DE1075688B - Zweidrahtverbmdungs glied fur die Schaltvorrichtung eines Antennen-Kreuzwahlersystems - Google Patents

Description

DEUTSCHES

KL. 21 a' ΙΔΙ\)Ο
INTERNAT. KL. H 02 C

PATENTAMT

T13996 VIIIa/21a⁴

ANMELDETAG: 14. A U G U S T 1957

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
ÄUSLEGESCHRIFT:

18. FEBRUAR 1960

Die Erfindung bezieht sich auf ein Zweidrahtverbindungsglied in einem Antennen-Kreuzwählersystem, welches Verbindungsglied einen wahlweise herzustellenden Übergang zwischen zwei Zweidrahtleitungen, die in verschiedenen zueinander parallelen Ebenen liegen und sich rechtwinklig kreuzen, herstellen.

Schaltglieder für Antennen-Kreuz wähler systeme werden in größeren Rundfunk- und Telegrafenanlagen zur wahlweisen Verbindung von Zweidrahtleitungen mehrerer Sender mit Zweidrahtleitungen einer grö-β er en Anzahl von Antennen verwendet. Die Zweidrahtleitungen der Sender und die Zweidrahtleitungen der Antennen liegen jeweils in einer Ebene, wobei die beiden Ebenen in gewisser Entfernung voneinander parallel verlaufen. Die wahlweise Verbindung der Sender der Zweidrahtleitungen mit einer Antennen-Zweidrahtleitung wird gewöhnlich durch Fernsteuerung ausgeführt.

Die Gestaltung solcher Zweidrahtverbindungen stößt auf erhebliche Schwierigkeiten, da außer der selbstverständlichen Forderung einer hohen Durchschlagsspannungsfestigkeit in der Größenordnung von 20 bis 200 kV und einer hohen Strombelastungsfähigkeit in der Größenordnung von 10 bis 50 A bei Wechselstrom die Vorrichtung auch die folgenden Anforderungen erfüllen muß:

1. Der Wellenwiderstand muß konstant bleiben. Das bedeutet in der Praxis, daß die Entfernung zwischen beiden Leitern auch konstant bleiben muß, falls auch deren Durchmesser konstant ist.

2. Parallele Impedanzen dürfen nicht an die Leitung angeschlossen werden, d. h., die nicht aktiven Abschnitte der Leitung müssen abgeschaltet werden.

3. Alle Unregelmäßigkeiten der geometrischen Form der Leitung müssen vermieden werden, d. h., alle Änderungen der Richtung dürfen nicht scharf, sonderen müssen allmählich verlaufen.

4. Gegenseitige Kopplungen zwischen den Leitungen müssen in zulässigen Grenzen gehalten werden.

Zweck der angeführten Forderung ist die Unterdrückung von stehenden Wellen und von Nebensprechen in den Leitungen. Eine weitere wichtige Forderung ist die Anornung der Leitungen in der Schaltvorrichtung so, daß der zur Verfügung stehende Raum gut ausgenutzt wird. Da die Abmessungen von solchen Vorrichtungen ziemlich groß sind, bis 5000 m³ in Abhängigkeit von der Leitung und der Größe der Anlage, und da diese Vorrichtungen in einem mit einem Dach bedeckten Gebäude gegen Witterungseinflüsse geschützt werden müssen, ist die letztere Forderung, vom ökonomischen Standpunkt aus gesehen, sehr wichtig.

Für die wahlweise Verbindung einer Sender-Zwei-

Zweidrahtverbindungsglied

für die Schaltvorrichtung
eines Antennen-Kreuzwählersystems

Anmelder:
TESLA, närodni podnik_r Prag-Hloubetin

Vertreter: Dipl.-Ing. A. Spreer, Patentanwalt,
Göttingen, Groner Str. 37

Stanislav Zadnicek, Prag,
ist als Erfinder genannt worden

drahtleitung mit einer Antennen-Zweidrahtleitung gibt es zwei verschiedene Systeme, nämlich:

1. Einrichtungen, bei denen die Umschaltung durch Auswechslung von Verbindungsgliedern erfolgt, und

2. Einrichtungen, bei denen die Verbindungsglieder fest an die Kontakte von zweipoligen Schaltern des Systems angeschlossen sind, durch deren Umlegen die wahlweise Verbindung zweier Zweidrahtleitungen erfolgt.

