DE1079080B - Verfahren zur Herstellung von Kopien auf Papier od. ae. Unterlagen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kopien auf Papier od. ae. UnterlagenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung behandelt verbesserte Verfahren zur Herstellung von Kopien durch Schreibmaschine,
Handschriften oder Drucken sowie Mittel zum Abziehen von Kopien von einem Original; insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Vervielfältigungsverfahren, die nach dem Spiegelbild-Umdruckverfahren
arbeiten.
Es wurde bereits früher vorgeschlagen, in Abänderung des Alkohol-Umdruckverfahrens an Stelle
eines Farbstoffes bei der Zubereitung des Aufstriches auf dem Umdruckbogen ein Farbzwischenprodukt zu
verwenden, welches bei Berührung mit einem Abzugspapier, das mit einer eine Kupplungskomponente enthaltenden
Flüssigkeit angefeuchtet wird, den Farbstoff bildet. Der große Vorteil eines solchen Umdruckbogens
besteht darin, daß dieser in seiner Handhabung vollkommen sauber ist, wogegen die in Alkohol-Umdruckverfahren
verwendeten Umdruckbogen mit ihren intensiv färbenden, hochkonzentrierten Farbstoffaufstrichen
Hände und Kleider der mit ihnen Arbeitenden stark beschmutzen. Ein Nachteil ist, daß die erwähnten
Farbzwischenprodukte im allgemeinen zum Azotyp gehören und infolgedessen relativ geringe
Leuchtkraft zeigen und nicht so viele Abzüge ergeben, wie dies für die praktischen Bedürfnisse gewünscht
wird. Wenn auch bei verschiedenen Druckverfahren bereits an sich farbloseVerbindungen verwendet werden,
aus denen erst im Verlauf des Verfahrens der Farbstoff entwickelt wird, stellt das zuvor erwähnte, auf
Basis der Entwicklung von Azofarbstoffen beruhende Umdruckverfahren trotz der geschilderten Mangel das
beste Verfahren dar, nach welchem bisher nicht abfärbende oder schmutzende Umdruckbogen erhalten
werden, die sich z. B. auch zur Herstellung von Umdruckoriginalen für Spiegelschriftumdrucker eignen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Umdruckbogen
mit farbbildenden Aufstrichen, welches die obenerwähnten Mangel beseitigt.
Es wurde gefunden, daß ein verbessertes Umdruckpapier hergestellt werden kann, wenn der Umdruckaufstrich
aus farbreaktionsfähigen Komplexen besteht, die durch Kombination gewisser Farbstoffe
oder reduzierter Farbstoffe oder Farbzwischenprodukte *
mit höheren Alkylaminen oder einem Kondensat des Äthylenoxydtyps, wie z. B. Polyäthylenoxydkondensate
oder Polyäthylenglykolkondensate, gebildet werden. Diese neuartigen farbreaktionsfähigen Komplexe sind
weitaus stabiler als die bereits früher bekannten nicht schmutzenden Stoffe und können unter Verwendung
gelinde wirkender Reagenzien oxydiert werden. Zu solchen Reagenzien gehören die Derivate der Bernsteinsäure
und Hydrochinon mit hohen Oxydationspotentialen.
Verfahren zur Herstellung von Kopien
auf Papier od. ä. Unterlagen
auf Papier od. ä. Unterlagen
Anmelder:
Kores Manufacturing Company Ltd.,
London
London
Vertreter: M. Luther, Rechtsanwalt,
Hamburg 11, Alter Wall 10
Hamburg 11, Alter Wall 10
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom. 22. April 1955
Großbritannien vom. 22. April 1955
. 2
Diese neuartigen farbreaktionsfähigen Komplexe oxydieren nicht unter normalen atmosphärischen Verhältnissen
oder im Licht und in der Wärme.
