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Höhenverstellbare Treppe, insbesondere für die Verwendung auf Verkehrsflughäfen
Die Erfindung befaßt sich mit höhenverstellbaren Treppen, die insbesondere für den
Ein- und Ausstieg von Passagieren auf Verkehrsflughäfen Verwendung finden sollen.
L`ie bekannten höhenverstellbaren Treppen lassen im wesentlichen zwei Konstruktionsprinzipien
erkennen, wobei bei dem ersten Prinzip Holme verwendet werden, die in ihrer ganzen
Länge oder nur im oberen Bereich schwenkbar sind, so daß ihre Neigung zum Boden
je nach der erforderlichen Treppenhöhe verändert werden kann. Die an den Holmen
gelenkig gelagerten Stufen werden durch geeignete Einrichtungen stets parallel zum
Boden gehalten. Der Nachteil dieser Bauart ist die je nach Gesamthöhe der Treppe
verschiedene Steighöhe und Schrittlänge, da sich die Zahl der Stufen nicht ändert.
Wird - wie neuerdings üblich - nur der obere Teil der Holme geschwenkt, dann macht
sich dieser Nachteil besonders unangenehm bemerkbar, da dann der erste Teil der
Treppe eine gegenüber dem Hauptteil verschiedenartige Steighöhe aufweist.
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Das zweite Bauprinzip entspricht der bei Schiebeleitern üblichen Verschiebung
des oberen Teiles der Treppe über den unteren Teil hinaus, so daß beispielsweise
zwei oder vier Stufen des oberen Teiles den unteren Teil überragen. Der Nachteil
dieser Ausführung besteht darin, daß die beim Übergang vom oberen zum unteren Treppenteil
entstehende Plattform je nach Treppenhöhe in verschiedener Höhe liegt, so daß die
Begehbarkeit der Treppe je nach Höhe verschieden ist. Außerdem sind bei dieser Bauart
die Voraussetzungen zur Abstützung des unteren Treppenteiles ungünstig, so daß diese
Treppen weniger stabil sind.
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Es erschien daher erforderlich, eine Treppe zu entwickeln, die die
bekannten Mängel der bisherigen Ausführungen vermeidet und auch die bisher nicht
erfüllbaren Forderungen berücksichtigt.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die oberste Stufe, die als Plattform
gestaltet sein kann, in Richtung der Treppenneigung nach oben verschiebbar anzuordnen
und in den sich bildenden Zwischenraum mindestens eine weitere Stufe von gleicher
Steighöhe und -tiefe wie die anderen Stufen so einzufügen, daß die vorderen Kanten
aller Stufen in der gleichen schräg verlaufenden Ebene liegen. Ob man die einzufügende
bzw. einzufügenden Stufen zwischen die oberste Stufe, welche mit ihrem beispielsweise
in Rollen geführten Unterbau in Richtung der Treppe höhenverschoben wird, und die
nächst niedrigere feste Stufe einschiebt, einsetzt oder einschwenkt, ist an sich
gleichgültig.
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Die wesentlichen Vorteile dieser Anweisung sind folgende 1. Die Steighöhe
der Stufen ist gleichbleibend.
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2. Die Treppe weist - wenn überhaupt - nur eine Plattform auf, deren
Größe ständig gleichbleibt. 3. Die Schrittlänge ändert sich nicht.
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4. Teile des Unterbaues der Treppe brauchen nicht beweglich gestaltet
zu sein.
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Wie die unter 1 bis 3 erwähnten Vorteile zeigen, bleibt die Plattforen
und die Steighöhe der einzelnen Stufen immer gleich, so daß sich für den Benutzer
- abgesehen von der jeweiligen Zahl der Stufen -immer derselbe Rhythmus ergibt.
