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Die
Erfindung betrifft eine feuerfeste Auskleidungsplatte gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 mit Mineralwolle und einem Verkleidungsmaterial.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 7 zum Herstellen einer solchen Auskleidungsplatte.
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Für Gehäuse und
Schiffbau wird ein leichtgewichtiges und kostengünstiges, feuerfestes Isoliermaterial benötigt, das
sich außerdem
einfach mit einem Beschichtungssystem beschichten läßt. Wegen
ihrer einfachen Handhabung werden vorzugsweise Auskleidungsmaterialien
in Blatt-/Platten-/Paneelform verwendet. Allerdings haben herkömmliche
Materialien den Nachteil schlechter Recyclingfähigkeit und des Auftretens
toxischer Emissionen bei ihrer Herstellung und im Brandfall. Für die Verwendung
im Schiffbau werden feuerfeste Anordnungen üblicherweise aus einem dünnen Stahlblech
hergestellt, hinter dem oder im Innern einer daraus gestellten Umhüllungskassette
eine Schicht Mineralwolle oder eines anderen nicht entflammbaren
Materials als feuerfeste und wärmeisolierende
Schicht aufgeklebt ist. Ein Problem bei Stahlblechanordnungen sind
ihr hohes Gewicht und die begrenzten Möglichkeiten, das Aussehen der
Wand zu verändern.
Beispielsweise verbleiben die Verbindungen zwischen den installierten
Paneelen auf störende
Weise sichtbar. Stahlpaneelanordnungen sind außerdem verhältnismäßig teuer und schwierig in
der Herstellung, weshalb sie nur dort für die Anwendung geeignet sind,
wo Materialkosten keine entscheidende Rolle spielen. Spezielle Einrichtarbeiten sind
für den
Bau und die Herstellung der gegenwärtigen Hüllmaterialien und der Stahlblechpaneelanordnungen
erforderlich. Folglich werden für
den Schiffbau entwickelte Isoliermaterialien nicht für konventionelle
Baukonstruktionen verwendet, bei denen geringere Feuerfestigkeitsanforderungen
bestehen und keine zusätzlichen
Kosten für
Bauinvestitionen gewünscht
werden. Allerdings ließe
sich eine verbesserte Feuersicherheit bei Bauwerken erzielen, wenn
ein kostengünstiges
und einfach verwendbares feuerfestes Material verfügbar wäre.
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Das
US-Patent 3,908,062 zeigt ein zusammengesetztes Paneel mit einem
Kern aus einer starren Mineralfaserplatte und mindestens einer Schicht
Gips, die mit einer Fläche
der Faserplatte verbunden ist. Die Oberfläche der Faserplatte ist mit
einer Papierschicht bedeckt, damit sich eine gute Oberfläche für eine endgültige Beschichtung,
wie einen Anstrich, ergibt. Die Feuerfestigkeit des Gipses ist begrenzt,
und die Oberfläche
der fertiggestellten Schicht ist weich und bröckelig. Die Papierschicht dient
ebenfalls dazu, die Bröckeligkeit
der Gipsoberfläche
zu verringern.
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Die
belgische Offenlegungsschrift Nr. 886.016 zeigt ein Verfahren zum
Herstellen einer hitzefesten Gußform,
die lediglich aus Magnesiumoxid und Magnesiumclorid besteht. Diese
Mischung kann mit einigen Arten einer Verstärkung kombiniert werden. Die
ausgehärtete
Mischung ist unvorteilhafterweise weich und krümelig, wodurch sie eine schlechte
Verschleiß-
und Stoßfestigkeit
hat. Dadurch wird ihr Anwendungsbereich limitiert.
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Die
europäische
Patentanmeldung 0 485 867 zeigt ein Mittel zur Feuerverhütung mit
Metallhydroxid und Magnesiumoxid sowie eine Verwendung desselben.
