DE1073002B - Verfahren und Vorrichtung zum Anfeuchten von Druckplatten für den Rotations-Lichtdruck - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Anfeuchten von Druckplatten für den Rotations-LichtdruckInfo
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Description
Beim Offset- und Lichtdruck ist es notwendig, die nicht druckenden Stellen der Druckplatte feucht zu
halten, damit diese Stellen beim Einwalzen keine Farbe annehmen. Im Offsetdruck sind verschiedene
Verfahren zum Anfeuchten von Druckplatten bekannt. Bei den gebräuchlichsten Verfahren wird aus einem
Wasserbehälter mittels Duktor das Wasser an einen Heber herangeführt und von diesem auf eine ständig
umlaufende Wischwalze übertragen. Die Wischwalze wickelt sich auf dem Druckzylinder ab und überträgt
das Feuchtwasser in der gesamten Breite auf die Druckplatte.
Weiterhin sind Feuchtwerke bekannt, die das Wasser mittels Sprühdüsen auf die Druckplatte aufspritzen.
Die genannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß das· Feuchtwasser dabei nicht nur auf die
nicht druckenden, sondern auch auf die druckenden Stellen der Druckplatten gelangt. Dadurch tritt bereits
beim Anfeuchten der Druckplatte mit der auf den druckenden Teilen der Druckplatte befindlichen Farbe
ein Emulsionsprozeß ein, der die Annahme der Farbe von den nachfolgend über die Druckplatte geführten
Farbwalzen erschwert.
Bei dem nach dem Anfeuchten erfolgenden Einfärben der Platte kommt das auf den nicht druckenden
und druckenden Teilen der Platte befindliche Wischwasser mit den Farbwalzen in Berührung, wird über
das ganze Farbwerk verteilt und gelangt in den Farbbehälter. Durch den immer größer werdenden Prozentsatz
an Wasser verliert die Farbe mit der Zeit ihre guten Druckeigenschaften.
Die beschriebenen Verfahren beziehen sich auf Feuchtvorrichtungen, die besonders im Offsetdruck
Anwendung finden. Die das Feuchtwasser übertragenden Feuchtwalzen sind in ihrem Durchmesser so bemessen,
daß sie einen wesentlich geringeren Umfang haben als der Druckzylinder. Daraus ergibt sich, daß
das zu druckende Bild sich so auf die Feuchtwalzen überträgt, daß ein Ubereinanderliegen des Druckbildes
auf den Feuchtwalzen entsteht. Weiterhin ist bekannt, daß man beim Lichtdruckverfahren die Maschine anhalten
muß, um die Druckplatte feuchten zu können.
Die Druckplatte wird nach Anhalten der Maschine gefeuchtet und bleibt etwa 20 Minuten unter Einfluß
der Feuchtigkeit. Anschließend wird die Feuchtigkeit durch vorsichtiges Wischen wieder von der Druckplatte
entfernt. Dadurch soll ein Quellen der nicht druckenden Stellen erreicht werden. Der Nachteil dieses
Verfahrens besteht darin, daß es nicht möglich ist, während des Druckvorganges ein Befeuchten der
Druckplatte vorzunehmen.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile, indem sie einen dem Druckzylinder an Umfang gleichgroßen
Verfahren und Vorrichtung
zum Anfeuchten von Druckplatten
für den Rotationslichtdruck
Anmelder:
Institut für grafische Technik,
Leipzig Cl, Gerichtsweg 24B
Leipzig Cl, Gerichtsweg 24B
Horst Klahre, Leipzig,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Feuchtzylinder, der auch ein ganzzahliges Vielfaches des Umfanges des Druckzylinders ausmachen kann,
vorschlägt, auf den die druckenden Teile der Druckplatte mit Hilfe einer von Silikonöl versetzten Farbe
so auf einen äußeren Aufzug des Feuchtzylinders übertragen werden, daß sich das Druckbild der Druckplatte
mit der aufgedruckten wasserabstoßenden Schicht bei der Abwicklung beider Zylinder deckt. Der
dem Druckzylinder an Umfang gleich große bzw. mit einem ganzzahligen Vielfachen des Druckzylinderumfanges
ausgebildete Feuchtzylinder ist mit einem elastischen Aufzug versehen, dessen äußerer Aufzug
beispielsweise aus Perlon besteht.
Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
bedeutet:
Abb. 1 einen Schnitt,
Abb. 2 eine Draufsicht zu Abb. 1,
Abb. 3 einen Schnitt durch einen Feuchtzylinder.
Der Druckzylinder 1, auf den eine Druckplatte 2 aufgespannt ist, steht mit dem Feuchtzylinder 3, der über Zahnräder 4 und eine Kupplung 5 ständig oder zeitweilig im Eingriff ist, in Verbindung. Auf dem Feuchtzylinder 3 ist ein elastischer Aufzug, bestehend aus einer elastischen Unterlage 6, einem wasserhaltenden Fries 7 sowie einem äußeren Aufzug 8, welcher beispielsweise aus Perlonseide besteht, aufgespannt.
Der Druckzylinder 1, auf den eine Druckplatte 2 aufgespannt ist, steht mit dem Feuchtzylinder 3, der über Zahnräder 4 und eine Kupplung 5 ständig oder zeitweilig im Eingriff ist, in Verbindung. Auf dem Feuchtzylinder 3 ist ein elastischer Aufzug, bestehend aus einer elastischen Unterlage 6, einem wasserhaltenden Fries 7 sowie einem äußeren Aufzug 8, welcher beispielsweise aus Perlonseide besteht, aufgespannt.
