DE1072750B

DE1072750B - Mit Trockengleichrichtern ausgerüstete Hochspannungsemheit

Info

Publication number: DE1072750B
Application number: DENDAT1072750D
Authority: DE
Inventors: Erlangen Brück Artur GaIl
Original assignee: Siemens Reiniger Werke AG
Current assignee: Siemens Reiniger Werke AG
Publication date: 1960-01-07

Description

Mit Trockengleichrichtern ausgerüstete Hochspannungseinheit Die Erfindung betrifft eine mit Trockengleichrichtern ausgerüstete Hochspannungseinheit, deren Gleichrichtertablettensäulen in Isolierbehältern unter Druck gehalten sind.
Es ist für den Aufbau derartiger Hochspannungseinheiten im Hinblick auf eine gute Raumausnutzung bekannt, die elektrisch hintereinandergeschalteten stabförmigen Gleichrichterbehälter schraubenlinienförmig um ein zylinderförmiges Bauelement, z. B. um den Hochspannungstransformator, zu einem quadratischen Rohr aneinanderzufügen. Der auf diese Weise noch vorhandene tote Raum innerhalb des Rohres könnte zwar dadurch verringert werden, daß man bei Verwendung kürzerer Behälter, von denen dann mehr als vier eine Schraubenwindung bilden müßten, ein Rohr mit einem der Kreisform besser angepaßten Querschnitt schafft. Ein solcher Aufwand läßt sich jedoch nach der Erfindung dadurch vermeiden, daß die Isolierbehälter aus biegsamen Isolierschläuchen bestehen, die um elektrische Bauelemente der Hochspannungseinheit oder um Isoliertragkörper gewickelt sind. Als Material für die Schläuche eignet sich z. B. Polyvinylchlorid oder Glasseide. Da man die biegsamen Tablettenbehälter freizügiger verlegen kann als die bekannten starren Behälter, kommt man auch zu potentialmäßig günstigeren und damit hochspannungsmäßig sicheren Anordnungen als bisher.
Naturgemäß tritt beim Biegen der Tablettensäule in den vorgeschlagenen Isolierschläuchen eine Orientierung der Tabletten zum Mittelpunkt des Krümmungsradius ein, d. h., die Tabletten kontaktieren nur jeweils auf der zum Krümmungsmittelpunkt zugewandten Seite. Die Sperrwirkung der Gleichrichteranordnung wird dadurch aber nicht beeinträchtigt, da der Sperrvorgang innerhalb der einzelnen Tabletten stattfindet. Die durch die Biegung der Tablettensäule verringerte Kontaktfläche zwischen den einzelnen Tabletten vergrößert den Durchlaßwiderstand nicht nennenswert, da für diesen Widerstand in erster Linie der Innenwiderstand der Tabletten, nicht aber der Übergangswiderstand zwischen den Tabletten maßgebend ist.
Biegsame Trockengleichrichter sind in der Niederspannungstechnik an sich bekannt. Im Gegensatz zum Gegenstand der Erfindung ist die Biegsamkeit dieser Gleichrichter jedoch dadurch gegeben, daß eine großflächige Sperrschicht in sich biegbar ist oder daß einzelne nebeneinandergelegte Gleichrichterelemente zu einem biegsamen Band vereinigt sind. Diese Lösungen ließen sich für die Ausrüstung einer Hochspannungseinheit mit Trockengleichrichtern jedoch nicht sinnvoll einsetzen, da man hier darauf angewiesen ist, eine große Zahl von Gleichrichtertabletten raumsparend übereinander zu schichten. An Hand von Ausführungsbeispielen sei der Erfindungsgegenstand näher erläutert.
In der Fig. 1 ist ein biegsamer Gleichrichterbehälter teilweise im Schnitt dargestellt. In einem Isolierschlauch 1 aus Pölyvinylchlorid sind Gleichrichtertabletten 2 in bekannter Weise eingefüllt und - einseitig über eine Kontaktfeder 3 - mit den Anschlußstücken 4 und 5 leitend verbunden. Die Anschlußstücke 4, 5 weisen eine Ringnut 6 auf, in die das Schlauchende zur Befestigung durch einen Draht 7 eingezogen ist.