Das Mittel läßt sich
zum Herstellen zusammengesetzter Paneele verwenden, wobei das Mittel
die Platten der Paneele miteinander verbindet oder als Füllung in Hohlprofilen
angeordnet wird. Die Eignung dieses Mittels zur Oberflächenbeschichtung
von Elementen oder Materialien ist nicht gezeigt.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem ist es, ein feuerfestes Isoliermaterial
anzugeben, das sich einfach handhaben läßt und das nach der Installation
mit einem gewünschten
Beschichtungssystem beschichtbar ist.
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Das
Problem wird dadurch gelöst,
daß zuerst
eine Bewehrung auf der Mineralwollschicht aufgebracht und dann auf
die Bewehrung ein feuerfestes Bindemittel aufgebracht wird, das
Magnesiumclorid, Magnesiumsulfat, Natriumsilicat und Magnesiumoxid
in hinreichender Menge enthält,
damit das Bindemittel hinterher unbrennbar ist. Der erforderliche
Anteil Magnesiumchlorid in dem feuerfesten Material beträgt mindestens
37 Gewichtsprozent, vorzugsweise mindestens 47 Gewichtsprozent.
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Im
einzelnen ist die Auskleidungsplatte nach der Erfindung gekennzeichnet
durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
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Außerdem ist
das Verfahren nach der Erfindung gekennzeichnet durch den kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 7.
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Die
Erfindung ergibt deutliche Vorteile.
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Die
Auskleidungsplatte nach der Erfindung ergibt gleichmäßige und
aneinandergrenzende planare Flächen
ohne sichtbare Fugen, wobei die Platte gute Isoliereigenschaften
gegen Hitze, Kälte,
Schall und Feuer hat. Die spezifische Dichte der Platte ist gering,
weshalb sie geeignet für
die Anwendung dort ist, wo die Masse der Isolierung kritisch ist,
wie zum Beispiel bei Hochgeschwindigkeitsschiffen, Flugzeugen und
Containern für zum
Beispiel den Transport von Waren und Rohstoffen auf der Straße. Die
Oberfläche
des Materials läßt sich einfach
mit einem Muster versehen, damit sich ein gefälliger Anblick der installierten
Platten ergibt. Die Platte läßt sich
wegen Ihrer Steifigkeit leicht montieren, wodurch zusätzliche
Stützstrukturen überflüssig sind.
Damit ein hinreichend großer
Feuerwert erzielt wird, kann die Platte mehrere Isolierschichten
haben, und für
eine verbesserte Steifigkeit kann die Platte so geformt sein, daß sich eine
Bienenwarbenstruktur ergibt. Die Platte hat ausreichende Steifigkeit
zur Errichtung einer selbsttragenden Raumkonstruktion. Im Brandfall
entweichen der Platte keine toxischen Gase, und ihre Basiskomponenten
sind recyclingfähig.
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Die
Platte läßt sich
in einer Standardgröße herstellen.
Alternativ kann sie in modularen Größen vorbestimmter Abmessungen
hergestellt werden, weshalb dann die Platte nicht bei der Montage
zugerichtet werden braucht. Die Platte läßt sich bei der Herstellung
mit jedem herkömmlichen
Beschichtungsmaterial beschichten, wobei das feuerfeste Bindemittel
als Klebstoff dient. Nach der Herstellung läßt sich die Platte auf gleiche
Weise beschichten, wie jedes herkömmliche Abdeckmaterial. Mit
der Platte ist außerdem
eine wasserfeste Verbindung zwischen einer errichteten Wand und
dem Boden möglich.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
ein Isolierpaneel nach der Erfindung mit einer einzelnen Isoliersicht;
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2 zeigt
ein Isolierpaneel nach der Erfindung mit zwei Isoliersichten;
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3 zeigt
eine Feuchtraumbodenanwendung eines Isolierpaneels nach der Erfindung;
und
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4 zeigt
die Verbindung zwischen dem Boden von 3 und einer
Wand.
