DE1064923B - Verfahren zur Trennung und Wiedergewinnung von gasfoermigem Chlor aus seinen Gemischen - Google Patents

Verfahren zur Trennung und Wiedergewinnung von gasfoermigem Chlor aus seinen Gemischen

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DE1064923B
DE1064923B DES51504A DES0051504A DE1064923B DE 1064923 B DE1064923 B DE 1064923B DE S51504 A DES51504 A DE S51504A DE S0051504 A DES0051504 A DE S0051504A DE 1064923 B DE1064923 B DE 1064923B
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chlorine
temperature
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adsorption
adsorbent
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    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/07Purification ; Separation
    • C01B7/0743Purification ; Separation of gaseous or dissolved chlorine

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Description

  • Verfahren zur Trennung und Wiedergewinnung von gasförmigem Chlor aus seinen Gemischen Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren für die Trennung oder die Wiedergewinnung von durch Stoffe, wie Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Kohlensäure, verdünntem Chlor, deren physikalische Eigenschaften, wie kritische Temperatur, Siedetemperatur, Molekulargewicht und gegebenenfalls Partialdruck, sehr verschieden von den entsprechenden des Chlors sind.
  • Es ist bekannt (USA.-Patentschrift 1825 707 ) , gasförmige Gemische im Gegenstrom mit einer beweglichen Füllung eines Adsorptionsmittels in einer Adsorptionskolonne zu behandeln, das an dem leicht adsorbierbaren Gas gesättigte Adsorbens am Boden dieser Adsorptionskolonne zu entfernen, es in eine erwärmte Desorptionszone einzuführen, um das adsorbierte Gas freizusetzen, und das Adsarbens dann wieder an der Spitze der Adsorptionskolonne nach dem Abkühlen einzuführen.
  • Nach diesem Verfahren wird das Adsorbens am Fuße der Adsorptionskolonne durch eine mechanische Vorrichtung, beispielsweise einen Schneckenförderer, entfernt und in die Desorptionszone gebracht, von wo es nach der Entgasung durch eine gleiche Einrichtung wieder abgezogen wird.
  • Dieses Verfahren besitzt den Übelstand, schwierig regelbar zu sein, da das Adsorbens sich in der Adsorptionszone oder der Desorptionszone anhäufen kann, wenn die Fördermittel schlecht geregelt sind. Außerdem können schwierig adsorbierhare Gase in die Desorptionszone diffundieren und die Konzentration des leicht adsorbierbaren Gases erniedrigen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die kontinuierliche Adsorption und die Desorption des Chlors in einer einzigen Kolonne zu bewirken, welche übereinanderliegende Adsorptions- und Desorptionszonen enthält, wobei das Fließen des Adsorbens von einer Zone in die andere durch Schwerkraft ohne Zuhilfenahme mechanischer Fördermittel erfolgt.
  • Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren für die Trennung und Wiedergewinnung von gasförmigem Chlor aus seinen Mischungen mit schwierig adsorbierbaren Bestandteilen durch Behandlung in einer Adsorptions-Desorptions-Apparatur, in welcher eine bewegliche Füllung eines Adsorbens sich von oben nach unten bewegt, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die zu trennende Mischung am Grunde einer gekühlten Adsorptionszone eingeführt und technisch reines Chlor am Grunde einer niedriger gelegenen erwärmten Desorptionszone derart abgezogen wird, daß der Raum zwischen diesen beiden Zonen stets von aus der Desorptionszone aufsteigendem Chlor gefüllt bleibt, oder ein Teil des abgezogenen Chlors wieder von diesem in den genannten Raum zurückgeleitet wird. Dabei kann man zur Regelung des Umlaufs die Temperatur in der Adsorptionszone unmittelbar unter der Einführung der zu trennenden Mischung auf einem höheren Wert als die Adsorptionstemperatur in dem entsprechenden unmittelbar über dem Eintritt z der zu trennenden Mischung gelegenen Teil halten. Dabei wird der innere Umlauf selbsttätig durch Schließen und öffnen des Auslaßventils für das Chlor geregelt, je nachdem der gemessene Temperaturunterschied ab- oder zunimmt.
