DE1066747B - Verfahren zur Chlorierung von Polyäthylen - Google Patents
Verfahren zur Chlorierung von PolyäthylenInfo
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- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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- C08F8/18—Introducing halogen atoms or halogen-containing groups
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Description
·: C Q 3 F 8/20
DEUTSCHES M&tf^ PATENTAMT i
R19416 IVb/39 c
ANMELDBTAG: 8. A U GU ST 1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AÜSLEGES CHRIFT: 8. O KT O B E R 1959
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AÜSLEGES CHRIFT: 8. O KT O B E R 1959
Es ist schon vorgeschlagen worden, Polyäthylen derart zu chlorieren, daß man auf festes, möglichst
feinverteiltes Pulver bei 1000C nicht wesentlich übersteigenden
Temperaturen gasförmiges Chlor einwirken läßt, das gegebenenfalls mit Inertgasen verdünnt
wurde. Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei der Chlorierung das zu chlorierende Pulver in Form eines
wirbeiförmigen Bettes gehalten wird.
Nach diesem vorgeschlagenen Verfahren lassen sich leicht chlorierte Polyäthylene herstellen, wenn
der Chlorgehalt der Endprodukte etwa 40 Gewichtsprozent nicht überschreiten soll. Es ist jedoch sehr
schwierig, mit der gleichen Arbeitsweise Produkte mit höherem Chlorgehalt herzustellen, da in diesem
Fall außerordentlich lange Chlorierungszeiten benötigt werden. Man kann dann zwar durch Temperaturerhöhung
eine gewisse Verkürzung der Chlorierungszeit erreichen, jedoch besteht in diesem Falle
die Gefahr, daß durch starke Wärmeentwicklung Verkohlungen des Reaktionsproduktes bewirkt wer- ac
den, so daß schwarze und gesinterte Erzeugnisse anfallen.
Es wurde nun gefunden, daß die Chlorierung von Polyäthylen bei Temperaturen bis etwa 1100C durch
Einwirkung von gasförmigem Chlor, gegebenenfalls nach Verdünnung mit Inertgasen, auf das feste, feinverteilte
Pulver, das mit Hilfe des Chlorierungsgases in einem schwebend wirbelnden Zustand gehalten
wird, mit sehr günstigen Ergebnissen durchgeführt werden kann, wenn dem Polyäthylen vor der Chlorierung
gegen Chlor indifferente, pulverförmige Substanzen beigemischt werden, die nach beendeter
Chlorierung leicht aus dem Gemisch entfernt werden können. Besonders geeignet für das Verfahren der
Erfindung ist solches Polyäthylen, das durch Polytnerisation von Äthylen bei Drücken unterhalb etwa
100 atü und Temperaturen bis etwa 100° C hergestellt wurde, wobei Katalysatoren verwendet wurden, die
aus Gemischen von metallorganischen Verbindungen, insbesondere Aluminiumalkylverbindungen, mit Metallverbindungen
der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems, insbesondere mit Titanverbindungen,
beispielsweise Titantetrachlorid, bestehen. Die zugesetzten Stoffe werden zweckmäßig in Korngrößen
unterhalb 300 Mikron angewandt. Sie sollen auch ein möglichst niedriges Schüttgewicht aufweisen.
Die Entfernung der Zusatzstoffe kann durch Behandlung mit Wasser, Säuren oder Laugen erfolgen.
Als geeignete Substanzen haben sich vor allem Magnesiumoxyd, wasserfreies Magnesiumsulfat, wasserfreies
Aluminiumsulfat, wasserfreies Natriumsulfat und Natriumchlorid bewährt.
Die Menge des Zusatzstoffes kann man so weit erhöhen, daß das in die Chlorierung eingesetzte .Ge-'
Verfahren zur Chlorierung von Polyäthylen
Anmelder:
Ruhrchemie Aktiengesellschaft, Oberhausen (RhId.)-Holten
Dr. Heinz Noeske, Oberhausen (Rhld.)-Sterkrade,
ist als Erfinder genannt worden
misch einen Gehalt an Zusatzstoffen bis zu etwa 80 Gewichtsprozent besitzt. Im allgemeinen wird jedoch
mit Mischungen im Gewichtsverhältnis 1 : 1 gearbeitet.
Der besondere Vorteil der Arbeitsweise nach der Erfindung besteht darin, bei gleicher Reaktionstemperatur
mit wesentlich kürzeren Reaktionszeiten auszukommen. Es ist aber auch möglich, im Vergleich
zur Chlorierung ohne Zusatzstoffe die Reaktionstemperatur zu erhöhen, ohne daß eine Verkohlung
eintritt. Gleichzeitig kann die Chlorierungszeit auch hier wesentlich verkürzt werden.
Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen die besonderen Vorteile der Erfindung.
In ein Glasrohr von 120 mm Durchmesser und 800 mm Höhe, das unten durch eine Steinzeugplatte
verschlossen war, wurden 750 g eines Polyäthylens mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa
100 000 zusammen mit 50 g Magnesiumoxyd eingefüllt. Die Reaktionszone wurde durch 3 Infrarotlampen
von je 250 Watt auf eine Temperatur von 65° C gebracht und durch einen Temperaturregler,
der durch ein Thermoelement gesteuert wurde, auf dieser Temperatur gehalten. Durch die Fritte hindurch
wurde ein Strom von 150 l/h Chlor und 750 l/h Stickstoff geleitet, so daß sich ein Wirbelbett ausbildete. Die Chlorkonzentration wurde stündlich um
50 1 erhöht und die Stickstoffkonzentration im gleichen Maße verringert, bis das Gemisch eine Zusammensetzung
von 750 l/h Chlor und 150 l/h Stickstoff be-
saß. Bei diesem'1'Versuch wurden die folgenden Chlor-
gehalte gefunden: '.''-.-'<■ ^ ■>
~ - ■■■·>"--
Nach 4 Stunden 30% Chlor, \
nach 8 Stunden 38% Chlor, '
'". nach 12 Stunden 46% Chlor, nach 16 Stunden 52% Chlor. -■ -··:■·
nach 8 Stunden 38% Chlor, '
'". nach 12 Stunden 46% Chlor, nach 16 Stunden 52% Chlor. -■ -··:■·
. Eine Verkohlung ,fand nicht statt.
