DE1071928B - Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Verbundleichtbauplatte - Google Patents

Description

Seit langem werden Leichtbauplatten zum Ausbau von Wohnungen, Dachgeschossen, zum Ziehen von Zwischenwänden u. dgl. verwendet. Diese Leichtbauplatten werden gegenüber der Außenluft durch Glaswolle, Torfmull, Kork, Sägespäne, Streichmassen aus Lehm mit Stroh isoliert. Diese Bauweise erfordert einen großen Aufwand an Material und vor allem Lohnkosten.

Isolierplatten werden hauptsächlich beim Kühlraümbau verwendet. Hier werden insbesondere auch zur Isolierung von Rohren, Hohlkörpern u. dgl. Schäumstoffe benutzt.

Es macht aber Schwierigkeiten, eine Isolierplatte aus Schaumpolystyrol, an dem der übliche Putzmörtel außer reinem Zementmörtel schlecht haftet, mit einem anderen Baustoff als Träger für den Verputz nutzbar zu mächen. Zementmörtel ist aber als Innenputz für bewohnte Räume ungeeignet, weil er keine Feuchtigkeit durchläßt."

Die Erfindung hat sich nun die Herstellung einer mehrschichtigen Verbundleichtbauplatte mit einer Isolierschicht aus Schaumstoff und mit einer auf einer oder_: beiden Seiten derselben angeordneten, als Tragschicht und Putzträger dienenden mineralisch gebundenen Faserplatte zum Gegenstand gemacht, derart, daß für die Isolierschicht Schaumpolystyrol und für die Tragschicht eine mineralisch gebundene Holzfaserplatte (auch Holzwolleplatte) verwendet wird und daß die Verbindung zwischen der Tragschicht und der Isolierschicht dadurch hergestellt wird, daß entweder die die Tragschicht bildenden Leichtbaustoffe in frischem Zustand auf die in fertigem Zustand befindliche Isolierschicht aufgebracht und mit ihr verbunden werden oder daß der die Isolierschicht bildende Schaumstoff in vorgeschäumtem Zustand auf die in fertigem Zustand befindliche Tragschicht aufgebracht und durch Dampf oder heißes Wasser mit dieser verschweißt wird.

Es sind bereits Verbundkörper bekannt, die aus einem synthetischen Schaum als Stützstoff und einem dünnen Deckstoffi bestehen. Der Stützstoff besteht hier aus einem Polymerisationsprodukt oder einem auf Hartgummibasis aufgebauten synthetischen Schaum. Der dünne Deckstoff in Form von Profilen, Rohren, Schalen u. dgl. kann aus einem harten Kunstharz, aber auch aus Metall, Kunststoff u. dgl. bestehen. Auch Kunstharzschäume, z. B. Harze, denen Auftreibmittel zugesetzt werden, sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Dieser der Stützung dienende bekannte Schaumstoff ist jedoch nicht wesensgleich mit dem gemaß der Erfindung verwendeten Schaumpolystyrol, das lediglich als Isolierschicht dient, jedoch keine wesentlichen stützenden Eigenschaften besitzt. Diese bekannten Verbundträger weichen daher hinsichtlich

einer mehrschichtigen

Verbundleichtbauplatte

Anmelder:

Anneliese Knust, geb. Zenk,
Langenholzen über Alfeld/Leine

ihrer Zweckbestimmung, ihrer stofflichen Zusammensetzung und ihrer Wirkungsweise erheblich ab. Sie geben dem^: Fachmann auch keine Anregung dafür, wie ein mehrschichtiger Putzträger gestaltet werden soll, der außer der tragenden Eigenschaft noch eine gute Isolierfähigkeit besitzen soll.

Es sind auch bereits Leichtstoffverbundkörper für Kühlgefäße, Kühlschränke, im Fahr-, Karosserie- und Flugzeugbau bekann tgew or den, die aus einer dünnen Haut aus Metall,. Holz oder Kunststoff bestehen und die durch einen Schaumstoffkern gestützt werden. Gattungsmäßig handelt es sich hier um abweichende Verbundkonstruktionen.

Schließlich ist auch bereits vorgeschlagen worden, auf eine fertige Dämmplatte, ζ. B. auf eine Holzfaserplatte, eine Schicht aus Anhydridbinder bzw. auch Gips aufzubringen. Die Holzfaserplatte dient hier als Wärme- und Trittschalldämmung. Eigenschaft und Zusammensetzung sind anders als bei der Verbundplatte gemäß Erfindung, deren Herstellung ebenfalls dem Fachmann nicht nahegelegt wird.

