DE1079866B - Elektrischer Analogrechner - Google Patents
Elektrischer AnalogrechnerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft elektrische Analogrechner für die Lösung von partiellen Differentialgleichungen.
Um diese Gleichungen zu lösen, können sie durch entsprechende Gleichungen in endlicher Differenzform
ersetzt werden, in denen Operatoren δ χ und by durch endliche Inkremente δ χ und by ersetzt werden. Die
Lösung der endlichen Differenzgleichung ergibt eine starke Annäherung der Lösung der partiellen
Differentialgleichung. In der Zeitschrift »British Journal of applied physics«, Bd. 1, S. 92, 1950, ist eine ίο
elektrische Scheinwiderstands-Schaltanordnung beschrieben, die in der Lage ist, eine Differenzgleichung
zu lösen, die einer Differentialgleichung zweiter Ordnung entspricht. Eine solche Schaltanordnung enthält
ein Netzwerk mit einer Anzahl von Verbindungspunkten, die der räumlichen Lage von Punkten der
Differenzgleichung entsprechen. Die relativen Größen der Scheinwiderstände hängen von der Form der
Gleichung ab. Den Knotenpunkten des Netzwerks werden Ströme zugeführt, die den Ausdrücken der
Gleichung entsprechen. Den Grenzknotenpunkten der Schaltung werden Spannungen zugeführt, welche die
Grenzbedingungen darstellen. Die an den Knotenpunkten auftretenden Spannungen entsprechen der
Lösung der Gleichung.
Bei vielen technischen Problemen treten partielle Differentialgleichungen vierter Ordnung auf. Beispiele
für solche Probleme sind unter anderem die Spannungsverteilungen in einem Körper auf Grund von
außen angreifenden Kräften oder auf Grund der thermischen Ausdehnung oder der Zentrifugalkräfte bei
einem umlaufenden Körper oder schließlich beim Biegen von Platten. Bei all diesen Problemen sind die
Grenzbedingungen gegeben. Es ist bisher praktisch nicht durchführbar gewesen, derartige Probleme durch
eine elektrische Schaltungsanordnung zu lösen.
Gemäß der Erfindung werden partielle Differentialgleichungen vierter oder höherer Ordnung dadurch
gelöst, daß zwei geometrisch ähnliche oder identische Widerstands-Schaltanordnungen vorgesehen sind,
deren entsprechende Verbindungspunkte durch Widerstände verbunden sind, so daß die Spannungen in der
einen Schaltungsanordnung entsprechende Ströme in den anderen Schaltungsanordnungen hervorrufen, wobei
diese Widerstände einen höheren Wert haben als die Widerstände der Schaltungsanordnungen, um zu
verhindern, daß der Strom in der anderen Schaltungsanordnung die Spannungen in der ersten Schaltungsanordnung
beeinflußt.
Wenn die Gleichung eine solche Form hat, daß die Schaltungsanordnung eben ist, und wenn zu jedem
Verbindungspunkt benachbarte Verbindungspunkte an zueinander senkrecht stehenden Achsen als auch an
diagonalen Achsen entlang vorhanden sind, kann Elektrischer Analogrechner
Anmelder:
Sunvic Controls Limited, London
Sunvic Controls Limited, London
Vertreter: Dr.-Ing. W. Reichel, Patentanwalt,
Frankfurt/M. 1, Parkstr. 13
Frankfurt/M. 1, Parkstr. 13
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 2. OktoTjer 1952
Großbritannien vom 2. OktoTjer 1952
Gerhard Liebmann, Aldermaston, Berkshire
(Großbritannien),
igt als Erfinder genannt worden
igt als Erfinder genannt worden
gemäß der Erfindung eine einzige Scheinwiderstandsanordnung vorgesehen sein, deren benachbarte Verbindungspunkte
an den senkrechten Achsen durch positive Widerstände und deren abwechselnde Verbindungspunkte
an senkrechten Achsen durch negative Widerstände verbunden sind, während benachbarte
Verbindungspunkte längs der diagonalen Achsen durch negative Widerstände verbunden sind.
