16 | Strahlumlenkvorrichtung fuer ein im Querschnitt rechteckiges Schubrohr |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1080407B true DE1080407B (de) | 1960-04-21 |
Family
ID=7303164
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM38651A Pending DE1080407B (de) | 1958-08-16 | 1958-08-16 | Strahlumlenkvorrichtung fuer ein im Querschnitt rechteckiges Schubrohr |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1080407B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1215004B (de) * | 1963-11-16 | 1966-04-21 | Dornier Werke Gmbh | Strahlrohr mit einer Abzweigoeffnung zur Strahlumlenkung |
DE1531473B1 (de) * | 1967-11-21 | 1970-04-02 | Ver Flugtechnische Werke | Strahlablenkeinrichtung fuer ein Schubrohr |
DE2617781A1 (de) * | 1975-04-28 | 1976-11-11 | Gen Electric | Betaetigungsvorrichtung fuer ein gasturbinentriebwerk mit schwenkschubduese |
EP0132761A2 (de) * | 1983-07-29 | 1985-02-13 | Dornier Gmbh | Strahlaustrittsdüse für Gasturbinentriebwerke |
-
1958
- 1958-08-16 DE DEM38651A patent/DE1080407B/de active Pending
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1215004B (de) * | 1963-11-16 | 1966-04-21 | Dornier Werke Gmbh | Strahlrohr mit einer Abzweigoeffnung zur Strahlumlenkung |
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EP0132761A2 (de) * | 1983-07-29 | 1985-02-13 | Dornier Gmbh | Strahlaustrittsdüse für Gasturbinentriebwerke |
EP0132761A3 (de) * | 1983-07-29 | 1985-03-13 | Dornier Gmbh | Strahlaustrittsdüse für Gasturbinentriebwerke |
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