DE106726C - - Google Patents

Info

Publication number
DE106726C
DE106726C DENDAT106726D DE106726DA DE106726C DE 106726 C DE106726 C DE 106726C DE NDAT106726 D DENDAT106726 D DE NDAT106726D DE 106726D A DE106726D A DE 106726DA DE 106726 C DE106726 C DE 106726C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
formaldehyde
glycerine
water
mist
room
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT106726D
Other languages
English (en)
Publication of DE106726C publication Critical patent/DE106726C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/20Gaseous substances, e.g. vapours
    • A61L2/204Formaldehyde

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Apparatus For Disinfection Or Sterilisation (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

I / Jp , * ρ, λ
PATENTSCHRIFT
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Dr. REINHOLD WALTHER in DRESDEN. Desinfektionsverfahren.
Patenürt im Deutschen Reiche vom 16. Dezember 1897 ab.
Bei der Desinfektion von Wohnräumen und dergleichen mittels Formaldehydes müssen diese Räume mit den Dämpfen des Mittels erfüllt werden. Man suchte diesen Zweck durch theilweise ,Verbrennung von Methylalkohol, durch Verkochen -von Formaldehydlösungen, durch Ausströmenlassen der Gase aus in Bomben unter Druck erhitzten wässerigen Formaldehydlösungen zu erreichen. Auch benutzte man festen Paraformaldehyd, der durch eine Spiritusflamme verflüchtigt wurde. Bei diesen Verfahren ist der Umstand nicht berücksichtigt worden, dafs neben den Formaldehydgasen grofse Mengen Feuchtigkeit zugegen sein müssen, um die desinficirende Kraft des Formaldehydes voll zur Wirkung zu bringen.
Allerdings hat man bei allen Desinfektionsversuchen mit Gasen beobachtet, dafs bei grofser Trockenheit der Luft deren Wirkung geringer war als bei feuchter Luft. Diese Beobachtung verwendete man auch bei der Formaldehyddesinfektion, und zwar so, dafs das Verfahren, welches bis jetzt ausdrücklich auf die Anwesenheit von Wasserdampf Rücksicht nimmt, etwa 2 g Wasserdampf auf 1 cbm vorschreibt, um die Polymerisation des Formaldehydes zu verhüten. Diese Absicht wird dadurch jedoch nicht erreicht. Es ist vielmehr nothwendig, vor oder bei der Erfüllung der Räume mit Formaldehyd die Luft des zu desinficirenden Raumes mit Wasserdampf zu sättigen bezw. zu übersättigen.
Hierbei tritt aber der Uebelstand auf, dafs die Mischung von Formaldehyd mit Wasserdampf nur schwer in gleichmäfsiger Vertheilung zu erzielen ist, und dafs es längerer Zeit bedarf, diese grofsen Mengen von Wasserdampf zu entwickeln bezw. die grofsen Mengen von Formaldehydlösung zu verdampfen. Es ist jedoch im Interesse des Gelingens einer guten Desinfektion und auch aus allgemeinem Interesse wichtig, dafs der zu desinficirende Raum in kürzester Frist möglichst vollständig und gleichmäfsig mit dem Desinfektionsmittel erfüllt wird.
Ein Zusatz von Glycerin zu der Formaldehydlösung ermöglicht die Erfüllung dieser Forderungen. Wird eine solche Lösung versprüht, und zwar in möglichst teiner Vertheilung (Vernebelung), so werden diese Nebel den Raum gleichmäfsig erfüllen. Dabei ist der Umstand wichtig, dafs diese Nebel sich nie gasförmig auftheilen; wenigstens ist eine Trennung in für sich bestehendes Formaldehydgas, Wasserdampf und Glycerin in Anwesenheit des letzteren sehr erschwert. Jedes Nebeltröpfchen stellt eine Glycerinwasserlösung des Formaldehydes dar, und zwar von einer Concentration , die derjenigen der noch nicht versprühten Lösung nahezu gleichkommt. War diese concentrirt, so werden auch die mit dem vorhandenen Bacterien-, Sporenmaterial und dergl. in Berührung kommenden Nebel eine hochprocentige Lösung zur Wirkung bringen, und zwar in Form kleinster Glycerinwassertröpfchen: ein wichtiger Umstand, da so die günstigen Bedingungen, wie sie eine wässerige antiseptische Lösung in sich birgt, zur Geltung kommen. Zugleich ist erreicht, dafs eine Polymerisation des Formaldehydes in diesen Nebeltröpfchen nicht eintritt. Der verwendete Formaldehyd bleibt mithin ohne Verlust wirksam.