Dem Fahrgast wird also stets die normale Steighöhe und Stufentiefe und damit Schrittlänge
geboten, beispielsweise 17,5 cm Steighöhe. 28 cm Stufentiefe und 63 cm Schrittlänge,
während bei einer kontinuierlichen Verstellung der Treppe nach dem bekannten ersten
Konstruktionsprinzip dieses normale Verhältnis nur bei einer bestimmten Höhe gewahrt
werden kann. Wirrt bei einer Schiebeleiter, die auf dem bekannten zweiten Konstruktionsprinzip
beruht, beispielsweise die Steighöhe von 17,5 cm und 63 cm Schrittlänge bei 3,2
m Gesamthöhe der Treppe eingehalten, so reduziert sich bei einer auf 2,4 m Gesamthöhe
eingefahrenen Treppe die Steighöhe auf etwa 13 cm und die Stufentiefe auf etwa 29
cm; dies ergibt aber eine Schrittlänge von 55 cm an Stelle der erfahrungsgemäß üblichen
von 63 cm, so daß eine Sturzgefahr für die Treppenbenutzer besteht.
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Der einfachste Lösungsweg besteht darin, daß man nach dem Hochschieben
der oberen Plattform eine oder mehrere Stufen von Hand einschiebt und verriegelt.
Zweckmäßiger ist es jedoch, dieses Einfügen der weiteren Stufen mit der Höhenverstellung
.der obersten Stufe bzw. der Plattform zu koppeln, also das Einfügen von Stufen
gleichzeitig mit dein Verschieben der obersten Stufe, d. h. selbsttätig, zu bewirken.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der Beschreibung
und Zeichnung schematisch erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den oberen
Teileiner Treppe, in den gelenkig miteinander verbundeneTreppenteile eingefügtwerden,
Fig. 2 den oberen Teil einer Treppe, in die an der obersten Stufe angelenkte- Treppenteile
eingefügt werden, Fig. 3 den oberen Teil einer Treppe, in den mit der letzten festen
Stufe der Treppe gelenkig verbundene Truppenteile einfügbar sind, Fig. -1 eine Seitenansicht
einer Passagiertreppe gemiit@ der Erfindung mit Verstellmitteln zum Anpassen der
Höhe der obersten Stufe an die Türschwellenhöhe zum Beispiel eines Flugzeuges, Fig.
5 Verstellmittel, die an Stelle der Verstellmittel getiiiiP Fig.4 Verwendung finden
können.
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'@ ach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind an einer der obersten
Stufe entsprechenden Plattform 1 die einzufügenden Stufen 2 mit Lenkern 3 gelenkig
kettenartig gelagert und werden zum Beispiel mittels einer Walze 4 und mindestens
einer Führung 5 zu beiden Seiten der Stufen 2 auf der senkrechten Vorratsstellung
2a in die Gebrauchsstellung 2 geführt. Die Plattform 1 ist auf einem Rahmen 6 befestigt,
der zwischen Rollen 7 gleitet, die am Unterbau der Treppe gelagert sind. Mit 8 und
9 sind die Holme und Stufen des in sich starren Treppenteils bezeichnet. Wenngleich-
es grundsätzlich ausreicht, lediglich die Treppenteile 2 vorzusehen, so daß zwischen
den einzufügenden Stufen und der obersten Stufe der festen Treppe bzw. zwischen
den einzelnen Treppenteilen 2 keine senkrecht stehende Fläche vorgesehen ist, kann
man an den Vorderkanten der Treppenteile 2 Bretter od. dgl. 10 fest oder gelenkig
anordnen, so daß der die Treppe Betretende gar nicht merkt, daß die Treppe durch
Einfügen von Stufen verlängert worden ist.
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Nachdem die Plattform bzw. oberste Stufe 1 auf die gewünschte Höhe
ausgefahren ist, wird sie in dieser Stellung gesichert, und man kann auch die einzelnen
Stufen 2 gegenüber dem festen Teil der Treppe bzw. dem Unterbau 6 festlegen.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die Plattform-1 auch an einem
gegenüber dem Unterbau verschiebbaren Tragteil 6 angeordnet, der durch die am festen
Treppenteil gelagerten Rollen 7 verschiebbar ist. Bei dieser Ausführung ist an Stelle
der Treppenteile 2 bzw. 2a der Einbau ganzer Stufenkörper 2' vorgesehen, wobei jeder
Treppenteil2' an seinem hinteren, unteren Ende bei 11 gelenkig mit dem Unterbau
der Plattform 1 in Verbindung steht. Die Stufenkörper 2', die noch nicht zwischen
die oberste feste Treppenstufe 9 und die Plattform 1 -eingefügt sind - im vorliegenden
Fall nur einer -, hängen unterhalb des Unterbaues 6 und werden, wenn die Plattform
1 verschoben wird, verschwenkt und in ihre neue Stellung eingefahren; die Führung
erfolgt durch eine Walze 4', die der Walze 4 entspricht. Auch bei dieser Anordnung
müssen die eingeschwenkten Stufenkörper 2' gegenüber dem festen Treppenteil oder
dem verschiebbaren Plattformunterbau durch Riegel, Bolzen od. dgl. gesichert werden.
