DE1051501B - Verfahren zur Herstellung waesseriger kolloidaler Loesungen von Mischpolymerisaten aus nichtionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen und wasserloeslichen Salzen vinylaromatischer Sulfonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung waesseriger kolloidaler Loesungen von Mischpolymerisaten aus nichtionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen und wasserloeslichen Salzen vinylaromatischer SulfonsaeurenInfo
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Description
C O S Ij 1 2 3 / O α
kl. 39 c 25/01
INTERNAT. KL. C 081
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
D 22926 IVb/39 c
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
26. FEBRUAR 1959
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung bestimmter neuer, wäßriger polymerer Dispersionen
von Mischpolymerisaten aus größeren Gewichtsmengen von nicht ionisierbaren vinylaromatischen
Verbindungen und kleineren Mengen von ionisierbaren vinylaromatischen Sulfonaten. Sie betrifft speziell ein
Verfahren zur Herstellung solcher Mischpolymerisatdispersionen, die praktisch frei von zugesetzten Emulgier-
oder Dispergiermitteln anderer Natur als die Mischpolymerisate selbst oder als die zur Herstellung
derselben verwendeten vinylaromatischen Sulfonate sind.
Die Ausführung der Erfindung ist praktisch ein Verfahren zur Herstellung wäßriger kolloider Lösungen
von Mischpolymerisaten aus nicht ioriisierbaren
vinylaromatischen Verbindungen und wasserlöslichen SaLzen von vinylaromatischen Sulfonsäuren vor, bei
dem ein Gemisch, dessen Hauptbestandteile 55 bis 99 Gewichtsteile mindestens einer flüssigen, mit Wassei
nicht mischbaren, nicht ionisierbaren vinylaromatischen Verbindung, 1 bis 45 Teile mindestens eines
wasserlöslichen Salzes einer vinylaromatischen SuI-fonsäure, eine kleine Menge eines wasserlöslichen anorganischen
Salzes mit einer Dissoziationskonstanten von mehr als 10~5 bei 25° C. das keine Peroxyverbindung
ist, eine katalytische Menge einer wasserlöslichen Peroxy verbindung und genügend Wasser zum
Auflösen des vinylaromatischen Sulfonats. des anorganischen
Salzes und der wasserlöslichen P-eroxyverbindung sind, gerührt und auf l'olymerisationstemperatur
erhitzt wird.
Die wäßrigen Mischpolymerisatdispersionen sind ausnehmend stabil gegenüber Koagulation dutch Ausfrieren
oder durch Zugabe anorganischer Salze, wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumsulfat, Kaliumsulfat
oder Calciumchlorid usw. Sie sind höher viskoser als Wasser und in manchen Fällen fest oder
nicht fließfähig bei Raumtemperatur, können aber in solchen Fällen mit Wasser zu gleichmäßigen wäßrigen
polymeren Dispersionen verdünnt werden, die fließfähig sind und die gewünschten Viskositäten besitzen. Sie
sind nicht gelartig und stellen polymere kolloide Lösungen dar, die bisweilen als synthetische Latices bezeichnet
werden. Sie sind für eine Vie'zahl von Zwekken verwendbar, so z. B. als hydraulische Fließmittel,
wenn sie auf Konzentrationen mit den gewünschten Viskositätswerten gebracht werden, und als Medien,
mit denen Farbstoffe oder Pigmente zur Herstellung von Wasserfarben usw. vermischt werden können. Die
wäßrigen Dispersionen der Mischpolymerisate \on 55 bis 65 Gewichtsprozent von einer oder mehreren nicht
ionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen und 35 bis 45% eines Alkalisalzes einer vinylaromatischen
Sulfonsäure besitzen gewöhnlich filmbildende Eigen-Verfahren
zur Herstellung
wässeriger kolloidaler Lösungen
wässeriger kolloidaler Lösungen
von Mischpolymerisaten
aus nicht ionisierbaren vinylaromatischen
Verbindungen und wasserlöslichen Salzen
vinylaromatischer Sulfonsäuren
Anmelder:
The Dow Chemical Company,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 27, Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