  • Um bei dem neuen Verfahren das Auftreten von Chlor in den schwierig adsorbierbaren Gasen zu vermeiden, wird das Schließen und Öffnen des Zulaßventils für die zu trennende Mischung durch eine selbsttätig gesteuerte Einrichtung bewirkt, je nachdem sich die Temperatur in dem oberen Teil der Adsorptionszone im Verhältnis zur beim Freisein der inerten Gase an Chlor gemessenen Bezugstemperatur erhöht oder erniedrigt. Die Menge an umlaufendem Adsorbens wird dabei durch eine selbsttätig gesteuerte Einrichtung bewirkt, je nachdem sich die Temperatur, gemessen an dem Adsorbens über der Adsorptionszone, aber unter dem Gasauslaß, im Verhältnis zur beim Freisein der inerten Gase an Chlor gemessenen Bezugstemperatur erhöht oder erniedrigt.
  • Zur Regelung des Umlaufs kann man das Schließen und Öffnen des Auslaßventils des Chlors gemäß dem Druckunterschied am Eintritt der zu trennenden Mischung und am Austritt des Chlors selbsttätig steuern.
  • Das Adsorbens kann aus einem pulverförmigen Gel, beispielsweise Siliciumgel, oder besser aus Aktivkohle in Form von Körnern oder Pulver bestehen.
  • An den Zeichnungen soll die Erfindung beispielsweise erläutert werden. Es stellen dar: Fig.l einen schematischen Aufriß einer für die Ausführung der Erfindung brauchbaren Vorrichtung und Fig.2 im vergrößerten Maßstabe eine Einzelheit dieser Vorrichtung.
  • Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Kolonne, welche eine Abkühlzone A, eine Adsorptionszone B und eine Desorptionszone C enthält. Die in der Zeichnung dargestellte Kolonne besitzt Rohrbündel, wobei das Adsorbens immer durch die Rohre hindurchgeht, während die Kühlflüssigkeit der Zonen A und B, z. B. Wasser, und die Heizflüssigkeit der Zone C, z. B. Öl, außen um die Rohre umläuft. Die Kolonne könnte auch durch die Vereinigung von waagerechten oder schrägen Rohrbündeln dargestellt sein, wobei das Adsorbens sich in den zwischen den Rohren frei gelassenen Raum bewegt, während die notwendige Flüssigkeit für den Wärmeaustausch in den Rohren umäuft.
  • Unter den Zonen A, B und C sind Roste Dl, D2 und D3 eingeschaltet, welche die Einführung oder den Auslaß von Gasen und ebenso die gleichförmige, gleichzeitige Verteilung des Adsorbens und des Gases über den ganzen Querschnitt des Apparats ermöglichen. Diese Roste oder Zwischenstücke bestehen jedes (Fig. 2) aus einer perforierten Platte p mit Rohrstutzen q, welche das verdünnte Chlor in eine Gaskammer g leiten, welche mit dem Einlaß- oder Auslaßstutzen t in Verbindung steht.
  • Das Adsorbens läuft in der Vorrichtung von oben nach unten nur infolge Schwerkraft um. Das in der Desorptionszone C wieder erwärmte Adsorbens wird in der Zone A durch einen Elevator zurückgebracht, beispielsweise einen Gaselevator, der mittels eines Gebläses 12 durch ein nichtadsorbierbares Gas, wie aus 13 und 14 kommende Luft, oder durch die inerten oder schwierig absorbierbaren, vom Chlor abgetrennten Gase gespeist wird. Die Mischung aus Adsorbens und inertem Gas, gebildet in dem Ejektor E, wird in einem Zyklon mit erweitertem Querschnitt F getrennt, und der feste Stoff fällt infolge Schwerkraft in die Kühlzone A, wo er in Berührung mit der umlaufenden Flüssigkeit abgekühlt wird, welche durch 5 ein-und durch 6 austritt, bevor er in die Adsorptionszone B gelangt, wo er im Gegenstrom das über Ventil 11 eingeführte verdünnte Chlor trifft. Das Adsorbens belädt sich mit Chlor in Berührung mit diesen Gasen, während die schwierig adsorbierbaren Bestandteile bei 2 infolge der Anordnung des Zwischenstücks D1 entweichen. Die Adsorptionswärme wird durch die bei 3 eingeführte und bei 4 abgezogene Kühlflüssigkeit zerstreut und abgeführt.
  • Obwohl die Kühlung der Zone B durch den Umlauf der Flüssigkeit sich als notwendig ergibt, da das eintretende Gas reich an einem leicht adsorbierbaren Bestandteil ist, hat man festgestellt, daß unter gewissen Arbeitsbedingungen, insbesondere bei der Behandlung von verhältnismäßig verdünntem Gas, es möglich war, ein solches Verhältnis Adsorbensdurchgang zu Gasdurchgang zu wählen, daß die Temperatur in Zone B auf einem geeigneten Wert gehalten werden kann, ohne daß es notwendig ist, diese Zone durch Umlauf einer Kühlflüssigkeit zu kühlen. Dies ermöglicht eine Vereinfachung der Apparatur durch Auslassung eines Rohrbündels.
  • Die bewegliche Füllung an Adsorbens fällt in die Desorptionszone C herab, wo sie beispielsweise durch einen äußeren (Slumlauf auf 200 bis 250° C erwärmt wird. Wenn das Adsorbens aus Aktivkohle besteht, kann die Erwärmung der Desorptionszone auch durch den Durchgang der Kohle zwischen zwei auf geeigneter Spannung erhaltene Elektroden bewirkt werden. In diesem Fall ist das Rohrbündel in dieser Zone nichtnotwendig.
  • Unter der Einwirkung der Wärme wird das Chlor wieder abgegeben und unten an der Kolonne bei 9 abgezogen. Da die physikalischen Eigenschaften des Chlors sehr verschieden von denjenigen der anderen Mischungsbestandteile sind, stellt sich nach der Erfindung unten in der Apparatur ein mit reinem Chlor gefülltes Volumen ein. Uin die Diffusion der schwierig adsorbierbaren Bestandteile durch die Desorptionszone und die Mischung dieser Gase mit dem reinen Chlor zu vermeiden, ist es notwendig, in der Zone C einen aufsteigenden Strom von Chlor hervorzurufen, welcher die Trennfläche X Y der Zonen B und C reinfegt. Dieses Reinfegen kann kontinuierlich oder unterbrochen sein. Es kann mittels eines äußeren oder inneren Umlaufes von reinem Chlor bewirkt werden. Dieser am Ausgang 9 abgezogene Umlauf kann beispielsweise in den oberen Teil der Zone C durch ein ähnliches Zwischenstück wie die Stücke D eingeführt werden. Der Umlauf wird kontinuierlich sein, um die schwierig adsorbierbaren Gase daran zu verhindern, den Querschnitt X'Y' zu überschreiten. Vorteilhafter verwirklicht man einen inneren Umlauf an reinem Chlor, indem man bei 9 nur eine geringere Chlormenge abzieht, als die durch Desorption entwickelte. Da das überschüssige Chlor in der erwärmten Zone C nicht adsorbiert werden kann, entweicht es nach oben, überschreitet den Ouerschnitt XY und kommt wieder zur Adsorption in der Adsorptionszone B. Dieser Umlauf kann auch kontinuierlich oder unterbrochen sein.
  • Die Regelung dieses Umlaufs kann automatisch bewirkt werden, indem man sich auf den Temperaturunterschied T2 T1 stützt, wobei T2 die in der Adsorptionszone unmittelbar unter der Einführung der zu trennenden Mischung gemessene Temperatur und T1 die in der Adsorptionszone unmittelbar über der Einführung der Mischung gemessene Temperatur ist. Man hat tatsächlich festgestellt, daß das umlaufende Gas leicht in dem Adsorbens adsorbiert werden könnte, welches sich unmittelbar unter dem Einlaß 11 der Gase befindet. An dieser Stelle ist das Adsorbens an Chlor unter dem Partialdruck des Chlors in dem eintretenden Gas gesättigt, aber es kann noch verhältnismäßig bedeutende Mengen an reinem, aus dem Umlauf herrührendem Chlor adsorbieren. Diese Adsorption äußert sich in einer merklichen Erhöhung der Temperatur T2, ist aber praktisch ohne Wirkung auf die Temperatur T1, wenn das ganze Chlor des Umlaufs in dieser Zone adsorbiert wird. Wenn zufällig reines Chlor die Zone überschreitet, wo die Temperatur T1 gemessen wird, wird sich eine Erwärmung ergeben, welche teilweise durch die Abkühlung der Zone B kompensiert werden kann. Auf jede Weise wird der größte Teil der Adsorptionswärme in der Zone der Messung der Temperatur T2 entwickelt werden, und es wird sich immer ein ausreichender Temperaturunterschied T2-Ti ergeben, um die Regelung durch Einwirkung auf den öffnungs- und Schließungsmechanismus des Ventils 10 zu ermöglichen, welches in der Auslaßleitung des reinen Gases angebracht ist. Es genügt in der Tat, eine automatische Regelvorrichtung zu benutzen, welche unter der Einwirkung der Temperatur T2 oder der Temperaturdifferrenz T2-71 die Öffnung oder Schließung des Ventils 10 in der Auslaßleitung des reinen Chlors hervorruft. Diese Regelung kann in unterbrochener Art bewerkstelligt werden, wobei das Ventil 10 für einen bestimmten Wert von T2 oder T2-Ti offen ist und sich schließt, wenn T2 gegen T1 fällt. Die optimalen Bedingungen müssen experimentell bestimmt werden, denn sie hängen von der Art des Adsorbens, von der Art der Durchlaufmenge und der Konzentration des adsorbierbaren, abzutrennenden Gases und von der Apparatur, insbesondere von der durch die Leitung vom Desorptionsapparat auf das unmittelbar über der Schnittfläche XY gelegene Adsorbens übertragenen Wärme ab. Der Einfluß des Umlaufes auf die Temperatur T2 ist so weit merklich, daß es möglich ist, eine genaue Regelung zu bewirken, indem man sich auf einen Temperaturunterschied T2-Tl in der Größenordnung von mindestens 5° C stützt. Die Verwendung des Temperaturunterschiedes für die Regelung hängt augenscheinlich von der Empfindlichkeit der Regelapparate ab. Im allgemeinen werden gute Ergebnisse erhalten, wenn man einen Temperaturunterschied T2-Tl von 5 bis 50° C aufrechterhält.
  • Die Regelung des Umlaufes durch die infolge der Adsorptionswärme erzeugten Veränderungen der Temperatur kann durch eine Regelung ersetzt werden, welche sich auf die Messung der Veränderungen anderer physikalischer oder chemischer Eigenschaften der sich bewegenden Gase stützt, beispielsweise auf die Messung des Gesamtgasdruckes oder der Konzentration an einem beliebigen ihrer Bestandteile. Mittels empfindlicher Manometer ist es möglich, indem man sich auf die Messung der Drücke P2 und P1 in der Auslaßleitung des leicht adsorbierbaren reinen Gases und in der Eintrittsleitung des zu behandelnden Gases stützt, den Umlauf des reinen Gases so zu regeln, daß eine geeignete Abdichtung zwischen der Adsorptionszone und der Desorptionszone hervorgerufen wird.
  • Tatsächlich ist der Druck P1 am Eintritt der Gase merklich konstant für eine gegebene Leistung und ist insbesondere eine Funktion der Druckverluste in dem gasförmigen Umlauf über der Trennfläche der Adsorptions- und Desorptionszone.
  • Für einen gegebenen Druck P1 ist der Druck P2 in der Ausgangsleitung bestimmt durch die Desorptionserscheinungen, wie sie in der unteren erwärmten Zone auftreten. Wenn das Ventil 10 geschlossen ist, neigt der Druck zur Zunahme in der Desorptionszone und wird mehr als P1. Durch Öffnen des Ventils 10 verringert sich der Druck P2, aber es bleibt in der Desorptionszone ein höherer Druck als P1 und P2. Dieser Druckraum verhindert die Mischung des eintretenden Gases mit dem desorbierten Gas, und das durch das Ventil 10 austretende Gas ist technisch rein.
  • Durch Aufrechterhalten einer wohlbestimmten Druckdifferenz Pl-P2 erhält man ausgezeichnete Ergebnisse selbst bei verhältnismäßig bedeutenden Schwankungen der Menge der zu behandelnden Gase.
