DE1063327B - Werkstoff fuer Zahnfuellungen und Zahnprothesen - Google Patents
Werkstoff fuer Zahnfuellungen und ZahnprothesenInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K6/00—Preparations for dentistry
- A61K6/80—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
- A61K6/884—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, für zahnärztliche Zwecke, z. B. in der konservierenden und prothetischen Zahnheilkunde,
Kunstharze zu verwenden. So stellt man beispielsweise die Basisplatten von künstlichen Gebissen, einzelne
Zähne oder Zahnfüllungen aus Kunststoffen her. Die für diese Zwecke in Betracht kommenden Kunststoffe
müssen neben entsprechenden mechanischen auch über gewisse chemische Eigenschaften verfügen. Sie
dürfen sich beispielsweise nicht zersetzen und müssen sich dem Gewebe gegenüber neutral verhalten.
Die im Handel befindlichen Kunststoffe für die konservierende und prothetische Zahnheilkunde bestehen
überwiegend aus Derivaten der Acrylsäure; so benutzt man beispielsweise Polymethacrylsäureester
und Polyacrylsäureester. Obwohl nun aber diese Kunstharze mit größter Sorgfalt hergestellt werden,
ergibt sich doch das Phänomen, daß die Materialien im Laufe der Zeit die natürlichen Zähne irgendwie
angreifen und deren Kariesresistenz vermindern.
Um derartige Erscheinungen zu unterbinden, wird erfmdungsgemäß vorgeschlagen, für zahnärztliche
Zwecke, also für Prothesen, Basisplatten, Füllungen usw., speziell solche Kunstharze einzusetzen, die als
Anionenaustauscher wirken.
Schmelz und Dentin des Zahnes bestehen aus Hydroxylapatit, oder sie haben zumindest eine dem
Apatit ähnliche Kristallgitterstruktur. Für derartige Strukturen — mögen sie nun, wie im Falle des Zahnschmelzes
oder des Dentins, aus Ionenkristallen bestehen oder synthetisch auf der Basis von Kunstharzen
zusammengesetzt sein — gelten nicht nur die Gesetze der freien Diffusion oder Osmose, sondern
auch die der Austauschadsorption. Gerade Hydroxylapatit ist ein typischer anorganischer Anionenaustauscher.
Die Zähne folgen hiernach bei Änderungen in ihrem Ionenhaushalt Gesetzmäßigkeiten, die auch sonst in
der belebten und unbelebten Natur anzutreffen sind, derart, daß der reife Schmelz eine, wenn auch langsame
Reaktionsfähigkeit besitzt, die sich in An- und Umbauvorgängen verschiedenen Grades äußert. Beim
Hydroxylapatit erfolgen diese Austauschvorgänge durch die Festlegung der adsorbierten polaren (elektrisch
positiven oder negativen) Ionen innerhalb des für diesen Stoff charakteristischen Kristallgitters,
und zwar binden die basischen Hydroxylgruppen (OH-Gruppen) des Apatits Ca++-Ionen und verankern
sie im Kristallgitter. Durch die Anzahl der von außen her zugänglichen auszutauschenden Ionen
ist zugleich eine obere Grenze für die Austauschkapazität des Hydroxylapatits und damit dessen Austauschfähigkeit
gegeben, die z. B. bei der Aufnahme von Fluor aus Trinkwasser eine Rolle spielt.
Für die Größe der Austauschkapazität des Hy-
Werkstoff für Zahnfüllungen
und Zahnprothesen
und Zahnprothesen
Anmelder:
Dr. Hans Iskraut,
Berlin-Spandau, Betckestr. 24
Berlin-Spandau, Betckestr. 24
Dr. Hans Iskraut, Berlin-Spandau,
ist als Erfinder genannt worden
droxylapatits geben Dentinstoffwechselstudien von Spreterj v. Kreudenstein und Stüben einen
guten Anhaltspunkt. Sie haben errechnet, daß die »innere Oberfläche« pro Gramm Dentin etwa 2,4 Quadratmeter
beträgt, so daß also eine genügende Menge besetzbarer Valenzorte oder Ladungspunkte für die
Austauschadsorption zur Verfügung stehen. Obgleich bei der Austauschadsorption starke Kräfte auftreten,
werden in der Regel keine größeren Energiemengen frei, wie auch an synthetischen Ionenaustauschern
experimentell nachgewiesen worden ist.