Diese Treppenordnung läßt sich auch umgekehrt dadurch lösen, daß die Stufenkörper
2' an ihrem vorderen unteren Fade 11 - wenn sie sich im begehbaren Zustand befinden
- drehbar gelagert werden und daß die am festen Treppenteil befindlichen Anschläge
eine entsprechend entgegengesetzte Bewegung zur Überführung der Stufen aus der Vorratsin
die Gebrauchsstellung erwirken.
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Eine weitere, besonders zweckmäßige Gestaltung einer erfindungsgemäßen
Treppe zeigt Fig. 3. An der obersten festen, d. h. nicht verstellbaren Stufe 9 dieses
Ausführungsbeispiels ist bei 13 der erste bewegliche, in sich steife Stufenkörper
2' gelenkig gelagert. An diesem ist bei 14 der nächste bewegliche Stufen-körper
2' ebenfalls gelenkig gelagert, so daß alle beweglichen Stufenkörper 2' gemeinsam
eine Kette bilden, deren Verbindungsstellen 14 über Kulissen 15 geführt werden,
die mit dem Unterbau 6 der Plattform 1 fest verbunden sind. Beim Hochschieben der
obersten Stufe bzw. Plattform 1 werden die beweglichen Stufen durch den Unterbau
6 und die Kulissen 15 in ihre Gebrauchsstellung geführt und gehalten.
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Zur Durchführung dieser Anordnung muß zwischen der Plattform 1 und
dem Unterbau 6 eine Üffnung vorgesehen sein, durch die die Stufenkörper 2' hindurchbewegt
werden können. Die beweglichen Teile dieser Treppe können durch Anschläge bekannter
Art, die gegebenenfalls unter Federeinwirkung stehen, unabhängig von ihren Führungen
festgelegt werden; es wird jedoch meist ausreichend sein, den Unterbau 6 gegenüber
dem festen Treppenteil gegen Verschieben zu sichern.
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Auch die in Fig.3 dargestellte Bauart kann eine umgekehrte Anordnung
erfahren, wenn die Stufenkette an der oberen Plattform befestigt wird, wobei dann
die Führung, welche die Aufgabe hat, die Stufen in Gebrauchsstellung zu bringen,
im umgekehrten Sinne wirkt und an der Untertreppe befestigt sein muß.
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Die nach diesen Anordnungen gestalteten Treppen haben den Vorteil,
in jeder Höhenlage in einer Flucht liegende Stufen mit gleicher Steighöhe und gleicher
Stufentiefe, d. h. also gleichbleibender Schrittlänge, aufzuweisen. Ihr einziger
Nachteil besteht darin, daß die Gesamthöhe nur jeweils um Stufenhöhe veränderbar
ist und daher die Gesamthöhe nicht genau der Türschwellenhöhe, z. B. eines Flugzeuges,
angepaßt werden kann.
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Dieser Nachteil kann jedoch durch folgende zusätzliche Einrichtung
leicht behoben werden. Man kann entweder auf der Plattform 1 an der der Türschwelle,
beispielsweise eines Flugzeuges, zugewandten Seite eine einzelne Stufe anbringen,
die in bekannter Weise durch Hebel, Spindeln, hydraulische Einrichtungen od. dgl.
höhenverstellbar ist, so daß der Höhenunterschied zwischen der Türschwelle und der
Plattform ausgeglichen werden kann. Dann hat der die Treppe Benutzende beim Heraustreten,
beispielsweise aus einer Flugzeugkabine, eine einzelne Stufe bzw. erhöhte Schwelle
vor dem Betreten der Plattform zu überschreiten. Daß diese Stufe eventuell eine
andere Steighöhe oder -tiefe als die anderen Stufen hat, spielt keine entscheidende
Rolle, da der aus der Tür od. dgl. Austretende zuerst ganz automatisch dorthin schaut,
wohin er tritt, also die vorhandene Höhendifferenz automatisch durch vorsichtiges
Aussteigen selbst ausgleicht.
