DE1053013B - Verfahren zur Verhinderung oder Regulierung der Kohlenstoffaufnahme bei der Pulver- oder Gasaufkohlung - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung oder Regulierung der Kohlenstoffaufnahme bei der Pulver- oder GasaufkohlungInfo
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- DE1053013B DE1053013B DEO5159A DEO0005159A DE1053013B DE 1053013 B DE1053013 B DE 1053013B DE O5159 A DEO5159 A DE O5159A DE O0005159 A DEO0005159 A DE O0005159A DE 1053013 B DE1053013 B DE 1053013B
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C8/04—Treatment of selected surface areas, e.g. using masks
Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, um bestimmte Bereiche eines Stahlteiles gegen die aufkohlende
oder karbonitrierende Wirkung von Reaktionsgasen mehr oder weniger zu schützen.
Es sind Verfahren bekannt, durch die diejenigen Flächen eines Werkstückes durch Abdeckung geschützt
werden, an welchen der Kohlenstoff der Reaktionsgase nicht eindiffundieren soll. Hierzu verwendet
man beispielsweise knetbare Massen, Pasten oder auch flüssige Schutzmassen. Die Werkstücke werden
dabei in die Sohutznjässe getaucht oder mit derselben
angestrichen und anschließend an der Luft getrocknet.
Als solche Abdeckmittel verwendet man z. B. eisenoxydhaltige Pasten. Hierbei dient das Eisenoxyd als
sauerstoffabgebendes Mittel, daß das aufkohlende Kohlenmonoxyd zu Kohlendioxyd, d. h. zu einem
inerten Schutzgas oxydiert.
Werkstücke, die mit einem solchen Abdeckmittel bestrichen sind, werden an diesen Stellen nicht oder
weniger aufgekohlt.
Gegenstand der Erfindung sind sauerstoffabgebende Mittel, die aber nicht als festhaftende Überzüge, sondern
als Formkörper zur Anwendung kommen. Danach werden eisenoxydhaltige Formkörper vorgeschlagen,
die durch ihre Anbringung und Form in der Lage sind, um das aufzukohlende Werkstück herum
durch Reduktion einen Kohlensäuregasmantel zu bilden und aufrecht zu erhalten. Je nach der Konzentration
dieser Kohlensäureatmosphäre ist es möglich, bestimmte Werkstückhereiche verschieden stark den
Reaktionsgasen auszusetzen. Durch die Erfindung ist man in der Lage, an ein und demselben Werkstück
verschiedene Eindringtiefen der Reaktionsgase zu erzielen und schließlich an manchen Bereichen desselben
Werkstückes jegliche Reaktion zu unterbinden.
Eine solche differenzierte Aufkohlung ist mit festhaftenden überzügen, wie sie seither vorgeschlagen
wurden, nicht möglich. Darüber hinaus besitzt der sich aus den eisenoxydhaltigen Formkörpern bildende
Gasmantel als Aufkohlungsschutz wesentliche weitere Vorteile gegenüber den festhaftenden Überzügen, wie
er durch Auf streichen nicht geformter Abdeckungs mittel erhalten wird. Abgesehen davon, daß bei Verwendung
von Formkörpern das Aufstreichen fortfällt, gewährt der homogene Gaismantel einen wesentlich
gleichmäßigeren Schutz als ein von Hand aufgebrachter und oft ungleichmäßiger Schutzanstrich. Dazu
kommt, daß der Formkörper im Gegensatz zu dem Schutzanstrich keine feste Verbindung mit dem zu
schützenden Werkstück eingeht und daß dementsprechend auch keine fremden Stoffe auf der Oberfläche
desselben verbleiben. Dies ist besonders wichtig bei Abkühlung der aufgekohlten Werkstücke im öl-
Verfahren zur Verhinderung
oder Regulierung der Kohlenstoffaufnahme bei der Pulver- oder Gasaufkohlung
Anmelder:
Dipl.-Ing. Alex Schweizer,
Hofheim (Taunus), Im Klingen 1
Hofheim (Taunus), Im Klingen 1
Dipl.-Ing. Alex Schweizer, Hofheim (Taunus),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
bad, da hier keinerlei Versahmutzungen des Öles durch Abdeckungsmittel eintreten können.
