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Stellungsfernanzeiger für Fördermittel Fördermittel, insbesondere
Förderkörbe in Bergwerken, Aufzüge und in besonderen Fällen auch Eisenbahnwagen
oder andere Transportvorrichtungen, müssen zu ihrer ungehinderten Be- und Entladung
in eine ganz bestimmte Stellung gebracht werden. In vielen Fällen kann der
Maschinist, der die Bewegung der Fördermittel steuert, von seinem Bedienungsstand
aus ihre genaue Stellung nicht beobachten. Es ist dann erforderlich, durch eine
besondere Vorrichtung die Stellung des Fördermittels auf dem Bedienungsstand anzuzeigen.
In Bergwerken muß der Fördermaschinist im Masebinenhaus die Bündigstellung des Förderkorbes
mit der Hängebank oder der fördernden Sohle sicher und ohne unerwünschten Zeitverlust
herbeiführen, ohne daß er dabei den Förderkorb direkt beobachten kann. Es ist bekannt,
zu diesem Zweck an der Schachtwand oder am Förderkorb Spulen anzubringen, die mit
Wechselstrom gespeist werden. Bei einigen derartigen Einrichtungen wird die Induktivität
dieser Spulen durch ein Weicheisenstück beeinflußt, wenn sich der Förderkorb der
Bündigstellung nähert. Durch besondere Meßanordnungen kann man aus der Änderung
der Spuleninduktivität auf die Stellung des Förderkorbes schließen. Bei anderen
derartigen Einrichtungen benutzt man die Wirkungen, die bei der induktiver Kopplung
elektrischer Stromkreise auftreten, um die Stellung des Förderkorbes auf dem Bedienungsstand
zu melden. Derartige Einrichtungen sind verhältnismäßig vielteilig und teuer und
von der ständigen Bereitschaft der Wechselstromquelle abhängig. Da sie verhältnismäßig
große Ströme und Spannungen zu ihrem Betrieb benötigen, müssen die im Schacht angebrachten
Bauteile schlagwettersicher ausgeführt werden.
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Bei einer anderen bekannten Einrichtung ist an der Schachtwand ein
mit Gleichstrom erregter Elektromagnet angebracht, dessen Kraftlinienbahn durch
ein am Förderkorb angebrachtes Weicheisenstück geschlossen wird. Die Spannung, die
bei der Vorbeifahrt des Korbes induziert wird, benutzt man, um ein Relais zum Ansprechen
zu bringen. Eine derartige Einrichtung arbeitet nur einwandfrei, wenn die Geschwindigkeit
des Förderkorbes einen bestimmten Mindestwert überschreitet. Sie ist also nur zur
Standortmeldung des Korbes zwischen den Sohlen und nicht zur Bündigkeitsanzeige
geeignet.
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Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung wird ebenfalls durch die Bewegung
des Fördermittels in einem Spulensystem während der Zeit t eine Spannung U induziert,
die das Anzeigegerät betätigt. Die Erfindung besteht darin, daß als Anzeigegerät
eine Einrichtung benutzt wird, welche das zeitliche Integral der Spannung
S U dt anzeigt. Diese Größe ist stets proportional dem resultierenden
magnetischen Induktionsfluß, der jeweils mit den Windungen des Spulensystems verkettet
ist. In einer Anordnung, bei welcher durch die Bewegung eines -Magneten oder eines
Weicheisenschlußstückes in einer Spule eine Spannung induziert wird. ist aber die
Größe des mit dieser Spule verketteten Induktionsflusses von der Stellung der bewegten
Teile zueinander abhängig. Es ist mithin möglich, aus der Anzeige des die Größe
S U dt messenden Gerätes auf die Stellung der bewegten Teile zueinander zu
schließen. Es ist zweckmäßig, zur Anzeige der Größe S U dt ein Galvanometer
mit besonders großer Dämpfung, z. B. ein sogenanntes Kriechgalvanometer oder Fluxmeter,
zu verwenden.
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Die besonderen Vorteile der Einrichtung gemäß der Erfindung bestehen
in der Einfachheit der dazu benötigten Bauteile, insbesondere der am Fördermittel
und an der Fahrbahn angeordneten Apparate. Ein weiterer Vorteil ist darin zu erblicken,
daß zum Betrieb der Einrichtung eine besondere Stromquelle nicht notwendig ist.
