DE1048378B - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, nach dem wasserreiche Brennstoffe, eingeschlossen ölschiefer,
in öl unter Druck erhitzt werden, um die Feuchtigkeit und/oder das Bitumen abzusondern. Die Wärme der
in dem Prozeß entwickelten Gase und Dämpfe kann in einem besonders gestalteten Energieumformer. unmittelbar
in mechanische Energie verwandelt werden.
Nach dem Verfahren der Erfindung soll der in dem Prozeß entwickelte Wasserdampf von dem Öldampf
getrennt abgeleitet werden. Dann kann derselbe in einer normalen Kraftmaschine für die Krafterzeugung
ausgenutzt werden.
Die Durchführung des Verfahrens erfordert die Beachtung temperaturbedingter Vorgänge in dem zu
behandelnden Brennstoff und dem Einsatzöl. Zur Klärung der damit verbundenen verfahrenstechnischen
Fragen wurden Versuche in kleinem und größerem Umfang durchgeführt und wasserreiche Brennstoffe
in erhitztem öl bei mehr oder weniger hohen Temperaturen behandelt.
Im Verlaufe der durchgeführten Versuche wurde beobachtet, daß die bekannten, exotherm verlaufenden
Reaktionen zwischen dem in den Brennstoffen vorhandenen Sauerstoff und dem Kohlenstoff der Brennstoffe
sowie Sauerstoff und Wasserstoff in dem Temperaturgebiet unter 300° C so träge verlaufen, daß
sie in dem Prozeß gemäß dem Verfahren, der in kurzer Zeit abläuft, keine praktische Bedeutung haben.
Das ist anders in dem Temperaturgebiet über 400° C, dann verlaufen die Reaktionen so schnell, daß die im
Ablauf derselben entwickelte Wärme, die sich in dem Prozeß in einem schnellen Anstieg der Temperatur
des Behandlungsöles äußert, bedeutungsvoll wird. Die Schnelligkeit des Ablaufs ist an sich vorteilhaft, aber
der damit verbundene schnelle Temperaturanstieg des Behandlungsöles kann sich störend in dem Prozeß
auswirken und erfordert besondere Maßnahmen, wenn gemäß dem Verfahren der aus der Brennstoffeuchtigkeit
entwickelte Wasserdampf getrennt von dem aus dem Brennstoff entwickelten öldampf abgesondert
werden soll.
Der Brennstoff wird gemäß dem Verfahren in einem Schweröl behandelt, dessen Siedetemperatur
unter atmosphärischem Druck bei etwa 380° C liegt. In dem Behandlungsprozeß ist aber die Temperatur
zu beachten, bei der die Dampfbildung beginnt. Diese Temperatur liegt bei dem zur Verwendung kommenden
Schweröl bei etwa 250° C Unter dem Betriebsdruck von etwa 30 at steigt diese Temperatur von
250° C auf etwa 380° C, dann liegt die Siedetemperatur der Brennstoffeuchtigkeit bei 232° C, und es besteht
eine für die Verdampfung der Feuchtigkeit nötige und auch genügend hohe Differenz zwischen
der Siedetemperatur der Brennstoffeuchtigkeit und
Verfahren zur Behandlung
wasserreicher Brennstoffe
wasserreicher Brennstoffe
Anmelder:
Carl Glinka,
Krefeld-Uerdingen, Stollwerckstr. 2
Carl Glinka,
Krefeld-Uerdingen, Stollwerckstr. 2
Carl Glinka, Krefeld-Uerdingen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
der Temperatur des Behandlungsöles, die noch gesenkt werden kann, wenn die öldampfbildung im Verlaufe
der Wasserdampfentwicklung mit Sicherheit unterbunden werden soll. Das ist notwendig, wenn der aus
der Brennstoffeuchtigkeit entwickelte Wasserdampf gemäß dem Verfahren in einer Turbine entspannt
werden soll, dann muß derselbe frei sein von öldampf und besonders Schweröldampf, dessen Kondensationspunkt wesentlich höher liegt als der des Wasserdampfes,
so daß derselbe im Verlaufe der Entspannung des Öl-Wasserdampf-Gemisches in der Beschaufelung
der Turbine kondensiert und diese infolge der haftenden Niederschläge zerstört.