Die Fig. 2 stellt einen mehrere Tablettensäulen enthaltenden längeren Isolierschlauch 8 dar. Zwischen die einzelnen Säulen 9 sind Federn 3 eingeschaltet, die für den notwendigen Kontaktdruck sorgen. Je nach dem vorgesehenen Krümmungsgrad des Isolierschlauches wird man die Einzelsäulen 9 mehr oder weniger lang wählen können.
In der Fig. 3 ist der Zusammenbau von Gleichrichterbehältern mit einem Hochspannungstransformator 10 nach der Schaltungsanordnung der Fig. 4 dargestellt. Die Gleichrichterschläuche 11, 12 bilden hier gewissermaßen die Fortsetzung der Spulenwicklungen 13, 14.
Für eine Graetz-Gleichrichterschaltung nach Fig. 5 mit den Transformatorwicklungshälften 15, 16, den Gleichrichtern 17 bis 20 und den Wechselspannungs-und Gleichspannungsanschlüssen 21, 22 bzw. 23, 24 eignet sich ein Aufbau nach Fig. 6 oder 7. Die Schaltsymbole der Fig. 5 und die entsprechenden Bauteile der Anordnungen nach Fig. 6 und 7 sind durch übereinstimmende Bezugszeichen gekennzeichnet.
In der Fig. 6 sind Hochspannungsspulen 15, 16 mit radial gebleckten Eisenkernen 15a, 16a dargestellt. Von den Wechselspannungsanschlüssen 21, 22 führen die Gleichrichterschläuche 17 bis 20 zu den Gleichspannungsanschlüssen 23, 24. Die Schläuche sind so gelegt, daß sie sich nicht kreuzen. Ihr Abstand voneinander ist entsprechend dem betriebsmäßig zwischen den einzelnen Punkten der Tablettensäulen herrschenden Potentialunterschieden zu den Gleichspannungsanschlüssen 23, 24 hin geringer als in der Nähe der Wechselspannungsanschlüsse 21, 22.
Inder Fig. 7 ist der innere Aufbau eines Röntgeneintankapparates nach dem Schaltschema der Fig.5 dargestellt. Die Hochspannungsspulen 15, 16 befinden sich hier auf einem gemeinsamen Eisenkörper 25. Die Gleichrichterschläuche 17 bis 20 sind - ähnlich wie -bei der Anordnung nach Fig. 6 um die zylindrischen Transformatoren - um ein zylindrisches Isolierrohr 26 gelegt, in dessen Innern eine Röntgenröhre 27 untergebracht ist, deren Nutzstrahlung durch eine Öffnung 28 im Isolierrohr 26 nach außen abgegeben wird.
Durch Aufwickeln eines Gleichrichterschlauches nach der Erfindung auf einen zylindrischen Körper läßt sich ein Gleichrichter-Bauelement gewinnen, das in Form und Größe einer bisher üblichen Glühkathoden-Ventilröhre entspricht. Dadurch können Hochspannungsgeneratoren, die bisher mit solchen Ventilröhren ausgerüstet waren, in einfachster Weise mit Trockengleichrichter-Einheiten umgewandelt werden. In der Fig. 8 ist ein derartiges Bauelement dargestellt. Ein für die Halterung und Stromzuführung beiderseits mit Schraubgewinden 29, 30 versehener Isolierkörper 31, enthält in einer schraubenförmigen Nut 32 einen Gleichrichterschlauch 33.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Mit Trockengleichrichtern ausgerüstete Hochspannungseinheit mit in Isolierbehältern unter Druck gehaltenen Gleichrichtertablettensäulen, dadurch- gekennzeichnet, daß die Isolierbehälter aus biegsamen Isolierschläuchen bestehen, die um elektrische Bauelemente der Hochspannungseinheit oder um Isoliertragkörper gewickelt sind.
2. Hochspannungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierschläuche aus Polyvinylchlorid bestehen.
3. Hochspannungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Isolierschlauch mehrere Gleichrichtertablettensäulen unter Zwischenschaltung von Druckfedern enthalten sind.
4. Hochspannungseinheit' nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Isoliertragkörper mit elektrischen Fassungen versehen sind und in Form und Größe Glühkathoden-Ventilröhren entsprechen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 941 144, 950 665; deutsche Patentanmeldung S 19728 (bekanntgemacht am 13. 12. 1951) ; USA.-Patentschrift Nr. 2 468 051; »Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen«, Bd. 82 (1955), S. 117 bis 122.