Claims (1)

  1. Die sonst ohne Glycerinzusatz benöthigte Menge Wasser ist also nicht mehr nöthig. Das Desinfektionsverfahren wird dadurch vereinfacht und praktischer, sowie in kürzester Zeit durchführbar. Der Wirkungsgrad, der mit diesem Verfahren erzielt wird, ist weit gröfser, als ihn die bisherigen Verfahren besitzen.
    Diese Nebeltröpfchen besitzen wegen des Glyceringehaltes ein ausgezeichnetes Eindringungsverrnögen. Während Wassernebel für sich auf dem stets mit einer dünnen Fettschicht überzogenen Material, z. B. Kleidern, Wäsche, Möbelstoffen, eingetrockneten Sputumschichten, sich auflagern, ohne einzudringen, benetzen dagegen dieGlycerin-Wasser-Formaldehyd-Nebel die Gegenstände ausgezeichnet und saugen sich darin ein. ·
    Pateνt-Aνsproch:
    Verfahren des Desinficirens von Räumen mittels Formaldehydes, dadurch gekennzeichnet, dafs der wässerigen Formaldehydlösung Glycerin zugesetzt wird und dieses Gemisch dem Räume auf geeignete Weise im fein zerstäubten Zustande zugeführt wird, um zu verhindern, dafs der Formaldehyd nachträglich durch Polymerisation an Wirksamkeit verliert.
DENDAT106726D Active DE106726C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE106726C true DE106726C (de)

Family

ID=376867

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT106726D Active DE106726C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE106726C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69611956T2 (de) Zusammensetzung mit einem umschädlichmachenden Effekt und Vorrichtung zur dessen Anwendung
US2544093A (en) Deodorant compositions
DD144856A5 (de) Dispenser fuer die applikation von pheromonen
US2358986A (en) Combined insecticide and germicide
DE956638C (de) Insektenbekaempfungsmittel
DE2333411B2 (de) Verfahren zum desinfizieren von raeumen, mit formaldehyd
DE106726C (de)
DE2738878A1 (de) Zusammensetzung zur geregelten und lang anhaltenden verfluechtigung eines pyrethrinischen insektenvertilgungsmittels
US1732240A (en) Insecticidal solution
DE19618210C2 (de) Verfahren und Einrichtung zum Bekämpfen von Schädlingen
DE4017644C2 (de) Verfahren zur herstellung eines natriumpolyacrylatgels
DE69510625T2 (de) Verfahren fuer die diffusion eines riechenden stoffs
DE898235C (de) Vorrichtung zum Verdampfen oder Vernebeln von Wirkstoffen zur Schaedlingsbekaempfung
US1901960A (en) Insecticidal solution
US1707727A (en) Toxic agent
CH363521A (de) Verfahren und Apparat zur Verteilung eines flüchtigen Stoffes
AT516177B1 (de) Zusammensetzung zur Senkung der Luftkeimzahl, bestehend aus den Harzen Opoponax, Sandarak und Styrax
DE942895C (de) Mittel zur Bekaempfung von Pflanzenschaedlingen
DE910725C (de) Verfahren zur Schutzbehandlung von Holz
DE1931293C3 (de) Hydrophobe flüssige, zur Verdampfung geeignete Insektizid-Zusammensetzung
DE69011662T2 (de) Ungiftiges Feuerlöschmittel.
AT157728B (de) Verfahren zur Herstellung eines Tiervertilgungsmittels, insbesondere für kleine Säugetiere und Vögel.
WO2019034736A1 (de) Zusammensetzung, brandschutzmittel mit der zusammensetzung und brandlöschmittel mit der zusammensetzung
DE1546103B2 (de) Kaltreiniger
DE725175C (de) Verfahren zur Schaedlingsbekaempfung durch Vernebeln der Bekaempfungsmittel