Vorliegende Erfindung geht von einem Verfahren zur Herstellung von Kopien auf Papier oder ähnlichen
Unterlagen aus, nach welchem man auf die mit den Kopien zu versehende Unterlage Abdrücke aus einer
Masse aufbringt, die aus einem farblosen oder praktisch farblosen Stoff bestehen oder einen solchen enthalten,
und diese Abdrücke nachträglich sichtbar verfärbt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Stoff aus einem Komplex besteht, der durch die Kombination eines Farbbildners,
z. B. einer Leukoform eines Farbstoffes, eines reduzierten Farbstoffes oder eines Farbzwischenproduktes,
mit einem nichtionogenen, salzfreien, oberflächenaktiven Mittel gebildet wird und diese so mit Abdrücken
versehene Unterlage mit einem Oxydationsmittel in Berührung bringt, das mit dem vorerwähnten
Komplex unter Bildung eines gefärbten Produktes reagiert, wobei das Oxydationsmittel auf einer zweiten
Unterlage bzw. in einem auf dieser befindlichen Auftrag enthalten sein kann, in diesem Fall diese beiden
Unterlagen gegeneinandergedrückt werden, so daß an jenen Stellen, an denen das Oxydationsmittel und die
Abdrücke des Komplexes zusammentreffen, eine Färbung eintritt.
Der hierin verwendete Ausdruck »nichtionogenes,
salzfreies, oberflächenaktives« Mittel bedeutet einen oberflächenaktiven Stoff, welcher kein freies Säureradikal
abgeben darf.
909 7«9/104
Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung auf das Spiegelschrift-Umdruckverfahren wird ein Umdruckbogen,
der als Aufstrich den farbreaktionsfähigen Komplex, mit geeigneten Wachsen und/oder wachsartigen
Stoffen vermischt, enthält, als farbloses Kohlepapier verwendet: Wenn das Umdruckoriginal mit
der Schreibmaschine beschriftet wird, erhält man einen spiegelbildlichen Abdruck, der praktisch nicht
abfärbt. Sobald das mit dem Oxydationsmittel befeuchtete Abzugspapier mit dem Umdruckoriginal in
Berührung kommt, entsteht die gefärbte Kopie. Das Oxydationsmittel ist in der bei dem Reproduktionsverfahren
verwendeten Flüssigkeit enthalten. Werden in der Flüssigkeit aufgelöste feste Oxydationsmittel
verwendet, dann ist es ratsam, Spiegelschriftumdrucker zu verwenden, welche die Flüssigkeit mit Hilfe von
Pumpen fördern oder bei denen die Flüssigkeit dank ihrer Schwerkraft zufließt. Die Flüssigkeit wird dann
auf das Kopierpapier (Abzugspapier) mittels Feuchtwalzen aufgetragen, welchen die Flüssigkeit durch
ein System von Zwischenwalzen oder durch Aufspritzen zugeführt wird. Kommen aber flüssige Oxydationsmittel
zur Verwendung, dann ist es möglich, auch die älteren Bauarten der Spiegelschriftumdrucker
in Gebrauch zu nehmen, bei denen die Flüssigkeit dem Papier durch Kapillarwirkung über Kissen oder
Dochte zugeführt wird.
Zu den geeigneten Farbstoffen gehören gewisse basische Farbstoffe, wie z. B. Kristall violett, Viktoriablau und Malachitgrün. Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Leukoform eines Triphenylmethan- oder eines Diphenylnaphthylmethanfarbstoffes
verwendet.
Leukofarbstoffe, wie z. B. die Leukoform des Malachitgrüns, sind nicht stabil. Bekanntlich bewirkt
häufig schon die Absorption von Sauerstoff und Kohlensäure aus der Luft die Umsetzung der farblosen
Leukoform zum Farbstoff. Auch durch Einwirkung durch Licht kann die Leukoform zum Farbstoff
oxydiert werden. Wenn man versuchen wollte, aus z. B. einer Leukobase des Malachitgrüns im Heiß-Schmelzverfahren
eine Karbonfarbe herzustellen, würde sich im Farbtrog der Karbonisierungsvorrichtung
sofort der grüne Farbstoff bilden und es daher nicht möglich sein, auf diese Weise ein einen an sich
farblosen Farbbildner enthaltendes Umdruckpapier herzustellen.
Die Herstellung eines Leukofarbstoffe enthaltenden Umdruckpapiers wird erst durch vorliegendes Verfahren
ermöglicht. Erfindungsgemäß können Leukofarbstoffe durch Zusatz von nichtionogenen, salzfreien,
oberflächenaktiven Mitteln in stabile und wasserunlösliche oder im wesentlichen wasserunlösliche
Komplexe übergeführt werden, mit deren Hilfe an sich farblose Farbbildner enthaltende Umdruckpapiere
hergestellt werden können.