Bei der Einrichtung des ersten Systems ist das Schaltfeld aus austauschbaren Blöcken dreier verschiedener Formen zusammengesetzt, wobei die Verbindungsglieder der Leitung durch äquidistante Spiralen gebildet werden. Verschiebbare, aus allen Typen der austauschbaren Blöcke zusammengesetzte Kästen werden durch Motorantrieb ferngesteuert. Diese Einrichtung ermöglicht eine große Zahl von Schaltmöglichkeiten. Sie ist wegen der erforderlichen Blöcke und Motoren aber sehr kompliziert und teuer.

Bei den bekannten Einrichtungen nach dem zweiten System wird die Leitung zunächst um ungefähr 90° verbogen, dann um eine zu den beiden die Senderleitungen und die Antennenleitungen enthaltenden parallelen Ebenen senkrechte Achse um 90° verdreht und schließlich wieder um ungefähr 90° verbogen. Eine solche Anordnung erfordert eine ziemlich große Entfernung zwischen den Ebenen^ und B, die vom elektrischen Standpunkt überflüssig ist, da sich die senkrecht zueinander verlaufenden Leitungen in dieser Lage gegenseitig nicht beeinflussen können. Außerdem müssen in der Verdrehungszone die Leitungen mit annähernd schraubenförmigen Verbindungsgliedern ausgerüstet werden, um die obenerwähnte erste Forderung erfüllen zu können. Die schrauben-

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förmige Form erschwert die Herstellung und ist technologisch ungeeignet, insbesondere für Leiter aus dicken, schwer formbaren Rohren, die für Niederohmleitungen notwendig sind, um eine hohe Spannungsdurchschlagsfestigkeit zu sichern.

Die Erfindung bezweckt, ein Zweidrahtverbindungsglied nach dem zweiten System zu schaffen, welches die Mangel der bisher bekannten Ausführungen behebt, alle obengenannten Forderungen erfüllt und einfach in der Herstellung ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jeder der beiden Bestandteile einer Zweidrahtverbindung aus zwei ebenen Bogen und einem sie tangential verbindenden geradlinigen Teilstück besteht, das geradlinige Teilstück in einer zu den einander parallelen Ebenen der wahlweise zu verbindenden Zweidrahtleitungen senkrechten, mit den Leitern beider Ebenen einen Winkel von 45° bildenden Ebene liegt und seine Steilheit derart ist, daß der Abstand zwischen den beiden ein Zweidrahtverbindungsglied bildenden Bestandteilen größer ist als der Abstand zwischen den beiden Leitern einer Zweidrahtleitung oder dieser Entfernung gleicht, und daß von den beiden Bogen jeden Bestandteiles der eine in derjenigen Ebene liegt, die durch das gerade Teilstück und den zugehörigen Kontakt des Schalters in der einen der beiden Parallelebenen bestimmt ist, während der andere Bogen in derjenigen Ebene liegt, welche durch das geradlinige Teilstück und den zugehörigen Schaltkontakt in der zweiten der beiden parallelen Ebenen bestimmt ist.

Fig. 1 stellt als Beispiel schematisch eine Schaltvorrichtung für drei Sender und fünf Antennen dar. Die von den Sendern kommenden Zweidrahtleitungen sind mit I, II, III, ihre Zweige mit Ml, M 2 bezeichnet und bilden ein in einer Ebenen liegendes System. Die zu den Antennen führenden Zweidrahtleitungen sind mit 1 bis 5, ihre Zweige mit Nl, JV 2 bezeichnet und bilden ein in einer anderen Ebene B liegendes zweites System. Die Pfeile zeigen die Richtung der Leitungen von den Sendern zur Antenne. Die Ebenen A und B sind parallel, die Leitungen der einen Ebene verlaufen senkrecht zu den Leitungen der anderen Ebene. An jedem Kreuzpunkt ist in jeder der sich kreuzenden Leitungen ein doppelpoliger Schalter Sa bzw. Sb mit zwei Stellungen eingebaut. Die Schalthebel dienen zunächst zur Verbindung der Teilstücke der Senderleitungen I, II, III und der Antennenleitungen 1 bis 5 und zum anderen zur wahlweisen Verbindung irgendeiner Sender-Zweidrahtleitung mit irgendeiner Antennen-Zweidrahtleitung über ein sonst abgeschaltetes Zweidrahtverbindungsglied Pl, P2. Die bei der Durchverbindung der Teilstücke belegten Schalterkontakte sind mit Sad bzw. Sbd und die bei der Querverbindung belegten Schalterkontakte mit Sav bzw. Sbv bezeichnet.