München 27, Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Vernon D. Floria, Midland, Mich. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
25
schäften, d. h., eine solche Dispersion kann gewöhnlich
als dünne Schicht auf eine feste Oberfläche aufgesprüht und getrocknet werden, wobei ein ununterbrochener
Film des festen Mischpolymerisatsalze« er-
halten wird. Die wäßrigen Dispersionen der Mischpolymerisate, die weniger als 35, z. B. 1 bis 30 Gewichtsprozent
des chemisch gebundenen vinylaromatischen Sulfonats enthalten, lassen oft diese filmbildende
Eigenschaft vermissen und trocknen zu einer Schicht
von kleinen Teilchen oder Zusammenballungen der festen Mischpolymerisate. Jede der soeben erwähnten
Dispersionen kann durch Einverleiben eines Weichmachers in dieselbe, d. h. einer mit dem Mischpolymerisat
verträglichen organischen Substanz, film-
bildend gemacht werden. Weichmacher sind ferner wirksam zur Herabsetzung der Brüchigkeit und Steigerung
der Biegsamkeit von getrockneten Filmen aus den Mischpolymerisaten. Demgemäß wird zur Herstellung
von Wasserfarben aus den wäßrigen Alisch-
polymerisatdispersionen nicht nur ein Farbstoff odei
ein Pigment, sondern gewöhnlich auch ein Weichmacher der Dispersion zugesetzt. Die meisten aromatischen
Flüssigkeiten, wie Benzol. Toluol, Xylol, Diphenyloxyd usw., sind als Weichmacher für die Misch-
polymerisate wirksam und können der waßrigi 11
Mischpolymerisatdispersion einverleibt und in <'· >
elben dispergiert werden.
Emulgiermittel, wie Ammoniumoleat, Xatriuniok-.T
sulfoniertes Walratöl, höhere alkylaroniati-chi· Sulfo-
nate usw., die gewöhnlich bei Emulsionspolymerisationen
zur Herstellung wäßriger Dispersionen von polymeren Stoffen, wie Polystyrol, Polymet'hylmethacrylat
oder Styrol-Butadien-Mischpolymerisaten usw., verwendet werden, werden in polymeren Dispersionen
zurückgehalten und verändern die Eigenschaften der letzteren bisweilen in unerwünschter Weise. Abänderungen
in Art, Güte oder Mengenanteil eines Emulgiermittels wie auch Veränderungen der anderen PoIymerisationsbedingungen
beeinflussen häufig die Eigenschaften und die Verwendbarkeit einer polymeren Dispersion. Ferner verursachen die Emulgiermittel
häufig ein Schäumen der Emulsionen, Demgemäß ist zur Durchführung der üblichen Emulsionspolymerisationsreaktionen
sorgfältige Überwachung erforderlich, damit polymere Dispersionen von gleichmäßiger
und gewünschter Güte erhalten werden.
Zwar können wäßrige Dispersionen der Mischpolymerisate dieser Erfindung durch Polymerisation eine<
wäßrigen Gemisches der entsprechenden monomeren Verbindungen in Gegenwart eines Emulgiermittels
hergestellt werden; da dieses jedoch die Eigenschaften der entstehenden Mischpolymerisatdispersion wie
beschrieben beeinflußt, ist seine Gegenwart nicht erwünscht. Die Mischpolymerisatdispersion dieser Erfindung
sind insofern ungewöhnlich, als sie aus wäßrigen Gemischen, d. h. aus nicht einheitlichen Emulsionen,
'hergestellt werden, die praktisch wasserunlösliche, nicht ionisierbare, flüssige vinylaromatische
Verbindungen und wasserlösliche Alkalisalze von vinylaromatischen Sulfonaten in Abwesenheit von zusätzlichen
Emulgiermitteln enthalten.
Eine nicht ionisierbare, flüssige vinylaromatisch« Verbindung oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren
solchen Verbindungen kann zur Herstellung der wäßrigen Mischpolymerisatdispersionen dieser Erfindung
\erwendet werden. Beispiele für geeignete nicht ionisierbare vinylaromatische Verbindungen sind Styrol,
ar-Vinyltoluol, ar-Vinylxylol, ar-Chlorstyrol. ar-Dichlorstyrol
und ar-Äthylvinylbenzol usw. Di-e nicht
ionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen sind fast vollständig in Wasser und in anderen wäßrigen
Medien, die kein Emulgiermittel enthalten, unlöslich.