Eisenoxydhaltige Formkörper haben schließlich noch den Vorteil, relativ leicht regenerierbar zu sein,
indem man sie nach dem Gebrauch in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei etwa 500° C glüht. Sie gelangen
dadurch zum größten Teil wieder in den ursprünglichen chemichen Zustand, ebenso behalten sie
hierbei im wesentlichen ihre alte Form und Anpassungsfähigkeit.
Zur Herstellung der Formkörper selbst werden Bindemittel, wie Wasserglas, angewendet. Außerdem
können die Formkörper durch einen Füllstoff, wie Aluminiumoxyd, Ton oder Sand, verdünnt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, die Stärke der Sauerstoffabgabe zu steuern und damit, wie bereits erwähnt,
die Eindringtiefe der Reaktionsgase bzw. die Stärke der Aufkohlungsschicht je nach Wunsch unterschiedlich
zu beeinflussen.
Die Anwendung eines sauerstoffabgebenden Formkörpers gemäß der Erfindung wird nachstehend an
Hand eines Beispieles beschrieben: Das in der Zeichnung dargestellte Antriebskegelrad 1 soll nach seiner
mechanischen Bearbeitung bis zu einer Tiefe von 0,7 bis 0,9 mm oberflächengehärtet werden, wobei jedoch
das Gewinde 2 am unteren Ende des Schaftes weich bleiben soll. Hierzu fertigt man zylindrische
Metallstücke mit Boden an, wie sie im Schnitt in der Zeichnung dargestellt sind (3). Diese Metallgefäße
bestehen zweckmäßigerweise aus Kupfer. Auf den Boden eines jeden Metallgefäßes wird ein sauerstoffabgebender
Formkörper (Tablette 4) gelegt. Diese besteht aus Hammerschlag oder Zunder, der vorwiegend
Fe3O4 darstellt und in jedem Schmiedebetrieb in
809 770.334
großer Menge anfällt, außerdem aus Ton und Sand sowie aus Wasserglas als Bindemittel. Beispielsweise
ergeben 4,7 Teile Zunder, 2,4Teil€Ton, 1,2 Teile Sand
und 1,7 TeMe Wasserglas eine gut formbare Masse.
Die Zusammensetzung kann jedoch mit gutem Erfolg zwischen 4 und 6 Gewichtsteilen Zunder, Rest
Ton, Sand, Wasserglas und andere Füllstoffe, sowie Bindemittel — auf insgesamt 10 Teile — variiert
werden.
Jetzt wird der Schaft des Antriebskegelrades mit dem Gewinde 2 in das Metallgefäß gestellt, wie dies
aus der Zeichnung ersichtlich ist. Der Innendurchmesser des Metallgefäßes soll dabei nicht mehr als
1 bis 2 mm größer sein als der Druckmesser der zu schützenden Flächen, im vorliegenden Falle also als
der Außendurchmesser des Gewindes 2.
Die so vorbereiteten Werkstücke werden anschließend in einer Aufkohlungsanlage bekannter Bauart
im Gas oder Pulver aufgekohlt. Bei Gasaufkohlung kann das zugeführte Aufkohlungsgas z. B. folgende
Zusammensetzung haben: 53% H2, 18°/o CO, Rest
N2 und einen Zusatz von C3H8. Die Kohlungstemperatur
beträgt bis zu 920° C.
Während der Aufkohlung spielen sich folgende Vorgänge ab: Das Aufkohlungsgas gibt auf den ungeschützten
Oberflächen des Kegelrades 1 seinen Kohlenetoff an den Stahl ab:
3 Fe+ 2 CO - Fe3C +CO2
Im Bereich des sauerstoffabgebenden Formkörpers, d. h. an dem zu schützenden Gewinde 2 des Kegelrades,
finden dagegen folgende Reaktionen statt:
Fe2O3 + CO-2FeO + CO2
84 j
Fe2 O3+ H2 -2 Fe O+ H2 O und weiter
H2O +CO-
-H.