Vergleichsweise wurden nun in die gleiche Apparatur 800 g Polyäthylen mit einem mittleren Molekulargewicht
von etwa 100 000 gegeben und unter den gleichen Bedingungen wie oben chloriert. Die Temperatur
wurde bei diesem Versuch auf nur 5O0C gehalten.
Die folgende Zusammenstellung zeigt die während des Versuches gefundenen Chlorgehalte in
dem Produkt:
Nach 4 Stunden 18% Chlor, '
nach 8 Stunden 27% Chlor,
nach 12 Stunden 33% Chlor,
nach 16 Stunden 36% Chlor.
Eine Erhöhung der Reaktionstemperatur auf 60° C führte bei diesem Versuch sofort zu einer Schwarzfärbung
des Produktes.
In die Apparatur, die in ihren Ausmaßen der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur entspricht, bei
der jedoch die Beheizung durch einen umgelegten Heizmantel mit Wasserumlauf erfolgte, wurde ein
Gemisch von 400 g Polyäthylen (mittleres Molekulargewicht etwa 300 000) und 400 g Magnesiumoxyd
eingefüllt. Durch den Wasserumlauf wurde eine Temperatur von 80° C im Reaktionsraum eingestellt
und diese Temperatur für 12 Stunden gehalten. Anschließend wurde die Temperatur auf 850C gesteigert.
Die Chlorströmung und die Chlorkonzentration wurden, wie im Beispiel 1 erwähnt, eingestellt und bei
diesem Versuch die folgenden Chlorgehalte gefunden:
. Nach 4 Stunden 14% Chlor,
■-■ ·■>
·'■■ '■■ nach 8 Stunden 32% Chlor,
nach 12 Stunden 43% Chlor,
nach 16 Stunden 53% Chlor,
nach 20 Stunden 61 % Chlor.
nach 12 Stunden 43% Chlor,
nach 16 Stunden 53% Chlor,
nach 20 Stunden 61 % Chlor.
Patentansprüche:
1. Verfahren zur Chlorierung von Polyäthylen bei Temperaturen bis etwa HO0C durch Einwirkung
von gasförmigem, gegebenenfalls mit Inertgas verdünntem Chlor auf festes, feinverteiltes
Polyäthylenpulver, das mit Hilfe des Chlorierungsgases in einem schwebend wirbelnden Zustand
gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Polyäthylen vor der Chlorierung gegen Chlor
indifferente pulverförmige Substanzen beigemischt werden, die nach beendeter Chlorierung leicht
aus dem Gemisch entfernt werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß solches Polyäthylen chloriert
wird, das durch Polymerisation von Äthylen bei Drücken .unterhalb etwa 100 atü und Temperaturen
bis etwa, 1000C hergestellt wurde, wobei Katalysatoren verwendet wurden, die aus Gemischen
. von metallorganischen Verbindungen, insbesondere Aluminiumalkylverbindungen, mit Metallverbindungen
der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems, insbesondere mit Titanverbindungen,
beispielsweise Titantetrachlorid, bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zugesetzten Stoffe in
Korngrößen unterhalb 300 Mikron vorliegen und ein möglichst niedriges Schüttgewicht aufweisen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 627 376;
USA.-Patentschrift Nr. 2 592 763.
Britische Patentschrift Nr. 627 376;
USA.-Patentschrift Nr. 2 592 763.
© 909 637/436 9.
Claims (3)
1. Verfahren zur Chlorierung von Polyäthylen bei Temperaturen bis etwa 1100C durch Einwirkung
von gasförmigem, gegebenenfalls mit Inertgas verdünntem Chlor auf festes, feinverteiltes
Polyäthylenpulver, das mit Hilfe des Chlorierungsgases in einem schwebend wirbelnden Zustand
gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Polyäthylen vor der Chlorierung gegen Chlor
indifferente pulverförmige Substanzen beigemischt werden, die nach beendeter Chlorierung leicht
aus dem Gemisch entfernt werden können. : -
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß solches Polyäthylen chloriert
wird, das durch Polymerisation von Äthylen bei Drücken .unterhalb etwa 100 atü und Temperaturen
bis etwa. 1000C hergestellt wurde, wobei . Katalysatoren verwendet wurden, die aus Gemischen
von metallorganischen Verbindungen, insbesondere Aluminiumalkylverbindungen, mit Metallverbindungen
der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems, insbesondere mit Titanverbindungen,
beispielsweise Titantetrachlorid, bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ,gekennzeichnet, daß die zugesetzten Stoffe in
Korngrößen unterhalb 300 Mikron vorliegen und ein möglichst niedriges Schüttgewicht aufweisen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 627 376;
USA.-Patentschrift Nr. 2 592 763.
Britische Patentschrift Nr. 627 376;
USA.-Patentschrift Nr. 2 592 763.
©> 909 637/436 9.59
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-
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