Ein wasserlösliches Salz einer vinylaromatischen Sulfonsäure oder ein Gemisch von zwei oder mehreren
wasserlöslichen Salzen von vinylaromatischen Sulfonsäuren kann zur Herstellung der wäßrigen Mischpolymerisatdispersionen
verwendet werden. Beispiele für geeignete vinylaromatische Sulfonate sind Natriumstyrolsulfonat,
Kaliumstyrolsulfonat, Caiciumstyrolsulfonat, Bariumstyrolsulfonat, Natrium-ar-vinyltoluolsulfonat,
Kalium-ar-vinyltoluolsulfonat, Natrium
- ar - chlorstyrolsulfonat, Kalium - ar-chlorsty rolsulfonat,
Natrium-ar-vinylxylolsulfonat und Kaliumar-vinylxylolsulfonat
usw. Die Alkalisalze von monovinylaromatischen Sulfonaten, insbesondere die Natriumsalze
lnonovinylaromatischer Sulfonate, werden bevorzugt.
Das Polymerisationsgemisch enthält eine oder mehrere der nicht ionisierbaren vinylaromatischen
Verbindungen, eine kleinere Gewichtsmenge von einem oder mehreren der wasserlöslichen Salze von vinylaromatischen
Sulfonsäuren, einen Polymerisationskatalysator und mindestens so viel Wasser, daß das
vinylaromatische Sulfonat aufgelöst wird. Das Wasser kann in beliebiger Menge zugegen sein. Die polymerisierbaren
Ausgangsmaterialien sind in relativen Mengenanteilen von 55 bis 99 Gewichtsteilen einer oder
mehrerer der nicht ionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen und 1 bis 45 Teilen eines oder mehrerer
der obenerwähnten vinylaromatischen Sulfonate vorhanden. Die Anwendung des vinylaromatischen
Sulfonats in größeren Mengenanteiten als soeben angegeben führt häufig eher zur Bildung einer wäßrigen
Lösung als einer kolloiden Dispersion des Mischpolymerisatproduktes.
Obwohl das Polymerisationsgemisdi stets die verschiedenen
soeben erwähnten Ausgangsmaterialien enthält, kann ein Gemisch, das nur aus diesen eben genannten
Ausgangsmaterialien besteht, nicht befriedigend zur Herstellung der wäßrigen Mischpolymerisatdispersionen
dieser Erfindung verwendet werden. Ein Gemisch, das nur aus dem obenerwähnten Ausgangsmaterialien
besteht, besitzt zwei Phasen, d. h., eine wäßrige Lösung des vinylaromatischen Sulfonats und
eine getrennte Phase der unlöslichen, nicht ionisierbaren vinylaromatischen Verbindung. Das monomere
vinylaromatische Sulfonat hat — wenn überhaupt — nur eine sehr geringe Wirkung als Emulgiermittel für
die nicht ionisierbare vinylaromatische Verbindung. Wenn ein Gemisch, das aus den genannten Ausgangsmaterialien
besteht, gerührt und erhitzt wird, erfolgen augenscheinlich getrennte Polymerisationsreaktionen
in den beiden Phasen des Gemisches, und ein größerer Teil der umgesetzten, nicht ionisierbaren vinylaromatischen
Verbindung bildet eine unlösliche und nicht dispergierte Masse von Polymerisat.