Bei einer Ausführungsform wird der Schaltungsanordnung Wechselstrom zugeführt, und die positiven
Widerstände werden durch Induktivitäten und die negativen Widerstände durch Kapazitäten dargestellt
oder umgekehrt.
Die Erfindung wird an Hand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch die Anordnung der in Kaskadenform geschalteten Netzwerke zur Durchführung
der Erfindung unter Verwendung reiner Widerstandsnetzwerke ;
Fig. 2 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform des Netzwerks unter Verwendung negativer Widerstände;
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem Induktivitäten und Kapazitäten verwendet
werden;
Fig. 4 zeigt eine Anordnung von Verbindungspunkten zur Erläuterung des iterativen Verfahrens.
Die Anordnung nach Fig. 1 umfaßt zwei geometrisch ähnliche oder identische Widerstandsnetzwerke
Nl und N 2, bei denen einander entsprechende Vermaschungsknotenpunkte
P1 und P 2 durch Wider-
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stände R3 miteinander verbunden sind. Die Netzwerkwiderstände
Rl und R2 müssen an allen Stellen innerhalb der beiden Netzwerke im gleichen Verhältnis
zueinander stehen, und häufig besitzen sie für einander entsprechende Stellen in den beiden Netzwerken
identische Werte; unter Erfüllung der erstgenannten Bedingung können die Werte von Rl (iindR2) innerhalb
der ganzen Netzwerke konstant sein oder aber nach einem vorgeschriebenen Gesetz variieren, wie es
z. B. bei der Darstellung von rotationssymmetrischen Problemen der Fall ist, wie die Rl (und R2) umgekehrt
proportional zum Abstand des Punktes P1 (oder des Punktes P 2) von der Achse abgestuft sind. Um
eine unerwünschte gegenseitige Beeinflussung der beiden Netzwerke zu vermeiden, ist es erforderlich,
daß R3^>R1 und R3>R2. In der Praxis ist i?3
= 50i?l und £3 = 5000Al.
Es wurde bereits früher nachgewiesen (siehe z. B. Liebmann, British journal of applied physics,Bd. 1,
S. 92, 1950), daß ein Widerstandsnetzwerk JV2 aus Widerständen R2 gleichen Wertes für bestimmte
Grenzbedingungen der Funktion κ=κ (χ, y) die Differenzengleichung,
die der partiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung
Ct> CQ
g (2)
v " δχ* ' Oy2 "
entspricht, löst, wobei die Funktion g durch Ströme/2 dargestellt wird, die an den" Netzwerkknotenpunkten P2 zugeführt werden, wobei
entspricht, löst, wobei die Funktion g durch Ströme/2 dargestellt wird, die an den" Netzwerkknotenpunkten P2 zugeführt werden, wobei
I2=-k?g/R2 (3)
ist, während Ji = Ax = Ay das Vermaschungsintervall
ist. Zur Darstellung der Grenzwerte der Funktion κ werden die erforderlichen elektrischen Potentiale an
den Grenzknotenpunkten des Netzwerks JV 2 zugeführt. Nimmt man nun an, daß die Ströme /2 aus
Potentialquellen mit verhältnismäßig hohen Werten von Φ (φ ^>
κ) zugeführt werden, die an den Punkten P1 in dem Netzwerk N1 liegen, so ist
/2 = (φ-κ)//?3εοφ/Α3 (4)
Durch Kombination der Gleichungen (3) und (4) mit Gleichung (2) läßt sich zeigen, daß
φ=-ίι2 (R3/R2) V2*
(5)
45
Aber die Potentialverteilung Φ an den Netzwerkknotenpunkten
Pl ist ihrerseits die Lösung der Differentialgleichung (2), denn ihre eigenen gegebenen
Grenzwerte, d. h.
