DE1063327B - Werkstoff fuer Zahnfuellungen und Zahnprothesen - Google Patents

Werkstoff fuer Zahnfuellungen und Zahnprothesen

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Publication number
DE1063327B
DE1063327B DEI15375A DEI0015375A DE1063327B DE 1063327 B DE1063327 B DE 1063327B DE I15375 A DEI15375 A DE I15375A DE I0015375 A DEI0015375 A DE I0015375A DE 1063327 B DE1063327 B DE 1063327B
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DE
Germany
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resins
fillings
anion exchanger
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anion
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Pending
Application number
DEI15375A
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English (en)
Inventor
Dr Hans Iskraut
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HANS ISKRAUT DR
Original Assignee
HANS ISKRAUT DR
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/80Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
    • A61K6/884Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins

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  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
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  • Dental Preparations (AREA)

Description

DEUTSCHES
Es ist bekannt, für zahnärztliche Zwecke, z. B. in der konservierenden und prothetischen Zahnheilkunde, Kunstharze zu verwenden. So stellt man beispielsweise die Basisplatten von künstlichen Gebissen, einzelne Zähne oder Zahnfüllungen aus Kunststoffen her. Die für diese Zwecke in Betracht kommenden Kunststoffe müssen neben entsprechenden mechanischen auch über gewisse chemische Eigenschaften verfügen. Sie dürfen sich beispielsweise nicht zersetzen und müssen sich dem Gewebe gegenüber neutral verhalten.
Die im Handel befindlichen Kunststoffe für die konservierende und prothetische Zahnheilkunde bestehen überwiegend aus Derivaten der Acrylsäure; so benutzt man beispielsweise Polymethacrylsäureester und Polyacrylsäureester. Obwohl nun aber diese Kunstharze mit größter Sorgfalt hergestellt werden, ergibt sich doch das Phänomen, daß die Materialien im Laufe der Zeit die natürlichen Zähne irgendwie angreifen und deren Kariesresistenz vermindern.
Um derartige Erscheinungen zu unterbinden, wird erfmdungsgemäß vorgeschlagen, für zahnärztliche Zwecke, also für Prothesen, Basisplatten, Füllungen usw., speziell solche Kunstharze einzusetzen, die als Anionenaustauscher wirken.
Schmelz und Dentin des Zahnes bestehen aus Hydroxylapatit, oder sie haben zumindest eine dem Apatit ähnliche Kristallgitterstruktur. Für derartige Strukturen — mögen sie nun, wie im Falle des Zahnschmelzes oder des Dentins, aus Ionenkristallen bestehen oder synthetisch auf der Basis von Kunstharzen zusammengesetzt sein — gelten nicht nur die Gesetze der freien Diffusion oder Osmose, sondern auch die der Austauschadsorption. Gerade Hydroxylapatit ist ein typischer anorganischer Anionenaustauscher.
Die Zähne folgen hiernach bei Änderungen in ihrem Ionenhaushalt Gesetzmäßigkeiten, die auch sonst in der belebten und unbelebten Natur anzutreffen sind, derart, daß der reife Schmelz eine, wenn auch langsame Reaktionsfähigkeit besitzt, die sich in An- und Umbauvorgängen verschiedenen Grades äußert. Beim Hydroxylapatit erfolgen diese Austauschvorgänge durch die Festlegung der adsorbierten polaren (elektrisch positiven oder negativen) Ionen innerhalb des für diesen Stoff charakteristischen Kristallgitters, und zwar binden die basischen Hydroxylgruppen (OH-Gruppen) des Apatits Ca++-Ionen und verankern sie im Kristallgitter. Durch die Anzahl der von außen her zugänglichen auszutauschenden Ionen ist zugleich eine obere Grenze für die Austauschkapazität des Hydroxylapatits und damit dessen Austauschfähigkeit gegeben, die z. B. bei der Aufnahme von Fluor aus Trinkwasser eine Rolle spielt.
Für die Größe der Austauschkapazität des Hy-
Werkstoff für Zahnfüllungen
und Zahnprothesen
Anmelder:
Dr. Hans Iskraut,
Berlin-Spandau, Betckestr. 24
Dr. Hans Iskraut, Berlin-Spandau, ist als Erfinder genannt worden
droxylapatits geben Dentinstoffwechselstudien von Spreterj v. Kreudenstein und Stüben einen guten Anhaltspunkt. Sie haben errechnet, daß die »innere Oberfläche« pro Gramm Dentin etwa 2,4 Quadratmeter beträgt, so daß also eine genügende Menge besetzbarer Valenzorte oder Ladungspunkte für die Austauschadsorption zur Verfügung stehen. Obgleich bei der Austauschadsorption starke Kräfte auftreten, werden in der Regel keine größeren Energiemengen frei, wie auch an synthetischen Ionenaustauschern experimentell nachgewiesen worden ist.
Unter den geschilderten Verhältnissen erklärt sich die merkwürdige Kariesanfälligkeit von Zähnen, die sich in unmittelbarer Umgebung von Kunststoffteilen aus Acrylsäurederivaten od. dgl. befinden, daraus, daß die Esterasen des Speichels — soweit nicht ohnehin noch freie Säuren, vor allem in dem zu Zahnfüllungen benutzten Kunststoff vorhanden sind (Restmonomer bis zu l'/o) — allmählich die Esterbindungen des Polymeren spalten und dadurch die Carboxylgruppen freilegen. Es entstehen also Polymere mit sauren Gruppen, wobei letztere wiederum durch H+-Ionenkatalyse die weitere Esterspaltung beschleunigen können. Auf diese Weise wird aus dem Kunstharz im Laufe der Zeit ein Kationenaustauscher, da die H+-Ionen der Carboxylreste gegen andere positive Ionen z. B. des Zahnes austauschbar sind.
Es ist hiernach verständlich, daß die Verwendung eines ursprünglich indifferenten Kunstharzes, das sich im Laufe der Zeit zu einem Kationenaustauscher entwickelt, in der Umgebung eines die Eigenschaften eines Anionenaustauschers aufweisenden Zahnes einen Vorgang auslöst, der eine erhöhte Anfälligkeit des betreffenden Zahnes bewirkt.
D~er Fachwelt wird demgegenüber durch die Erfindung die Lehre erteilt, für Zwecke der konservierenden und prothetischen Zahnheilkunde solche Kunstharze
909 607/15