  • Der durch Öffnen und Schließen des Ventils 10 aufrechtzuerhaltende Druckunterschied Pl-P2 ist Funktion der Dimensionen der Apparatur. Der optimale Wert muß experimentell bestimmt werden. Bei einer für die Erzeugung von einer Tonne pro Tag an reinem Chlor vorgesehenen Anlage kann dieser Druckunterschied in der Größenordnung von 80 mm Wassersäule sein. Die Erfindung betrifft auch Sicherheitsmaßnahmen, welche erlauben, die Anwesenheit von leicht adsorbierbaren Gasen, beispielsweise Chlor, in den inerten oder schwierig adsorbierbaren Gasen zu vermeiden, welche aus der Adsorptionsapparatur entweichen. Gemäß einer ersten Ausführungsform bringt man einen Ableseapparat zum Messen der Temperatur T3 in dem unmittelbar über der Adsorptionszone B gelegenen Adsorbens an. Jede Erhöhung von T3 über seinen normalen Wert offenbart eine Chloradsorption an dieser Stelle und die Gefahr, freies Chlor mit den restlichen Gasen bei 2 entweichen zu sehen. Aus Sicherheitsgründen schließt eine automatische, durch das Maß der Temperatur T3 beeinflußte Apparatur das Zutrittsventil 11, wenn diese Temperatur einen kritischen Wert überschreitet.
  • Die auf der Messung der Veränderung der Temperatur T3 in dem Adsorbens beruhende Einrichtung, welche unmittelbar oberhalb der Adsorptionszone gelegen ist, für die Regelung der zu behandelnden Gasmenge ist sehr wirksam, wenn es möglich ist, nach Wunsch die in die Adsorbierungseinrichtung eintretende Gasmenge zu ändern. Nun ist aber diese letztere Bedingung nicht immer erfüllt, und es kommt im Gegensatz dazu sehr oft vor, daß mit der Einrichtung in kontinuierlicher Weise alles aus einer anderen Fabrikation kommende Gas behandelt werden soll, ohne daß es außerdem möglich ist, die zu behandelnde, in den Apparat eintretende Gasmenge zu ändern, eine Gasmenge übrigens, welche an sich nicht konstant sein kann.
  • Dies ist besonders der Fall bei der Wiederkonzentration von verdünntem Chlor, wie es aus der Elektrolyse von wäßrigen Lösungen von Alkalichloriden herstammt.
  • Gemäß einer zweiten Ausführungsform kann die Anwesenheit von reinem Gas, beispielsweise von Chlor, in den inerten Gasen in kontinuierlicher und wirksamer Weise vermieden werden, indem die automatische Regelung der Menge an Adsorbens als Funktion der Messung einer der physikalischen Eigenschaften des den Adsorptionsapparat verlassenden Gases bewirkt ist.
  • Man bringt beispielsweise zwischen die Adsorptionszone und den Auslaß der inerten Gase eine nicht gekühlte Kammer an, in welcher man die Temperatur T3 mißt. Wenn die Adsorption vollständig in der Zone B verläuft, bleibt diese Temperatur T3 konstant. Sobald die Adsorptionsleistung der Zone B ungenügend wird, findet eine Adsorption in der oberen Kammer statt, und die Adsorptionswärme erzeugt einen Temperaturanstieg T3. Eine selbsttätige Einrichtung bewirkt dann eine Vergrößerung der Adsorbensmenge, bis die Adsorption vollständig verläuft, d. h. bis die Temperatur T3 auf ihren Anfangswert zurückgeführt ist. Wenn eine kleine Menge an frischem Adsorbens immer über dem Meßpunkt der Temperatur T3 vorhanden ist, kann man vollständig das leicht adsorbierbare Gas festhalten.
  • Diese Maßnahme erlaubt, immer die Adsorptionsanlage mit ihrer maximalen Leistung entsprechend einer gegebenen oder schwankenden Menge an dem leicht adsorbierbaren Gas zu benutzen.