Es wurde gefunden, daß die Gegenwart eines kleinen Mengenanteils einer löslichen und stark dissoziierten
anorganischen Verbindung in den zuvor erwähnten wäßrigen Gemischen aus einer nicht ionisierten
vinylaromatischen Verbindung und einem wasserlöslichen Salz einer vinylaromatischen Sulfonsäure eine
beschleunigende Wirkung auf die Mischpolymerisation dieser beiden Arten von vinylaromatischen Verbindungen
und die Bildung einer wäßrigen Dispersion des Mischpolymerisatproduktes hat und demzufolge
eine Herabsetzung der Menge oder eine völlige Verhinderung der Bildung eines unlöslichen, nic'ht dispergierten
polymeren Produktes verursacht. Die wäßrigen AusgangsgemiscHe. die eine kleinere Menge einer
wasserlöslichen, ionisierbaren anorganischen Verbindung enthalten, bestehen aus zwei Phasen und sind in
ihrem Aussehen den Gemischen, die keine solche anorganische Verbindung enthalten, ähnlich. Es wird
angenommen, daß die löslichen, ionisierten anorganischen Verbindung eine geringe Zunahme der Löslichkeit
der nicht ionisierten vinylaromatischen Verbindung in der wäßrigen Phase des Reaktionsgemisches
bewirken, daß sie ferner als richtungweisende Katalysatoren zur Herbeiführung einer Mischpolymerisationsreaktion
zwischen den beiden Arten von vinylaromatischen Verbindungen dienen und daß das Mischpolymerisat in Form dispergierter kolloider
Teilchen gebildet wird, die eine Einulgierwirkung für
vorhandene wasserunlösliche organische Substanz haben, z. B. eine Emulgierwirkung — während und
vor der Beendigung der Polymerisation — für eine beträchliche Menge des nicht ionisierbaren vinylaromatischen
Reaktionsteilnehmer.« und für mindestens einen Teil eines Homopolymerisates davon, das entstehen
kann. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese oder irgendeine andere Theorie zur Erklärung der
Ergebnisse, die erhalten werden, beschränkt.
Jede aus einer großen Anzahl von wasserlöslichen, stark dissoziierten, anorganischen Verbindungen, die
z. B. Dissoziationskonstanten von mehr als 10~5 bei
25° C haben, kann in kleiner Menge zur Beschleunigung oder Katalyse der Bildung des Mischpolymeri-
T> sats in kolloiddisperser Form verwendet werden. Aus-
nahmen sind anorganische Verbindungen, wie Natriumnitrit
oder Kaliumnitrit usw., die inhibitoren für die Polymerisationsreaktion .sind, und anorganische
Verbindungen, wie lösliche Schwermetallsalze, die mit einem oder beiden vinylaromatischen Reaktionsteilnehmern,
insbesondere mit dem vinylaromatischen Sulfonat oder mit dem Mischpolymerisatprodukt,
unter Bildung eines wasserunlöslichen Niederschlags reagieren. Anorganische Verbindungen, die zu
einem solchen Niederschlag führen können, sind bisher noch nicht beobachtet worden, können aWr existieren.
Beispiele für geeignete wasserlösliche, ionisierbare anorganische Verbindungen sind Natriumchlorid,
Natriumbromid. Natriumsulfat. Kaliumchlorid, Kaliumbromid,
Kaliumsulfat, Calciumchlorid, Calciumbromid, Bariumchlorid und ßariumbrom:d usw. Die
anorganischen Salze von mehrwertigen Metallen, z. B.
Calciunichlopd oder Calciumbromid, bewirken die
füldung einer Mischpolymerisatdispersion. die viskoser ist als eine, die durch Verwendung eines Alkalisalzcs,
wie Natriumchlorid, Natriumbromid oder Kaliumbromid, unter sonst gleichen Polymerisationsbedingungen
erhalten wird.
Die wasserlöslichen, lonisierbaren anorganischen
Verbindungen werden gewöhnlich in kleinen Mengenaiiteilen,
z.B. in einer Menge, die 0,03 bis 1 °/o des
gesamten Reaktionsgemische; entspricht, angewandt,
woljei der lx>vorzugte Mengenanteil mit der Art der
verwendeten anorganischen Verbindung schwankt. Bisweilen sind sogar noch kleinere Mengenanteile der
ionisjerbaren anorganischen Verbindungen als soel>en angegel)eii wirksam. Gemische von zwei oder mehreren
wasserlöslichen, ionisierbaren anorganischen Verbindungen,
die miteinander keinen unlöslichen Niederschlag bilden, z. B. ein Gemisch von Natriumbromid
und Natriumsulfat oder von Kaliumbromid und Kaliumsulfat, können verwendet werden. Die Alkalisalze
vinylaromatischer Sulfonate, die in dem Verfahren die.-er Erfindung als Reaktionsteilnehmer verwendet
werden, werden nach einem Verfahren hergestellt, das zur Bildung eines Alkalihalogenids, z. B. eines Chlorids
oder Bromids von Natrium oder Kalium, und in gewissen Fallen zur Bildung eines entsprechenden
Alkalisulfat» zusammen mit obigen Salzen führt. Diese anorganischen Salze, insbesondere die Alkalihalogenide,
und von diesen insl>esondere Natriumoder Kaliumbromid, werden gewöhnlich für die
Zwecke dieser Erfindung verwendet und bevorzugt. Die Alkalichloridc oder -bromide werden gewöhnlich
in einer Menge verwendet, die 0.03 bis 10, l>evorzugt 0,05 bis 5 Gewichtsprozent des gesamten Reaktionsgemisches
entspricht: sie können aber auch in größeren Mengenanteilen verwendet werden.
Eine wäßrige Mischpolymerisatdispcrsion kann durch Rühren (oder anderweitige Bewegung) des Gemisches
bei einer Reaktionstemperatur in Gegenwart oder Abwesenheit eines Polymerisationskondensators
gebildet werden, jedoch erfolgt die Mischpolymerisationsumsetzung am besten und schnellsten, wenn ein
Katalysator verwendet wird. Dieser kann eine wasserlösliche anorganische Peroxyverbindung, wie Wasserstoffperoxyd,
Natriumpersulfat, Kaliuinpersulfat oder Ammoniumpersulfat usw., sein, jedoch besteht er vorzugsweise
aus einem Gemisch eines solchen wasserlöslichen Katalysators und eines öllöslichen Katalysators,
d. h. eine'- Katalysators, der in einer nicht
ionisierbaren vinylaromatischen Verbindung, wie Styrol, löslicher als in Wasser ist. Be-spiele für geeignete
öllösliche Katalysatoren sind organische Peroxyverbindungen,
wie Lauroylperoxyd. Benzoylperoxyd und tert.-Butylperoxyd usw. Wenn die öllöslichen
organischen Peroxyde für sich allein verwendet werden, sind sie nicht befriedigend, weil
sie die Bildung einer großen Menge von unlöslichen. nicht dispergiertem polymerem Material verursachen.
Gemische von 1 Gewichtsteil an einem oder mehreren wasserlöslichen anorganischen Peroxyden mit 7Teiien
eines oder mehrerer öllöslicher organischer Perox>de bis zu 7 Teilen des anorganischen Peroxyds mit I Teil
ίο des organischen Peroxyds haben sich als zufriedenstellend
erwiesen. Unabhängig davon, ob der Katalysator ein wasserlösliches anorganisches Peroxyd oder
ein Gemisch desselben mit einem organischen Peroxyd ist. wird er nur in einer kleinen Menge verwendet, die
z. B. etwa 0,1 bis 1, l>esonders 0.12 bis 0,5%>
des Gesamtgewichtes desselben und des in dem Reaktionsgemisch vorhandenen Wassers entspricht.
Ein Gemisch der genannten Ausgangsstoffe in den oben angegebenen Mengenanteilen wird z. B. in. einem
abgeschlossenen Gefäß oder in Berührung mit einem inerten Gas, wie Stickstoff, bei Reaktionstemperatur
gerührt oder anderweitig l>ewegt Die Mischpolymerisation
kann bei Raumtemperatur oder in der Nähe dieser bis zur Siedetemperatur des Reaktionsgeinisches
durchgeführt werden. Für gewöhnlich wird das Gemisch auf 40 bis 100° C erhitzt. Die Polymerisation
soll bis zur praktisch vollständigen Umsetzung fortgeführt werden, sj<· kann jedoch kurz zuvor abgebrochen
und der nicht verbrauchte Anteil der polvmerisierbaren
Ausgangsstoffe kann aus dem erhaltenen Gemisch abgedampft werden, Unter den beschriebenen
bevorzugten Umsetzungsbedingungen besteht das Produkt gewöhnlich völlig aus einer wäßrigen kolloidalen
Lösung oder Dispersion des Mischpolymerisats.
Die umgesetzten Gemische enthalten jedoch manchmal eine kleinere Menge von unlöslichem, nicht dispergiertem
polymerem Material, das z. B. durch Filtrieren oder Dekantieren von der wäßrigen polymeren Dispersion,
die als Hauptprodukt gebildet worden ist, abgetrennt werden kann.
Das Verfahren gestattet die Herstellung außerordentlich konzentrierter wäßriger Dispersionen der
Mischpolymerisatprodukte, so z. B. von Dispersionen, die bis zu 72 Gewichtsprozent des kolloidalen PoIvmerisats
enthalten. In einigen Fällen sind die konzentrierten polymeren Dispersionen bei Raumtemperatur
nicht fließfähige, pastenartige oder feste Substanzen. Sie können jedoch mit Wasser zu fließfähigen wäßrigen
polymeren Dispersionen mit niedrigeren Konzentrationen verrührt werden. Es können auch polymere
Dispersionen mit der jeweils gewünschten geringen Konzentration direkt nach dem Verfahren
dieser Erfindung hergestellt werden. Diese gestattet also auch die direkte Herstellung von wäßrigen Mischpolymerisatdispersionen
in hochkonzentrierter Form.
die zum Lagern oder Transport geeignet sind und gegebenenfalls mit Walser verdünnt werden können.
Die wäßrigen Mischpolymerisatdispersionen sind
gegenüber Koagulation durch Säuren. Alkalien oder durch anorganische Salze ungewöhnlich lveständig. Sie
können z. B. mit einer Säure oder Base l>ehandelt werden,
die die pH-Werte auf 2 bis 9 bringen, oder sie
können mit einer beträchtlichen Menge einer wäßrigen Lösung eines anorganischen Salzes, wie Calciumchlorid,
vermischt werden, ohne daß Koagulation erfolgt.
Dieses Beispiel erläutert die Bedeutung der Gegenwart einer kleinen Menge einer wasserlöslichen,
ionisierbaren anorganischen Verbindung in dem wäßrigen Polymerisatgemisch, wenn kein Emulgiermittel
verwendet wird. Bei jedem aus einer Reihe von zwölf Versuchen wurde ein nicht homogenes Ausgangsgemisch
aus 60 Gewichtsteilen Wasser, 38 Teilen Styrol, 2 Teilen Natriumstyrolsulfonat (H2C
= CHC6H4SOjNa), 1,235 Teilen Benzoylperoxyd
und soviel Gewichtsteilen Natriumpersulfat, wie in der folgenden Tabelle angegeben ist, unter Rühren in
einem geschlossenen Behälter 16 Stunden auf 80° C erhitzt. Einige der Ausgangsgemische hatten die eben
beschriebene Zusammensetzung. Andere waren von
gleicher Zusammensetzung, nur enthielten sie noch die in der Tabelle angegebenen Gewichtsprozente Natriumchlorid
oder Natriumbromid. Nach dem Erhitzen wurde jedes Gemisch darauf untersucht, ob sich eine
praktisch gleichmäßige wäßrige polymere Dispersion, d. h. eine kolloide Lösung, gebildet hatte. Die Größen,
d. h. die Durchmesser, der kolloidalen Polymerisatteilchen wurden in einigen der Dispersionen bestimmt.
Die in der Tabelle I angegebenen Mengenanteile von ίο bestimmten Ausgangsstoffen sind in Gewichtsteilen in
einem Gemisch angegeben, das sonst die oben angeführte Zusammensetzung hat.
Bestandteile des Ausgangsgemischs | NaCl | NaBr | als Endprodukt gebildete Polymerisat |
Ergebnisse | — | |
Versuch Nr. |
Na2S2O8 | Teile | Teile | dispersion | Teilchengröße des Polymerisats in der Dispersion |
— |
Teile | 0 | 0 | Nein | in my« | nicht bestimmt | |
1 | 0,12 | 0 | 0 | Nein | nicht bestimmt | |
2 | 0,12 | 0 | 0 | Nein | 0,17 bis 0,21 | |
3 | 0,12 | 0,05 | 0 | Ja | 0,17 | |
4 | 0,12 | 0,10 | 0 | Ja | 0,17 | |
5 | 0,12 | 0 | 0,027 | Ja | 0,17 | |
6 | 0,12 | 0 | 0,050 | Ja | 0,17 | |
7 | 0,12 | 0 | 0,125 | Ja | 0,17 bis 0,18 | |
8 | 0,12 | 0 | 0,250 | Ja | nicht bestimmt | |
9 | 0,12 | 0 | 0,375 | Ja | ||
10 | 0,12 | 0 | 0,500 | Ja | ||
11 | 0,12 | 0 | 0,130 | Ja | ||
12 | 0,06 |
Das in den Versuchen 1 bis 3 verwendete Gemisch reagierte unter Bildung einer Masse von Kügelchen
eines unlöslichen Polymerisats, das offenbar Polystyrol war. Alle anderen Gemische reagierten unter
Bildung stabiler kolloidaler Lösungen eines Mischpolymerisates aus Styrol und Natriumstyrolsulfonat.
Bei jedem von verschiedenen Versuchen wurde ein Gemisch aus Wasser, Styrol, Natriumstyrolsulfonat,
Natriumpersulfat und Benzoylperoxyd in den. in Tabelle II angegebenen jeweiligen Mengenanteilen — in
Gewichtseinheiten — auf 950C erhitzt und 16 Stunden
lang in einem geschlossenen Behälter gerührt. Das als Ausgangsmaterial verwendete Natriumstyrolsulfonat
war von der im Beispiel 1 verwendeten Güte, d. h., es enthielt ungefähr 0,3 Gewichtsprozent Natriumbromid.
In jedem Versuch wurde eine wäßrige kolloidale Lösung, d. h. eine Dispersion eines Mischpolymerisats
von Styrol und Natriumstyrolsulfonat. erhalten. In der folgenden Tabelle, die die Zusammen-Setzung
der verschiedenen Ausgangsgemische angibt, ist Styrol mit »S«, Natriumstyrolsulfonat mit
>NaSS« und Benzoylperoxyd mit »BPO« abgekürzt worden.
Versuch | H2O | S | Ausgangsgemisch | Na2S2On | BPO |
Nr. | Teile | NaSS | Teile | ||
Teile | 53,2 | Teile | 0.168 | Teile | |
1 | 84 | 53,2 | 2.9 | 0.252 | 0,168 |
2 | 84 | 53,2 | 2.9 | 0.084 | 0.084 |
3 | 84 | 53,2 | 2,9 | 0,042 | 0,252 |
4 | 84 | 53,2 | 2,9 | 0.042 | 0,042 |
5 | 84 | 98.0 | 2.9 | 0,196 | 0,294 |
6 | 42 | 3,9 | 0.196 | ||
Die in den Versuchen 1 bis 5 erhaltenen wäßrigen Mischpolymerisatdispersionen waren bei Raumtemperatur
flüssig und fließfähig. Die im Versuch 6erhaltene war bei Raumtemperatur eine nicht fließfähige Paste,
die mit Wasser bis zur Fließfähigkeit \erdunnt werden
kann.
Bei jedem von einer Anzahl Versuche wurde ein Gemisch der verschiedenen, in der folgenden Tabelle
angegebenen Ausgangsstoffe in den angegebenen jeweiligen Mengenanteilen unter Rühren in einem geschlossenen
Behälter während der in der Tabelle an-
Claims (7)
1. Verfahren zur Hersteilung wässeriger kolloidaler Lösungen von Mischpolymerisaten aus nicht
ionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen und wasserlöslichen Salzen vinylaromatischer
Sulfonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch, das als Hauptbestandteil 55 bis 99 Gewichtsteile
mindestens einer flüssigen, mit Wasser nicht mischbaren, nicht ionisierbareii vinylaromatischen
Verbindung. 1 bis 45 Teile mindestens eines wasserlöslichen Salzes einer vinylaromatischen
Sulfonsäure, eine kleinere Menge eines wasserlöslichen anorganischen Salzes mit einer
Dissoziationskonstanten von mehr als 10~~5 bei
25° C. die keine Peroxyverbindung ist. eine katalytische Menge einer wasserlöslichen Peroxyverbindung
und genügend Wasser enthält, um das vinylaromatische Sulfonat. das anorganische Salz
und die wasserlösliche Peroxyverbindung aufzulösen, in Abwesenheit zusätzlicher Emulgiermittel
gerührt und auf Polymerisationstemperatur erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das nicht homogene Gemisch als
Hauptbestandteil 60 bis 97 Gewichtsteile mindestens einer flüssigen, mit Wasser nicht mischbaren,
nicht ionisierbaren vinylaromatischen Verbindung, 3 bis 40 Teile mindestens eines wasserlöslichen
Salzes einer vinylaromatischen Sulfonsäure, eine kleinere Menge eines wasserlöslichen anorganischen
Salzes mit einer Dissoziatioiiskonstanten
809 767/527
von mehr als 1O-5 bei 25° C, das keine Peroxyver'bindung
ist, eine katalytische Menge einer wasserlöslichen anorganischen Peroxyverbindung
und genügend Wasser zum Auflösen des vinylaromatischen Sulfonats, des anorganischen Salzes
und der anorganischen Peroxyverbindung enthält, gebildet und daß dieses nicht homogene Gemisch
unter Rühren auf Polymerisationstemperaturen zwischen etwa 40 und 100° C erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsgemisch ferner eine katalytische Menge eines organischen Peroxyds
enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche.