Es sind aber, auch schon mehrschichtige Platten durch Verwendung einer besonderen Haftschicht zwischen Schaumstoff und Deckplatte bekanntgeworden, die z. B. auch zwischen den einzelnen Schichten eine Folie verwenden, die mit einer Haftflüssigkeit getränkt ist. Diese bekannten Verbundplatten bestehen zwar auch wie die der Erfindung aus einer Isolierschicht, /.. B. Schaumstoff, und äußeren tragenden Schichten, die unter anderem aus gepreßten Holzfasern oder Faserzement bestehen können. Hier ist aber durch die \^erwendung einer besonderen Haftschicht zwischen Leichtbauplatte und Schaumstoff ein anderer Weg eingeschlagen worden als der gemäß vorliegendem Verfahren, das den Vorteil der einfacheren und verbilligten Herstellung aufzeigt. In-

909 690/153

folge der gemäß Erfindung getroffenen Auswahl von mineralisch gebundenen Platten als Tragschicht und Putzträger und von Schaumpolystyrol als Isolierschicht wird außerdem eine Verbundplatte geschaffen, die sich für den Innenausbau von Gebäuden in besonderer Weise eignet und auf diesem Gebiet eine Bereicherung der Technik mit sich bringt.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 den Grundriß einer mehrschichtigen Leichtbauisolierplatte,

Fig. 2 den Seitenriß einer mehrschichtigen Leichtbauisolierplatte, hergestellt nach dem Heißwasserdampf bzw. Dampfglockenverfahren,

Fig. 3 und Fig. 4 eine Ansicht im Grund- und Aufriß einer doppelten mehrschichtigen Leichtbauisolierplatte.

In der Zeichnung bezeichnen 1 die Leichtbauplatte, die z. B. aus einer mineralisch gebundenen Holzfaser- ao bzw. Holzwolleplatte besteht, und 2 die Isolierplatte aus Schaumpolystyrol.

In den Fig. 3 und 4 ist eine Verbundplatte dargestellt, die aus einer Schaumpolystyrolplatte 2 besteht, die auf beiden Seiten mit einer Leichtbauplatte 1 α und 1 b versehen ist. Mit 3 ist in Fig. 2 angedeutet worden, wie die Massenteilchen beim Heißwasser- bzw. Heißdampfverfahren in die Poren der Platte 1 eingedrungen sind und hierdurch Anlaß für den festen Verbund beider Platten bilden.

Die Vorteile der neuen Verbundplatte sind wie folgt:

1. Es entfallen sämtliche Lohnkosten für die bisherigen zusätzlichen Isolierarbeiten,

2. Die Verlegungsarbeiten sind genau so wie die dem Arbeiter bisher vertrauten Arbeiten mit den bekannten Leichtbauplatten,

3. Jede Putzart ist bei der neuen Verbundplatte möglich,

4. Erzielung wesentlicher Preisermäßigungen dadurch, daß die Stärke der verwendeten Leichtbauplatte 1 viel geringer gehalten werden, kann, als wenn die Platte für sich hergestellt werden müßte. Im Verbund ist also die Schichtdicke geringer. Ferner sind zusätzliche Isolierstoffe beim Innenausbau u. dgl. unnötig.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Verbundleichtbauplatte mit einer Isolierschicht aus .Schaumstoff und mit einer auf einer oder beiden Seiten derselben angeordneten, als Tragschicht und Putzträger dienenden mineralisch gebundenen Faserplatte, dadurch gekennzeichnet, daß für die Isolierschicht Schaumpolystyrol und für die Tragschicht eine mineralisch gebundene Holzfaserplatte (auch Holzwolleplatte) verwendet wird und daß die Verbindung zwischen der Tragschicht und der Isolierschicht dadurch hergestellt wird, daß entweder die die Tragschicht bildenden Leichtbaustoffe in frischem Zustand auf die in fertigem Zustand befindliche Isolierschicht aufgebracht und mit ihr verbunden werden oder daß der die Isolierschicht bildende Schaumstoff in vorgeschäumten Zustand auf die in fertigem Zustand befindliche Tragschicht aufgebracht und durch Dampf oder heißes Wasser mit dieser verschweißt wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. .805 708, 916 214;
   schweizerische Patentschrift, Nr. 176 841;
   französische Patentschrift Nr. 1 075 345;
   USA.-Patentschrift Nr. 1 755 781;
   »Kunststofftaschenbuch«, 9. Ausgabe, 1952, S. 183; »Bayer Kunststoffe«, 1955, S, 311.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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