Unter den geschilderten Verhältnissen erklärt sich die merkwürdige Kariesanfälligkeit von Zähnen, die
sich in unmittelbarer Umgebung von Kunststoffteilen aus Acrylsäurederivaten od. dgl. befinden, daraus,
daß die Esterasen des Speichels — soweit nicht ohnehin noch freie Säuren, vor allem in dem zu Zahnfüllungen
benutzten Kunststoff vorhanden sind (Restmonomer bis zu l'/o) — allmählich die Esterbindungen
des Polymeren spalten und dadurch die Carboxylgruppen freilegen. Es entstehen also Polymere
mit sauren Gruppen, wobei letztere wiederum durch H+-Ionenkatalyse die weitere Esterspaltung beschleunigen
können. Auf diese Weise wird aus dem Kunstharz im Laufe der Zeit ein Kationenaustauscher,
da die H+-Ionen der Carboxylreste gegen andere positive Ionen z. B. des Zahnes austauschbar sind.
Es ist hiernach verständlich, daß die Verwendung eines ursprünglich indifferenten Kunstharzes, das sich
im Laufe der Zeit zu einem Kationenaustauscher entwickelt, in der Umgebung eines die Eigenschaften
eines Anionenaustauschers aufweisenden Zahnes einen Vorgang auslöst, der eine erhöhte Anfälligkeit des
betreffenden Zahnes bewirkt.
D~er Fachwelt wird demgegenüber durch die Erfindung die Lehre erteilt, für Zwecke der konservierenden
und prothetischen Zahnheilkunde solche Kunstharze
909 607/15
Claims (1)
- zu verwenden, die wie der Hydroxylapatit ebenfalls die Eigenscliaften eines Anionenaustauschers besitzen.Anionenaustauscher aus Kunststoffen auf der Basis von Harnstoffderivaten, Kondensationsharzen, Polymerisationsharzen od. dgl. sind bekannt. Im besonderen gibt es Amingruppen enthaltende Polystyrolharze, deren Herstellung sich gut steuern und abstufen läßt.An das für Füllungen, Prothesen usw. in Betracht kommende Material werden naturgemäß auch die üb-liehen Forderungen hinsichtlich ihrer Verarbeitungsfähigkeit, ihrer mechanischen Festigkeit usw. gestellt; man wird daher die geeigneten Kunstharze von Fall zu Fall unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaft als Anionenaustauscher ermitteln.Patentanspruch:Die Verwendung eines als Anionenaustauscher ίο wirkenden Kunstharzes als zahntechnisches Material.© 909 607/15 8.59
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI15375A DE1063327B (de) | 1958-09-09 | 1958-09-09 | Werkstoff fuer Zahnfuellungen und Zahnprothesen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI15375A DE1063327B (de) | 1958-09-09 | 1958-09-09 | Werkstoff fuer Zahnfuellungen und Zahnprothesen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1063327B true DE1063327B (de) | 1959-08-13 |
Family
ID=7185769
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI15375A Pending DE1063327B (de) | 1958-09-09 | 1958-09-09 | Werkstoff fuer Zahnfuellungen und Zahnprothesen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1063327B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1146617B (de) * | 1958-06-06 | 1963-04-04 | Espe Pharm Praep | Verwendung von vernetzbaren organischen Polyaethyleniminverbindungen zur Herstellungselbsthaertender Massen zum Fuellen von Zahnkavitaeten und zur Befestigung von Zahnersatzteilen |
-
1958
- 1958-09-09 DE DEI15375A patent/DE1063327B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1146617B (de) * | 1958-06-06 | 1963-04-04 | Espe Pharm Praep | Verwendung von vernetzbaren organischen Polyaethyleniminverbindungen zur Herstellungselbsthaertender Massen zum Fuellen von Zahnkavitaeten und zur Befestigung von Zahnersatzteilen |
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