(6)
oder, bei Verwendung von Gleichung (5),
V2 (V2«) = V4« = /l R
V2 (V2«) = V4« = /l R
(7)
55
Somit löst das in »Kaskadenform« geschaltete Widerstandsnetzwerk nach Fig. 1 die Differentialgleichung
vierter Ordnung (1), vorausgesetzt, daß die geeigneten Grenzbedingungen für κ am Netzwerk N1
und für Φ am Netzwerk N2 eingestellt sind und daß
den Vermaschungspunkten P1 des Netzwerks JV1 die
Ströme
Il = fhiR3/(RlR2) (S)
zugeführt werden. Dann ergibt die Spannungsverteilung an den Knotenpunkten P 2 des Netzwerks N 2 die
gesuchte Lösung κ. Die Spannungskomponenten und aus diesen die Hauptspannungen und Scherspannungen
werden dann nach den Regeln der Festigkeitslehre durch numerische oder graphische Differentiation der
Funktion κ ermittelt. Die Summe der Hauptspannungen ist gleich \/2κ, und die Messung der Verteilung
der Funktion Φ an den Knoten Pl des Netzwerks JV1
ergibt eine nützliche Probe auf die Richtigkeit der aus der Funktion κ ermittelten Spannungskomponenten.
Die Netzwerke können örtlich abgeändert werden (gemäß der Beschreibung in der weiter oben angezogenen
Arbeit sowie gemäß der eingehenderen Beschreibung in Institution of Electrical Engineers Monograph
No. 38), um örtliche Abänderungen der Randform der untersuchten Modelle abzubilden; natürlich müssen
in den beiden Netzwerken N1 und JV 2 geometrisch identische Abänderungen vorgenommen werden, und
die Werte der Verbindungswiderstände /?3 müssen den abgeänderten Feldern der Netzwerkmaschen umgekehrt
proportional sein.
Das oben erläuterte Prinzip läßt sich auf die dritte Dimension ausdehnen, um Probleme zu lösen, die von
drei unabhängigen Veränderlichen x, y, ε abhängen und sich nach einer Gleichung vom Typ \/*κ (χ, y, 2)
= f(x,y,z) richten, wobei jedes der Netzwerke ΛΊ
und N2 ein dreidimensionales Modell des Problems darstellt.
Es können ferner zusätzliche »Kaskaden« von Netzwerken hinzugefügt werden; jede zusätzliche
Kaskade ist gleichwertig der Durchführung der Operation V2 bei der durch die Potentialverteilung im
nächstniedrigeren Netzwerk dargestellten Funktion; schaltet man z. B. drei Netzwerke in dieser Weise in
»Kaskadenform« zusammen, so ergibt dies eine Darstellung der partiellen Differentialgleichung V6 κ — f
usw. Allerdings ist das Verfahren der Zusammenschaltung solcher Netzwerke in »Kaskadenform« in
der Praxis durch die Spannungsteilung infolge der Bedingung P.3^>
Rl und infolge ähnlicher Bedingungen für die folgenden Netzwerkkaskaden begrenzt, da
der Spannungspegel im untersten Netzwerk, der die gesuchte Funktion darstellt^ bald.-auf einen Wert
herabgesetzt wird, der im Verstärkergeräusch oder in vom Gerät aufgenommenen Störspannungen untergeht.
Während die Anwendung der Netzwerkanordnung nach Fig. 1 für den Fall beschrieben wurde, daß die
Randbedingungen für κ und V2 « bekannt sind, kommt es in der Praxis häufig vor, daß Randwerte für κ und
-p- oder -p- gegeben sind. In diesem Falle sind für das
δχ by ö ö
Netzwerk JV2 zu viele Randbedingungen und für das Netzwerk 7Vl zu wenige gegeben, um eine Lösung
ohne Umweg zu ermöglichen. Man kann diese Schwierigkeit jedoch durch ein Iterationsverfahren überwinden,
indem man die Randwerte für κ am Netzwerk JV 2 und erste (willkürlich gewählte) Randwerte am Netzwerk
JV1 einstellt und die resultierenden Randbedingungen
für -=— und -^- mit den vorgeschriebenen Randbedingungen
für-5^- und-^- vergleicht. Dann verändert
man die Randbedingungen bei JVl, bis die am Netzwerk JV 2 gemessenen Randwerte für -=— und -«— mit
° ox Oy
der gewünschten Genauigkeit mit den vorgeschriebenen Randwerten für -^- und -p- übereinstimmen. Wäh- Ox oy
rend dieses erforderliche Verfahren der schrittweisen Einstellung der Randwerte am Netzwerk JVl und des
nachfolgenden Vergleichens der Randwerte am Netzwerk JV 2 mit den vorgeschriebenen Werten systematisch
durchgeführt werden kann und schließlich zu der gewünschten richtigen Verteilung führt, zeigt es
sich, daß· sich die Lösung nach diesem Verfahren
erheblich schneller finden läßt, wenn man mit der Anzeigevorrichtung arbeitet, die in der deutschen
Patentanmeldung S 35028 IXb/42 m beschrieben ist.