Vor allem in Bergwerken spielt es eine große Rolle, daß selbst die kleinen Spannungen,
die bei kleinster Geschwindigkeit des Fördermittels in der Induktionsspule auftreten,
zur Beeinflussung des Galvanometers ausreichen. Da die Wirkungsweise des Kriechgalvanometers
darauf beruht '. daß die Spannung, welche in seiner Drehspule induziert wird, stets
die von außen an die Klemmen des Instrumentes angelegte Spannung kompensiert, sind
auch die in den Leitern fließenden Ströme außerordentlich klein. Es erübrigt sich
daher in Bergwerken eine schlagwettersichere Ausführung der Apparate,
was
zu einer weiteren wesentlichen Verbilligung der Einrichtung führt.
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In der Regel ist es notwendig, daß der Maschinist erkennen kann, ob
sich das Fördermittel über oder unter der erwünschten Bündigstellung befindet. Diese
an sieh bekannte Aufgabe kann bei der Einrichtung gemäß der Erfindung durch eine
derartige Anordnung der magnetisch wirksamen Teile gelöst werden, daß der resultierende
magnetische Induktionsfluß in dem Induktionsspulensystem seine Richtung umkehrt
', wenn das Fördermittel die Bündigstellung durchfährt. Stellt man dann außerdem
das Kriechgalvanometer so ein, daß sein Zeiger in der Mitte der Skala steht, wenn
der resultierende Fluß in dem Spulensystem Null ist, so erreicht man, daß der Zeiger
des Instrumentes je nach der Richtung, in der sich das Fördermittel aus der
Bündigstellung heraus bewegt, nach rechts oder links von der Mitte der Skala wandert.
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Ein Beispiel für eine Einrichtung gemäß der Erfindung wird durch Fig.
1 näher erläutert. Auf der eisernen Seitenwand 1 eines Förderkorbes
ist ein permanenter Magnet 2 befestigt. Der Magnet liegt mit seinem einen Pol auf
der eisernen Wand auf, der andere Pol steht den Polschuhen 5 und
6 des Eisenkernes 4 gegenüber. der von der Induktionsspule 3
umgeben
ist. Die Spule ist mit dem Eisenkern und den Polschuhen am Gerüst der Hängebank
befestigt. In der Bündigstellung des Förderkorbes nehmen die erwähnten Teile die
in Fig- 1 gezeichnete Lage ein. Hierbei treten aus dem Magneten Kraftlinien
gleicher Zahl und Richtung in die Polschuhe 5 und 6 ein. Daher ist
der resultierende Induktionsfluß in der Spule 3
bei der gezeichneten Lage
der Teile gleich Null. Bewegt sich der Förderkorb höher oder tiefer, als in Fig.
1 gezeichnet, so treten in den einen Polschuh mehr Kraftlinien als in den
anderen ein. Sie durchsetzen dann den Spulenkern 4 entweder in der Richtung von
oben nach unten oder von unten nach oben. Der Zeiger des Kriechgalvanometers10 wandert
dann entweder nach rechts oder nach links von der gezeichneten Mittelstellung. Der
Maschinist braucht nun die Bewegung der Fördermaschine nur so zu regeln, daß der
Zeiger des Kriechgalvanorneters in die Mittel-Stellung kommt, um die Bündigstellung
des Förderkorbes herbeizuführen.