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Bei
dem einfachsten Ausführungsbeispiel
hat die Auskleidungsplatte nach der Erfindung eine einzelne Isoliersicht 1. Über der
Isoliersicht ist eine Bewehrung 2 und eine Schicht eines
feuerfesten Bindemittels 3 angeordnet. Die Isoliersicht 1 ist
vorzugsweise mehrteilig, und Bindemittel ist an den Verbindungen
zwischen den Teilen angeordnet. Dadurch hat das Paneel mehrere quer
verlaufende Zwischenwände 4,
wodurch die Struktur des Isolierpaneels versteift wird.
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Die
in 1 gezeigte Anordnung wird hergestellt, indem zunächst eine
Bindemittelschicht in einer Gußform
oder einfach auf einer ebenen Fläche
ausgebracht wird, auf der eine Verstärkungsstruktur angeordnet wird.
Als nächstes
wird eine weitere Schicht des Bindemittels und der Verstärkungsstruktur aufgebracht. Auf
diese Weise wird eine ausreichende Anzahl Schichten aufeinander
laminiert, damit eine hinreichende Steifigkeit erzielt wird. Auf
die äußere Schicht 2, 3,
die aus den abwechselnden Schichten der Verstärkungsstruktur und des Bindemittels
besteht, wird eine Isolierschicht 1 aus Mineralwolle aufgebracht.
Die Fasern der Wolle können
rechtwinklig oder parallel zu der Ebene des Paneels angeordnet werden,
wobei sich die Eigenschaften des Paneels durch Ändern der Anordnung der Wolle
in dieser Weise abwandeln lassen. Eine rechtwinklige Anordnung der
Wollfasern verleiht dem Paneel höhere
Druckfestigkeit. Andererseits wird dadurch für die Anordnung der Isolierschicht
ein Aufbau aus dünneren
Wollblocks erforderlich. Wenn das Paneel aus mehreren Blocks aufgebaut
ist, werden die Verbindungen zwischen den Blöcken mit dem Bindemittel gefüllt. Folglich
sind diese mit Bindemittel gefüllten
Verbindungen als die Drucksteifigkeit verbessernde Zwischenwände 4 ausgeführt, deren
Beitrag zu der Drucksteifigkeit des Paneels größer ist als der kleinere Anteil
der Wollblöcke.
Wenn die Isolierschicht des Paneels aus einer einzelnen Wollschicht
besteht, ist die Drucksteifigkeit des Paneels gleich der Drucksteifigkeit
dieser Schicht selbst.
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Nach
dem Anordnen der ersten Wollschicht 1 auf der ersten äußeren Schicht 2, 3 wird
die zweite äußere Schicht
durch Laminieren von Schichten der Verstärkungsstruktur über die
Isolierschicht unter Verwenden des Bindemittels als Klebstoff hergestellt.
Somit läßt sich
die Steifigkeit des Paneels und seine Widerstandsfähigkeit
gegen punktuelle Belastungen durch Verändern der Dicke und der Zusammensetzung
der äußeren Schicht
abwandeln. Die Anordnung der äußeren Schicht
läßt sich
durch Verwenden bekannter Laminiertechniken für Kompositstrukturen herstellen,
wobei die äußeren Schichten
des Paneels unterschiedliche Zusammensetzungen haben können. Nachdem
beide äußeren Schichten
des Paneels laminiert worden sind, wird das Paneel bei 60° bis 80° Celsius
für etwa
15 Minuten in einer geheizten Presse ausgehärtet, wodurch sich ein steifes
Paneel ergibt.