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Man kann die ganze Treppe aber auch derart neigen, daß die Vorderkante
der Plattform mit der Schwellenhöhe der Tür, beispielsweise eines Flugzeuges, übereinstimmt.
Da die horizontale Länge der Treppe verhältnismäßig groß ist und die Höhendifferenz
zwischen den einzelnen Stufen nur 17 oder 17,5 cm beträgt, beträgt die Plattformneigung
in diesem Falle nur 1 bis 1,5 Oh, was beim Begehen der Plattform bzw. Treppe kaum
bemerkbar wird. Bei einer solchen Treppe wird die stufenweise Höhenverstellung als
Grobverstellung auf eine der vorbeschriebenenArten vorgenommen und dann die Treppenneigung
als Feinverstellung reguliert. Dies kann dadurch geschehen, daß die am hinteren
Ende der Treppe 16 z. B. an der Flugzeugseite sowieso vorhandenen Erdteller 17 durch
einen schräg stehenden Spindeltrieb 18, Hebel od. dg1. mehr oder minder
ausgefahren
werden. Da der vordere Teil der Treppe 16 gegenüber dem Boden durch Räder 19 abgestützt
ist, kann sich die Treppe beim Betätigen der Spindeleinrichtung 18 gegenüber dem
Boden verschieben, wobei sich die Neigung der Treppe ändert und sich die Kante20
der Plattform bzw. obersten Stufe der Treppe 16 hebt oder senkt.
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Würde man die Spindeleinrichtung 18 z. B. so anordnen, daß die Spindel
senkrecht steht, verändert sich, da die Bewegung in einem Kreisbogen erfolgt, beim
Auf- und Abneigen auch der Abstand der Treppe beispielsweise von einem Flugzeug.
Dies wirkt sich außerordentlich unangenehm aus, wenn die Treppe bereits am Flugzeug
steht und beispielsweise nach Aus- oder Einsteigen der Hälfte der Passagiere eine
neue genauere Anpassung erfolgen soll, da dann die Treppe vom Flugzeug weg oder
zum Flugzeug hin verschoben werden muß. Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen, die
Höhenverstellung der Erdteller zur Veränderung der Neigung der Treppe in einer schräg
liegenden Ebene zu bewirken, so daß die dem Flugzeug zugewandte Kante 20 der Plattform
keinen Kreisbogen mehr beschreibt, sondern - wie oben bereits erwähnt - eine etwa
senkrechte Bewegung ausführt, wie dies durch den Pfeil 21 angedeutet ist. Die ganze
Treppe wandert beim Höhenverstellen nach vorn, beim Herunterlassen nach hinten,
so daß sich als resultierende Bewegung der Kante 20 der Plattform damit die etwa
senkrechte Auf- und Abwärtsbewegung ergibt. An Stelle dieser schräg gestellten Spindelanordnung
18 kann man auch andere Verstellmittel vorsehen und die Höhenveränderung beispielsweise
mittels einer Kurvenbahn 22 bewirken, die um eine Achse 23 durch eine Hydraulik-Einrichtung24
od. dgl. schwenkbar ist.
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Um ein Bewegen der mit Rädern 19 ausgerüsteten Treppe bei Verstellung
der Erdteller 17 zu vermeiden, kann unter der Treppe auch ein Fahrgestell angeordnet
werden, das gegenüber dem Boden arretierbar ist. In diesem Fall wird man an Stelle
der Räder 19 Rollen vorsehen, die sich auf der Fahrgestellplattform bewegen, wenn
die Höhe der Kante 20 verändert wird.
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Selbstverständlich ist es möglich, die oben beschriebenen Merkmale
der einzelnen Ausführungsbeispiele zu kombinieren oder durch gleichwirkende zu ersetzen.
Auch kann man Mittel vorsehen, die das Ausfahren der Plattform bzw. Einfügen der
Stufenteile - bzw. -körper - selbsttätig bewirken, wenn man das Ausfahren usw. nicht
durch Betätigen von Kurbeln od. dgl. erreichen will