DE1057743B - Verfahren und Ofen zur Herstellung von Duennglas aus Flachglas - Google Patents

Description

Dünnes Flachglas bis zu einer Stärke von etwa

0. 8 mm wird durch Ziehen aus der Glasschmelze hergestellt. Die darunterliegenden Stärken bis hinab zu einigen μ sind nach diesem Verfahren nur sehr schwer herzustellen.

Die für die Mikroskopie benötigten Deckgläschen mit einer Stärke von 0,17 mm sind manuell mit nur geringer Ausbeute, maximal 3^fl/o, herzustellen. Bei manuell hergestellten Gläsern für Thermometerskalen beträgt die Ausbeute etwa 25%.

Es ist möglich, Düninglas aller Stärken bis zur Glasfolie von einigen μ aus z. B. nach dem Fourcault-Verfahren hergestelltem Flachglas in einem Ofen herzustellen, in dem das Flachglas nochmals bis zum Erweichen erwärmt und dann durch Ziehen auf die gewünschte Stärke gebracht wird.

Um nun dünne und dünnste Glasfolien durch Ausziehen von Flachglas zu erhalten, muß man, wie beim

Herstellen des Flachglases aus der Schmelze, dafür sorgen, daß die Ränder (Borden) stabilisiert werden. Das wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß

1. nur ein schmaler Querstreifen des Flachglases auf Ziehtemperatur erhitzt wird, indem der Ofenraum sehr klein gehalten wird,

2. durch Abdecken des Ofens unter Freilassung eines schmalen Schlitzes, durch den das Flachglas gerade hindurchgeht, die Abstrahlung und damit eine zu weitgehende Vorheizung des Ausgangsglases vermieden wird,

3. die Randteile des Querstreifens auf einer niedrigeren Temperatur gehalten werden als sein mittlerer Teil.

Infolge dieser Temperaturverteilung ist das Glas an den Rändern viskoser und bietet dem wärmeren, also weniger viskosen Glas einen Halt.

Der Ofen kann mit Gas, elektrischer Widerstandsoder Hochfrequenzheizung betrieben werden.

Das Ziehen der Glasfolie kann beispielsweise mit Hilfe von Walzen vorgenommen werden.

Der Antrieb der Abzugswalzen steuert zugleich den Nachtransport des Ausgangsglases.

Nimmt man z. B. Glasstreifen von 100 mm Breite mit einer Stärke bis zu etwa 4 mm und¹ beliebiger Länge und erwärmt diese Streifen in dem oben beschriebenen Ofen, so erhält man je nach Temperatur, Ziehgeschwindigkeit und Nachschub des Ausgangsstreifens einen in seiner Breite um etwa 10% geringeren dünnwandigen Streifen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es bedeutet 1 den Ofen, der Verfahren und Ofen zur Herstellung
von Dünnglas aus Flachglas

Anmelder:

Deutsche Akademie der Wissenschaften
zu Berlin, Berlin-Adlershof,
Rudower Chaussee 116-125

Johannes Röder, Berlin, ist als Erfinder genannt worden

aus der Ummantelung und den Heizkörpern 2 besteht. Der Glasstreifen wird durch den schmalen Schlitz 3 der Ummantelung, dessen Abmessungen etwa gleich der Breite und der Stärke des zugeführten Flachglasbandes sind, bis zu den Heizkörpern geführt. Nach dem Erhitzen eines schmalen Querstreifens des Glasbandes bis zum Erweichen, wobei die Ränder 5 des Glasbandes geringer beheizt werden, wird das Glasband bis zu dem Walzienpaar 4 ausgezogen, das dann', entsprechend angetrieben, den stetigen Abzug und die Steuerung des Nachtransportes übernimmt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Dünnglas bis zur Glasfolie von einigen μ Stärke aus z. B. nach dem Fourcault-Verfahren hergestelltem Flachglas in einem Ofen, in dem das Flachglas erhitzt- wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Flachglasband durch den Ofen (1) gezogen und dabei ein schmaler Querstreifen im Ofen (1) durch Heizkörper (2) auf Ziehtemperatur erhitzt wird, wobei die Randteile (5) des Querstreifens auf einer niedrigeren Temperatur gehalten werden als sein mittlerer Teil.

2. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abmessungen des Schlitzes (3) zur Einführung des Flachglasbandes in den Ofen etwa gleich der Breite und der Stärke des zugeführten Flachglasbandes sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen