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Prüfanordnung für Stromunterbrecher mit hoher Lichtbogenspannung Die
Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Prüfung der Abschaltleistung eines
Einzelpols von Stromunterbrechern mit hoher Lichtbogenspannung, wie Magnetblasschalter.
Es ist häufig erwünscht, besonders für Versuchszwecke, bei mehrpoligen Schaltern
nur einen Pol zu prüfen, um bei einem Versagen eines Poles nicht gleich den gesamten
Schalter zu gefährden. Zu diesem Zweck wird bei Leistungsschaltern für die Ausschaltung
von Drehstrom allgemein eine erhöhte treibende Spannung UN von der Größe 1,5 #3
an den Prüfling gelegt, um so die netzfrequente Wiederkehrspannung, wie sie am zuerst
löschenden Pol eines dreipoligen Schalters auftritt, zu erhalten. UN ist hierbei
die Nennspannung.
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Diese einpolige Prüfmethode eignet sich wohl für Stromunterbrecher
mit geringer Lichtbogenspannung, wie Druckgasschalter oder ölarme Schalter, da bei
diesen die Lichtbogenspannung am Stromunterbrecher während der Lichtbogendauer im
Vergleich zur treibenden Spannung nur geringe Werte annimmt, auf den Verlauf und
die Größe des Stromes also praktisch keinen Einfluß hat. - Dies gilt auch dann,
wenn mehrere Schaltstrecken in Reihe geschaltet sind, wie es in einer bekannten
Prüfschaltung mit einem zwischen zwei Phasen liegenden Mehrfach-Druckgasschalter
in einpoliger Ausführung der Fall ist, da auch hier die Summe der Lichtbogenspannungen
der Einzelschaltstrecken im Vergleich zur hohen Prüfspannung klein ist. - Erst bei
der Stromunterbrechung im Nulldurchgang steigt die Spannung am Schalter sprunghaft
auf den Wert 1,5 zu F an. Bei der Prüfung von Leistungsschaltern mit im Vergleich
zur Wiederkehrspannung hohen Lichtbogenspannungen bildet diese einpolige Prüfmethode
jedoch die Verhältnisse am erstlöschenden Pol eines dreipoligen Schalters nicht
genau nach. Bei solchen Stromunterbrechern, wie z. B. Magnetblasschaltern oder Sicherungen,
ist nämlich neben der Höhe der Wiederkehrspannung auch die Größe der treibenden
Spannung während der Ausschaltung von großer Bedeutung, da die Lichtbogenspannung
während der Stromunterbrechung gegen die treibende Spannung arbeiten und den Strom
abdrosseln soll. Die treibende Spannung ändert sich hier bei der Ausschaltung eines
dreipoligen Kurzschlusses für den erstiöschenden Pol von allmählich auf 1,5 Uy im
ungünstigsten Fall, nämlich lann,wenn in den letztlöschenden Polen erst nach der
Lichtbogenlöschung im erstlöschenden Pol der Lichtbogen gesogen wird. Deshalb ergeben
sich für solche Stromunterbrecher zu hohe Prüfbeanspruchungen, wenn die erhöhte
Sternspannung unmittelbar an den Einzelpol gelegt wird.
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Eine einpolige Prüfung eines mehrpoligen Leistungsschalters, der
mit hoher Lichtbogenspannung arbeitet,
kann nun mit richtiger treibender und wiederkehrender
Spannung dadurch erfolgen, daß erfindungsgemäß der Prüfling in einer Phase eines
mehrphasigen Prüfkreises liegt, der durch einen nach Löschung des Lichtbogens im
Prüfling öffnenden mehrpoligen Hilfsschalter von der Stromquelle abgetrennt wird.
Der Hilfsschalter übernimmt somit die Aufgabe, die den beiden anderen Polen des
zu prüfenden Schalters zufallen wurde, wenn dieser in dreipoliger Ausführung geprüft
wurde. Durch die Erfindung wird also nicht nur eine Prüfung unter netzgetreuen Bedingungen,
sondern zugleich auch eine Einsparung an Schaltelementen erzielt, und Zerstörungen
des als erstlöschenden Pols am stärksten belasteten Prüflings können sich nicht
auf benachbarte Schalterpole auswirken.
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Als Hilfsschalter kann der Sicherheitsschalter der Anlage dienen,
wobei der einpolige Prüfling entsprechend früher als der mehrpolige Schalter ausgeschaltet
wird.
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Dabei kann der Pol des Hilfsschalters, der mit dem Prüfling in Reihe
liegt, auch elektrisch direkt oder mittels eines Widerstandes überbrückt werden,
damit die volle Wiederkehrspannung eine genügend lange Zeit am Prüfling liegt.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sei auf die Zeichnung verwiesen.
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In Fig. 1 sind 1, 2 und 3 die drei Phasen des bei 4 kurzgeschlossenen
Prüfkreises, der in den Punkten 5, 6 und 7 eingespeist wird. Mit 8 ist der Prüfling
bezeichnet, dessen Kontakte vor der Betätigung des dreipoligen hilfsschalters 9
geöffnet werden. Durch die Stromunterbrechung im Prüfling, die der Einschaltung
eines auf hohe Werte ansteigenden Widerstandes gleichkommt, steigt die an ihm liegende
Spannung, wie aus dem Spannungsdiagramm der Fig. 2 hervorgeht, entsprechend von
lz3v auf einen Wert von 1,5 # UN im Höchstfall an, so wie es beim erst-#3 löschenden
Pol eines mehrpoligen Schalters bei einer Ausschaltung
der Fall
ist. Die Verbindung 10 kann hierbei den Schaltpol der Phase 2 im dreipoligen Hilfischalter
überbrücken, um den Prüfling genügend lange an die erhöhte Spannung zu legen. In
die Verbindung 10 kann auch ein Widerstand lt eingeschaltet werden, der bei Rückzündungen
am Prüfling den Strom auf einen Wert begrenzt, der nicht zur Zerstörung des Prüflings
führt.