Mit Hilfe dieser Anzeigevorrichtung ist es möglich, gleichzeitig den Unterschied zwischen den Potentialwerten
(oder Potentialgradienten), die im Netzwerk N2 z. B. längs der Begrenzung des am Netzwerk JV 2
eingestellten Modells bestehen, und die vorgeschriebenen Potentialwerte (oder Potentialgradienten) für eine
große Zahl von Vermaschungspunkten abzubilden und die Annäherung der richtigen endgültigen Potentialverteilung
bei N 2 infolge der Einstellung der Randwerte bei Nl zu verfolgen, ohne Zwischenablesungen
der Spannungen vorzunehmen oder Zwischenberechnungen durchzuführen, um die Annäherung an die
richtige Lösung zu überwachen.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine alternative Netzwerkanordnung für die Lösung der Gleichung (1). Zur
Erläuterung ihrer Arbeitsweise und ihrer Konstruktionskonstanten dient zweckmäßig die Fig. 4, die
einen Netzwerkpunkt PO zeigt, sowie dessen vier nächstbenachbarte Punkte im Netzwerk in der x- bzw.
^-Richtung, d.h. die Punkte Pl, P2, P3 und P4,
seine vier übernächst benachbarten Punkte im Netzwerk in der x- bzw. ^/-Richtung, d. h. die Punkte PA,
PB, PC und PD, und die vier nächstbenachbarten Punkte in den Diagonalrichtungen, d. h. die Punkte
Pa, Pb, Pc und Pd. Hierbei sind die Abstände POP I
= P0P2... = P0P4 = &, P0P.4=... = 2h und
POPa= ... =]/2~ h. Man kann dann die die partielle
Differentialgleichung (1) ersetzende Differenzengleichung wie folgt anschreiben:
-8
4 JO
{[(κΐ:- »0) + (κ2 - «0) + («3 - »0) + («4 - κθ)]
[(KiI- - κθ) + (κΒ - κθ) + (κC - κθ) + (κ D - κθ)]
[(κα - κθ) + («δ — κθ) + («c - «0) + (κά - κθ)]}
Hierin sind κθ, κΐ ... die Werte der Funktion κ an
den Punkten PO, Pl ... Wenn man nun die Funktionswerte
κθ, κ 1 . . . durch Spannungen darstellt, erkennt
man, daß die Beziehung (9) durch das in Fig. 2 dargestellte Netzwerk befriedigt wird, wobei der
Strom/0, der dem Punkt PO von einer äußeren Quelle zugeführt werden muß, durch folgende Beziehung bestimmt
ist: 10=.—Wf OI (8 R) (10)
In dem Netzwerk nach Fig. 2 ist der Punkt PO mit seinen Nachbarpunkten P1... P4 durch positive
Widerstände des Wertes R verbunden, mit den Netzwerkpunkten
PA ... PD durch negative Widerstände vom Werte — 8 R und mit den Netzwerkpunkten
Pa. .. Pd durch negative Widerstände des Wertes —4i?; somit bildet jeder NetzwerkknotenpunktPO die
Verbindung zwischen zwölf Widerständen, von denen vier positiv und acht negative sind (oder umgekehrt,
bei entsprechender Umkehrung des Vorzeichens des zugeführten Stromes /0), und ähnliche Bedingungen
gelten für alle anderen Netzwerkpunkte innerhalb der Begrenzung des durch das Netzwerk dargestellten
Modells.