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Die
Feuerfestigkeit des Verkleidungspaneels nach der Erfindung ergibt
sich aus einem speziellen Bindemittel, während seine Steifigkeit und
seine Haltbarkeit Ergebnis der Kompositstruktur aus dem Bindemittel und
der Verstärkungsstruktur
sind. Nach dem Abbinden ist das feuerfeste Bindemittel ziemlich
spröde,
wodurch eine Unterstützung
mit der Verstärkungsstruktur
erforderlich ist, um ein Brechen des Bindemittels beim Transport
oder bei der Installation zu verhindern. Die Zusammensetzung des
Bindemittelgemisches ist veränderbar,
jedoch basieren seine feuerhemmenden Eigenschaften hauptsächlich auf
denen von Magnesiumchlorid. Weitere Komponenten des Bindemittelgemisches
sind Magnesiumsulfat, Natriumsilikat, Magnesiumoxyd, Titanoxyd,
Aluminiumhydroxyd und Wasser. Titanoxyd und Aluminiumoxyd sind Beimischungen
zum Verbessern der Feuerfestigkeit des Verbundes und geben diesem
nach dem Abbinden höhere
Festigkeit. Eine weitere Funktion von Titanoxyd ist es, das Trocknen
des Verbundes nach dem Abbinden zu beschleunigen. Es hat sich gezeigt,
daß sich
mit der folgenden Zusammensetzung vorteilhafte Eigenschaften ergeben:
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Die
Masse der gesamten Charge mit der vorstehend angegebenen Zusammensetzung
beträgt
10.355 g. Der Anteil von Magnesiumoxyd beträgt 48,3%. Die Feuerfestigkeit
der Mischung basiert auf dem hohen Anteil Magnesiumoxyd. Magnesiumsulfat
und Magnesiumchlorid machen den Verbund hart und verbessern seine Feuerfestigkeit.
Natriumsilikat dient als Bindemittel. Titanoxyd und Aluminiumhydroxyd
können
aus dem Gemisch auch weggelassen werden. Sie dienen lediglich als
qualitätsverbessernde
Beimischungen. Wenn diese Beimischungen weggelassen werden, vergrößert sich
der Anteil von Magnesiumoxyd bei der oben angegebenen Zusammensetzung
auf 57,1%.
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Die
Verhältnisse
der Komponenten bei der vorstehend angegebenen Zusammensetzung lassen
sich ändern.
Die Verhältnisse
der Komponenten der vorstehend beschriebenen Zusammensetzung sind
in Gewichtsprozent ausgedrückt.
Die folgenden:
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Prinzipiell
läßt sich
die Menge jeder Komponente um etwa 20% von dem genannten Wert ändern. Folglich
kann die Menge Magnesiumchlorid bei der Zusammensetzung in dem Bereich
von 2000 g bis 3000 g sein. Die wichtigste Komponente des Gemisches
ist Magnesiumchlorid, dessen Menge hinreichend groß sein muß, damit
eine gute Feuerfestigkeit erzielt wird. Die Bezeichnung Feuerfestigkeit
bezieht sich hierbei auf eine Feuerbewertung, die sich aus einem
Test ergibt, dem ein Isolierpaneel unterzogen wird, das dafür entworfen worden
ist, die Anforderungen des Tests zu erfüllen. Die Feuerbewertung des
Paneels läßt sich
dabei den Anforderungen der geplanten Anwendung entsprechend abwandeln.
Allerdings sollte die Menge Magnesiumchlorid nicht unter den vorstehend
genannten Minimalwert von 37 bis 38% fallen. Gute Feuerfestigkeit
läßt sich nicht
erzielen, wenn sein Anteil kleiner ist als 47%.
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Das
hierin beschriebene Bindemittel bzw. das feuerhemmende Mittel ist
im einzelnen zum Herstellen des Verkleidungspaneels unter Verwenden
des Kaltpreßverfahrens
geeignet.
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Zusätzlich zu
Magnesiumchlorid und Natriumsilikat enthält die Zusammensetzung außerdem ein
Reaktionsprodukt des Natriumsilikats und einer Säure. Die Verbindung ist im
einzelnen gut für
die Heißpreßtechnik
geeignet. Sie kann aber auch dort zur Anwendung gelangen, wo Kaltpreßtechniken
verwendet werden.
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Das
feuerhemmende Zusammensetzung nach der Erfindung läßt sich
durch separates Herstellen eines Reaktionsproduktes von Natriumsilikat
und Säure
und einer wässerigen
Lösung
von Magnesiumchlorid und durch Zusammenbringen des Reaktionsproduktes
mit der wässerigen
Lösung
erhalten, um so ein formbares und dehnbares Gemisch zu erhalten.
