DE1056794B - Vorrichtung zur Regelung des Durchflusses geschmolzenen Glases in einer einen Wannenofen und einen Homogenisierungsbehälter verbindenden heizbaren Rohrleitung - Google Patents

Description

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DEUTSCHES

kl. 32 a 4

INTERNAT. KL. C 03 O

PATENTAMT

C03Ö

AUSLEGESCHRIFT 1056 794

ANMELDET-VG:

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AU SLE GE S CH RIFT:

J 11265 IVc/32 a

7. FEBRUAR 1956 6 MAI 1959

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Regelung des Durchflusses geschmolzenen Glases in einer heizbaren Rohrleitung, welche einen Wannenofen und einen Homogenisierungsbehälter verbindet.

Für die Herstellung hochwertiger, insbesondere 22ii5£bSLJSiäsgr ist es unbedingt erforderlich, die in der Schmelze vorhandenen Schlieren zu entfernen. Das Schmelzen hochwertiger Gläser, die meist nur in relativ geringen Mengen benötigt werden, erfolgt wie üblich nicht in großen Wannenöfen, sondern in einzelnen Hafenöfen, in denen nach Niederschmelzen des Gemenges und nach einer gewissen Läuterung die vorhandenen Schlieren durch Rühren beseitigt werden.

Vorteilhafter und wirtschaftlicher für den hütten-• technischen Betrieb als Hafenöfen haben sich aber Wannenöfen, insbesondere für kleine Chargen sogenannte Tageswannen, erwiesen. Es ist aber nicht möglich, in Tageswannen hochwertige Gläser zu erschmelzen, da ein Rühren und damit ein Entfernen der Schlieren aus der Schmelze nicht bei diesen großen Aggregaten bewirkt werden kann.

Man hat bereits vorgeschlagen, das Vergüten der Schmelze in einem von dem Vorratsofen gesondert aufgestellten zylinderförmigen Behälter vorzunehmen und die Schmelze durch einen Bodenablaß des Schmelzofens in einem regelbar elektrisch heizbaren Rohr dem zylinderförmigen Behälter zuzuführen.

Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung geschaffen, welche eine besonders trägheitslose Heizung des Rohres ermöglicht.

Die Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Regeliingdes Durchflusses geschmolzenen Glases in einer einen Wannenofen und einen TTomogenisicrungsbehälter verbindenden regelbar heizbaren Rohrleitung besteht im wesentlichen~3arin, dall aK Rohr ein vorzugsweise mit einem keramischen Mantel umgebenes Platinrohr dient und die regelbare Beheizung des Platinrohres durch unmittelbaren Stromdurchgang durch das Metall des Rohres erfolgt.

Durch die Erfindung, mit der in kurzer Zeit die Viskosität des Glasflusses beeinflußt werden kann, wird die bekannte Konstruktion auch zur Herstellung hochwertiger optischer Gläser brauchbar gemacht, da diese Gläser derart zusammengesetzt sind, daß innerhalb sehr kleiner Temperaturbereiche große Viskositätsunterschiede auftreten und demzufolge eine außerordentlich feine Regelmöglichkeit der Temperatur erforderlich ist.

Es gibt zwar bereits Mundstücke aus Platin, welche mittels hindurchgeleiteten elektrischen Stromes heizbar waren. Diese Mundstücke dienten aber dazu, die geschmolzene Masse des Glases stets auf konstanter hoher Temperatur zu halten, um eine hohe Vorrichtung zur Regelung
des Durchflusses geschmolzenen Glases

in einer einen Wannenofen
und einen Homogenisierungsbehälter
verbindenden heizbaren Rohrleitung

Anmelder:

Jenaer Glaswerk Schott & Gen.,
Mainz, Hattenbergstr. 3

Dr. Carsten Eden, Mainz-Gonsenheim,
ist als Erfinder genannt worden

Dünnflüssigkeit und damit das Entstehen dünner Glasfäden zu erzielen.

Um eine beschleunigte Abkühlung zu erreichen,

ist gemäß der weiteren Ausbildung der Erfindung das

Platinrohr, beispielsweise mittels Gebläseluft, kühlbar.

Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, fei

welcher eine Vorrichtung gemäß der Erfindung

schematisch in einem Ausführungsbeispiel dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein Gesamtschema der Vorrichtung,
Fig. 2 eine besondere Ausführung der Kühlung des Verbindungsrohres.

Zum Niederschmelzen des Gemenges und zur Läuterung__des Glases dient gemäß d"em Ausführungsbeispiel die Tageswanne 1. Die Homogenisierung erfolgt in dem Hömogenisierungsbehälter 4. Die Verbindung von Wannenofen 1 und Homogenisie-

rungsbehälter 4 wird durch das Rohr 5 bewirkt. Als Rohr 5 dient erfindungsgemäß ein mit einem keramischen Mantel 5 a umgebenes Platinrohr 5 b. Das Rohr 5 ist durch unmittelbaren Stromdurchgang durch das Platinmetall heizbar. Als Stromquelle dient der

Regeltransformator 6.

Das Rohr 5 ist in bekannter Weise am Boden des Wannenofens 1 angebracht, so daß dieser völlig leer gearbeitet werden kann. Ein völliger Abfluß der Schmelze wird noch durch den schrägen Boden la

begünstigt.

Durch die Erfindung wird der besondere Vorteil erreicht, daß die Zufuhr der Schmelze zum Homogenisierungsbehälter auf das feinste durch Regelung der Beheizung des Rohres 5 gesteuert werden kann,

da diese Beheizung völlig trägheitslos arbeitet. Besonders günstig ist es auch, daß eine Beheizung sowohl innerhalb der Wannensteindurchführung wie innerhalb der Durchführung des Homogenisierungsbehälters vorgenommen wird, so daß das lästige »Auftauen« bei Inbetriebnahme der Anlage keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Als zusätzliches Steuermittel ist an dem Rohr 5 ein in Fig. 2 in Seitenansicht dargestelltes ringförmiges Kühlgebläse 8 vorgesehen. Durch dieses HTIfsrnTttel kann jederzeit die Zufuhr an Schmelze zum Homogenisierungsbehälter 4 in kürzester Zeit gedrosselt werden.

Von besonderer Bedeutung ist es auch, daß durch die Erfindung der Zufluß zum Homogenisierungsbehälter völlig unabhängig vom jeweiligen Glasstand im Wannenofen zu steuern ist.

Der Homogenisierungsbehälter ist am Boden mit einer verschließbaren Abschlußöffnung \a ausgestattet. —

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Regelung des ,Durchflusses g£schmolzenen Glases in einer einen Wannenofen und einen Homogenisierungsbehälter verbindenden " regelbar heizbaren Rohrleitung, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohr ein vorzugsweise mit einem keramischen Mantel umgebenes I'latinrohr dient und die regelbare Beheizung des Platinrohres durch unmittelbaren Strom durchhang durch das Metall des Rohres erfolgt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr, beispielsweise mittels Gebläseluft, kühlbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 444138, 723 330;
schweizerische Patentschrift Nr. 227 094;
Zeitschrift »Glas — Email — Keramo — Technik«, 1954, Heft 1, S. 2.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 909 509/96 4.