+ CO,
Das heißt, in allen Fällen wird durch das Eisenoxyd des Formkörpers das aufkohlende Kohlenoxyd unwirksam
gemacht und in inertes Kohlendioxyd verwandelt. Da es spezifisch schwerer ist als das Aufkohlungsgas,
entweicht es nicht aus dem Schutzraum.
Nach etwa 10 Stunden ist der Aufkohkmgsprozeß beendet,
und die Werkstücke werden aus der Anlage genommen. Nach dem Erkalten werden die Metallgefäße
3 und der verbrauchte Formkörper (Tablette 4) entfernt. Schneidet man das Werkstück entlang seiner
Längsachse auf und macht die Aufkohlungsschicht in bekannter Weise sichtbar, so findet man im ungeschützten
Bereich eine gleichmäßige Aufkohlungsschicht, wohingegen das Gewinde 2 infolge der beschriebenen
Verfahrensweise unverändert geblieben sind.
Das Gefäß 3 kann statt aus Kupfer auch unmittelbar als Formkörper aus dem sauerstoffabgebenden
Mittel, also aus einem Material mit der gleichen Zusammensetzung wie die Tablette 4, hergestellt werden,
darf dann aber nur die zu schützenden Teile bedecken.
Wenn die Innenflächen eines Werkstückes vor dem
Zutritt der Reaktionsgase zu schützen sind, verfährt man sinngemäß, indem vor der Behandlung im Ofen
z. B. stranggepreßte Formkörper in Hohlräume der Werkstücke gegeben werden und diese Räume an ihren
Enden in geeigneter Weise verschlossen oder abgedeckt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verhinderung oder Regulierung der Kohlenstoffaufnahme bei der Pulver- oder
Gasaufkohlung an bestimmten Stellen der aufzukohlenden Werkstücke unter Verwendung sauerstoffabgebender
Mittel, wie Eisenoxyd, dadurch gekennzeichnet, daß 40 bis 60 % Hammerscblag, mit Füllstoffen und Bindemitteln zu einem Formkörper
geformt, die zu schützenden Stellen in möglichst geringem Abstand umgeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff Aluminiumoxyd, Ton
oder Sand verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1
zeichnet, daß als Bindemittel
zeichnet, daß als Bindemittel
wendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1
zeichnet, daß der Formkörper
zeichnet, daß der Formkörper
Tablette, eines stranggepreßten Profils oder einer
Platte hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper in metallischen
Gefäßen untergebracht wird, die sich den zu schützenden WTerkstückflächen anpassen.
, dadurch gekenn-Wasserglas ver-
, dadurch gekenndie Form einer
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 307 991.
Deutsche Patentschrift Nr. 307 991.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 770/334 3. 59
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEO5159A DE1053013B (de) | 1956-10-18 | 1956-10-18 | Verfahren zur Verhinderung oder Regulierung der Kohlenstoffaufnahme bei der Pulver- oder Gasaufkohlung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEO5159A DE1053013B (de) | 1956-10-18 | 1956-10-18 | Verfahren zur Verhinderung oder Regulierung der Kohlenstoffaufnahme bei der Pulver- oder Gasaufkohlung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1053013B true DE1053013B (de) | 1959-03-19 |
Family
ID=7350536
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO5159A Pending DE1053013B (de) | 1956-10-18 | 1956-10-18 | Verfahren zur Verhinderung oder Regulierung der Kohlenstoffaufnahme bei der Pulver- oder Gasaufkohlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1053013B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1388592A1 (de) * | 2002-07-31 | 2004-02-11 | METAPLAS IONON Oberflächenveredelungstechnik GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Isolierung eines Oberflächenbereichs eines Werkstücks |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE307991C (de) * |
-
1956
- 1956-10-18 DE DEO5159A patent/DE1053013B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE307991C (de) * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1388592A1 (de) * | 2002-07-31 | 2004-02-11 | METAPLAS IONON Oberflächenveredelungstechnik GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Isolierung eines Oberflächenbereichs eines Werkstücks |
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