Claims (1)

  1. zu verwenden, die wie der Hydroxylapatit ebenfalls die Eigenscliaften eines Anionenaustauschers besitzen.
    Anionenaustauscher aus Kunststoffen auf der Basis von Harnstoffderivaten, Kondensationsharzen, Polymerisationsharzen od. dgl. sind bekannt. Im besonderen gibt es Amingruppen enthaltende Polystyrolharze, deren Herstellung sich gut steuern und abstufen läßt.
    An das für Füllungen, Prothesen usw. in Betracht kommende Material werden naturgemäß auch die üb-
    liehen Forderungen hinsichtlich ihrer Verarbeitungsfähigkeit, ihrer mechanischen Festigkeit usw. gestellt; man wird daher die geeigneten Kunstharze von Fall zu Fall unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaft als Anionenaustauscher ermitteln.
    Patentanspruch:
    Die Verwendung eines als Anionenaustauscher ίο wirkenden Kunstharzes als zahntechnisches Material.
    © 909 607/15 8.59
DEI15375A 1958-09-09 1958-09-09 Werkstoff fuer Zahnfuellungen und Zahnprothesen Pending DE1063327B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1146617B (de) * 1958-06-06 1963-04-04 Espe Pharm Praep Verwendung von vernetzbaren organischen Polyaethyleniminverbindungen zur Herstellungselbsthaertender Massen zum Fuellen von Zahnkavitaeten und zur Befestigung von Zahnersatzteilen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1146617B (de) * 1958-06-06 1963-04-04 Espe Pharm Praep Verwendung von vernetzbaren organischen Polyaethyleniminverbindungen zur Herstellungselbsthaertender Massen zum Fuellen von Zahnkavitaeten und zur Befestigung von Zahnersatzteilen

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