  • Man kann nach Wunsch etwaige Spuren des leicht adsorbierbaren Gases festhalten, indem man sie über das frische oder regenerierte Adsorbens bei verhältnismäßig erhöhten Temperaturen mit einem inerten Gasstrom führt. Die aus dieser Regeneration stammenden Gase können über Ventil 11 mit den zu behandelnden verdünnten Gasen eingeführt werden. Beispiel Für die Herstellung von einer Tonne pro Tag an reinem Chlor aus verdünntem Chlor folgender Zusammensetzung
    H2 ...................... 5 Volumprozent
    C 02 .................... 5 "
    Luft .................... 11 "
    C12 ... ................... 79 "
    benutzt man eine ähnliche Apparatur wie die der Zeichnung, wobei die Kühlflächen der Zonen A und B 13,5 und 9 m2, die Heizfläche der Zone C 9 m2 sind. Die Kühlung wird durch mit 15° C eingeführtes Wasser und die Erwärmung der Desorptionszone durch mit 250° C eingeführtes C51 bewirkt.
  • Das Adsorbens besteht aus Aktivkohle und läuft in einer Menge von 250 kg/Stunde um. Es wird durch einen Gaselevator hochgebracht, und das Fördergas, welches Luft sein kann, wird für die Verdünnung der zu behandelnden Mischung wieder benutzt.
  • Vor ihrer Einführung in die Desorptionsapparatur werden die Gase durch trockene Luft ungefähr im Verhältnis 1 :1 derart verdünnt, daß der Gehalt an Wasserstoff in den nichtadsorbierbaren Gasen immer unterhalb der unteren Explosionsgrenzkonzentration bleibt.
  • Im Betrieb wird die Temperatur T1 über der Einführung der Gase auf 70° C, die Temperatur T2 über der Desorptionszone auf 90° C durch Öffnen und Schließen des Ventils 10 gehalten. Die Chlorkonzentration am Ausgang der Desorptionszone ist praktisch 100°/o. Die nicht adsorbierbaren Gase werden chlorfrei abgegeben.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren für die Trennung und Wiedergewinnung von gasförmigem Chlor aus seinen Mischungen mit schwierig adsorbierbaren Bestandteilen durch Behandlung in einer Adsorptions-Desorptions-Apparatur, in welcher eine bewegliche Füllung eines Adsorbens sich von oben nach unten bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß die zu trennende Mischung am Grunde einer gekühlten Adsorptionszone eingeführt und technisch reines Chlor am Grunde einer niedriger gelegenen erwärmten Desorptionszone derart abgezogen wird, daß der Raum zwischen diesen beiden Zonen stets von aus der Desorptionszone aufsteigendem Chlor gefüllt bleibt, oder ein Teil des abgezogenen Chlors wieder von diesem in den genannten Raum zurückgeleitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Regelung des Umlaufs die Temperatur in der Adsorptionszone unmittelbar unter der Einführung der zu trennenden Mischung auf einem höheren Wert als die Adsorptionstemperatur in dem entsprechenden, unmittelbar über dem Eintritt der zu trennenden Mischung gelegenen Teil hält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Umlauf selbsttätig durch Schließen und Öffnen des Auslaßventils für das Chlor geregelt wird, je nachdem der gemessene Temperaturunterschied ab- oder zunimmt.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Vermeidung des Auftretens von Chlor in den schwierig adsorbierbaren Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließen und Öffnen des Zulaßventils für die zu trennende Mischung durch eine selbsttätig gesteuerte Einrichtung bewirkt wird, je nachdem sich die Temperatur in dem oberen Teil der Adsorptionszone im Verhältnis zur beim Freisein der inerten Gase an Chlor gemessenen Bezugstemperatur erhöht oder erniedrigt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an umlaufendem Adsorbens durch eine selbsttätig gesteuerte Einrichtung bewirkt wird, je nachdem sich die Temperatur, gemessen an dem Adsorbens über der Adsorptionszone, aber unter dem Gasauslaß, im Verhältnis zur beim Freisein der inerten Gase an Chlor gemessenen Bezugstemperatur erhöht oder erniedrigt.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Regelung des Umlaufs selbsttätig das Schließen und Öffnen des Auslaßventils des Chlors gemäß dem Druckunterschied am Eintritt der zu trennenden Mischung und am Austritt des Chlors steuert. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften 1Tr. 2 495 842, 2 519 873, 2 539 005, 2 539 006, 2 545 850, 2 550 955, 2 590 322, 2 603 306, 2 630 877, 2 638 999.
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