Es sei bemerkt, daß sich die aus dem Brennstoff abzusondernden öle nach der Erhitzung des Brennstoffes
auf etwa 400° C bilden, dann gehen die Bitumenbildner in einen flüssigen Zustand über, aus dem
dann alle darin enthaltenen ölfraktionen gleichzeitig in Dampf verwandelt werden.
Dem Vorstehenden entsprechend ist die Durchführung des Prozesses, unter einem gegebenen Druck, an
eine bestimmte Behandlungstemperatur gebunden. Bei dem beispielsweise angeführten Betriebsdruck von
etwa 30 at liegt diese Temperatur bei etwa 380° C. In diesem Temperaturbereich macht sich aber bereits
der Einfluß der Reaktionswärme so bemerkbar, daß die Beherrschung der Temperatur des Behandlungsöles schwierig wird.
Um nun die Öldampfbildung mit Sicherheit auszuschließen bzw. die Temperatur des Behandlungsöles in den festgelegten Grenzen zu halten, solange
sich im Verlaufe der Brennstoffbehandlung Wasserdampf entwickelt, wird die Behandlung des Brennstoffes
in zwei Temperaturstufen durchgeführt, derart, daß in der ersten nur die Feuchtigkeit verdampft
wird unter einem Druck und einer Temperatur, daß sich aus dem Behandlungsöl kein öldampf bilden
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kann, und in der zweiten Temperaturstufe, bei einer Erhitzung des Brennstoffes auf etwa 400° C, die
Bitumbildner gelöst und die gebildeten öle verdampft werden. In der zweiten Temperaturstufe kann sich
dann die Reaktionswärme unbegrenzt entwickeln. Die von dem Behandlungsöl aufgenommene Wärme wird
dann in der ersten Stufe für die Brennstoff erwärmung und Wasserverdampfung ausgenutzt.
Im Verlaufe der durchgeführten Versuche wurde weiter beobachtet, daß die Brennstoffe mit einem
höheren Feuchtigkeitsgehalt in dem erhitzten öl für kurze Zeit absinken, wieder auftauchen und dann
schwimmen. Das ist darauf zurückzuführen, daß infolge der schnellen Erhitzung eine intensive Wasserverdampfung
in den Poren der Brennstoffteilchen einsetzt, die sich in der Absonderung kleiner Bläschen
äußert. Diese Bläschen haften während der Zeit, in der sie sich bilden, an der Oberfläche des Brennstoffes
und tragen denselben. Mit dem Nachlassen der Wasserverdampfung geht die Blasenbildung zurück, und
der Brennstoff sinkt in dem Behandlungsöl.
Dieser Vorgang muß in dem Behandlungsprozeß berücksichtigt werden. Das geschieht durch folgende
Maßnahme. Der zerkleinerte Brennstoff wird in einen ölstrom geleitet, der in der horizontalen Ebene eine
ununterbrochene kreisende Bewegung ausführt. Die kleinsten Brennstoffteilchen sinken dann in dem
ölstrom schon nach einem kurzen Lauf durch die Behandlungsstrecke, die größeren nach einem längeren
und die größten nach einem mehrfachen Durchlaufen der Strecke. Sie gelangen so auf demselben Wege,
aber in verschiedener, der-Größe der Brennstoff teilchen angemessenen Behandlungszeit in die nächste
Behandlungsstrecke. Diese verläuft in vertikaler Richtung, mit vorzugsweise nach oben gerichtetem ölstrom.
Die Geschwindigkeit desselben ist so bemessen, daß sie die gegenläufige Senkgeschwindigkeit der
größten Brennstoffteilchen etwas übersteigt, so daß deren Förderung gesichert ist. Die kleinsten Teilchen
bewegen sich mit der Strömungsgeschwindigkeit des Öles, so daß die verschieden großen Brennstoffteilchen
auch die vertikale Behandlungsstrecke in einer der Größe der Teilchen angemessenen Behandlungszeit
durchlaufen.