Die positiven Widerstände können durch gewöhnliche Widerstände dargestellt werden, während sich
die negativen Widerstände aus Verstärkerröhren- bzw. Germaniumdiodenkreisen oder in bekannter
Weise aus Generatoren enthaltenden Hilfswiderstandsnetzwerken zusammensetzen können. In der Praxis
erweist es sich jedoch meist als vorteilhafter, die positiven Widerstände durch Induktivitäten und die negativen
Widerstände durch Kapazitäten (oder umgekehrt) darzustellen, wobei zur Speisung des Netzwerks eine
Spannung fester Kreisfrequenz (pulsatance) ω verwendet
wird. Bei einer Arbeitsfrequenz von 8 Kilohertz wäre z. B. ω?ο5 · 104, und bei einer Induktivität
von 2 = 0,01 Henry zur Darstellung der Widerständetmüßten
die den Wert (—4 ie) darstellenden Kapazitäten
Cso 0.,Ol μΈ betragen, während die den Wert
(-8R) darstellenden Kapazitäten C£o 0,005 μΈ betragen
müßten. Diese Induktivitäts- und Kapazitätswerte sind von einer solchen Größenordnung, daß die
Bauteile verhältnismäßig klein und billig sind und daß es möglich ist, unerwünschte Effekte wie Störinduktivitäten
und Störkapazitäten durch geeignete Siebmittel genügend klein zu halten. Der resultierende
»Netzwerkstern« für den Netzwerkknoten P O ist in Fig. 3 dargestellt. Die jeweiligen Werte der positiven
und negativen Widerstände in Netzwerken, die durch Wiederholung der »Netzwerkstern«-Anordnung nach
Fig. 3 für jeden inneren Netzwerkpunkt gebildet sind, sind derart, daß das Netzwerk normalerweise von
Resonanzerscheinungen frei ist. Bei bestimmten Schwingungsproblemen ist jedoch die in Gleichung (1)
verwendete Funktion / proportional zu κ selbst und
besitzt die Form
T = K νν*κ (11)
Hierin ist K eine Konstante, die von den Materialkonstanten
des Problems und von Maßstabsfaktoren abhängt, und v0 die Schwingungsfrequenz. In diesem
Falle ist es erforderlich, an den Vermaschungsknotenpunkten positive Ströme zuzuführen, die dem örtlichen
Funktionswert κ proportional sind, oder negative Ströme abzuführen. Dies kann automatisch dadurch
erreicht werden, daß man die Vtrmaschungsknotenpunkte durch negative Widerstände mit dem
Punkt vom Potential Null verbindet. Bei Netzwerken des in Fig. 3 dargestellten Typs würde man z. B. den
Punkt PO über eine geeignete Kapazität erden. Bei einem willkürlich gewählten Kapazitätswert, der einen
bestimmten Wert ν Φ vO darstellt (der als eine Erregerfrequenz
betrachtet werden kann), tritt in diesem Netzwerk immer noch keine Resonanz auf. Durch
Kombination der Gleichungen (10) und (11) läßt sich jedoch zeigen, daß Resonanz auftritt, wenn der Wert
des negativen Widerstandes, der durch diese Kapazität gegen Erde dargestellt wird, nachstehender Formel
entspricht:
ie'= -8 ie/(α4 zvo2) (12)
Die Schwingungsfrequenzen eines solchen Systems lassen sich daher ermitteln, indem man die Kapazitäten
der Netzwerkknotenpunkte gegen Erde synchron einstellbar macht und sie verändert, bis Resonanz ein-
tritt. Aus den erforderlichen Werten der Kapazitäten
und den Material- und Maßstabskonstanten läßt sich dann der Wert der Schwingungsfrequenz bestimmen,
und der entsprechende Verlauf der stehenden Schwingung kann ausgemessen werden.
