DE1069813B - Verfahren und Einrichtung zum Einlegen und Wechseln von Fäden an Rundstrick- und Rundwirkmaschinen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Einlegen und Wechseln von Fäden an Rundstrick- und RundwirkmaschinenInfo
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Description
Einrichtungen zum Einlegen und Wechseln von Fäden an Rundstrick- und Rundwirkmaschinen sind seit
Jahrzehnten in großer Mannigfaltigkeit auf dem Markt. Sie arbeiten fast sämtlich so, daß längsverschiebliche,
schwenkbare oder greiferartig bewegliche Fadenführer ohne oder mit Hilfe zusätzlicher Einlegemittel den Nadeln
einen Faden zwecks Verstrickens darbieten oder ihn den Nadeln entziehen, um ihn auszurücken. Die Bewegungen
werden dabei mechanisch übertragen, eine ebenfalls mögliche elektromechanische Betätigung
wurde bisher nicht bekannt. Stets begrenzen die zu bewegenden Massen die Arbeitsgeschwindigkeit, und die
vorhandene Vielgliedrigkeit bedingt sorgfältige Pflege der teuren Schalteinrichtung.
Es sind aber auch Einrichtungen bekannt, welche sich eines Luftstromes zum Einlegen von Fäden
bedienen.
In einem solchen Fall ist zum eigentlichen Einlegen und Wechseln der Fäden eine Einrichtung der eingangs
geschilderten Art vorhanden, wobei nur nachträglich ein Luftstrom gegen die Enden der bereits ein- bzw.
ausgerückten Fäden bläst, um die von dem Gestrick etwas abstehenden Fadenenden den Nadeln zum völligen
Verstricken zuzuführen.
In einem anderen Fall wurde das Einblasen von Fäden in den Kammspalt von Flachstrickmaschinen vorgeschlagen,
jedoch ist weder ein Mittel angegeben, wodurch der so eingeführte Faden so lange gehalten werden
soll, bis er von den Nadeln erfaßt wird, noch ist das Zusammenwirken mit der nötigen Fadenklemme
offenbart. Zudem fehlt jede Andeutung, wie das Verfahren auf Rundstrick- und Rundwirkmaschinen angewendet
werden könnte.
Demgegenüber bringt die Erfindung ein Verfahren und eine Einrichtung zum Einlegen und Wechseln von
Fäden mittels gepreßter gasförmiger oder flüssiger Mittel, wodurch eine Vereinfachung, eine Erleichterung
der Handhabung sowie ein rascheres und gefahrloses Arbeiten ermöglicht wird.
Zu diesem Zweck ist eine Düse entweder mit einer Leitung, die ein solches unter Druck stehendes Mittel
führt, oder mit einem einfachen Gebläse, z. B. bestehend aus Kolben und Zylinder, verbunden. Letzteres
wird bei jedem Einlegen des Fadens durch ein z. B. mit dem Nadelträger umlaufendes Teil betätigt. Die Düse
liegt einer fadenführenden Öse gegenüber und diese einer Bohrung in dem vor den Nadeln stehenden Fadenführer.
Es sei zunächst eine Einrichtung für einen Faden und dann eine für mehrere Fäden betrachtet.
Soll im Falle einer einfachen Fadenein- und -ausrückeinrichtung der Faden eingelegt werden, so wird
im gewünschten Zeitpunkt die Düse betätigt, so daß das Druckmittel durch die fadenführende öse bläst, dabei
Verfahren und Einrichtung
zum Einlegen und Wechseln
von Fäden an Rundstrick-
und Rundwirkmaschinen
Anmelder:
C. Terrot Söhne,
Stuttgart-Bad Cannstatt
Herbert Lotze, Stuttgart-Bad Cannstatt,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
den Faden durch die Bohrung hindurch mitreißt und an die Nadelschäfte drückt, welche ihn infolge seiner
Reibung an ihnen (außerdem Bildung flacher Schleifen) mitnehmen und verstricken. Das Ausrücken kann in
vorbekannter Weise geschehen. Es sei deshalb erst in der Beschreibung des Ausführungsbeispiels erwähnt.