Ein bevorzugter Zwischenfarbstoff (Farbzwischenprodukt) ist das Aminosalz des Leukofarbstoffes, erhalten
durch die Umsetzung des Leukofarbstoffes mit einem stark basischen primären Amin, z. B. einem
Diamin, wie Stearyldiamin oder Lauryldiamin. So· z. B. kann die Leukoverbindung in Wasser von 90
bis 100° C dispergiert werden, und sobald die Reaktion stattfindet, kann man Stearyldiamin unter Rühren
hinzusetzen, um ein stabiles Salz zu erhalten. Dieses Salz kann auch in dem Öl-Wachs-Träger einer normalen
hektographischen Auftragsmasse hergestellt werden.
Es kann auch ein Zwischenfarbstoff verwendet werden, den man durch die Reaktion der Leukoverbindung
mit einer Base eines Alkali- oder Erdalkalimetalls erhält, wobei die Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Leukoform
des Farbstoffes gebildet wird. So z. B. kann die-Leukoverbindung umgesetzt werden mit
einer starken Base, wie z. B. Natriumhydroxyd, wobei man die Natrium-Leukoform des Farbstoffes erhält.
Die starke Base kann in der geringstmöglichen Menge Wasser aufgelöst und einer siedenden Lösung der
Leukoform des Farbstoffes in Dioxan hinzugesetzt werden, wobei man ein nicht ganz weißes Produkt erhält,
welches bis zu einer Temperatur von 70° C in Luft und Licht stabil bleibt. Die Natrium-Leukoform
des Farbstoffes kann auch in der Weise hergestellt werden, daß man die Leukoverbindung in konzentrierter
Natronlauge kocht.
Die Bildung des Komplexes wird durchgeführt, indem man die trockenen Bestandteile miteinander
erhitzt, und zwar bei einer Temperatur von etwa 90° C im Falle des Amino-Leukosalzes mit Stearylamin, bei
einer Temperatur von etwa 100° C im Falle des Alkalimetall- oder Erdalkalimetallbasensalzes mitStearylamin
oder wahlweise in der öl-Wachs-Überzugsmasse für Hektographen.
Geeignete nichtionogene, salzfreie, oberflächenaktive
Mittel sind die höheren Alkylamine, wie z. B. Stearylamin, oder Äthylenoxydkondensate des Typs
R—O—C2 H4 (-O—C2HJnOR1
worin R und R1 die gleichen oder verschiedene aromatische
oder aliphatische Radikale sind.
Zu den geeigneten Oxydationsmitteln gehören beispielsweise Derivate von Chinon, z. B. Tetrachlorochinon,
und Derivate der Bernsteinsäure, z. B. N-Bromosuccinimid.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht das Oxydationsmittel aus zwei Komponenten,
von denen die eine an den Umdruckauf strich gebunden ist, während die andere Komponente der
Flüssigkeit, mit welcher das Abzugspapier angefeuchtet wird, einverleibt wird. Einige dieser Oxydationssysteme
sind rein organischer Natur, andere wiederum anorganischer Natur, während die bevorzugten
eine Kombination beider darstellen.
Beispiele für solche Systeme sind
a) Kaliumpermanganat im Aufstrich mit Chloranil in einer Flüssigkeit, die aus einem Keton und
einem chlorierten Lösungsmittel besteht;
b) Kaliumpermanganat im Aufstrich vereinigt mit Chloranil in der aus einem Keton und Nitrobenzol
bestehenden Flüssigkeit;
c) Kaliumpermanganat im Aufstrich vereinigt mit N-Bromosuccinimid in einer aus einem Keton und
einem chlorierten Lösungsmittel bestehenden Flüssigkeit;
d) Kaliumpermanganat im Aufstrich vereinigt mit Chloranil in einer aus einem Keton und einer
0,50/oigen oberflächenaktiven quaternären Ammoniumverbindung bestehenden Flüssigkeit.
