DE1068538B

DE1068538B - Vorrichtung zum Verbinden von Stoffstücken aus versdrweißbaren, vorzugsweise synthetischen Werkstoffen

Info

Publication number: DE1068538B
Application number: DENDAT1068538D
Authority: DE
Inventors: geb. Firth Leeds Yorkshire Cynthia Mary Platts (Großbritannien)
Original assignee: Autoseaimi (Overseas) Limited, London
Publication date: 1959-11-05

Description

Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Stoffstücken aus verschweißbaren, vorzugsweise synthetischen Werkstoffen durch gleichzeitiges Vernähen und Verschweißen, indem die genähte Naht parallel seitlich neben der die Stoffkante erfassenden Schweißnaht geführt ist. Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist gemäß dem Hauptpatent so ausgebildet, daß seitlich neben dem Nadelloch ein beheiztes Werkzeug, z. B. eine beheizte Spitze, angeordnet ist, die zur Herstellung der Schweißnaht dient.

Erfindungsgemäß besteht eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens aus einem elektrisch beheizten Widerstandsdraht, der durch eine Bohrung der Stichplatte und durch eine Ausnehmung des Drückerfußes seitlich der Maschinennadel frei geführt sowie an der Ober- und der Unterseite der Stichplatte mit je einem elektrischen Leiter verbunden ist.

Um beim Verbinden der Stoffstücke gegebenenfalls auch eine Trennung der Werkstoffkanten zu bewirken, ist in Arbeitsrichtung hinter dem Heizdraht auf der Stichplatte eine die Kanten der getrennten Werkstoffteile auseinanderführende Leitschiene angeordnet, für die der Drückerfuß entsprechende Ausnehmungen aufweist. Die Stichplatte besitzt an ihrer Ober- undUnterseite angeordnete Haltemittel mit Anschlußklemmen für den elektrisch beheizten Draht.

Gegenüber der Vorrichtung des Hauptpatentes ist der Erfindungsgedanke insoweit weiter ausgebildet, als das beheizte Werkzeug fest an die Zuführungsplatte angeschlossen ist, wodurch eine besonders einfache Ausgestaltung des Schweiß- und Schneidwerkzeuges erreicht wird, das nunmehr als ein in einen Stromkreis eingeschlossener Widerstandsdraht ausgebildet sein kann.

Gegenüber vorbekannten Vorrichtungen wird der Vorteil erreicht, daß eine Hochfrequenzschweiß vorrichtung, die mit zwei Elektroden arbeitet, oder eine Vorrichtung, die durch elektrische Selbstinduktion erwärmt wird, entfällt. Der seitlich der Nähnadel geführte erfindungsgemäß ausgebildete Widerstandsdraht wird gleichzeitig zum Schneiden und Verschweißen verwendet und vereinfacht die Ausbildung der Vorrichtung; gleichzeitig wird durch die Trennschiene der glatte Arbeitsverlauf wesentlich gefördert.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise und schematisch dargestellt.

Fig. 1 zeigt die perspektivische Abbildung einer Ausführungsform der erfindungsgemäß en Vorrichtung in Anwendung auf eine Steppstichnähmaschine, auf der die Nahtbahnen beschnitten und gleichzeitig die beschnittenen Kanten durch Erhitzung randgesichert werden;

Fig. 2 gibt perspektivisch die in Fig. 1 zusammengebauten Teile nebeneinanderliegend wieder;

Vorrichtung zum Verbinden

von Stoffstücken aus verschweißbaren,

vorzugsweise synthetischen Werkstoffen

Zusatz zum Patent 967 754

Anmelder:
Autoseam (Overseas) Limited, London

Vertreter: Dipl.-Ing. E. Splanemann, Patentanwalt,
Hamburg 36, Neuer Wall 10

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 5. März 1952

Cynthia Mary Platts, geb, Firth,

Leeds, Yorkshire (Großbritannien),

ist als Erfinder genannt worden

Fig. 3 ist eine schaubildliche Vorderansicht' einer Ausführungsform zur Anbringung an eine Overlock-Nähmaschine.