Der äußere Aufzug 8 des Feuchtzylinders 3 wird mit einer wasserabstoßenden Schicht 10a, z.B. einer mit
Silikonöl versetzten Farbe, versehen, die in ihrer Form dem Spiegelbild der druckenden Teile 10 der
Druckplatte 2 entspricht und nach Gebrauch abwaschbar ist. Mit 9 ist die nicht druckende, jedoch Feuchtigkeit
aufnehmende Fläche der Druckplatte 2 und mit 9 α die des Feuchtzylinders 3 bezeichnet.
Unter dem Feuchtzylinder 3 ist ein Feuchtbehälter 11 angeordnet, der in der Achse 14 schwenkbar ge-
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lagert ist und sich vom Feuchtzylinder 3 abheben· läßt.
Eine Abstreichvorrichtung 12, beispielsweise als Rakel ausgebildet, reguliert die Flüssigkeitsmenge, welche
vom Feuchtzylinder 3 aus dem Feuchtwasserbehälter 11 entnommen wird. 13 kennzeichnet ein Farbwerk
mit den dazugehörenden Farbauftragwalzen 15. Mit 16 ist ein zum Bedrucken unter dem Druckzylinder 1
hindurchlaufender Papierbogen bezeichnet. Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist
folgende:
Der Feuchtzylinder 3 wird mit dem elastischen Aufzug, bestehend aus der elastischen Unterlage 6, dem
wasserhaltenden Fries 7 und dem beispielsweise aus Perlonseide bestehenden äußeren Aufzug 8, bespannt.
Dieser elastische Aufzug wird mit einer wasserabstoßenden Schicht 10α, z.B. einer mit Silikonöl versetzten
Farbe, getränkt. Dies geschieht, indem der Feuchtzylinder 3 mit seinem elastischen Aufzug unmittelbar
auf dem Druckzylinder 1 abrollt, wodurch der äußere Aufzug 8 mit der eingefärbten Druckplatte
2 in Berührung kommt und das zu druckende Bild sich auf den äußeren Aufzug 8 überträgt. (Um
die wasserabstoßende Wirkung zu vergrößern, kann auch mit einer besonders wasserabstoßenden, Farbe
angedruckt werden.) Dadurch wird erreicht, daß sich die druckenden Teile 10 der Druckplatte 2 und die
wasserabstoßende Schicht 10 α auf dem äußeren Aufzug
8 bei der Abwicklung beider Zylinder decken. Wird beispielsweise der Feuchtzylinder 3 mit seinem
elastischen Aufzug, dessen äußerer Aufzug 8 nunmehr bedruckt ist, durch den Feuchtwasserbehälter 11 geführt,
dann nimmt er nur dort Feuchtwasser auf, -wo der äußere Aufzug 8 nicht durch eine wasserabstoßende
Schicht 10 a abgedeckt ist. Zur Regulierung der Wasseraufnahme des Feuchtzylinders 3 ist eine Abstreichvorrichtung 12 vorgesehen, die aus einer Rakel,
einer rotierenden Walze oder aus einer Luftrakel bestehen kann. Die vom Feuchtzylinder 3 aufgenommene
Feuchtiiüssigkeit wird, da die Abwicklung mit dem Druckzylinder 1 unter einem gewissen Anpreßdruck
erfolgt, aus den Maschen des äußeren Aufzuges 8 herausgedrückt und auf die nicht druckenden Teile des
Druckzylinders 1 übertragen. Die Übertragung kann kontinuierlich sowie auch diskontinuierlich erfolgen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Anfeuchten von Druckplatten für den Rotationslichtdruck, dadurch gekennzeichnet,
daß die druckenden Teile (10) der Druckplatte (2) mit einer mit Silikonöl versetzten Farbe bedruckt
und so auf den äußeren Aufzug (8) des Feuchtzylinders (3) übertragen werden, daß sich die
druckenden Teile (10) der Druckplatte (2) mit der auf den Feüchtzylinder (3) aufgedruckten wasserabstoßenden
Schicht (10a) bei Abwicklung beider Zylinder ständig decken.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein dem Druckzylinder (1) an Umfang gleich großer Feüchtzylinder (3) verwendet wird, dessen
äußerer elastischer Aufzug aus einer elastischen Unterlage (6), einem Fries (7) und einem äußeren
Aufzug (8) besteht.
Int Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 001 288;
Patentschrift Nr. 5 918 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands;
Patentschrift Nr. 5 918 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands;
Dr. Andreas Hunyar, »Chemie der Silikone«, Verlag Technik Berlin, 1952, S. 188, Abs. 2.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1073002B true DE1073002B (de) | 1960-01-14 |
Family
ID=597360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1073002D Pending DE1073002B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Anfeuchten von Druckplatten für den Rotations-Lichtdruck |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1073002B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0336178A2 (de) * | 1988-04-02 | 1989-10-11 | M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft | Feuchtwerk an einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE5918C (de) * | H. ALISCH in Berlin, Belle-Alliancestrafse it | Fufsbadewanne mit Petroleumheizung | ||
DE1001288B (de) * | 1954-01-14 | 1957-01-24 | Druckmaschinenwerk Victoria Ve | Praegedruckmaschinen, insbesondere fuer Wertpapiere, Banknoten usw. |
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- DE DENDAT1073002D patent/DE1073002B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE5918C (de) * | H. ALISCH in Berlin, Belle-Alliancestrafse it | Fufsbadewanne mit Petroleumheizung | ||
DE1001288B (de) * | 1954-01-14 | 1957-01-24 | Druckmaschinenwerk Victoria Ve | Praegedruckmaschinen, insbesondere fuer Wertpapiere, Banknoten usw. |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0336178A2 (de) * | 1988-04-02 | 1989-10-11 | M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft | Feuchtwerk an einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine |
EP0336178A3 (de) * | 1988-04-02 | 1990-05-09 | M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft | Feuchtwerk an einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine |
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