Die Umdrucküberzüge (oder Umdruckaufstriche), welchen die farbreaktionsfähigen Komplexe einverleibt
sind (mit Ausnahme jener, die anorganische Oxydationsmittel enthalten), sind fast weiß oder doch
sehr hell, was in hohem Maße auf die Farbe der zu ihrer Zusammensetzung verwendeten Wachse oder
wachsähnlichen Stoffen zurückzuführen ist. Es kann zweckmäßig sein, dem komplexhaltigen Überzug einen
geringen Anteil eines entsprechenden, teilweise zur Reaktion gebrachten und daher schwachgefärbten
Komplexes einzuverleiben, der ausreicht, um dem Überzug eine leichte Indikatorfärbung zu verleihen,
ohne jedoch ein Abfärben bzw. Schmutzen zu verursachen. Dieses Verfahren bringt den Vorteil mit
sich, daß ein Umdruckpapier mit solch leicht ge- r'5
färbtem Überzug die Farbe anzeigt, welche von dem Umdruckpapier während des Spiegelschrift-Umdruckverfahrens
erzielt werden kann. Der Zusatz teilweise zur Reaktion, gekommener Komplexe zu dem Umdrucküberzug
dient noch einem anderen Zweck, insofern, als dieser Farbeffekt das Umdruckoriginal leslicher
macht, was von Wert ist für durch Buchdruck hergestellte Umdruckoriginale, wenn der Drucker einen
ziemlich dunklen Abdruck für zweckmäßig erachtet.
Die mit den Komplexen überzogenen Papiere sind stabil und verfärben sich nicht unter atmosphärischen
Verhältnissen oder im Licht und in der Wärme; sie können daher ohne Schutzüberzug oder irgendwelche
sonstige Schutzmaßnahme innerhalb des Umdrucküberzuges oder des Unterlagspapiers verwendet so
werden. Ein solcher weiterer Überzug kann jedoch, falls gewünscht, auf den Komplexüberzug aufgebracht
werden, beispielsweise um die Farbe der Reproduktionen, die man von dem Umdruckpapier erhalten
kann, anzuzeigen. In diesem Fall ist es zweckmäßig, dem oberen Überzug ein gefärbtes, unfühlbar feinkörniges
Aluminiumpulver in der gewünschten Farbe einzuverleiben. Der Zusatz dieses Aluminiumpulvers
hat obendrein den Vorteil, daß er den Schutzüberzug leichter abbrechbar macht, und diese Wirkung kann
noch verbessert werden durch den Zusatz weiterer unfühlbar feiner Füllstoffe, wie z. B. Koalin, Asbestpulver,
Glimmerpulver, Talkum oder Silikagel.
Bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das Oxydationsmaterial dem Kopierpapier
einverleibt werden, indem man das Oxydationsmittel bereits mit dem Papierstoff vermischt.
Die erfindungsgemäßen Komplexe sind im wesentlichen in Wasser unlöslich und können in hydrophilen
Überzügen verwendet werden. Beispielsweise kann der Umdrucküberzug bestehen aus einer Dispersion
farbreaktionsfähigen Materials in filmbildenden hydrophilen Stoffen, wie z. B. Stärke, Kasein, Gelatine,
oder synthetischen polymeren Stoffen, wie z. B. Methylcellulose. Auch inerte Füllstoffe, wie z. B. Koalin und
Tonerde, können einverleibt werden, und zwar sowohl um den Umdruck zu erleichtern und die Farbreaktion
beim Kopieren zu fördern.
Es folgt als Beispiel eine Beschreibung von Verfahren zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
in einem hektographischen Spiegelschrift-Umdruckverfahren.
8 bis 10 Gewichtsteile eines Amino-Leuko-Kristallviolett-Salzes,
wie z. B. das Stearyldiamin-, Phenylendiamin-, Diphenylamin-, Diäthanolamin-, Äthylendiamin-
oder Sperminsalz, werden umgesetzt mit 1 Teil Stearylamin bei 80° C, bis die Reaktion unter
Erhalt eines weißen Produktes vollendet ist. Der Komplex wird dann mit Wachs und einem Füllstoff
vereinigt und so eine normale Umdruckmasse gebildet. Diese wird auf das Rohpapier aufgetragen.