Um erfindungsgemäß Stoffe auf einer Steppstichnähmaschine zu vernähen, werden eine Reihe von Nähmaschinenteilen durch erfindungsgemäße Hilfsmittel ersetzt. Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, bestehen diese Hilfsmittel aus einer die vorhandene Stichplatte ersetzenden Stichplatte 1. Diese Stichplatte, ist mit Haltemitteln für einen Draht 2 oder eine ähnliche elektrisch beheizbare Vorrichtung versehen. Der Draht 2 ist so angeordnet, daß er senkrecht durch eine Öffnung 3 in der Stichplatte 1 hindurchreicht, die in einem bestimmten seitlichen Abstand von der Öffnung4 für denDurchtritt der Maschinennadel liegt. Die Haltemittel umfassen einen Sockel 5, dessen unteres Ende einen Gewindeansatz 6 aufweist. Der Ansatz 6 kann durch eine Öffnung 7 in der Stichplatte 1 hindurchgeführt und mittels einer Schraubenmutter 8 am Gestell der Nähmaschine befestigt werden. Durch den Sockel 5 ist eine isolierende Lagerbuchse 9 geführt, in welche ein Metallstift 10 eingeführt ist, an dem das obere Ende des

909 647/125

Claims

Drahtes 2 oder einer ähnlichen Vorrichtung mittels Teile 31 so abzulenken, daß sie sich mit der beschnitteeiner Schraube 11 festgeklemmt wird. Der Sockel 5 ist nen Kante 29 nicht wieder vereinigen,
mit einem elektrischen Verbindungsglied 12 versehen, Wenn es erwünscht ist, die Kanten abzudecken, kann

und eine gleiche Vorrichtung 13 auf dem herausragen- die durch die Steppstichnähmaschine hergestellte Naht den Ende des Metallstifts 10 ist mittels einer Schraube 5 auch französisch gesäumt werden, obwohl dies aus 14 befestigt. Das untere Ende des Drahtes 2 ist mit Gründen der Festigkeit der Naht nicht erforderlich ist. einem Leiter 15 verbunden, der auf der Unterseite der Bei einer Overlock-Nähmaschine, bei der die Naht-

Stichplatte mittels einer Schelle 16 angeklemmt ist. Die bahnen durch eine Schneidevorrichtung beschnitten Schelle 16 ist über den Ansatz 6 geschoben und mittels werden, bevor das Material genäht wird, ist der Erder Schraubenmutter 8 und einer Unterlagscheibe 17 io findungsgegenstand in folgender Weise anwendbar:
befestigt. Fig. 3 zeigt eine Einrichtung, die bei einer Over-

Die Stichplatte 1 ist außerdem mit einer hochkant lock-Nähmaschine verwendbar ist. Sie besteht aus einer stehenden Leitschiene 18 versehen, die in der Flucht- Messerschutzplatte 32, an der eine vertikal gerichtete linie des Drahtes 2 angebracht ist. Die Stichplatte 1 Platte 33 angebracht ist. Ein Blockstück 34 ist im Winweist beiderseitig der Leitschiene 18 Schlitze 19 und 20 15 kel an einem Ende der Platte 32 angeschweißt. Es auf, in die der mit gezahnten Vorsprüngen 22, 23 ver- nimmt eine isolierende Lagerbuchse 35 auf, in die ein sehene Stoffschieber 21 eingreift. Die Stichplatte ist so Metallstift 36 eingeführt ist. Am äußeren Ende des eingerichtet, daß sie an die Stelle der vorhandenen Metallstiftes 36 ist ein Draht 2 oder eine ähnliche Vor-Stichplatte der Nähmaschine gesetzt werden kann. Der richtung mittels einer Schraubeil befestigt. Das untere normale Stoffdrückerfuß der Nähmaschine wird durch 20 Ende des Drahtes 2 ist mittels einer Schraube 37 mit Stoffdrückerfuß 24 ersetzt. Er besteht aus einer ge- einem kleinen, auf dem Boden der Platte32 befestigten eignet geformten Platte 25, die mit den das Material Blockstück 38 verbunden. Elektrische Verbindungsbeidseitig der Nadel 26 transportierenden gezackten glieder 12,13 sind in gleicher Weise, wie oben be-Vorsprüngen 23 und 22 des Stoffschiebers 21 zusam- schrieben, vorgesehen.

menarbeitet. Die Platte 25 ist bei 27 so geschlitzt, 25 Bei der Anwendung einer Vorrichtung nach Fig. 3 wie dies der Anordnung der Leitschiene 18 und des wird der das Messer der Schneideinrichtung haltende Drahtes 2 oder einer ähnlichen Vorrichtung entspricht. Block so abgeändert, daß das Messer etwas nach vorn Zum Gebrauch der Vorrichtung werden die Ver- verstellt werden kann und Raum für den Draht 2 frei bindungsglieder 12 und 13 mit dem Ausgang eines bleibt. Die Vorrichtung ist so angebracht, daß der Transformators verbunden, der auf der Ausgangsseite 3° Draht 2 genau hinter dem Messer und unmittelbar auf eine niedrige Spannung, z. B. von 1,5 bis 2,2 Volt bei der rechten Seite der Nadel steht, und zwar so, daß er hoher Stromstärke, z.B. 37 Amp., liefert. Hierdurch die abgeschnittenen Kanten der beiden Stofflagen, wenn wird ein verhältnismäßig kräftiger Draht 2 leicht auf sie durch den Druckfuß der Nähmaschine zusammeneine ihn zum Glühen bringende Temperatur erhitzt, so gepreßt werden, berührt.