Die beiden beschriebenen Netzwerkanordnungen besitzen spezifische Vorteile und Nachteile, und die
Wahl des Netzwerktyps zur Lösung der Gleichung (1) richtet sich daher nach den Gegebenheiten. Bei dem
ausschließlich aus Widerständen zusammengesetzten Netzwerk nach Fig. 1 ist es verhältnismäßig leicht,
Modelle komplizierter Geometrie darzustellen, jedoch liegt der Signalpegel im Netzwerk N2 niedrig. Dieser
Nachteil wird bei dem gemäß den Fig. 2 und 3 aufgebauten Netzwerk vermieden; jedoch ist dieses Netzwerk
seiner Natur nach verwickelter und daher nicht so leicht für Probleme verwickelter Geometrie einzustellen.
Zur Bestimmung der erforderlichen Randbedingungen kann man z. B. die Spannungen an den fraglichen
Punkten mittels einer Kathodenstrahlröhre sichtbar machen. In diesem Falle würde man die die Spannungen
an allen in Frage stehenden Punkten darstellenden Spuren auf einer Teilung des Leuchtschirms nebeneinander
oder übereinander sichtbar machen.
Auf diese Weise lassen sich die hervorgerufenen Veränderungen leicht verfolgen.
Claims (3)
1. Elektrischer Analogrechner mit einem elektrischen
Impedanznetzwerk, das eine partielle Differentialgleichung in endlicher Differenzform darstellt,
deren Lösung durch Zuführung von Strömen, die durch die Ausdrücke der Gleichung bestimmt sind und Verbindungspunkten des Netzwerks
zugeführt werden, sowie durch Zuführung von Spannungen zu Grenzpunkten des Netzwerkes
erhalten wird, wobei die sich ergebenden Spannungen, welche die Lösung darstellen, an den Verbindungspunkten
abgelesen werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr geometrisch einander
ähnliche oder miteinander identische Widerstandsnetzwerke (JVl und /V 2) an den einander entsprechenden
Verbindungspunkten durch Widerstände (RS) verbunden sind, so daß die Spannungen an
dem einen Netzwerk (/Vl) proportionale Ströme in dem zweiten Netzwerk (N 2) erzeugen, wobei
diese Widerstände (J? 3) Werte auf weisen, - die um soviel größer sind als die Werte der Widerstände
in jedem Netzwerk, daß der Stromfluß in dem zweiten Netzwerk (N 2) die Spannungen in dem
ersten Netzwerk (JV 1) nicht wesentlich beeinflussen kann, so daß partielle Differentialgleichungen vierter
oder höherer Ordnung gelöst werden können.
2. Elektrischer Analogrechner mit einem elektrischen Impedanznetzwerk, das eine partielle
Differentialgleichung in endlicher Differenzform darstellt, deren Lösung durch Zuführung von
Strömen, die durch die Ausdrücke der Gleichung bestimmt sind und Verbindungspunkten des Netzwerks
zugeführt werden, sowie durch Zuführung von Spannungen an Grenzpunkten des Netzwerkes
erhalten wird, wobei die sich ergebenden Spannungen, welche die Lösung darstellen, an den Verbindungspunkten
abgelesen werden, und bei dem die Gleichung eine solche Form hat, daß das Netzwerk
eben ist und in der Nähe jedes Verbindungspunktes weitere Verbindungspunkte liegen, die
sowohl entlang aufeinander senkrecht stehender Koordinatenachsen als auch entlang diagonaler
Koordinatenachsen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziges Impedanznetzwerk
vorgesehen ist, dessen an aufeinander senkrecht stehenden Koordinatenachsen liegende Verbindungspunkte
durch positive Widerstände verbunden sind, während alle zweiten an den senkrecht
stehenden Koordinatenachsen liegenden Verbindungspunkte durch negative Widerstände verbunden
sind, und daß die einander benachbarten Verbindungspunkte entlang der diagonalen Koordinatenachsen
durch negative Widerstände verbunden sind.
3. Elektrischer Analogrechner nach Anspruch 2, bei dem ein Wechselstrom dem Netzwerk zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die positiven Widerstände durch Induktivitäten und die
negativen Widerstände durch Kapazitäten oder umgekehrt gebildet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
& 909 770/225 4.60
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Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES35028A Pending DE1079865B (de) | 1952-08-28 | 1953-08-28 | Elektrische Rechenvorrichtung zur Loesung von mathematischen Differentialgleichungen |
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