Das zeitlich begrenzte Schwimmen des feuchten Brennstoffes kann auch zur Klassierung des in verschiedener
Größe anfallenden Brennstoffes benutzt werden. Der Brennstoff wird dann in einen horizontal
verlaufenden ölstrom geleitet und dieser in der Länge so begrenzt, daß am Ende der Strecke alle auf
dem öl schwimmenden Brennstoff teilchen abgesunken sind. Da der zeitliche Verlauf der Erhitzung der
Größe der Brennstoffteilchen entspricht, verläuft auch das Absinken derselben in den gleichen Zeitabständen,
so daß die Brennstoffteilchen nach Korngröße gesondert in dem öl absinken. Dieselben können jetzt, der
Größe entsprechend, über einen mehr oder weniger langen Behandlungsweg geführt und damit die Behandlungszeit
der Korngröße angepaßt werden.
Soll Rohtorf nach dem Verfahren behandelt werden, dann ist zu beachten, daß derselbe mit einem
Wassergehalt von etwa 90°/o, auf das Naßgewicht bezogen, anfällt, und der größere Teil des Wassers vor
der Behandlung entfernt werden muß. Das geschieht in bekannter Art durch eine Erhitzung des Torfes
unter Druck auf eine Temperatur von etwa 180° C Linter der Einwirkung dieser Temperatur wird der
größte Teil des kolloid gebundenen Wassers frei und kann vermittels mechanischer Hilfsmittel von dem
Torf getrennt werden.
Dieser Prozeß der Vorentwässerung kann auf eine vorteilhafte Art mit dem Prozeß gemäß dem Verfahren
vereinigt werden. Der Rohtorf wird dann in einem flüssigen Zustand vermittels Pumpe von der
Torfgrube zur Anlage gefördert und dort in eine Behandlungsstrecke geleitet, in der statt öl erhitztes
Wasser zirkuliert, das unter dem Betriebsdruck der Gesamtanlage steht. Bei einem Druck von beispielsweise
30 at kann das Wasser-Torf-Gemisch ohne eine
ι wesentliche Dampfbildung auf etwa 180° C erhitzt werden, weil der Siedepunkt des Wassers unter diesem
Druck bei 232° C liegt. Die sich im Verlaufe der Erhitzung in geringem Maße bildenden Dampf- und
Gasmengen können dann in dem Prozeß ausgenutzt
; werden. Der Torf wird unter dem Druck der Anlage von dem überschüssigen Wasser getrennt und mit der
in dem Behandlungsprozeß aufgenommenen Wärme unmittelbar in den Prozeß gemäß dem Verfahren
übergeleitet. Das überschüssige Wasser, das noch
ο unter dem Betriebsdruck der Anlage steht, wird, nach Abgabe der Wärme an das der Anlage zugeführte
Wasser-Torf-Gemisch, für den Abbau des Rohtorfes bzw. die bekannte Abschwemmung desselben, in der
Torfgrube benutzt.
Es folgen Ausführungsbeispiele in schematischer Darstellung.
Fig. 1 zeigt die Ausführung des Verfahrens in zwei Temperaturstufen, mit Absonderung der Brennstofffeuchtigkeit
in der ersten und Absonderung der ölhal-
o tigen Substanz in der zweiten Temperaturstufe;
Fig. 2 zeigt eine Anlage für die Behandlung von Rohtorf in schematischer Darstellung.
Die Fig. 1 zeigt eine Anlage für die Behandlung wasserreicher Brennstoffe, denen die Feuchtigkeit und
das öl in zwei Temperaturstufen entzogen wird. Der zerkleinerte Brennstoff wird über die Schleuse 1 in
den Ringkanal 2 geleitet, in dem das Behandlungsöl durch das bei 3 zuströmende, erhitzte öl in eine kreisende
Bewegung versetzt wird. Der auf dem öl
ο schwimmende Brennstoff sinkt nach erfolgter Erhitzung und Verdampfung eines Teiles der Brennstofffeuchtigkeit
in dem ölstrom und wird durch die Fallrohre 4 in das Stcigrolir 5 und durch das bei 6 und
aus dem Ringkanal 2 durch die Fallrohre 4 einströmende erhitzte öl durch das Steigrohr 5 gefördert.