Im Falle eines Fadenwechslers erfordert der Einlegevorgang weitere Maßnahmen. Bei ihm liegt einer mit
einer Druckleitung verbundenen Düse ein mehrfacher Fadenwähler gegenüber mit einer Öse für jeden Faden.
Um den gewünschten neuen Faden einlegen zu können, wird der Fadenwähler so verschoben, daß die den neuen
Faden führende Öse vor der Düse liegt. Nun stehen diese beiden zugleich vor der den eben noch arbeitenden
alten Faden führenden Bohrung.
An der Einlegestelle wird dann die Düse betätigt, das
Druckmittel reißt den Faden mit durch die gewählte Öse und die Bohrung bis an die Nadeln, die ihn erfassen.
Sobald (mindestens) eine Masche aus dem neuen und alten Faden zusammen gebildet ist. wird letzterer
ausgerückt und in irgendeiner vorlnekannten oder auch
in einer dieser Erfindung besonders angemessenen Weise festgehalten und abgeschnitten.
Die farbmustergemäße Einstellung des Fadenwählers geschieht von einer angetriebenen Steuereinrichtung
aus, welche z. B. in mehreren senkrecht zur Achse Hegenden Ebenen Serien von Schaltnocken aufweist,
von denen eine im Zeitpunkt des Fa<deneinleg<jus zuerst
den Fadenwähler einstellt, eine andere dann die Druck -
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luft erzeugt bzw. die mit einer Druckleitung verbundene Düse öffnet und damit den neuen Faden gegen die
Nadeln bläst und eine dritte Serie endlich den alten Faden ausrückt, indem sie eine Klemmschere betätigt,
welche ihn klemmt und schneidet. Damit ist das Arbeitsspiel eines Fadenwechsels beendet.
- Der Erfindungsgedanke wird am Beispiel einer Rundstrickmaschine mit zwei umlaufenden Nadelführungen
erläutert und dargestellt, wobei der Faden mittels Druckluft eingelegt wird. Es zeigt
Abb. 1 den Aufriß einer einfachen Fadenein- und -ausrückeinrichtung bei größtenteils entfernter Platte 6,
Abb. 2 einen Querschnitt dazu,
Abb. 3 einen Schnitt gemäß Linie A-B der Fig. 1 im Grundriß bei geöffneter Klemmschere,
Abb. 4 desgleichen bei geschlossener Klemmschere, d. h. nach 1Ze Drehung derselben,
Abb. 5 den Aufriß eines 4fachen Fadenwechslers, Abb. 6 einen Querschnitt dazu,
Abb. 7 den Grundriß dazu, teils im Schnitt,
Abb. 8 den Aufriß des Scherblattes,
Abb. 9 den Grundriß des Fadenführers und des Gehäuses.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 bis 4 befindet
sich nächst den in den Nadelführungen 1 und 3 laufenden Nadeln 2 und 4 ein feststehender Fadenführer 5,
gegen dessen Außenseite eine radförmige Klemmschere 10 durch eine in Bolzen 8 geführte Platte 6 mittels der
Federn 9 angedrückt wird. Die Klemmschere 10 hat drei gleiche tangentiale Schlitze IOö, deren Wandung am
Schlitzende 10 b an der der Platte 6 zugewandten Kante 10 c zum Klemmen des Fadens gerundet ist und an der
am Fadenführer5 anliegenden Kante 1Od zum Abschneiden
des Fadens messerscharf ist. Zum schrittweisen Drehen der Klemmschere 10 um je 1Ji Drehung
dient die am Hebel 12 schwenkbar befestigte Klinke 11. Der Hebel 12 ist an dem Arm 7 der in der Abb. 1 größtenteils
entfernten Platte 6 gelagert und wird mittels der Schaltstange 13 durch eine Steuereinrichtung ähnlich
der in Abb. 5 dargestellten Art bewegt. Sie steuert das Drehen der Klemmschere und den Luftstrom zum
Einlegen des Fadens, der aus einer Düse 14 austritt, die mit einer Bohrung 6a in der Platte 6 und der Bohrung
5 α im Fadenführer 5 fluchtet.
