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Nachspannvorrichtung für Fahrdrähte und Tragseile von Bahnoberleitungen
Die Erfindung betrifft eine Nachspannvorrichtung für Fahrdrähte und Tragseile von
Bahnoberleitungen, welche aus einem Rad mit mehreren Seiltrommeln, einer das Rad
tragenden, in senkrechter Richtung schwenkbaren Aufhängevorrichtung und einer mit
dieser verbundenen Befestigungsvorrichtung, welche um den Aufhängungspunkt horizontale
Schwenkbewegungen auszuführen vermag, besteht.
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Derartige Nachspannvorrichtungen für Fahrdrähte und Tragseile sind
in verschiedensten Ausführungsformen bekanntgeworden. Da es sich bei ihnen um einen
in großen Stückzahlen benötigten Massenartikel handelt, ist man stets bestrebt gewesen,
die Herstellung der Nachspannvorrichtungen so rationell wie nur irgend möglich zu
gestalten, um die Gestehungskosten auf einen Mindestbetrag herabzudrücken. So sind
an den Nachspannvorrichtungen ständig Verbesserungen vorgenommen worden, die aber
gewöhnlich nur geringe Vorteile erbrachten.
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Bei den Nachspannvorrichtungen bekannter Bauart ist die das mit den
Seiltrommeln versehene Rad tragende Aufhängevorrichtung mit der Befestigungsvorrichtung
mittels eines kostspieligen Achslagers aus hochwertigen, korrosionsbeständigen Werkstoffen
verbunden, welches mit einem Schmiernippel versehen ist und von Zeit zu Zeit mit
Schmierfett versorgt werden muß. um das horizontale Achslager leichtgängig zu erhalten.
An das Lager werden relativ hohe Genauigkeitsanforderungen gestellt, was sich auf
die Herstellungskosten ungünstig auswirkt. Außerdem erfordert die Wartung des Lagers
einen beträchtlichen Aufwand sowohl hinsichtlich der Wartungszeit als auch hinsichtlich
der Betriebsmittel.
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Um die Mängel der bekannten Lagerung der Aufhängevorrichtung zu vermeiden,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, zwischen der das Rad tragenden Aufhängevorrichtung
und der Befestigungsvorrichtung ein Schneidemager vorzusehen. Durch diese Maßnahme
lassen sich in einfacher und idealer Weise die bisherigen Probleme lösen. Es hat
sich in der Praxis gezeigt, daß ein derartiges Lager völlig ausreicht, um den Anforderungen
des Betriebes zu entsprechen, da die Winkelbeweglichkeit an dieser Stelle erfahrungsgemäß
sowieso nur verhältnismäßig gering ist. Vor allem aber bedarf diese Lagerung keinerlei
Wartung und ist erheblich wirtschaftlicher herstellbar.
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Die beiden Laschen der Aufhängevorrichtung sind an ihrem äußeren freien
Ende durch einen Profilstab mit etwa dreieckigem Querschnitt miteinander verbunden,
wobei dessen Schneidenkante etwa gegen die Radachse gerichtet ist, insbesondere
die Mittelebene der Schneide etwa in Richtung der Resultierenden der Seilkräfte
verläuft. Das Gegenlager für die Schneiden des Profilstabes wird von Haken am Ende
eines Halters gebildet, welcher an der Befestigungsvorrichtung, insbesondere einem
um einen Bolzen drehbar gelagerten Rohrstück, befestigt ist.
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Die Ausbildung des Schneidenlagers zwischen der Aufhänge- und der
Befestigungsvorrichtung in der vorgeschlagenen Form hat außerdem noch den beträchtlichen
Vorteil, die Montage der Nachspannvorrichtungen erheblich zu vereinfachen, da nunmehr
die Befestigungsvorrichtung komplett an den Masten oder an Gebäuden od. dgl. befestigt
werden kann, so daß dann nur noch das Rad mit seiner Aufhängevorrichtung hochgezogen
zu werden braucht, um ohne jede LTühe oder Schwierigkeiten den Profilstab hinter
die Haken seines Lagers einzuhängen.
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Als weitere Erfindung, die auch bei anderen Nachspannvorrichtungen
anwendbar ist, wird vorgeschlagen, die Seilenden des auf die Trommeln aufgewickelten
Spannseils und des Gewichtsseils in Keilklemmt#orrichtungen zu befestigen, deren
Klemmbacken Teile des Radkörpers, vorzugsweise der Speichen des Rades sind, sowie
daß der Radkörper mit seinen drei Seiltrommeln und den Iteilklemmvorrichtungen aus
einem einzigen Stück besteht. Durch die Wahl dieser besonderen Klemmvorrichtung
als Befestigungsmittel für die Seilenden läßt sich das Rad in einem Stück gießen,
ohne daß dieses einer umfangreichen und Kosten verursachenden Nachbearbeitung bedarf,
wie dies bisher bei den bekannten Radkörpern notwendigerweise der Fall war. Lediglich
die Nabenbohrung bedarf insofern der Nacharbeit, als in diese eine Lagerbuchse einzuziehen
ist, wenn sie nicht bereits eingegossen worden ist. Als Werkstoff für das erfindungsgemäß
aus einem Stück in einer Kokille gegossene Rad findet vorzugsweise Leichtmetall
Verwendung, welches witterungsbeständig -ist und somit ebenfalls keiner weiteren
Pflege bedarf. Der Vorschlag der Anwendung der Keilklemmvorrichtung zur Befestigung
der Seilenden der
auf die Seiltrommeln aufzuwickelnden. Seile erbringt
auch noch den Vorteil einer einfacheren und schnelleren Montage der Radspanner hinsichtlich
der Befestigung der Seile, da lediglich der Keil mit dem um diesen gelegten Seilende
in die Tasche. zwiseheeiz .-die Klemmbacken eingeführt zu werden braucht.
