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Periskop Periskope bekannter Bauart bestehen aus Objektivteil, Sehrohr
und Okularteil. Der Objektivteil enthält dabei ein 90°-Prisma sowie ein Eingangsobjektiv.
Die vom Ziel kommenden Strahlen fallen durch eine Glaskalotte auf das 90°-Prisma
und werden vom Objektiv in die erste Bildebene abgebildet. An das Objektiv schließt
sich ein mehrere Meter langes, schweres Sehrohr an, das in der Höhe verstellbar
ausgebildet ist. Dieses Sehrohr enthält weitere optische Elemente, welche die vom
Ziel kommenden Lichtstrahlen in die zweite, am unteren Ende des Sehrohres gelegene
okulare Bildebene abbilden. Der Okularteil des Periskops ist im Beobachtungsraum
angeordnet und wird bei den sogenannten Fahrstuhlsehrohren beim Ausfahren des Periskopes
mit verschoben.
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Die Erfindung betrifft die Ausbildung eines Periskops, dessen Gewicht
und Raumbedarf wesentlich kleiner ist als bei den bekannten Periskopen. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Periskopkopf als eine gekapselte, zur
Bildaufnahme dienende Fernsehkamera mit Objektiv und Umlenkprisma ausgebildet ist.
Ferner ist der Okularteil des Periskops durch einen im Beobachtungsraum selbst angeordneten
Fernsehempfänger ersetzt.
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Es wird also von dem üblichen Objektivprisma txnd der Objektivlinse
ein Bild des Zieles auf der Photokathode der Fernsehkamera erzeugt und von dieser
in ein elektrisches Signal umgewandelt. Zur Übertragung desselben auf das Bildempfangsgerät,
das sich im Beobachtungsraum befindet, ist lediglich ein Kabel erforderlich. Der
Mittelteil des Sehrohres der bekannten Periskope wird durch ein einfaches Rohr ersetzt,
welches nur das Fernsehkabel aufzu-15.ehmen hat. Das Rohr mit dem die Fernsehkamera
ehthaltenden Kopf ist um seine Längsachse drehbar, so daß es einem Beobachter möglich
ist, das Periskop auf jede gewünschte Himmelsrichtung einzustellen, ohne den Blick
von dem großen und hellen Bild des Bildempfangsgerätes abwenden zu müssen.
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Eine im Kopf des Periskops zusätzlich vorgesehene, än sich bekannte
Ringbildlinse läßt sich vorteilhaft so anordnen, daß ein Bild des gesamten Horizontes
auf dem Bildschirm der Fernsehkamera erscheint. Der Beobachter kann also mit dem
neuen Periskop mit einem Blick den gesamten Horizont überwachen und kann durch entsprechende
Drehung des Periskops zusätzlich den jeweils interessierenden Teil des Horizontes
in vergrößerter Darstellung betrachten.
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Durch diese Ausbildung des Periskops fällt der größte Teil des üblichen
Sehrohres sowie der Okularstutzen weg. Dadurch wird das Gewicht des Periskops auf
höchstens den fünften Teil herabgesetzt; auch wird eine erhebliche Raumersparnis
erzielt. Diese beiden Faktoren sind z. B. für den taktischen Einsatz eines Unterseebootes
außerordentlich wichtig.
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Die Erfindung wird an Hand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Fig. 1 und 2 näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Periskops nach der Erfindung, im Schnitt gezeichnet, Fig. 2 das vom Periskop erzeugte,
auf dem Leuchtschirm des Bildempfängers erscheinende Bild.
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Die nach oben mit einer Glaskalotte 1 verschlossene Wandung des Periskopkopfes
2 schließt sich nach unten an ein Rohr 3 an. Die vom Ziel kommenden Lichtstrahlen
werden mittels eines Objektivprismas 4 um 90° abgelenkt und durch ein Objektiv 5
auf die Photokathode einer Fernsehkamera 6 abgebildet. Unterhalb des Objektivprismas
4 ist eine Ringbildlinse 7 angeordnet, welche zusätzlich ein Übersichtsbild des
gesamten Horizontes auf der Photokathode der Fernsehkamera 6 entwirft. Damit der
obere Teil des entstehenden Ringbildes aufrecht erscheint, wird das über das Prisma
4 entworfene Mittelbild gegenüber dem Bild eines normalen Periskops umgekehrt abgebildet.
Zu diesem Zweck ist vor dem Prisma 4 eine Zerstreuungslinse 8 angeordnet.
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Das auf der Photokathode der Fernsehkamera 6
erzeugte und von
dieser in ein elektrisches Signal umgewandelte Bild gelangt in an sich bekannter
Weise über ein Kabel 9 zu einem Bildempfangsgerät, welches im Beobachtungsraum selbst
angeordnet ist. Das Kabel 9 ist dabei durch das obenerwähnte Rohr 3 geführt. Dieses
druckdicht eingeführte Rohr kann in der Höhe verstellt werden. Durch Drehen des
Rohres 3 vom Beobachtungsstand aus wird das ganze Periskop mit dem Objektivprisma
4 gedreht. Zur zusätzlichen Verschwenkung des Prismas 4 nach der Höhe dient ein
kleiner Elektromotor 10, welcher über ein Getriebe 11 das Prisma 4 um eine Achse
12 verschwenkt. Die Spannungsversorgung des Motors 10 erfolgt dabei über das Kabel
9 vom Beobachtungsstand aus.
Das im Beobachtungsraum angeordnete
Bildempfangsgerät zeigt beispielsweise ein Bild, wie es in Fig. 2 dargestellt ist.
Das Mittelbild 13 entspricht dem durch das Objektivprisma 4 und das Objektiv 5 erzeugten
.Bild. Kreisförmig um dieses Mittelbild ist ein Ringbild 14 angeordnet, welches
mittels der Ringbildlinse 7 erzeugt wird. Wie aus dieser Figur zu erkennen ist,
kann der Beobachter mit einem Blick den gesamten Hprizont überwachen, wobei das
Ringbild beispielsweise mit 0,5facher Vergrößerung erscheint. Durch Drehen des Rehres
3 kann nun jeder Bereich des Horizontes besonders erfaßt und beispielsweise 1,Sfac,h
vergrößert im Mittelbild betrachtet werden. Zweckmäßig ist mit der Drehvorrichtung
des Rohres 3 ein Teilkreis verbunden, an welchem jeweils die Richtung abgelesen
werd,n kann, aus welcher die im Mittelbild vereinigten Lichtstrahlen kommen.
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Das Periskop nach. der Erfindung findet besonders vorteilhafte Anwendung
bei Unterseebooten, da hier die erzielte Raum- und Gewichtsersparnis entscheidend
ins Gewicht fällt.