Beispiel II 6
In diesem Beispiel werden das Amino-Leuko-Kristallviolett-Salz
und das Stearylamin von Beispiel I miteinander erhitzt, und zwar in Gegenwart des Hauptwachsbestandteiles bzw. solcher Bestandteile,
z. B. Carnaubawachs oder mikrokristallines Wachs, um die Basis der hektographischen Umdrucküberzugsmassen
zu bilden.
In den Beispielen I und II kann das Stearylamin durch ein Polyäthylenoxydkondensat ersetzt werden,
wobei ein höherer Anteil des letzteren und höhere Reaktionstemperaturen erforderlich sind. Weiterhin
kann man der Überzugsmasse ein Hilfsoxydationsmittel, wie z. B. Kaliumpermanganat, einverleiben.
Äquivalente Anteile von Leuko-Kristallviolett und
einem C18-Alkylamin werden bei 100° C miteinander
zur Reaktion gebracht, bis das Gemisch seine Farbe wechselt. Der Komplex wird mit Wachs und einem
Füllstoff zu einer normalen hektographischen Umdrucküberzugsmasse verarbeitet, welche auf das Rohpapier
aufgetragen wird.
In diesem Beispiel werden das Leuko-Kristallviolett und das Alkylamm miteinander erhitzt, und zwar in
Gegenwart des Hauptwachsbestandteiles bzw. der Bestandteile, z. B. Carnaubawachs oder mikrokristallines
Wachs, um die Grundlage der hektographischen Umdrucküberzugsmasse zu bilden.
In den Beispielen III und IV kann das C18-Alkylamin
durch ein Polyäthylenoxydkondensat ersetzt werden.
8 Gewichtsteile eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Leuko-Kristallviolett-Salzes,
wie z. B. das Natrium-, Kalium-, oder Bariumsalz, werden bei 80° C mit 1 Teil Stearylamin zur Reaktion gebracht,
bis die Reaktion vollendet ist und man ein weißes Produkt erhält. Der Komplex wird dann mit Wachs,
einem Füllstoff und einem anorganischen Oxydationsmittel, wie z. B. Kaliumpermanganat, zu einer normalen
hektographischen Überzugsmasse verarbeitet. Das Stearylamin kann durch ein Polyäthylenoxydkondensat
ersetzt werden, wobei ein höherer Anteil des letzteren und höhere Reaktionstemperaturen erforderlich
sind.
In diesem Beispiel werden das Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Leuko-Kristallviolett-Salz und das
Stearylamin von Beispiel V miteinander erhitzt, und zwar in Gegenwart des Hauptwachsbestandteiles bzw.
der Bestandteile, z. B. Carnaubawachs oder mikrokristallines Wachs, um die Grundlage der hektographischen
Umdrucküberzugsmasse zu bilden.
Von den Umdruckpapieren, die nach einem der obigen Beispiele erzeugt werden können, wird ein
Umdruckoriginal hergestellt, von welchem man dann nach einem Spiegelschrift-Umdruckverfahren dadurch
Abzüge erhält, daß man das Abzugspapier mit einer Flüssigkeit anfeuchtet, für die nachstehend
einige Beispiele angegeben sind:
A. Methyläthylketon 99 °/o
Chloranil 1 °/o
B. Methyläthylketon 90 °/o
Tetrachloräthylen 9,5 %
Chloranil 0,5%
C. Methyläthylketon 80 °/o
Tetrachloräthylen 9,5 %
Dioxan 10 %
Chloranil O,5°/o
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kopien auf 40 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7r
Papier oder ähnlichen Unterlagen, wobei man auf dadurch gekennzeichnet, daß das Oxydationsmittel
die mit den Kopien zu versehende Unterlage Ab- in Gegenwart eines chlorierten Lösungsmittels,
drücke aus einer Masse aufbringt, die aus einem z. B. von Tetrachloräthylen oder Trichloräthylen,
farblosen oder praktisch farblosen Stoff bestehen zur Anwendung gelangt.
oder einen solchen enthalten, und diese Abdrücke 45 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
nachträglich sichtbar verfärbt, dadurch gekenn- dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel
zeichnet, daß der Stoff aus einem Komplex besteht, ein Zweikomponentensystem verwendet wird, wo-
der durch die Kombination eines Farbbildners, bei die eine Komponente an den Komplex gebun-
z. B. einer Leukoform eines Farbstoffes, eines re- den ist, während die andere Komponente der Flüs-
duzierten Farbstoffes oder eines Farbzwischen- 50 sigkeit, mit welcher das Abzugspapier angefeuchtet
Produktes, mit einem nichtionogenen, salzfreien, wird, einverleibt ist.