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Bei den bisher gebräuchlichen Nachspannvorrichtungen finden die verschiedensten
Seilklemmen Verwendung, welche an den Radkörpern angeschraubt werden. Hierzu bedarf
es der Anbringung von Bohrungen und Gewinden u. dgl. Nachspannvorrichtungen mit
Rädern, welche aus verschiedenen Einzelteilen zusammengeschweißt bzw. zusammengeschraubt
sind und bei denen die große Seiltrommel z. B. aus einer kreisförmig gebogenen L1-Profilschiene
besteht, sind zwar bekanntgeworden, um im Rahmen einer wirtschaftlichen Fertigung-
die Herstellungskosten zu senken, doch ließ sich mit diesen keine ins Gewicht fallende
Verbesserung erreichen.
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Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß sich beim Zusammenschweißen
der Räder aus seinen zahlreichen Einzelteilen Ungenauigkeiten ergeben, zu deren
Beseitigung relativ viel Zeit erforderlich ist. Wenn auch die Räder der Radspanner
nur Drehungen im Rahmen relativ kleiner Drehwinkel ausführen, so wird von ihnen
verlangt, daß sie schlagfrei und völlig rund laufen. Dies ergibt sich aber bei den
erfindungsgemäß hergestellten Radkörpern von selbst, ohne daß eine Nacharbeit zur
Korrektur von Ungenauigkeiten usw. notwendig wäre.
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In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Nachspannvorrichtung für
Fahrdrähte und Tragseile von Bahnoberleitungen an Hand eines besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiels dargestellt, welches nachstehend im einzelnen beschrieben ist.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der neuartigenNachspannvorrichtung,
Fig.2 eine Aufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1.
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Die erfindungsgemäße Nachspannvorrichtung besteht aus dem Rad 11 mit
seinen drei Seiltrommeln, nämlich einer Seiltrommel 12 für das Gewichtsseil
13
und den beiden im Durchmesser kleineren Seiltrommeln 14d, 14b für das Spannseil
15, sowie aus der Aufhängevorrichtung 16 und der Befestigungsvorrichtung
17, welche an Oberleitungsmasten bzw. an Gebäuden befestigt wird.
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Bei dem aus einem Stück bestehenden Rad 11 erfolgt die Befestigung
der Seilenden 18a bzw. 18b des Gewichtsseiles 13 bzw. des Spannseiles 15 mittels
Klemmkeilen 19, um welche die Seilenden 18 a bzw. 18 b herumgelegt und zwischen
je zwei Klemmbacken 20 eingeschoben sind. Sowohl in den Klemmkeilen 19 als auch
in den Klemmbacken 20 sind Seilnuten angeordnet, in welche die Seilenden 18 a bzw.
18 b zu liegen kommen. Durch die Seilspannung werden die Seilenden 18 a bzw.
18 b und die Klemmkeile 19 fest zwischen die Klemmbacken 20 gezogen. Die
drei Klemmbackenpaare20 befinden sich vorteilhafterweise seitlich an bzw. in den
Speichen 21 des Rades 11. In der Seiltrommel 12 befindet sich ein Durchbruch 22,
durch den hindurch das Seilende 18a zu der für dieses bestimmten Keilklemmvorrichtung
geführt ist. Die Keilklemmvorrichtun-en für die Seilenden 18 b des Spannseiles 15
liegen r. dial außerhalb der Seiltrommeln 14a, 14b
an den Speichen 21. Die
Keilklemmvorrichtungen sind vorzugsweise in Taschen in den Speichen 21 angeordnet.
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Die Aufhängevorrichtung 16 besteht aus den beiden Laschen 23, deren
eines Ende durch die Radachse 24 miteinander verbunden sind, um welche das Rad 11
mit seiner Nabe 25 drehbar gelagert ist. Das andere Ende der Laschen 23 ist durch
einen Profilstab 26 miteinander verbunden, welcher eine Schneidenkante 27 besitzt,
die gegen das Rad 11 gerichtet ist, wobei insbesondere deren Mittelebene in der
Ebene der Resultierenden der Seilkräfte liegt. Die Aufhängevorrichtung 16 ist mit
ihrem Profilstab 26 mit der Schneide27 an den beiden Haken 28 des Halters 29 an
dem um den Bolzen 30 drehbaren Rohrstück 31 der Befestigungsvorrichtung 17 eingehängt.
Um zu verhindern, daß der Profilstab 26 aus den Haken 28 seines Schneidenlagers
ungewollt herausspringt, ist ein Sicherungsbügel 32
vorgesehen, welcher an
dem Rohrstück 31 befestigt ist und über den Profilstab 26 greift.
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Am unteren Ende des Rohrstücks 31 ist ein Halter 33 befestigt, an
welchem die Sperrplatte 34 sitzt, als Anschlag für die Verzahnung 35 am Außenumfang
des Rades 11 bzw. der Trommel 12, für den Fall, daß bei einem Bruch eines Oberleitungsfahrdrahtes
das Spannseil 15 plötzlich entspannt wird.