daß er die Bahnen wirksam beschneidet und gleich- 35 Der Ausdruck »heißes Verschmelzen«, der hier verzeitig die beschnittenen Kanten heiß verschmolzen wendet wird, bedeutet kurzzeitiges Erhitzen auf eine werden können. Temperatur, bei der das künstliche thermoplastische

Der Draht 2 kann aus jedem für den vorliegenden Garn oder die Fasern des Materials an oder neben der Zweck geeigneten Material hergestellt werden. Es hat Schnittkante durch Schmelzung und Wiederverfestisich herausgestellt, daß brauchbare Ergebnisse mit 40 gung der künstlichen Thermoplastika miteinander vereinem Draht aus einer Rhodium-Platin-Legierung, eint werden. Hierbei verschmelzen sie mit benachbarten z. B. mit einer 20 °/oigen Rhodium-Platin-Legierung, Fasern des gleichen oder anderen Materials, so daß ein erzielt werden. Der Draht kann einen kreisförmigen Ausfransen der Kanten wirksam vermieden wird,
oder einen anderen geeigneten Querschnitt aufweisen. Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die oben

Der Querschnitt muß jedenfalls derart sein, daß der 45 beschriebenen Ausführungsbeispiele. Es können auch Draht beim Anlegen elektrischen Stromes, wie oben anders geformte, elektrisch beheizte Einrichtungen zur beschrieben, bei einer Temperatur zwischen 500 und Heißverschmelzung verwendet werden. Insbesondere 750° C glüht. ist es möglich, in Verbindung mit einer Overlock-Näh-

Der Transformator kann einen Widerstand in seinem maschine andere Formen von Erhitzungsmitteln vor-Primärkreis enthalten, der durch einen mit der Ge- 50 zusehen, um die örtliche Erhitzung auf die Kanten oder schwindigkeitsüberwachung der Nähmaschine ge-- benachbarten Stellen des Materials zu übertragen,
kuppelten Regler so gesteuert wird, daß mit steigender

Drehzahl der Maschine die dem Draht2 zugeführte Patentansprüche:

Spannung anwächst, um die erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit auszugleichen. Die Zuführung des Stromes zu 55 !.Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens dem Draht 2 oder einer ähnlichen Einrichtung kann zum Verbinden von Stoffstücken aus verschweißdurch einen an dem Pedal oder einer anderen Kontroll- baren, vorzugsweise synthetischen Werkstoffen einrichtung der Nähmaschine angebrachten Feinregler durch gleichzeitiges Vernähen und Verschweißen kontrolliert werden. Die Schaltung kann so getroffen nach Patent__967 754, dadurch gekennzeichnet, daß sein, daß der Draht 2 automatisch ein- und ausgeschal- 60 ein elektrisch beheizter Widerstandsdraht (2) durch tet wird, wenn die Nähmaschine anläuft oder anhält. eine Bohrung der Stichplatte (1) und durch eine Wie in Fig. 1 gezeigt, werden zwei Lagen des zu ver- Ausnehmung im Drückerfuß seitlich der Maschinenbindenden Stoffes 28 der Nähmaschine in der üblichen nadel frei geführt sowie an der Ober- und der Weise unter der Platte 25 des Fußes eingeführt. Gleich- Unterseite der Stichplatte mit j e einem elektrischen zeitig werden die beiden Stofflagen zusammengenäht, 65 Leiter fest verbunden ist.

die Nahtbahnen beschnitten und durch den heißen 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch geDraht 2 oder eine ähnliche Vorrichtung die beschnitte- kennzeichnet, daß in Arbeitsrichtung hinter dem

nen Kanten 29, welche einen vorbestimmten Abstand Heizdraht auf der Stichplatte eine die Kanten der

von der Nahtlinie 30 einnehmen, heiß verschmolzen. getrennten Werkstoffteile auseinanderführende

Die Leitschiene 18 dient dazu, die abgeschnittenen 7° Leitschiene (18) angeordnet ist, für die der