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Brutbehälter zur Aufnahme mehrerer Reaktionsgefäße Es sind Behälter
zur Durchführung wärmeabhängiger biochemischer Reaktionen, z. B. Brutvorgänge, bekanntgeworden,
die eine Mehrzahl von Reaktionsgefäßen aufnehmen können. So besteht ein solcher
Behälter aus einem zylindrischen Gefäß, in das die Reaktionsgefäße, beispielsweise
Reagenzgläser, eingesetzt werden und in das eine elektrische Heizquelle eingebaut
ist. Um das Gefäß auf eine konstante Temperatur zu halten, sind Regeleinrichtungen
(Kontaktthermometer und Relais) vorgesehen.
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Ein derartiger Behälter besitzt verschiedene Nachteile. So ist für
seinen Betrieb eine Energiezufuhr von außen erforderlich. Dies bedingt gleichzeitig,
daß der Behälter von der am Benutzungsort vorhandenen Spannung und Stromart abhängig
ist, denen naturgemäß die Bauweise des Gerätes in bezug auf die Heizvorrichtung
angepaßt sein muß. Der Behälter kann also nicht ohne weiteres überall in Betrieb
genommen werden. Durch die Ausstattung des Behälters mit Regeleinrichtung für die
Temperatureinstellung wird die TIandhabung des Behälters insofern erschwert, als
hierdurch das Gerät gegenüber mechanischen Einwirkungen sehr empfindlich und auch
der Umfang des Gerätes hierdurch vergrößert wird. Dadurch stellt sich ein solcher
Behälter verhältnismäßig teuer. Der Aufwand für die Herstellung dieses bekannten
Behälters ist auch deshalb erheblich, weil zur Wärmeübertragung Metall (Aluminium)
vorgesehen ist, so daß das Gerät als schwerer, massiver Metallblock ausgebildet
sein muß. Auch dies steht einer bequemen Handhabung des Behälters entgegen, die
jedoch gerade im Hinblick auf den Einsatzzweck des Behälters sehr wünschenswert
ist. Da in vielen Fällen die in dem Behälter durchzuführenden Untersuchungen an
Ort und Stelle durchgeführt werden müssen, also dort, wo auch die zu untersuchenden
Proben entnommen werden, muß ein solcher Behälter häufig transportiert werden. Hierbei
macht sich dann vor allem auch der bereits im vorstehenden angedeutete Mangel bemerkbar,
daß das Gerät nur vermittels äußerer Energiezufuhr betrieben werden kann. Um diese
Schwierigkeit auszuräumen, wurde bereits bei einem anderen bekannten Behälter der
in Frage stehenden Art vorgeschlagen, daß als Wärmequelle ein mit einem wärmespeichernden
Chemikal gefülltes Gefäß verwendet wird. Jedoch besitzt dieses Gerät den Nachteil,
daß die in dieses eingesetzten Reaktionsgefäße in ungleichmäßigem Abstand von der
Wärmequelle angeordnet sind, so daß die Wärmeausstrahlung auf die einzelnen Reaktionsgefäße
unterschiedlich ist. Es werden deshalb keine zuverlässigen und reproduzierbaren
Untersuchungsergebnisse erhalten.
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Der Erfindung liegt nun dieAufgabe zugrunde, einen B rutbehälter
zur Aufnahme mehrerer Reaktionsgefäße
zu schaffen, der sich gegenüber den vorgenannten
Geräten durch eine erhöhte Gebrauchs fähigkeit auszeichnet und trotz der angestrebten
vereinfachten Bauweise genaue Untersuchungsergebnisse liefert. Dies wird erfindungsgemäß
durch einen Behälter erreicht, der aus einem Blechzylinder besteht, in dessen Innerem
ein aus einem Blechstreifen gebogener Faltkäfig eingepaßt ist und ein zentral angeordneter
Behälter vorgesehen ist, der ein an sich bekanntes wärmespeicherndes Chemikal enthält.
