DE1038687B - Schmiermittel - Google Patents

Description

• Schmiermittel Die Erfindung betrifft die Verwendung von Sulfiden als Schmiermittel im Sinne einer Hochdruckschmierung, bei welcher das Fressen und die Korrosionsneigung aufeinander gleitender Teile verhindert wird.
• Es ist l>ekannt, daß Molybdändisulfid sehr gute Schmiereigenschaften aufweist. Ferner sind als Schmiermittel schon Titan-, Zinn-, Zirkonium- und Wolframdisulfid verwendet worden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, zur Überwindung der Einlaufperiode von Maschinenteilen feinverteilte feste Schinierinittel, wie Graphit, oder Metallsulfide, wie Molybdändisulfid, als festhaftendenÜberzug auf die zu schmierenden Flächen aufzubringen, wobei als Dauerschiriierniittel ein nicht oder nur wenig legiert; s Schiriieröl verwendet wird.
• Ini Gegensatz zu dieser unter sehr einschränkenden Bedingungen vorgeschlagenen Verwendung von Metallsulfiden dienen auf Grund der Erfindung Sulfide von Metallen der Il. Gruppe des Periodischen Systems, Barium, Cadiniutn, Calcium, Magnesium, Strontium und Zink, allein oder -zusammen mit Mineralölen, höheren mehrwertigen Alkoholen, wie Glycerin, niit Silikonen oder technischen Fetten als Schmiermittel. Die gute Eignung gerade dieser Gruppe von Metallsulfiden als Schmiermittel allein oder zusammen niit anderen schmierenden Bestandteilen wird durch den obenerwähnten Vorschlag und die bekannte Verwendung von Metallsulfiden als Schmiermittel in keiner Weise nahegelegt. Die erfindungsgemäß verwendeten Metallsulfide treten sehr viel häufiger auf als die eingangs genannten Sulfide und sind daher entsprechend leichter und preiswerter zu beschaffen.
• Außerdem ergaben Vergleichsversuche zwischen Zink- und Molybdändisulfid mit je 1 Gewichtsprozent der Sulfide als Zusatz zu Schmieröl auf der Almen-Wieland-Prüfmaschine merklich bessere Werte bei Zinksulfid. Molybdändisulfid hielt 20 bis 22 Platten Belastung aus (= 1000 bis 1100 kg), Zinksulfid dagegen 30 Platten Belastung (= 1500 kg). Zu erklären dürfte dies mit dem besseren Dispersionsverhalten des Zinksulfids sein. Bei Verwendung von Pflanzenölen sind die Werte für Zinksulfid noch besser, was verinutlich auf Zinkseifenbildung beruht.
• Um den Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf die Schmierfähigkeit der Erdallcalimetallsulfide zu erniitteln, wurden folgende Versuche angestellt: 1. Cas-Pulver wurde mit Wasser übergossen und 1 Tag an der Luft stehengelassen. Das Wasser wurde dann abgegossen, und mit der wenig Öl enthaltenden Paste wurden vier Läufe auf der Almen-Wieland-Prüfmaschine gefahren. Das Schmiermittel hielt 27 bis 30 Platten (= 1500 kg) Belastung aus. 2. 70 Gewichtsteile Calciutnsulfid und 30 Gewichtsteile unlegiertes Motorenöl wurden als Paste angemacht, diese 1 mm dick auf Prüflager und -welle aufgetragen und das Schmiermittel zwei Probeläufen unterzogen; es hielt jedesmal 30 Platten (1500 kg) Belastung aus.
• 3. Dieselbe Paste blieb 10 Tage an der Luft stehen und wurde dann wie bei dein Beispiel unter 2 aufgebracht. Probeläufe ergaben dieselben Meßergebnisse wie unter 2 erwähnt.
• 4. Entsprechende Versuche mit Bariumsulfid erbrachten ähnliche Ergebnisse wie die unter 1 bis 3 beschriebenen Versuche.
• Eine möglicherweise stattfindende Zersetzung der Erclalkalisulfide etwa unter Bildung von Ca(OH)2 und CaSII übt also auf die Schmierfähigkeit keinen merklichen Einfluß aus.
• Der Anwendungsbereich der erwähnten Metallsulfide als Schmiermittel ist außerordentlich umfassend. Als Beispiele sind zu nennen die Schmierung von Lagern, Wellen und Gelenken, die Schmierung beim Einlaufen von Getrieben und anderen Maschinenaggregaten. Ebenso bewähren sich die Metallsulfide zum Schmieren von Zylindern, Pumpen, Keilriemenantrieben, Gesenken, Dichtungen, Gewindeverbindungen und kraftübertragenden Schrauben, beim Kaltverformen, wie Ziehen von :Metall, von Werkzeugen zur Erhöhung der Standzeit und von Bearbeitungsniaschinen aller Art. Ein besonderer Vorzug der Metallsulfide als Schmiermittel besteht in ihrer großen Unempfindlichkeit gegenüber extremen Temperaturen. Insbesondere behalten sie ihre Schmierfähigkeit auch bei extrem tiefen Temperaturen. Sie widerstehen jedoch auch Temperaturen, wie sie beim Verformen von Metallen im Gesenk auftreten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von Sulfiden der Metalle der Il. Gruppe des Periodischen Systems, Barium, Cadmium, Calcium, -Magnesium, Strontium und Zink, allein oder zusammen mit Mineralölen, höheren mehrwertigen Alkoholen, wie Glycerin, mit Silikonen oder technischen Fetten als Schmiermittel. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 747 422; Deutsche Patentanmeldungen S 20 960 IV d23 c, (bekanntgemacht am 5. 6. 1952) ; S 2 802 I V d/23 c (bekanntgemacht am 21. 5. 1953) ; N 4 739 IV d/23 c (bekanntgemacht am 2. 4. 1953) ; USA.-Patentschrift Nr. 2 609 342.