Der Vorgang des Fadenein- und -ausrückens geschieht in folgender Weise:
Vor dem Fadeneinlegen steht die Klemmschere 10 gemäß der Abb. 4, der Faden ist links zwischen der
Klemmschere 10 und der Platte 6 geklemmt, also festgehalten. Nun wird infolge der von einem umlaufenden
Stufenschalter der Maschine aus erfolgenden Schaltung der Steuereinrichtung der Luftstrom freigegeben und
dadurch der Faden 15 durch die Bohrungen 6 α und 5 a gegen die Nadeln geschleudert und von ihnen mitgenommen.
Sobald die erste Masche gebildet ist, wird die Steuereinrichtung durch die zweite Schaltstufe jenes
Schalters weiterbewegt zwecks Drehung der Klemmschere um 60°. Dabei wird das zwischen letzterer und
der Platte 6 geklemmte Fadenende freigegeben, so daß es von den Nadeln nachgezogen und verstrickt werden
kann.
Abb. 1 und 2 zeigen die Einrichtung beim üblichen Verstricken des Fadens, der frei durch die Bohrungen
6a und 5a und durch einen Schlitz 10a der Klemmschere läuft.
Das Ausrücken des Fadens geschieht, indem die Steuereinrichtung wie zuvor bewegt wird. Jedoch bleibt
infolge Fehlens eines auf die erste Schaltstufe ansprechenden Steuernockens der Luftstrom unterbrochen,
dagegen bewirkt die zweite Schaltstufe das Drehen der Klemmschere 10 um 60°. Hierbei klemmt deren Kante
10c den Faden 15 gegen die Platte 6, worauf er sofort anschließend durch die Schneidkanten 1Od und 5 b abgeschnitten wird. Der Fadenrest wird vollends verstrickt,
und die Einrichtung hat wieder die Stellung nacli Abb. 4. (Der Schnitt durch Teil 10 entspricht hier der
um 60° vorwärts gedrehten Schnittlinie CD.)
Die Steuereinrichtung kann auch wie bei der nachstehend beschriebenen 4fachen Fadenwechseleinrichtung
statt der Serien von Nocken eine Steuerkette mit zwei oder drei Reihen Klötzchen haben, die für den
Fadenwechsel mustergemäß verschieden hoch sind.
Der Fadenwechsler nach den Abb. 5 bis 9 besteht aus:
dem Fadenführer 20 mit der Bohrung 20a für den oder die jeweils arbeitenden Fäden 24a, 24 b, 24c oder
24d, mit einem Schlitz 20 b, in welchem der auszurückende
Faden läuft, wenn der Fadenwähler22 seitlich verschoben ist, um den neuen Faden einblasen zu
können, und mit einem Fortsatz 20 c, an dem mittels Bolzen 23α das Scherblatt 23 schwenkbar gelagert ist;
dem Gehäuse 21, das mit den Flanschen 21 α am Fadenführer 20 befestigt ist, und eine Nut 21t für den
Fadenwähler 22, einen nachstehend Düse genannten Fortsatz 21 c, einen oberhalb diesem liegenden Seitenschlitz
21 d zwecks Durchführung aller vier Fäden 24a, 24 b, 24 c und 24 d und einen oberen Schlitz 21 e für den
Hocker 23 b des Scherblattes 23 aufweist;
dem Fadenwähler 22, welcher für die Fäden 24 α bis
24d die ösen 22 α bis 22 d besitzt und oberhalb deren
Mitte die Aussparung 22 e und auf der an dem Scherblatt 23 liegenden Seite Schlitze 22 f aufweist, die sich
von den Bohrungen 22 α bis 22 d nach unten auswärts erstrecken und als Klemmen zum Festhalten der ausgerückten
Fäden dienen, und schließlich an seiner linken Seite (Abb. 5) einen mit der Steuereinrichtung verbundenen
Fortsatz 22 g aufweist;
dem als zweiarmigem Hebel gestalteten Scherblatt 23 mit dem wegen der Aussparung 23 c vorhandenen
Hocker 23 b und der Schneidkante 23 d, wobei die Aussparung
23 c zur Aufnahme des neu eingelegten Fadens beim Schließen der Schere dient, damit nicht der neueingelegte
Faden, sondern nur der seitlich noch zulaufende alte Faden abgeschnitten wird, und wobei die mit
der Schneidkante 23 α" zusammenarbeitende feststehende
Schneidkante durch die untere Längskante des Schlitzes 201b des Fadenführers 20 gebildet wird, an
dem das Scherblatt 23 vorbeigleitet;
der Luftpumpe mit dem Zylinder 25 samt Ansatz 25 a, mit dem Kolben 26 samt Kolbenstange 26 α und Bund
26 b, mit den Lagern 27, 28, mit der Feder 29 und mit dem mit der Düse 21 c verbundenen Schlauch 30.
Zur Betätigung des Fadenwechslers dient die in einer bekannten und deshalb nicht dargestellten Weise angetriebene
Steuereinrichtung mit der Welle31 samt Triebrad 32, Lagern 33, 34, Nockenscheibe 35 für den
mit dem Fadenwähler 22 gelenkig verbundenen und im Teil 37 gelagerten Hebel 36, der Nockenscheibe 38 für
die in dem Lager 39 geführte und zur Bewegung des Scherblattes 23 dienende Schaltstange 40. Zugleich betätigt
die Nockenscheibe 38 die Kolbenstange 26 α und dadurch die Luftpumpe, in deren Kolben ein übliches,
beim Druckhub schließendes und beim Saughub öffnendes Ventil angeordnet ist.
5s Der Fadenwechsel vollzieht sich in der nachstehend
beschriebenen Weise:
Nach den Abb. 5 und 7 wird eben der Faden 24 c verstrickt. Soll er nun gegen den Faden 24 α ausgetauscht
werden, dann wird die Nockenscheibe 35 mit ihrem höchsten Nocken unter den Hebel 36 gedreht und da-
Claims (4)
1. Verfahren zum Fadeneinlegen bei Runclstrick- und Rundwirkmaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß der einzulegende, an seinem Ende in einer Klemme festgehaltene Faden mittels eines etwa
quer zu den Nadeln gerichteten Luftstrahls gegen die sich an dem Luftstrahl vorbei bewegenden
Nadeln geblasen, von diesen verarbeitet und aus der Klemme gezogen wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vor einer den Strahl führenden Düse (14 bzw. 21 c) in dem Fadenlauf entsprechender Richtung
zwei Fadenführer (6, 5 bzw. 22, 20) angeordnet sind, zwischen denen eine Klemmschere (10 bzw.
23) beweglich ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das der Düse (21 c) benachbarte
Fadenführteil (22) als beweglicher, mit mehreren Ösen (22a bis 22c?) für je einen Faden versehener
Fadenwähler ausgebildet ist, welcher von einer Muster- oder Steuereinrichtung so eingestellt
wird, daß die den gewünschten einzulegenden Faden führende Öse vor der Düse Hegt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Faden seine eigene Klemme
hat und daß ein gemeinsames, bewegliches Scherblatt vor dem Schneidvorgang die auszurückenden
Fäden in ihre zugehörigen Klemmen bringt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 723 362;
USA.-Patentschrift Nr. 2 269 757.
Deutsche Patentschrift Nr. 723 362;
USA.-Patentschrift Nr. 2 269 757.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1955T0011234 DE1069813B (de) | 1955-08-03 | 1955-08-03 | Verfahren und Einrichtung zum Einlegen und Wechseln von Fäden an Rundstrick- und Rundwirkmaschinen |
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Publications (1)
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ID=91759060
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DE (1) | DE1069813B (de) |
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-
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- 1955-08-03 DE DE1955T0011234 patent/DE1069813B/de active Pending
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