Durch den Faltkäfig werden im Innern des Blechzylinders einzelne Fächer gebildet,
die zur Aufnahme je eines Reaktionsgefäßes dienen und die auch bereits bei den bekannten
Behältern für den in Rede stehenden Zweck vorgesehen sind. Der Faltkäfig soll sich
erfindungsgemäß gegen den zentral angeordneten Behälter mit dem wärmespeichernden
Chemikal federnd anlegen. Hierdurch soll ein guter Kontakt zwischen dem Räfig, insbesondere
dessen Zwischenwänden, welche die einzelnen Fächer abteilen, und der Wärmequelle
erzielt werden. Dies wirkt sich im Sinne einer guten Wärmeleitung und einer gleichmäßigen
Temperatureinstellung im Innern des Blechzylinders bzw. in den einzelnen Fächern
aus. Hierzu trägt vor allem auch der Umstand bei, daß bei dem erfindungsgemäßen
Behälter die Reaktionsgefäße im gleichen Abstand von der Heizquelle angeordnet sind.
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Das Temperaturgefälle liegt bei dem erfindungsgemäßen Behälter im
wesentlichen an der Grenzfläche zwischen der Außenwandung des Blechzylinders und
der Außenluft. Dadurch ist gewährleistet, daß in jedem Fach des Behälters bzw. in
jedem Reaktionsgefäß in bezug auf die Temperatur gleiche Versuchsbedingungen vorliegen,
was für die Erzielung genauer Untersuchungsergebnisse bedeutsam ist.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Behälters bestehen darin,
daß dieser völlig unabhängig von einer äußeren Energiezufuhr betrieben werden kann
und in Anbetracht seiner zweckmäßigen Gestaltung eine bequeme Handhabung zuläßt.
Dadurch sind die Bedingungen erfüllt, die im vorstehenden für die Benutzung eines
Behälters der in Rede stehenden Art als wesentlich herausgestellt wurden.
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Erwähnt sei auch, daß ein Faltkäfig gegen einen anderen ausgetauscht
werden kann, der die Anzahl der Fächer im Innern des Blechzylinders entweder erhöht
oder verringert. Dadurch kann der erfindungsgemäße Behälter der Größe und Zahl der
Reaktionsgefäße in sehr einfacher Weise angepaßt werden.
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Um den Fortgang der Reaktion gut verfolgen zu können, ist nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß vor jedem Fach eine DurchblicksöfEnung
in dem Blechzylinder des Behälters angeordnet ist. Die Reaktionsgefäße können somit
von außen beobachtet werden.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung sind an der Außenfläche des
Blechzylinders, vorzugsweise in unmittelbarer Nähe derDurchblicksöffnungen, Indikatorfarben
tragende Farbplatten angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine bequeme Vergleichsmöglichkeit
mit den in den Reaktionsgefäßen auftretenden Färbungen. Die einzelnen Teile des
Behälters können selbstverständlich außer aus Metall auch aus Kunststoff oder Glas
angefertigt sein.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht des erfindungsgemäßen Behälters, Fig. 2 den in Fig.
1 dargestellten Behälter, teilweise im Schnitt, und Fig. 3 eine Draufsicht auf den
Behälter gemäß Fig. 1.
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Der in der Zeichnung dargestellte Behälter besteht aus dem Blechzylinder
1, in den der Faltkäfig 3 und in zentraler Anordnung das Gefäß 5 mit dem wärmespeichernden
Chemikal eingesetzt ist. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, legt sich der Faltkäfig sowohl
gegen die
Wandung des Blechzylinders 1 als auch gegen den Behälter 5 an. Durch den
Faltkäfig 3 werden im Innern des Blechzylinders 1 einzelne Fächer 2 abgeteilt. Der
Faltkäfig 3 kann unter Klemmung bzw. federnd zwischen dem Blechzylinder 1 und dem
Behälter 5 eingeschoben werden.
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In dem Blechzylinder 1 sind, wie aus den Fig. 1 und 2 erkennbar,
Durchblicksöffnungen 7 zur Beobachtung der Vorgänge in den nicht dargestellten Reaktionsgefäßen
vorgesehen. Die Streifen 8 und 9 sind mit den entsprechenden Indikatorfärbungen
versehen.
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Der Henkel 10 soll die Handhabung des Gerätes erleichtern. Unten ist
der Blechzylinder 1 durch den Boden 4 abgedeckt, der in der Mitte eine kreisrunde
Aussparung für das Gefäß 5 aufweist, das an seinem oberen Ende mit einem Korken
und einem Schraubverschluß 6 verschließbar ist.