DE1045853B - Elektrisches Trockenrasiergeraet mit von einem umlaufenden Antriebsmotor in hin- und hergehende Schwingbewegungen versetztem Schneidteil - Google Patents

Description

Es gibt Trockenrasiergeräte mit umlaufender Arbeitsbewegung eines Schermessers und Trockenrasiergeräte mit hin- und hergehender Arbeitsbewegung eines Schermessers. Die Erfindung bezieht sich auf die letztere Art.

Bei den Geräten der letzteren Art ist wiederum zu unterscheiden, ob das Antriebsorgan, das die geradlinige Hin- und Herbewegung des Schermessers erzeugt, ein linear schwingendes Schwingsystem oder ein umlaufender Motor ist. Beim Erfindungsgegenstand ist letzteres der Fall.

Bei einem linear schwingenden Schwingsystem findet eine geradlinige Relativbewegung zweier Körper gegeneinander statt, die durch Federn miteinander verbunden sind. Die Hin- und Herbewegung wird beispielsweise mittels periodisch erregter Elektromagnete erzeugt; in der Regel ergibt sich die periodische Erregung der Elektromagnete durch die Netz frequenz. Die Federn eines solchen Schwingsystems sind dabei ein unerläßlicher Teil des Schwingsystems, ohne die das Schwingsystem nicht schwingen kann, denn die Federn haben die Aufgabe, bei jedem Ausschlag des beweglichen Körpers dessen Bewegungsenergie aufzuspeichern und bei der Rückbewegung des Körpers an diesen wieder zurückzugeben. Somit ist es bei einem solchen Schwingsystem unerläßlich, daß die Federkonstante der Federn und die Masse des schwingenden Körpers derart aufeinander abgestimmt sind, daß die Eigenfrequenz des von den Massen und den Federn gebildeten Schwingsystems einerseits und die Erregerfrequenz (z. B. Netzfrequenz) des Schwingsystems andererseits einander gleich sind oder zum mindesten nicht weit voneinander abweichen. Die in die Abstimmung des Schwingsystems einbezogenen Federn sind somit auch ein unerläßliches Glied zur Arbeitsleistung, und es ist in der Schwingungstechnik üblich, sie daher als Arbeitsfedern zu bezeichnen; zum Unterschied von den sogenannten Lenker- oder Führungsfedern, die lediglich zur schwingfähigen Halterung der beweglichen Teile dienen und so weich sind, daß sie an der Arbeitsleistung praktisch keinen Anteil haben und bei der Abstimmung unberücksichtigt bleiben.

Trockenrasiergeräte mit einem solchen linear schwingenden Schwingsystemantrieb sind bekannt, und somit ist auch die Resonanzabstimmung dieser Antriebe bei Trockenrasiergeräten bekannt.

Ganz andere Verhältnisse liegen dagegen vor, wenn die hin- und hergehende Arbeitsbewegung des Schermessers mittels eines umlaufenden Motors erzeugt wird. Der Motor hat eine bestimmte Umdrehungs- Sf frequenz und drückt diese dem anzutreibenden, hin- und herzubewegenden Schermesser zwangläufig auf. Das Schermesser wird also hierbei auch dann genau mit der Frequenz der Motorumdrehungen hin- und her-Elektrisch.es Trockenrasiergerät
mit von einem umlaufenden Antriebsmotor

in hin- und hergehende Schwingbewegungen versetztem Schneidteil

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Friedrich Schmidt, Nürnberg,
ist als Erfinder genannt worden

bewegt, wenn keine Resonanzabstimmung vorgenommen wird. Die Resonanzabstimmung ist somit, im Gegensatz zu dem erstbetrachteten Antrieb in Form eines linearen Schwingsystems, keine unerläßliche Bedingung zur Erzeugung der Hin- und Herbewegung des Schermessers.

Erfindungsgemäß wird aber auch in diesem Falle eine Resonanzabstimmung vorgenommen. Die Erfindung betrifft mithin ein elektrisches Trockenrasiergerät mit von einem umlaufenden Antriebsmotor in hin- und hergehende Schwingbewegungen versetztem Schneidteil und mit elastischen Mitteln, z. B. Federn, die den Schneidteil in die Mittelstellung drängen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Masse des Schneidteiles und die elastischen Mittel als mechanisches Schwingungssystem auf die Betriebsfrequenz des Schneidteiles abgestimmt sind, wie es bei Trockenrasiergeräten mit Schwingankerantrieb des hin- und herschwingenden Schneidteiles an sich bekannt ist. Hierdurch wird der umlaufende Motor samt dem Schermesser und den diese beiden Teile miteinander verbindenden Federn ebenfalls zu einem Schwingsystem, die Kraftübertragung vom Motor auf das Schersieb wird dadurch elastisch, das Geräusch wird herabgesetzt, und die Lebensdauer wird verlängert.