ionisierbare anorganische Salz ein Alkalihalogenid ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht homogene Ausgangsgemisch
als Hauptbestandteil 60 bis 97 Gewichtsteile von mindestens einer flüssigen, mit Wasser
nicht mischbaren, nicht ionisierbaren vinylaromatischen Verbindung, 3 bis 40 Teile mindestens
eines Alkalisalzes einer vinylaromatischen Sulfon-
säure, eine kleinere Menge eines Alkalihalogenids, eine katalytische Menge eines Alkalipersulfats und
eines organischen Peroxyds und genügend Wasser zum Auflösen des Alkalisalzes der vinylaromatischen
Sulfonsäure, des Alkalihalogenids und des Alkalipersulfats enthält, daß dieses Ausgangsgemisch
frei von zusätzlichen Emulgiermitteln ist und unter Rühren auf Polymerisationstemperaturen
zwischen 40 bis 100° C erhitzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihalogenid ein Alkalibromid
ist und in einer Menge von 0,3 bis 1 Gewichtsprozent des Reaktionsgemisches vorliegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht ioniSierbare vinyl aromatische
Verbindung Styrol, Vinyltoluol oder ein im Kern chloriertes Styrol und das Alkalisalz
einer vinylaromatischen Sulfonsäure N'atriumstyrolsulfonat
ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 832 886;
schweizerische Patentschrift Nr. 284 053;
USA.-Patentschriften Nr. 2 640 820, 2 718 514.
Deutsche Patentschrift Nr. 832 886;
schweizerische Patentschrift Nr. 284 053;
USA.-Patentschriften Nr. 2 640 820, 2 718 514.
® 809 767/527 2.59
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED22926A DE1051501B (de) | 1956-04-09 | 1956-05-09 | Verfahren zur Herstellung waesseriger kolloidaler Loesungen von Mischpolymerisaten aus nichtionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen und wasserloeslichen Salzen vinylaromatischer Sulfonsaeuren |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB10757/56A GB786146A (en) | 1956-04-09 | 1956-04-09 | Aqueous polymer dispersions and method of making the same |
DED22926A DE1051501B (de) | 1956-04-09 | 1956-05-09 | Verfahren zur Herstellung waesseriger kolloidaler Loesungen von Mischpolymerisaten aus nichtionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen und wasserloeslichen Salzen vinylaromatischer Sulfonsaeuren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1051501B true DE1051501B (de) | 1959-02-26 |
Family
ID=25970757
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DED22926A Pending DE1051501B (de) | 1956-04-09 | 1956-05-09 | Verfahren zur Herstellung waesseriger kolloidaler Loesungen von Mischpolymerisaten aus nichtionisierbaren vinylaromatischen Verbindungen und wasserloeslichen Salzen vinylaromatischer Sulfonsaeuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1051501B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1301081B (de) * | 1962-02-05 | 1969-08-14 | Dow Chemical Co | Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Polymerisate |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH284053A (de) * | 1949-07-07 | 1952-07-15 | Signer Rudolf Dr Prof | Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Polystryrolsulfonsäuren. |
US2640820A (en) * | 1953-06-02 | Production of water-soluble resin | ||
US2718514A (en) * | 1954-07-29 | 1955-09-20 | Monsanto Chemicals | Process for preparing salts of sulfonated polystyrene |
-
1956
- 1956-05-09 DE DED22926A patent/DE1051501B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2640820A (en) * | 1953-06-02 | Production of water-soluble resin | ||
CH284053A (de) * | 1949-07-07 | 1952-07-15 | Signer Rudolf Dr Prof | Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Polystryrolsulfonsäuren. |
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