Jedes Zweidrahtverbindungsglied, durch welches die beiden Zweige Ml, M2 irgendeiner Senderleitung I, II, III mit den beiden Zweigen Nl, N2 irgendeiner Antennenleitung 1 bis 5 verbunden werden, enthält, wie die Fig. 2 zeigt, zwei Bestandteile. Jeder dieser Bestandteile wird von einem geradlinigen Teilstück Pl bzw. P2 und zwei je an einem Ende desselben sitzenden Bogenstücken Pie, PIb bzw. P2a, P2b gebildet. Das gerade Teilstück Pl, P 2 verbindet die beiden Bogenstücke tangential miteinander. Die geradlinigen Abschnitte Pl und P 2 verlaufen jeweils in einer Ebene C, welche senkrecht zu den parallelen Ebenen^, B verläuft und mit den Leitern I bis III bzw. 1 bis 5 einen Winkel von 45° bildet. Die BogenstückeP1 a, PIb bzw. P2a, P2b treten aus dieser Ebene C heraus. Diese Bogenstücke liegen jeweils in einer Ebene, welche durch das gerade Teilstück Pl bzw. P2 und denjenigen Schalkontakt Sav bzw. Sbv bestimmt ist, an welchen d?' Bogenstück angeschlossen wird.

Die Steilheit der geradlinigen Stücke Pl und P 2 im Verhältnis zu den parallelen Ebenen A und B ist derart, daß für den Winkel γ, den diese geraden Teilstücke mit den Ebenen A bzw. B bilden, die Bezit hung gilt: tgy 2ϊ 1. Wenn der durchweg gleiche Abstand zwischen den beiden Zweigen Ml, M2 der Senderleitungen und zwischen den Zweigen Nl, N2 der Antennenleitungen mit D bezeichnet wird und der Abstand zwischen den beiden Bestandteilen des Zweidrahtverbindungsgliedes PI₃ P 2 mit Dl, dann gilt die Beziehung D1 2> D. Falls der Winkel γ größer ist als 45°, dann ist also Dl größer als D. Die Ungleichheit zwischen Dl und D führt zwar zu einem etwas größeren Wellenwiderstand, durch sie kann in der Praxis aber die Streukapazität der das Verbindungsglied abschließenden Kontakte kompensiert werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Zweidrahtverbindungsglied für die Schaltvorrichtung eines Antennen-Kreuzwählersystems, welches fest in das System eingebaut ist und einen bei Bedarf einzuschaltenden räumlich kontinuierliehen Übergang zwischen jeweils zwei in parallelen Ebenen liegenden, rechtwinklig zueinander verlaufenden Zweidrahtleitungen bildet, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Bestandteile (Pl bzw. P 2) einer Zweidrahtverbindung aus zwei ebenen Bogen und einem sie tangential verbindenden geradlinigen Teilstück besteht, das geradlinige Teilstück in einer zu den einander parallelen Ebenen (A, B) der wahlweise zu verbindenden Zweidrahtleitungen senkrechten, mit den Leitern (Ml, M2 hzw.Nl, N2) beider Ebenen einen Winkel von 45° bildenden Ebene (C) liegt und seine Steilheit derart ist, daß der Abfand (-Dl) zwischen den beiden ein Zweidrahtverbindungsglied bildenden Bestandteilen (Pl, P 2) größer ist als der Abstand (D) zwischen den beiden Leitern einer Zweidrahtleitung (Ml, M2 bzw. Nl, N2) oder dieser Entfernung gleicht, und daß von den beiden Bogen jeden Bestandteiles (Pl bzw. P2) der eine in derjenigen Ebene liegt, die durch das gerade Teilstück und den zugehörigen Kontakt des Schalters in der einen der beiden Parallelebenen (A, B) bestimmt ist, während der andere Bogen in derjenigen Ebene liegt, welche durch das geradlinige Teilstück (Pl bzw. P 2) und den zugehörigen Schaltkontakt in der zweiten der beiden parallelen Ebenen (A, B) bestimmt ist.

   Tn Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 007 499.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen