DE1069615B - Zweistufiges Verfahren zur Herstellung aromatischer Monoisocyanate - Google Patents

Zweistufiges Verfahren zur Herstellung aromatischer Monoisocyanate

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DE1069615B
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phosgene
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amine
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Wilmington Del. Walter Donald Smutz (V. St. A.)
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C263/00Preparation of derivatives of isocyanic acid
    • C07C263/10Preparation of derivatives of isocyanic acid by reaction of amines with carbonyl halides, e.g. with phosgene

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Description

  • Zweistufiges Verfahren zur Herstellung aromatischer Monoisocyanate Die vorliegende Erfindung betrifft ein zweistufiges Verfahren zur Herstellung aromatischer Monoisocyanate, bei welchem ein aromatisches primäres Monoamin in Gegenwart eines inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittels bei einer Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur des aromatischen Carbamylchlorides, welches dem Amin entspricht. mit Phosgen in Reaktion gebracht wird, indem man das Amin in eine flüssige Reaktionsmasse einführt und dabei einen Phosgenrückfluß aufrechterhält und anschließend die Reaktionsmasse unter Aufrechterhaltung des Phosgenrückflusses auf eine Temperatur oberhalb der Zersetzungstemperatur des Carbamylchlorides erhitzt. um das Isocyanat zu bilden.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung können die verschiedensten aromatischen primären Monoamine verwendet werden. Der aromatische Kern kann z. B. Phenyl oder Naphthyl und substituiert oder nichtsubstituiert sein. Die Natur der Ringsubstituenten ist zum großen Teil unwesentlich. wenn auch natürlich diejenigen Substituenten bevorzugt werden, die bei dem Verfahren im wesentlichen inert sind.
  • Vorzugsweise ist das aromatische primäre Amin ein primäres Phenyl-monoamin, worunter Anilin oder kernsubstituiertes Anilin zu verstehen ist.
  • Beispiele für die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten aromatischen primären Monoamine sind Anilin. p-Chloranilin. 3,4-Dichloranilin, m-Chloranilin, p-Methylanilin, 3-Chlor-4-methylanilin, a-Naphthylamin, jq-Naphthylamin. 3,5-Dichlor-4-methylanilin, p-Bromanilin. 3-Chlor-4-isopropylanilin und 3-Chlor-4-äthylanilin.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung können die verschiedensten inerten organischen Flüssigkeiten verwendet werden. aus praktischen Gründen jedoch arbeitet man mit einer Flüssigkeit, die oberhalb etwa 750 C siedet und vorzugsweise ein Lösungsmittel für das Amin und Phosgen darstellt. Geeignete Stoffe sind z.B. die aromatischen Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Tetrahydronaphthalin, chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Monochlorbenzol, Orthodichlorbenzol, und andere substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Anisol und Nitrobenzol. 1,4-Dioxan ist gleichfalls geeignet.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird zweckmäßig ausgeführt, indem man zunächst das Reaktionsgefäß mit einem inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel und Phosgen beschickt, um ein flüssiges Reaktionsmedium zu gewinnen. Während man das Phosgen in dem Reaktionsgefäß unter Rückfluß hält, wird das aromatische primäre Monoamin in die flüssige Reaktionsmasse eingeführt.
  • Während man das Amin weiter in die flüssige Reaktionsmasse einführt, wird die Temperatur der Masse in der erforderlichen Weise zur Aufrechterhaltung des Phosgenrückflusses erhöht. Während des gesamten Aminzusatzes jedoch wird die Temperatur unterhalb jener Temperatur gehalten, bei welcher sich das dem aromatischen Amin entsprechende Carbainylchlorid unter Freisetzung von Chlorwasserstoff zu dem entsprechenden Isocyanat zersetzen würde.
  • Die Temperatur der Reaktionsmasse zu Beginn des Verfahrens ändert sich mit dem verwendeten inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel und den relativen Anteilen an Phosgen und Verdünnungsmittel. Für praktische Zwecke ist es zweckmäßig. diese Stoffe so zu bemessen, daß das Phosgen in der entstehenden Reaktionsmasse bei einer Temperatur von etwa 20 bis 450 C siedet. Niedrigere Temperaturen können angewendet werden, machen aber eine verstärkte Kühlung notwendig.
  • Nachdem das Amin zugesetzt und mit Phosgen umgesetzt ist, wird die Temperatur der Reaktionsmasse allmählich erhöht. und man führt, falls erforderlich. weiteres Phosgen ein, um den Phosgenrückfluß aufrechtzuerhalten. Man hält in der flüssigen Reaktionsmasse während des gesamten Aminzusatzes eine genügende Menge nicht umgesetztes Phosgen. damit der Phosgenrückfluß bestehenbleiht, ohne daß die Temperatur der Reaktionsmasse den Wert übersteigt, bei welchem sich das dem Amin entsprechende Carbamylchlorid unter Bildung des Isocyanates zersetzt. Diese Zersetzungstemperatur schwankt zwar etwas mit dem jeweils gebildeten Carhamylchlorid, liegt aber gewöhnlich im Bereich von etwa 50 bis 700 C. Das Verfahren wird somit im allgemeinen während des gesamten Aminzusatzes bei einer Temperatur zwischen 20 und 700 C durchgeführt.
  • Nach einer hevorzugten Ausfiihrungsform wird das Amin in die Reaktionsmasse in Form einer Lösung in einem inerten organischen Lösungsmittel eingeführt. Vorzugsweise wählt man hierfür als Lösungsmittel das gleiche Material, das in der Reaktionsmasse als V erdünnullgsmittel verwendet wird.
  • Bei Beendigung des Aminzusatzes oder wenn der Aminzusatz fast beendet ist. wird die Temperatur der Reaktionsmasse über die Zersetzungstemperatur des dem Amin entsprechrnden Carbamylchlorides erhöht.
  • Die Zersetzung des Carbamylchlorides zeigt sich an einer stark vermehrten Entwicklung von Chlorwasserstoff aus der Reaktionsmasse an. Die Zersetzung Ieginnt. wie oben erwähnt. gewöhnlich bei einer Temperatur im Bereich von etwa 50 bis 700 C. Sie wird beschleunigt. indem man die Temperatur der Reaktionsmasse allmählich erhöht. his die Chlorwasserstoffentwicklung aufhört. Gewöhnlich ist der größte Teil des Chlorwasserstoffs entwickelt. sobald die Temperatur der Realitionsmasse einen Wert von 80 his 900 C erreicht hat. Die Temperatur der Reaktieansmasse wird dann vorzugsweise bis zum Siedepunkt des organischen Verdünnungsmittels. aber nicht über etwa 1500 C. erhöht. um die Entfernung der restlichen Spuren an Chlorwasserstoff zu erleichturn. In der Zersetzungsstufe wird das Phosgen unter Rückfluß gehalten.
  • Es ist klar. daß während der Reaktionsphase des X e rfahrens. d. h. während der Stufe. in welcher das Amin bei der Ttlllperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur des Carhamyldilorides mit dem Phosgen umgesetzt wird und während der anschließenden Zersetzungsreaktion. Chlorwasserstoff freigesetzt wird.
  • Die Entwicklung von gasförmigem Phosgen aus der Reaktioiismasse dient dazu. aus der Masse den freigesetzten Chlorwasserstoff mitzunehmen oder denselten auszuwaschen. Die gemischten Phosgen-Chlorwasserstoff-Dämpfe verlassen somit die Reaktionszone und strömen in einen Rückflußkühler. in welchem <las Phosgen kondensiert und in die Reaktionszone zurückgeführt wird. während der Chlorwasserstoff <lieselbe unkondensiert durchströmt.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird also das Phosgen im Ülierschuß über die stöchiometrisch zur Umsetzung mit dem Amin zum Isocyanat erforderliche Menge verwendet. Im allgemeinen verwendet maii zumindest etwa 1.05 Mol Phosgen je Mol Amin. kann aber auch mit bedeutend größeren Mengen von lieispielsweise 5 Mol Phosgen je Mol Amin arbeiten.
  • Diese großen Uberschüsse sind jedoch auf Grund der für die Phosgenrückgewinnung erforderlichen Vorrichtung weniger wirtschaftlich.
  • Ein gewisser Vorteil wird mit bestimmten inerten organischen Lösungsmitteln erhalten, wenn man der flüssigen Reaktionsmasse einen geringen Anteil eines tertiären Amins, wie Dimethylanilin u. dgl.. einverleiht (vgl. USA.-Patentschrift 2 362 648).
  • Zur Bedeutung des Phosgenrückflusses des erfindungsgemäßen Verfahrens wird darauf hingewiesen. daß dabei das Reaktionsgemisch vollständig flüssig gehalten wird und es nicht erforderlich ist, den Rührer mit stärkerer Kraft anzutreiben, um die Rührgt sehwindiglivit konstant zu halten. Wenn aber all(lererbeits die Temperatur so tief gehalten wird. daß kein Phosgenrückfluß stattfindet. wird mit ständigem Zusatz des Amins das Reaktionsgemisch immer zähflüssiger und muß der Rührer mit immer stärkerer Kraft angetrieben werden. um ihn am Stehenbleiben zu verhindern. Es verwandelt sich hierbei das Reaktionsgemisch in einen dicken Brei, der gegen Ende der Reaktion so dick werden kann, daß sich der Rührerflügel nur noch einen Weg durch die steife Masse bahn. ohne dieselbe durchzurühren.
  • Diese Tatsache muß man sich auch vergegenwärtigen. wenn man den durch die deutsche Patentschrift 801 993 gekennzeichneten Stand der Technik im Vergleich zu dem erfindungsgemäßen Verfahren heranzieht. Nach diesem bekannten Verfahren werden Amine mit Phosgen zur Herstellung von Diisocyanaten ebenfalls zur Umsetzung gebracht. Doch erfolgt das Zusammenbringen der Reaktionskomponenten nach diesem bekannten Verfahren in geradezu umgekehrter Weise wie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren. Nadi diesem bekannten Verfahren geht man von einer Lösung des Amins aus und führt in diese Phosgen ein. Bei dieser Umsetzung entsteht Chlorwasserstoff. der sofort mit dem Aminüberschuß unter Bildung von Aminhydrochlorid reagiert, und das Reaktionsgemisch verwandelt sich in einen dicken Brei und eine schwer zu rührende Masse. Dies ist ein erhel>licher Nachteil des bekannten Verfahrens: deml durch die Bildung einer solchen Masse wird die Reaktionsgeschwindigkeit stark verringert. Wenn auch in der obigen Patentschrift hohe Ausbeuten angegeben sind. so werden diese zweifellos erst durch eine erhebliche Reaktionsdauer erzielt. was ohne weiteres bei der Inhomogenität des Reaktionsgemisches verständlich sein dürfte. Weiterhin werden hei dem bekannten Verfahren. um welche Ausführungsformen gemäß den Beispielen der obigen Patentschrift es sich auch handelt. während der Hauptreaktion nur geringe Mengen von Phosgen aus dem Tteaktionsgemisch weggeführt. da dort im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Verfahren das Amin im Oberschuß vorliegt und infolgedessen das vorhandene Phosgen im wesentlichen in die Reaktion eingeht.
  • Außerdem wird bei dem bekannten Verfahren die Reaktionstemperatur so niedrig gehalten, daß unter den dort gegebenen Verhältnissen ein Phosgenrückfluß gar nicht stattfindet. Weiterhin wird bei dem bekannten Verfahren bereits zu einem Zeitpunkt. bei dem die Umsetzung mit Phosgen noch nicht beendet ist. die Temperatur auf etwa 140 bis 1600 C gesteigert. also über die Zersetzungstemperatur des Carbaminsäurechlorides. und weiter Phosgen eingeleitet.
  • Dies kann zu unerwarteten Nebenreaktionen führen.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dagegen wird das in der ersten Stufe gebildete Carbaminsäurechlorid erst dann zersetzt. wenn die Reaktion zwischen Phosgen und Amin beendet ist, wodurch der Ablauf von Nebenreaktionen vermieden wird.
  • Aber auch die Arbeit in Liebigs Annalen der Chemie. Bd. 562 (1949), S. 96. gibt keinen Hinweis auf das erfindungsgemäße Verfahren. Zwar wird dort ebenfalls die Herstellung von Isocyanaten unter Umsetzung von Aminen mit Phosgen in Gegenwart von urganischen Lösungsmitteln in zwei getrennten Verfahrensstufen, einmal in der ersten Verfahrensstufe die Kaltphosgenierung und in der zweiten Stufe die Heißphosgenierung, beschrieben. Aber auch bei diesem Verfahren werden andere Bedingungen als bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beobachtet, nämlich insofern, als die Vorphosgenierung ohne Phosgenüberfluß bei Temperaturen um 0° C durchgeführt wird. Es ist offensichtlich, daß bei der Kaltphosgenierung ohne Phosgenrückfluß die Nachteile sich einstellen. wie sie oben bereits herausgestellt worden sind.
  • Die vorstehend genannten bekannten Verfahren sind in ihrer Durchführung also eindeutig verschieden von den Reaktionsmaßnahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese letzteren sind aber, wie oben dargelegt, demgegenüber mit einer klaren technischen Wirkung verbunden und auch in keiner Weise aus den Angaben des diesen Standes der Technik beschreibenden Schrifttums ohne weiteres herzuleiten bzw. nahegelegt.
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung. Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 235 Teile Xylol und 110 Teile Phosgen werden in ein Glasgefäß eingebracht, das mit einem auf - 700 C gekühlten Rückflußkühler, einem Rührer und einer Beschickungsleitung zur Einführung des flüssigen Reaktionsteilnehmers unter die Oberfläche der flüssigen Reaktionsmasse ausgestattet ist.
  • Die Xylol-Phosgen-Lösung wird auf 340 C erhitzt, um von dem Kühler einen flüssigen Rücklauf zu erhalten. Dann setzt man im Verlaufe von 45 Minuten mit konstanter Geschwindigkeit eine Lösung von 127,5 Teilen p-Chloranilin in 235 Teilen Xylol zu.
  • Die Temperatur der Reaktionsmasse wird allmählich erhöht. während man die p-Chloranilin-Lösung zusetzt, um einen raschen Rückfluß aufrechtzuerhalten, aber nicht auf über 550 C.
  • Bei Beendigung des p-Chloranilin-Zusatzes erhöht man die Temperatur der Reaktionsmasse mit einer Geschwindigkeit von 10 C pro Minute, bis alle Feststoffe in der Reaktionsmasse verschwunden sind und eine klare bernsteinfarbige Lösung gebildet ist. Das zurückgebliebene. nicht umgesetzte Phosgen wird dann abdestilliert. Man erhält eine Lösung von p-Chlorphenyl-isocyanat in Xylol.
  • Beispiel 2 Unter Verwendung der im Beispiel 1 beschriebenen Ausrüstung beschickt man das Reaktionsgefäß mit 235 Teilen Xylol und 110 Teilen Phosgen. Dem Reaktionsgefäß werden 2 Teile Tetramethylharnstoff zugesetzt. um die Reaktion zu fördern. Die Reaktionsmasse wird erhitzt, um den Rückfluß einzuleiten.
  • Dann setzt man mit gleichmäßiger Geschwindigkeit im Verlaufe von 45 Minuten eine Lösung von 127,5 Teilen p-Chloranilin in 235 Teilen Xylol zu.
  • Während des Zusatzes der p-Chloranilin-Lösung wird die Temperatur der Reaktionsmasse erhöht, um einen raschen Rückfluß aufrechtzuerhalten, jedoch nicht auf über 600 C.
  • Bei Beendigung des p-Chloranilin-Zusatzes erhöht man die Temperatur der Reaktionsmasse mit einer Geschwindigkeit von 10 C pro Minute, bis alle Feststoffe in der Reaktionsmasse verschwunden sind und sich eine klare Lösung gebildet hat. Das p-Chlorphenyl-isocyanat wird dann durch fraktionierte Vakuumdestillation gewonnen. Dieses p-Chlorphenylisocyanat, F. 115 bis 117° C/45 mm, wird als farblose flüssigkeit erhalten; Ausbeute 950/0 der Theorie.
  • Beispiel 3 Man verfährt wie im Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß an Stelle von Xylol als inertes organisches flüssiges Verdünnungsmittel Benzol verwendet wird. Die Ausbeute an p-Chlorphenyl-isocyanat beträgt 910/a der Theorie.
  • Bei spiel 4 Unter Verwendung der Vorrichtung gemäß Beispiel 1 wird das Reaktionsgefäß mit 265 Teilen Xylol und 83 Teilen Phosgen beschickt. Dem Reaktionsgefäß werden 2 Teile Tetramethylharnstoff zugesetzt, um die Reaktion zu fördern. Die Reaktionsmasse wird auf 310 C erhitzt, um den Rückfluß einzuleiten; hierauf setzt man mit gleichmäßiger Geschwindigkeit im Verlaufe von 45 Minuten eine Lösung von 122 Teilen 3,4-Dichloranilin in 270 Teilen Xylol zu. Man läßt die Temperatur der Reaktionsmasse während des Dichloranilin-Zusatzes ansteigen. um den Phosgen-Rückfluß aufrechtzuerhalten, zieht aber so viel Reaktionswärme ab, daß das gesamte Dichloranilin zugesetzt ist, bevor die Temperatur auf 600 C angestiegen ist.