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Das
Reaktionsprodukt von Natriumsilikat und Säure wird erzeugt, indem zunächst das
Natriumsilikat mit Wasser vermischt wird. Anschließend wird
diese Mischung mit einer anorganischen oder einer organischen Säure zur
Reaktion gebracht. Die Menge Wasser ist dabei normalerweise ungefähr gleich
der Menge Natriumsilikat, das heißt für ein 100 Gewichtsanteile Natriumsilikat
werden 50 bis 150 Gewichtsanteile Wasser verwendet. Als anorganische
Säuren
können
für die
Reaktion Borsäure,
Phosphorsäure,
Salzsäure
oder Schwefelsäure
verwendet werden. Als organische Säuren können Ameisensäure, Essigsäure, Oxasäure, Weinsäure oder
Zitronensäure
verwendet werden. Das molare Verhältnis von SiO2/Na2O ist vorteilhafterweise etwa 1 bis 3,5,
vorzugsweise etwa 2 bis 3,3.
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Die
relativen Mengen von Natriumsilikat und Säure hängen von dem Verhältnis Siliciumdioxyd/Natriumoxyd
des Natriumsilikats und von der verwendeten Säure ab. Allgemein gesprochen
werden etwa 1 bis 100 Gewichtsanteile einer (100%-igen) Säure für 100 Gewichtsanteile
Natriumsilikat verwendet.
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Das
erhaltene Reaktionsprodukt, das zumindest einige ausgefällte Siliciumverbindungen
enthält,
wird bei Bedarf durch Zufügen
von Magnesiumsulfat ergänzt,
das ähnlich
Magnesiumchlorid den fertigen Verbund härtet. Wenn Magnesiumsulfat
dem Reaktionsprodukt zugesetzt wird, erhöht dies die Viskosität des Gemisches.
Vorzugsweise wird Magnesiumsulfat mit einem Anteil von 10 bis 5000
Gewichtsanteilen, vorzugsweise von 500 bis 1000 Gewichtsanteilen,
auf 100 Gewichtsanteile Natriumsilikat zugesetzt.
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Zuerst
wird das Magnesiumchlorid in Wasser aufgelöst. Dabei werden 10 bis 1000,
vorzugsweise 50 bis 200 Gewichtsanteile Magnesiumchlorid in 100
Gewichtsanteilen Wasser aufgelöst.
Damit die Lösbarkeit von
Magnesiumchlorid erhöht
wird, kann die Wassertemperatur auf einem höheren Wert als Raumtemperatur, zum
Beispiel bei ungefähr
30°C bis
90°C, vorzugsweise
bei etwa 40°C
bis 80°C,
gehalten werden. Nach dem Auflösen
des Magnesiumchlorids kann Magnesiumoxyd in die wässerige
Lösung
zugegeben werden. Für
100 Gewichtsanteile Magnesiumchlorid werden 10 bis 1000 Gewichtsanteile
Magnesiumoxyd verwendet, vorteilhafterweise 100 bis 500 Gewichtsanteile,
vorzugsweise 150 bis 250 Gewichtsanteile. Bekanntermaßen ist
Magnesiumoxyd schwer in Wasser lösbar,
weshalb die Zugabe dieser Komponente ein Fluid ergibt.
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Als
nächstes
können
die Natriumsilikat- und Magnesiumchloridgemische kombiniert werden.
Vorzugsweise wird das Natriumsilikatgemisch in das Magnesiumchloridgemisch
unter kräftigem
Rühren
hinzugefügt. Ein
zähflüssiges,
verarbeitbares Gemisch wird erhalten. Das Gemisch enthält etwa
10 bis 10000 Gewichtsanteile, vorteilhafterweise 100 bis 5000 Gewichtsanteile
und vorzugsweise etwa 500 bis 3000 Gewichtsanteile Magnesiumchlorid
auf 100 Gewichtsanteile Natriumsilikat. Das Gemisch enthält etwa
100 bis 10000 Gewichtsanteile, vorteilhafterweise 200 bis 2000 Gewichtsanteile
und vorzugsweise etwa 500 bis 1500 Gewichtsanteile Wasser auf 100
Gewichtsanteile Natriumsilikat.