oberflächenaktiven Mittel gebildet wird und diese 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge-
so mit Abdrücken versehene Unterlage mit einem kennzeichnet, daß ein Umdruckbogen verwendet
Oxydationsmittel in Berührung bringt, das mit wird, dessen Überzug Kaliumpermanganat ent-
dem vorerwähnten Komplex unter Bildung eines 55 hält, während der das Abzugspapier benetzenden
gefärbten Produktes reagiert, wobei das Oxy- ' - Flüssigkeit Tetrachlorchinon oder N-Bromosuccin-
dationsmittel auf einer zweiten Unterlage bzw. in imid einverleibt wird.
einem auf dieser befindlichen Auftrag enthalten ■ 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
sein kann, in diesem Fall diese beiden Unterlagen dadurch gekennzeichnet, daß ein Abzugspapier
gegeneinandergedrückt werden, so daß an jenen 60 verwendet wird, bei dem das Oxydationsmittel
Stellen, an denen das Oxydationsmittel und die dem Papierstoff einverleibt ist.
Abdrücke des Komplexes zusammentreffen, eine 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis
Färbung eintritt. 12, dadurch gekennzeichnet, daß das beschriftete
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Umdruckoriginal aus einem Umdruckbogen herzeichnet,
daß es zur Herstellung von Kopien nach 65 gestellt wird, auf dem der Komplex mit Wachs
einem Spiegelschrift-Umdruckverfahren verwendet und/oder wachsartigen Stoffen vermischt aufgewird,
indem man den den Komplex tragenden tragen ist.
Bogen als Umdruckoriginal benutzt und die Ober- 14. Umdruckbogen zur Verwendung bei einem
fläche eines Abzugsblattes mit einer Flüssigkeit Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da-
benetzt, die ein den Komplex oxydierendes Mittel 70 durch gekennzeichnet, daß der Umdruckbogen aus
9 10
einem Rohpapier besteht, auf dem der Komplex dem Umdruckbogen erhalten kann, vorgesehen
mit Wachs oder wachsartigen Stoffen vermischt sein kan.
aufgetragen ist, wobei über dieser Auftragsschicht
ein Schutzüberzug, beispielsweise als Indikator für In Betracht gezogene Druckschriften:
die Farbe der Reproduktionen, welche man von 5 USA.-Patentschrift Nr. 2 634 677.
©909 769/10Ψ3.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1173555A GB795869A (en) | 1955-04-22 | 1955-04-22 | Improvements in or relating to methods of copy production or reproduction |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1079080B true DE1079080B (de) | 1960-04-07 |
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ID=7068271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1956E0012242 Pending DE1079080B (de) | 1955-04-22 | 1956-04-18 | Verfahren zur Herstellung von Kopien auf Papier od. ae. Unterlagen |
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CH (1) | CH354465A (de) |
DE (1) | DE1079080B (de) |
FR (1) | FR1147858A (de) |
GB (1) | GB795869A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0055847A1 (de) * | 1980-12-26 | 1982-07-14 | MITSUI TOATSU CHEMICALS, Inc. | Druckempfindlicher Aufzeichnungssatz |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2634677A (en) * | 1952-05-13 | 1953-04-14 | Dick Co Ab | Azo dye duplicating process |
-
1955
- 1955-04-22 GB GB1173555A patent/GB795869A/en not_active Expired
-
1956
- 1956-04-18 DE DE1956E0012242 patent/DE1079080B/de active Pending
- 1956-04-18 CH CH354465D patent/CH354465A/de unknown
- 1956-04-23 FR FR1147858D patent/FR1147858A/fr not_active Expired
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EP0055847A1 (de) * | 1980-12-26 | 1982-07-14 | MITSUI TOATSU CHEMICALS, Inc. | Druckempfindlicher Aufzeichnungssatz |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB795869A (en) | 1958-06-04 |
FR1147858A (fr) | 1957-12-02 |
CH354465A (de) | 1961-05-31 |
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