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Aber der magnetische Kraftfluß im Spulenkern 4 ist auch gleich Null,
wenn sich der Magnet 2 in größerer Entfernung von der Spule 3 befindet. Man
kann daher aus der Anzeige des Kriechgalvanorneters 10 nicht entnehmen, ob
sich der Förderkorb in größerer Entfernung von der bündigen Stellung befindet oder
ob er bündig steht. Dies stört in der Regel nicht, da der Maschinist durch die Beobachtung
der Förderniaschine und des Förderseiles darüber unterrichtet ist, ,ob sich der
Korb in der Nähe der Hängebank oder in größerer Entfernung davon befindet. Sollte
es trotzdem erwünscht sein, daß der Galvanometerzeiger die Mittelstellung nicht
einnimmt, wenn der Korb von der Bündigstelle weit entfernt ist, so ist die Spule
3
mit den zugehörigen Eisenteilen so auszubilden, daß eine Remanenzfluß von
ausreichender Größe zurückbleibt, wenn sich der Magnet 2 von den Polschuhen
5
und 6 entfernt hat. Dies läßt sich durch Wahl eines geeigneten Werkstoffes
für die Eisenteile 4, 5, 6 sowie durch entsprechende Verkleinerung des Ahstandes
der Polschuhe 5 und 6 voneinander erreichen. Diese Maßnahme bringt
allerdings den Nachteil mit sich, daß der Galvanometerzeiger die Mittelstellung
erst erreicht, wenn der Korb bei der Fahrt von unten nach oben etwas oberhalb der
Bündigstellung steht, während bei entgegengesetzter Bewegung des Korbes die Mittelstellung
des Zeigers erst etwas unterhalb der Bündigstellung des Korbes erreicht wird. Diese
Ab-
weichungen lassen sich aber so klein machen, daß sie nicht störend in
Erscheinung treten, wenn man dafür sorgt, daß sich der magnetische Induktionsfluß
in der Spule3 in Abhängigkeit vom Weg des Förderkorbes in der Nähe der Bündigstellung
genügend stark ändert. Diese erwünschte starke Änderung des Flusses wird durch Verkleinerung
des Abstandes der Polschuhe 5 und 6 voneinander ohnehin unterstützt.
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Da in vielen Fällen die Abstände zwischen dem Förderkorb und den festen
Teilen des Schachtes sehr gering sind, ist es zweckmäßig, für den permanenten Magneten
2 einen Werkstoff von hoher Koerzitivkraft zu wählen, damit die Magnetlänge klein
wird. Besonders geeignet sind oxydische Werkstoffe, die z. B. aus Eisen- und Erdalkalioxyden
gesintert sind.
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Treten an den Klemmen des Galvanometers 10
Spannungen auf, die
nicht durch den Magneten 2 in der Spule 3 induziert worden sind, so kann
sich die Nullpunktlage des Zeigers verschieben, d. h., der Zeiger steht sowohl
bei bündiger Stellung des Korbes als auch bei größerer Entfernung des Korbes von
der Spule 3 nicht mehr in der Mitte der Skala. Derartige Fremdspannungen
können z. B. durch elektrolytische oder thermoelektrische Wirkungen an den Klemmen
auftreten. Sie lassen sich durch Wahl eines geeigneten Leitermaterials in unschädlichen
Grenzen halten. Ferner wäre es denk-bar, daß durch die Kabeladern 13
und 14,
welche die Spule 3 mit dem Kriechgalvanonieter 10 verbinden, kapazitiv
oder induktiv übertragene Spannungen von anderen Stromkreisen, die im gleichen Kabel
geführt sind, an die Klemmen des Kriechgalvanometers gelangen. Sollte dies der Fall
sein, so kann man die Empfindlichkeit des Galvanometers durch einen Spannungsteiler
herabsetzen, der in Fig. 1 durch die Widerstände 8 und 9 angedeutet
ist. Bei ausreichend hohem Spulenwiderstand kann ck-r Widerstand 8 auch fortgelassen
werden. Das Übersetzungsverhältnis des Spannungsteilers muß so gewählt werden, daß
etwaige Frerndspannungen unter der Ansprechgrenze des Galvanoineters liegen. Andere
Einflüssen die den GalvanonieternuJ1punkt verschieben können, sind die bei Kriechgalvanometern
in der Regel geringen mechanischen Richtkräfte an der Drehspule. Es ist zweckmäßig,
das Galvanometer so zu bauen, daß die mechanischen Richtkräfte den Zeiger in diejenige
Stellung zu bewegen trachten, die er bei größerer Entfernung des Korbes von der
Spule 3 einnehmen soll.