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Titanoxyd
kann dem Gemisch zum Verbessern von dessen Festigkeitseigenschaften
zugesetzt werden. Außerdem
können üblicherweise
in feuerhemmende Verbindungen verwendete Metalloxyde, wie zum Beispiel
Aluminiumhydroxyd zugesetzt werden.
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Die
Trockenmasse des feuerhemmenden Gemisches, das gemäß der Erfindung
hergestellt worden ist, enthält
- – 0,1
bis 10 Gewichtsprozent Natriumsilikat und Säure und ein Reaktionsprodukt
aus diesen,
- – 1
bis 25 Gewichtsprozent Magnesiumsulfat,
- – 10
bis 60 Gewichtsprozent Magnesiumchlorid, und
- – 10
bis 60 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd.
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Außerdem kann
das Gemisch etwa 0,1 bis 10 Gewichtsprozent Aluminiumhydroxyd und/oder
entsprechend Titandioxyd enthalten.
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In 2 ist
eine Paneelstruktur gezeigt, die zwei Schichten Isoliermaterial
und drei Schichten der Bewehrung 2 hat, die mit dem Bindemittelgemisch
belegt sind. Eine solche mehrlagige Anordnung ergibt ein Paneel
höherer
Steifigkeit und Haltbarkeit, als dies mit einer einlagigen Anordnung
erreichbar ist. In der Praxis wird die mehrlagige Anordnung bei
solchen Anwendungen bevorzugt, bei denen eine erhebliche Dicke des
Isoliermaterials erforderlich ist. Wenn dabei eine einzelne Schicht
dicken Isoliermaterials verwendet würde, würde sich die Festigkeit des
Paneels erheblich verringern. In diesem Fall könnte ein Halten des Paneels
an der zu bedeckenden, darunter liegenden Struktur mit Hilfe von,
z. B. durchgehenden Befestigungsmitteln, erforderlich werden. Im
Gegensatz dazu ist die nach der Erfindung hergestellte, mehrlagige
Anordnung selbst für
die Verwendung als selbsttragende Wand hinreichend steif. Bei einer
solchen Struktur ist es von Vorteil, daß die die Drucksteifigkeit
verbessernden Zwischenwände 4 gegeneinander
versetzt angeordnet sind, damit deren Koinzidenz vermieden wird.
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Die
Erfindung ermöglicht
eine einfache Isolierung für
spezielle Anwendungen. In der Fig. ist ein solches Beispiel gezeigt,
bei dem die Boden- und Wandisolation eines Feuchtraumes unter Verwenden
eines Verkleidungspaneels nach der Erfindung hergestellt worden
ist. Der Boden ist aus einem Verkleidungspaneel mit einer Isolierschicht 1 hergestellt,
die schräg
geformt ist, um die bei der Bodenkonstruktion erforderliche Schräge bereitzustellen.
Im tiefsten Punkt der Schräge
ist eine Drainage 5 angeordnet. Das schräge Bodenpaneel läßt sich
auf gleiche Weise wie ein ebenes Wandpaneel durch Laminieren herstellen.
Dabei werden die Drainage 5 und seine Rohrleitungsdurchführungen
dem Paneel mittels des Bindemittelgemisches angefügt.
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4 zeigt
eine strukturelle Anordnung für
eine wasserdichte Eckverbindung zwischen dem Boden und einer Wand.