In dem Ringkanal 2 stellt sich der Spiegel des Öles selbsttätig ein durch den in dem Raum entwickelten
Wasserdampf, der unter dem Betriebsdruck von etwa 30 at und zusätzlichem Druck der Flüssigkeit im
ο Steigrohr durch die in Spiegelhöhe angebrachten Dampfableitungsrohre 7 in das Steigrohr abgeleitet
wird. Die nach oben gerichtete Geschwindigkeit des ölstromes überwiegt die nach unten gerichtete Senkgeschwindigkeit
der schwersten Brennstoffteilchen um einen geringen Betrag, so daß die Förderung derselben,
bei einer längeren Verweilzeit in dem ölstrom, gesichert ist. Um eine örtliche Überhitzung des Brennstoffes
zu vermeiden, wird das aus der zweiten Temperaturstufe mit etwa 400° C austretende öl mit dem
in der ersten Stufe mit etwa 250° C kreisenden öl bei 8 gemischt und an mehreren Stellen des Behandlungsweges bei 3, 6, 9, 10 und 11 in den ölstrom geleitet.
Das Steigrohr 5 endet in dem Wasserdampfsammelraum 12 mit Stutzen für die Ableitung des Dampfes
unter einem Druck von etwa 30 at. Das öl strömt mit dem Brennstoff in dünner Schicht über die Rohrkante
13, dabei trennt sich der Wasserdampf vom öl, das nach Durchströmung der Leitung 14 in den Hydrozyklon
15 vom Brennstoff getrennt wird. Das aus dem Zyklon abströmende öl wird zum Teil als Kreislauföl
Claims (7)
1. Verfahren zur Behandlung wasserreicher Brennstoffe, eingeschlossen ist ölschiefer, denen
die Feuchtigkeit und das Bitumen oder nur die Feuchtigkeit durch Erhitzung in öl unter Druck
entzogen wird, und Verwandlung der Wärme der in dem Prozeß entwickelten Gase und Dämpfe unmittelbar
in mechanische Energie, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff in zwei getrennten
Temperaturstufen behandelt wird, derart, daß in der ersten Stufe die Feuchtigkeit unter einem
höheren Druck von etwa 30 at bei einer Temperatur von 250 bis 380° C verdampft wird und in der
zweiten Stufe die Bitumenbildner bei einer Temperatur von etwa 400° C gelöst und die sich daraus
bildenden öle verdampft werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hocherhitzte öl aus der zweiten
Temperaturstufe des Prozesses nach der Absonderung des behandelten Brennstoffes in die erste
Stufe geleitet und die Wärme desselben für die Brennstofferwärmung und die Verdampfung der
Feuchtigkeit benutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zerkleinerte Brennstoff in
das Einsatzöl im Schwebezustand gehaltert und durch den Behandlungsprozeß gefördert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsöl mit dem
Brennstoff zu Beginn des Prozesses, solange der Brennstoff schwimmt, durch eine horizontale Behandlungsstrecke
geleitet wird und der sinkende Brennstoff durch einen vertikal nach oben gerichteten
ölstrom weitergefördert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Größe verschiedenen
Brennstoffteilchen, die in dem öl der horizontalen Behandlungsstrecke in Abständen voneinander
sinken, nach Größe getrennt in ölströme geleitet werden, deren Weglänge auf die jeweils notwendige
Behandlungszeit abgestimmt ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das öl in der horizontal verlaufenden
Behandlungsstrecke eine kreisende Bewegung ausführt.
7. Verfahren zur Behandlung des Rohtorfes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Torf
in einer dem Verfahren angeschlossenen Behandlungsstrecke in bekannter Art in Wasser unter
Druck erhitzt wird und nach Absonderung des kolloid gebundenen Wassers, unter Aufrechterhaltung
des Druckes und der Temperatur, in den Behandlungsprozeß gemäß dem Verfahren der Erfindung
geleitet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Publications (1)
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DE1048378B true DE1048378B (de) | 1959-01-08 |
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