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Sollte trotz der oben geschilderten Maßnahmen eine Nullpunktverschiebung
an dem Galvanorneter eingetreten sein, so kann man den Zeiger leicht wieder in die
gewünschte Stellung bringen, indem man den Umschalter 7 nach links oder rechts
aus der Mittelstellung herausbewegt. -Man trennt hierl>ei das Galvanmeter von der
Leitung 13, 14 und verbindet es mit der Batterie 11, wobei die Polung
davon abhängt, ob der Umschalter nach links oder rechts aus der Mittelstellung herausbewegt
worden ist. Durch die Betätigung des Umschalters wird eine konstante Spannung an
die Galvanometerklemmen gelegt, die eine Bewegung des Zeigers mit konstanter Geschwindigkeit
hervorruft. Hat der Zeiger die gewünschte Stellung erreicht, so legt man den Umschalter
7 in die Mittelstellung zurück, worauf der Zeiger stehenbleibt. Die Bewegungsgeschwindigkeit
des Zeigers kann durch den Regelwiderstand 12 eingestellt werden. Die Nullpunktkorrektur
muß vorgenommen werden, wenn sich
die z. B. bei der Entleerung in
Bunker oder bei ihrer Füllung aus Bunkern, Baggern, Kranen u. dgl. eine bestimmte
Stellung einnehmen müssen, ist die Anwendung der Erfindung vorteilhaft. PATENTANSPRÜCHE:
J. Stellungsfernanzeiger für Fördermittel, insbesondere für die Bündigkeitsanzeige
bei Förderkörben, wobei durch die Bewegung des Fördermittels in einem Spulensystem
während einer Zeit (t) eine Spannung (U) induziert wird, welche das Aimeigegerät
betätigt, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigegerät eine das zeitliche Integral
der Spannung (# Udt) messende Einrichtung ist.
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2. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anzeigegerät ein Kriechgalvanometer ist.
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3. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1
oder 2, gekennzeichnet
durch eine derartige Anordnung des Spulensvstems und der das Spulensvstem'I)eeinflusseiid#n
magnetischen Teile, daß der resultierende magnetische Induktionsfluß ini Spulensystem
bei der Fahrt des Fördermittels durch die Bündigstellung, die mit Hilfe des Stellungsfernanzeigers
angesteuert werden soll, seine Richtung umkehrt.
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4. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch
gekennzeichnet, daß der das Spulensvstem (3) beeinflussende Magnet (2) mit
seinem einen Pol auf einer eisernen Platte (1), z. B. auf der Seitenwand
eines Förderkorbes befestigt ist, während sein anderer Pol dem Spulensystem zugewandt
ist (Fig. 1).
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5. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse der an das Kriechgalvanometer angeschlossenen Spule
(3)
parallel zur Bewegungsrichtung des Fürdermittels liegt.
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6. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei in der Bewegungsrichtung des Fördermittels
hintereinander angeordnete Magneten (17, 18) dein einen Ende der an das Kriechgalvanorneter
(29) angeschlossenen Spule (22) ungleichnamige Pole zu-
wenden, wihrend
die Magneten mit ihren anderen Polen auf einem Weicheisenbügel (16) befestigt
sind, dessen Polschuh (19) dem anderen Spulenende gegenübersteht (Fig. 2).
7. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei mit ihren Achsen parallel liegende Spulen (37, 38) bei der Bewegung
des Fördermittels nacheinander durch einen U-förrnig gebogenen Weicheisenbügel
(32)
beeinflußt werden, auf dessen Schenkeln zwei den Spulenenden zugewendete
Magneten (33, 34) befestigt sind (Fig. 3).
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8. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet daß bei der in Anspruch 7
genannten Anordnung
die Spulen (37, 38) permanente Magliete (39, 40) enthalten, während
der U-förmig gebogene Bügel (32) statt der Magneten (33, 34) nur Weicheisenpolschuhe
trägt.
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9. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1 bis
3
und 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine derartige Polung der
Spulen (37, 38) bzw. der in ihnen befindlicheil permanenten Magneten
(39, 40), daß bei Annäherung des Bügels (32) an die eine oder die
andere Spule Spannungen entgegengesetzten Vorzeichen an den Klemmen des Kriechgalvanometers
(47) entstehen.
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10. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1 bis
3
und 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen
(37,38) miteinander und mit dem Kriechgalvanometer (47) in Reihe geschaltet
sind.
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11. Stellungsfernalizeiger nach Anspruch 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Kriechgalvanometer über einen Spannungsteiler
(8, 9) an das Spulensystein angeschlossen ist (Fig. 1).
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12. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1
bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Umschalter (7) vorhanden ist, der das Kri#echgalvanometer
in einer Stellung mit dem durch die Bewegung des Fördermittes induktiv beeinflußten
Spulensystem, in zwei weiteren Stellungen in unterschiedlicher Polung mit einer
Hilfsstromquelle (11) verbindet (Fig. 1).
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13. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1
bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Zuleittitig (26) zuin Kriechgalvanorneter eine
Unterbrechertaste (28) liegt (Fig. 2).