Bei dieser Anordnung hat die Bodenpaneelkante einen Stahlwinkel 6,
dessen einer Schenkel unter dem Paneel gebunden ist, und dessen
anderer Schenkel sich in der Ebene der Bodenpaneelkante geringfügig über das
Niveau der Bodenoberseite hinaus erstreckt. Somit stützt der
Winkel 6 die Isolierung der Kante des Bodenpaneels und
versteift die Verbindung. Die obere Fläche des Bodenpaneels ist mit
einer durchgehenden Fliesenbedeckung überzogen, die ein Futtermaterial
mit darauf gelegten Keramikfliesen 9 hat. Ein solcher Fliesenüberzug 8 ist
kommerziell als Platte mit Standardabmessungen erhältlich.
Alternativ kann der Fliesenüberzug 8 entsprechend
der als Bodenbelag zu bedeckenden Seite zugeschnitten werden. Der
Fliesenüberzug 8 kann
bei der Herstellung des Bodenpaneels auf dieses aufgeklebt werden.
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Das
Paneel, das die Wand des Feuchtraumes bildet, ist an dem Stahlwinkel 6 befestigt.
Der untere Rand des Wandpaneels ist mittels eines schützenden,
gewinkelten Stahlabschnitts 7 steif mit dem Stahlwinkel 6 verbunden.
Der gewinkelte Stahlabschnitt 7 verläuft über die Kante des Wandpaneels
und erstreckt sich über dessen
unteren Rand bis zu dem Stahlwinkel 6. Der Stahlwinkel 6 und
der schützende
Stahlabschnitt 7 bilden eine steife Tragestruktur, die
den Boden und die Wand am Ort fixieren. Im Inneren des Feuchtraumes
ist das Wandpaneel zumindest im Bereich des unteren Randes der Wand
mit einer vorgefertigten Fliesenlage 8 bedeckt, die derart
angeordnet ist, daß der
untere Rand der Fliesen 8 auf den Fliesen 8 der
Bodenbedeckung ruht. Auf diese Weise läßt sich einfach eine wasserdichte
Boden-Wand-Eckverbindung herstellen.
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Für das Paneel
nach der Erfindung gibt es viele Anwendungen. Zum Beispiel kann
es für
die Herstellung vorgefertigter Türpaneele
für den
Schiffbau und für
Gehäuse,
Wände und
Böden im
allgemeinen und für deren
Bedeckung und für
Einstiegsschachtabdeckungen verwendet werden. Außerdem ist das Paneel zum Herstellen
konischer Fensterrahmen, Öffnungen
und Durchführungen
genauso geeignet, wie für
die Konstruktion von Feuchträumen,
wie zum Beispiel Badezimmer. Die Erfindung ermöglicht es außerdem,
nicht brennbare Isolierpaneelstrukturen für das Innere von Flugzeugen
und Zügen
genauso herzustellen, wie für
die Isolation von Schiffsinnenräumen
gegen Hitze, Schall, Kälte
und Feuer.
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Neben
dem vorstehend Beschriebenen kann die Erfindung weitere Ausführungsformen
haben. Die verstärkende
Bewehrung kann aus einer Gruppe Webstücke oder Schnittfaserfilz ausgewählt werden.
Im Rahmen der Erfindung ist es außerdem für einige Anwendungen denkbar,
das Bindemittelgemisch mit verstärkenden
Elementen, wie zum Beispiel Schnittfasern, zu vermengen, wobei die
Verstärkungselemente
und das Bindemittelgemisch in vermischter Form bei der Herstellung
auf das Paneel aufgebracht werden können. Prinzipiell läßt sich
die äußere Oberflächenlage
oder die Verstärkungslage
des Paneels unter Verwenden eines beliebigen Verstärkungselements
und einer beliebigen Herstellungstechnik herstellen, die für die Herstellung
von Kompositstrukturen üblicherweise
verwendet werden. Allerdings ist Glasfaser die kostengünstigste
Wahl als Verstärkungsmaterial
wegen seines geringen Preises und seiner vorteilhaften Eigenschaften.
Nach der Herstellung können
die Paneelkanten mit darauf aufgebrachten metallischen Schutzstreifen
versehen werden.