  • Bei Beendigung des Dichloranilinzusatzes wird die Reaktionsmasse erhitzt, um das als Zwischenprodukt gebildete 3,4-Dichlorphenyl-carbamylchlorid zu dem Isocyanat zu zersetzen. Sobald die Reaktionsmasse von Feststoffen frei ist, erhöht man die Kühlertemperatur, um zurückgebliebenes Phosgen und Chlorwasserstoff entweichen zu lassen, während man das Xylol unter Rückfluß hält. Auf diese Weise bleibt eine Lösung von 3.4-Dichlorphenyl-isocyanat in Xylol zurück.
  • Das 3,4-Dichlorphenyl-isocyanat wird identifiziert, indem man es mit Dimethylamin umsetzt, um es in 3- (3,4-Dichlorphenyl) - 1,1 dimethylharnstoff umzuwandeln. Diese Reaktion wird ausgeführt, indem man der Lösung von 3,4-Dichlorphenyl-isocyanat in Xylol bei etwa 800 C im Verlaufe von 15 Minuten allmählich 34 Teile Dimethylamin zusetzt. Man erhält 176 Teile der substituierten Harnstoffverbindung.
  • Unter der Annahme, daß die Isocyanat-Dimethylamin-Umsetzung 1000/o der Theorie beträgt, entspricht dies einer 930/oigen Ausbeute von 3 ,4-Dichlorphenyl-isocyanat aus 3,4-Dichloranilin.
  • Beispiel 5 Unter Verwendung der Vorrichtung gemäß Beispiel 1 beschickt man das Reaktionsgefäß mit 235 Teilen Anisol und 110 Teilen Phosgen. Die Reaktionsmasse wird auf 280 C erhitzt, um einen Rückfluß einzuleiten. Dann setzt man mit konstanter Geschwindigkeit im Verlaufe von 45 Minuten ein Lösung von 127,5 Teilen p-Chloranilin in 235 Teilen Anisol zu.
  • Während des Zusatzes der p-Chloranilin-Lösung läßt man die Temperatur des Reaktionsgefäßes ansteigen, um den Phosgenrückfluß aufrechtzuerhalten, aber 600 C nicht überschreiten, bevor der Zusatz der p-Chloranilin-Lösung beendet ist.
  • Nach Beendigung des Zusatzes der p-Chloranilin-Lösung wird die Temperatur des Reaktionsgefäßes allmählich erhöht, bis alle Feststoffe verschwunden sind, und dann der Kühler weniger stark gekühlt, um Phosgen und Chlorwasserstoff entweichen zu lassen.
  • Es bleibt eine Lösung von p-Chlorphenyl-isocyanat in Anisol zurück.

Claims (7)

  1. PATENTANspntcnE: 1. Zweistufiges Verfahren zur Herstellung aromatischer Monoisocyanate durch Umsetzung aromatischer primärer Monoamine mit überschüssigem Phosgen in einem indifferenten Lösungs- oder Verdünnungsmittel zu den entsprelchenden Carbaminsäurechloriden unter Einführung des Amins in die Phosgenlösung und anschließende Heißphosgenierung, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Reaktionszone einen Phosgenrückfluß aufrechterhält und die Temperatur der flüssigen Reaktionsmasse unterhalb der Zersetzungstemperatur des entstehenden Carbaminsäurechlorides hält und anschließend die Reaktionsmasse unter Aufrechterhaltung des Phosgenrückflusses auf eine Temperatur oberhalb des Zersetzungspunktes des Carbaminsäurechlorides erhitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das aromatische primäre Monoamin in einem inerten organischen Lösungsmittel gelöst in die Reaktionsmasse einführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als inertes organisches flüssiges Verdünnungsmittel ein solches mit einem Siedepunkt oberhalb etwa 75° C verwendet und die Reaktionsmasse rührt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatisches primäres Monoamin ein Phenylmonoamin. insbesondere Anilin, verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatisches primäres Monoamin p Chloranilin verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatisches primäres Monoamin 3,4-Dichloranilin verwendet.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man der Reaktionsmasse zusätzlich einen geringen Anteil eines tertiären Amins zuführt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 801 993; Liebigs Annalen der Chemie, 562, S. 96.
    In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 949 227, 958 558.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE801993C (de) * 1948-03-23 1951-02-01 Basf Ag Verfahren zur Ausfuehrung von Umsetzungen mit Phosgen
DE949227C (de) * 1953-03-27 1956-09-13 Bayer Ag Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Isocyanaten
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