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14. Stellungsfernanzeiger nach Anspruch 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Anzeige ein Lichtzeigerinstrument (29/30) verwendet
wird, dessen Lichtmarke auf eine weithin sichtbare Skala (31) projiziert
wird (Fig. 2). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr.
849 604, 868 503.
der Korb in größerer Entfernung von der
Spule 3 befindet.
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Steht der Förderkorb außerhalb der Bündigstellung aber so, daß der
Magnet 2 einen Fluß in der Spule 3
hervorruft, so kann durch seitliche Schwankungen
des Korbes eine Veränderung des Flusses in der Induktionsspule und damit eine Zeigerbewegung
bewirkt werden. Dem Maschinisten wird dadurch eine Bewegung des Korbes in senkrechter
Richtung vorgetäuscht. Will man dies vermeiden, so ist eine Anordnung nach Fig.
2 zweckmäßig. Die Figur zeigt im unteren Teil die am Korb und an der Schachtwand
angebrachten Teile im Grundriß. Darüber sind diese Teile im Aufriß gezeichnet, während
im oberen Teil der Figur das Kriechgalvanometer dargestellt ist. An der Seitenwand
1 des Förderkorbes ist der U-förmige Weicheisenbügel 16 befestigt,
der auf der Innenseite seines einen Schenkels die Magneten 17 und
18 trägt. Die Magneten sind auf dein Teile 16 m.it ungleichnamigen
Polen befestigt. Der andere Schenkel des U-förmigen Teiles 16 wird durch
das in der Fahrtrichtung des Korbes verlängerte Polschuhstück 19 gebildet.
Der Bügel 16 umgreift somit die an der Schachtwand 20 auf einer Konsole 21
aus uniiiagnetischern 1#laterial befestigte Spule 22 mit dem Kern 23
und den
Polschuhen 24 und 25. Dieser Bügel 16 mit den Magneten 17 und
18 und dem Polschuhstück 19
ist dabei so ausgebildet, daß die Feldlinien
hauptsächlich von dem jeweiligen Magneten zum Polschuhstück 19. also zwischen
den Magneten 17 und dem Polschuhstück 19 bzw. dem Magneten
18 und dem Polschuhstück 19 verlaufen; zwischen den Magneten
17
und 18 und dein Polschuhstück 19 besteht jeweils ein homogen-es
Feld. In der gezeichneten Stellung, die bei Bündigstellung des Förderkorbes vorhanden
ist, htehen dein Polschuh 24 ungleichnamige Pole der Magnete 17 und
18 in gleicher Entfernung gegenüber, so daß ein magnetischer Fluß in dem
Spulenkern 23
nicht vorhanden ist. Bewegt sich der Korb aus der gezeichneten
Stellung nach oben oder unten, so durchsetzt ein sich in der Stärke ändernder magnetischer
Fluß den Kern 23 je nach dem Lauf des Korhes in der einen oder anderen Richtung.
Der Zeiger des Kriechgalvanometers 29 schlägt nach der einen oder anderen
Seite hin aus. Sollte sich nun der Korb seitlich verschieben, so daß z. B. der Magnet
17 nilirr an den Polschuh 24 heranrückt, so entfernen sich die Polschuhe
19 und 25 voneinander, so daß der Fluß im Kern 23 annähernd
konstant bleibt und eine unerwünschte Bewegung des Galvanorneterzeigers vermieden
wird.
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Als Kriechgalvanometer ist in Fig. 2 ein Instrument 0'
,ezeichtiet.
dessen Drehspule an einem Band aufgehängt ist, wobei die Stellung der Drehspule
durch einen Lichtzeiger auf die Skala31 projiziert wird. Eine derartige Anordnung
ist in Fördermaschinenhäusern erwünscht, (la der Maschinist die von ihm zu beobachtenden
Instrumente auf größere Entfernung ablesen muß.
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Zur Nullpunktkorrektur ist in der Leitung 26 ge-12 Fi-. 2 die
Unterbrechertaste 28 vorgesehen. i äß 2, Öffnet man den Kontakt dieser Taste,
so schwingt die Spule des Galvanometers unter der Einwirkung der Richtkraft des
Aufhängebandes praktisch ungedämpft. Man braucht also nur dann, wenn sich der Förderkorb
außerhalb des Wirkungsbereiches der Spule 22 befindet. auf die Taste 28 zu
drücken, den Nulldurchgang des Lichtzeigers abzuwarten und in diesem Augenblick-
die Taste wieder loszulassen, um eine Korrektur des Nullpunktes vorzunehmen. Unter
Umständen kann man auch durch Betätigung der Schraube 30, an der das Aufhängeband
des Galvanometers befestigt ist, den Lichtzeiger einstellen.