Die vorstehende Erläuterung zeigt, daß bei dem Rasiergerät nach der Erfindung auch bei umlaufendem Antrieb die Federn in die Abstimmung und somit in die Arbeitsbewegung einbezogen werden. Beim erfindungsgemäßen Trockenrasiergerät werden somit die Federn durch eine ganz bestimmte Bemessung zu Ar-

809 697^72

beitsfedern, während bisher, soweit bei umlaufendem Antrieb von Trockenrasiergeräten Federn verwendet wurden, diese nur als weiche Lenker- bzw. Führungsfedern dienten.

Bezüglich der Wirkungsweise des Gerätes sei erwähnt, daß ein Schwingankerantrieb schon vom Augenblick des Einschaltens an mit seiner Betriebsfrequenz wirkt, während ein umlaufender Motor zunächst von der Drehzahl Null auf seine Betriebsdrehzahl hochlaufen muß. Da der Resonanzabstimmung nach der Erfindung die Betriebsdrehzahl des Motors zugrunde liegt, so kann sie während des Hochlaufens der Drehzahl naturgemäß noch nicht wirksam sein. Der ebenso wie beim Schwingankerantrieb federnd angekoppelte Schneidteil wird sich also nicht ganz so schnell aus seiner Ruhelage bis auf die volle Arbeitsschwingamplitude aufschaukeln. Da aber die Hochlaufzeit des Motors nur sehr kurz ist und da eine beweglich gehalterte Masse naturgemäß in die Lage des geringsten Widerstandes strebt, wie er im vorliegenden Falle für den federnd gehalterten Schneidteil bei Resonanzschwingungen gegeben ist, so ist auch bei Verwendung des umlaufenden Antriebsmotors das Rasiergerät praktisch unmittelbar nach dem Einschalten des Motors bereits in Resonanz schwingend einsatzbereit.

Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert:

Die Schneidvorrichtung des Trockenrasiergerätes besteht aus einem Siebblech 1 und einem schwingenden Schneidteil2. Federn3, deren Spannung durch Schrauben 4 einstellbar und somit abstimmbar ist, drängen den Schneidteil 2 in die gezeichnete Mittelstellung. Zwischen umgebogenen Lappen 5 des Schneidteils und einem schwingend bewegten Antriebsteil 6 sind als weitere elastische Glieder Federn 7 eingeschaltet. Der Teil 6 wird von einem umlaufenden Motor mittels Exzentergetriebe od. dgl. angetrieben. Das Federelement der Schwinganordnung wird also entweder von den Federn 3 und 7 zusammen gebildet oder, falls die Federn 7 so schwach sind, daß sie gegenüber den Federn 3 ohne nennenswerten Einfluß sind und lediglich als Lenkerfedern dienen, von den Federn 3 allein.

Die Federn 3 sind derart abgestimmt, daß der Schneidteil, wenn er frei schwingen würde, im wesentlichen mit der gleichen Frequenz schwingt, mit der normalerweise der Antrieb 6 hin- und herbewegt wird.

Durch die Abstimmung nach der Erfindung werden Schläge und andere unstetige Bewegungen im Gerät vermieden, denn es braucht die Schwingung des Schneidteils 2 nur angefacht zu werden. Dadurch wird auch die Abnutzung verringert, die Lebensdauer und der Wirkungsgrad werden erhöht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Elektrisches Trockenrasiergerät mit von einem umlaufenden Antriebsmotor in hin- und hergehende Schwingbewegungen versetztem Schneidteil und mit elastischen Mitteln, z. B. Federn, die den Schneidteil in die Mittelstellung drängen, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse des Schneidteiles und die elastischen Mittel als mechanisches Schwingungssystem auf die Betriebsfrequenz des Schneidteiles abgestimmt sind, wie es bei Trockenrasiergeräten mit Schwingankerantrieb des hin- und herschwingenden Schneidteiles an sich bekannt ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:

   Patentschrift Nr. 7 365, des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.

   schweizerische Patentschrift Nr. 233 632;

   USA.-Patentschriften Nr. 2 202 203, 2 265 932,
   2 314 068.

   In Betracht gezogene ältere Patente:
   Deutsches Patent Nr. 1 009 968.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   ©«0969W72 11.58