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Ein weiteres Beispiel der Erfindung zeigt Fig.3 Auch hier zeigt der
untere Teil der Figur die am Förderkorb und an der Schachtwand angebrachten Teile
im Grundriß. Darüber sind diese Teile im Aufriß dargestellt. Sie bestehen aus dein
U-förmigeii Bügel 32, der an der Seitenwaild 1 des Förderkorbes befestigt
ist und auf den Innenseiten seiner Schenkel die Magneten 33 und 34 trägt.
Ungleichnamige Pole dieser Magneten stehen sich gegenüber, so daß das Feld zwischen
den Magneten parallel zur Seitenwand des Förderkorbes gerichtet ist. An der Schachtwand
35 sind auf einer Konsole36 aus untilagnetischem Werkstoff die Spulen
37 und 38 montiert. Sie enthalten Eisenkerne 39 und 40, auf
denen Polschuhe 41 bis 44 befestigt sind. Die Spulen sind miteinander und mit dem
Kriechgalvanometer 47 über die Kabeladern 45 und 46 in Reihe geschaltet und dabei
so gepolt, daß an den Galvanometerklemmen die Differenz der in ihnen induzierten
Spannungen auftritt. Demnach zeigt das Galvanometer die Differenz der magnetischen
Flüsse in den Spulen 37 und 38 an. In der gezeichneten Stellung, in
welcher der Förderkorb bündig steht, sind die Flüsse in den Spulen 37 und
38 gleich groß, ihre Differenz ist mithin Null, und der Galvanometerzeiger
steht in der -\Iitte der Skala. Das gleiche tritt bei größerer Entfernung des Korbes
von der Bündigstellung ein. Steht der Förderkorb nicht bündig mit der Haltestelle,
befindet sich also das Magnetpaar 33 und 34 über oder unter der Syrnmetrielinie48
zwischen beiden Spulen, also näher an der einen oder anderen, so besteht eine negative
oder positive Differenz zwischen beiden Spulenflüssen, und der Galvanometerzeiger
steht links oder rechts der Skalenmitte. Sollte sich in dieser Stellung der Förderkorb
seitlich bewegen, so entfernt sich der eine der beiden hIagnete von dem Spulensvstem,
während sich der andere Magnet ihm nähert. :Iiierdurch ändert sich aber der Fluß
in den Spulen nicht wesentlich, so daß eine Bewegung des Galvanometerzeigers vermieden
wird.
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Man kann bei der Einrichtung nach Fig. 3 die Magneten
33 und 34 von dem Bügel 32 entfernen und statt dessen je einen
der beiden Magneten in den Spulen 37 und 38 anordnen. Die Polung der
Magneten und Spulenanschlüsse muß dann so gewählt werden, daß Spannungen umgekehrten
Vorzeichens an den Galvationieterklemmen auftreten, wenn sich der Bügel
32 der einen oder anderen Spule nähert.
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Während in den Figuren Beispiele gezeigt wurden, in denen die Induktionsspule
an einem festen Punkt der Bahn des Fördermittels angebracht ist. kann man sie in
anderen Fällen auch an dem Förderinittel selbst anbringen, während die Magneten
oder die die Spule beeinflussenden Eisenteile an einem festen Punkt der Bahn angeordnet
sind. Eine solche Anordnung ist bcsonders dann zweckmäßig, wenn sich der Maschinist,
der die Bewegung des Fördermittels steuert, auf diesem selbst befindet, da man dann
bewegliche Zuleitungen von der Fahrbahn zum Fördermittel vermeidet. Statt der in
den Figuren gezeigten perinanenten Magnete kann man auch in allen Fällen Elektromagneten
verwenden.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung hat nicht nur Bedeutung für Förderkörbe,
Aufzüge u. dgl., sondern sie kann mit Erfolg auch bei Kranen, Baggern, Hängebahnen,
Seilschwebebahnen u. dgl. angewendet werden. Auch eine Anbringung an Eisenbahnwagen,