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Kettentrieb mit einer Rollenkette, insbesondere als Steuerantrieb
von Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf einen Kettentrieb mit rasch
laufender Rollenkette, insbesondere als Steuerantrieb von Brennkraftmaschinen, wobei
eine Führung für die Kette vorgesehen ist, die die Peitschbewegungen und die Geräuschbildung
der Kette während des Laufes verhindern und die Lebensdauer der Rollenkette steigern
soll.
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Es sind bereits Dämpfungsschienen aus öl- und temperaturbeständigem
Material bekannt, die auftretende Schwingungen der Kette mildern. Hierbei werden
jedoch die Schwingungen nicht völlig vorhinfiert, vielmehr schlägt die Kette ständig
gegen die Schienen, und es tritt so an Schienen und Kette Geräusch und Verschleiß
auf.
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Die Bildung von Geräuschen konnte durch elastische Lagerung der Schienen
und andere Dämpfungsmaßnahmen bereits weitgehend eingedämmt werden.
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Auch ist schon vorgeschlagen worden, die Schienen aus elastischem,
geräuschdämpfendem Material so auszubilden, daß sie nur mit den Kettenrollen in
Berührung kommen. Hier wurden zwar die Kettenschwingungen abgedämpft und Geräuschbildung
weitgehend unterbunden, jedoch werden die Kettenschwingungen nicht völlig beseitigt,
so daß das stetige Anschlagen der Kettenlaschen all die Dämpfungsvorrichtungen einen
raschen Verschleiß der letzteren bewirkt. Das dauernde Abrollen der Kettenrollen
auf der Dämpfungsvorrichtung führt zu Geräuschentwicklung und Abnutzung der Kettenrollen
und Hülsen wegen mangelhafter Schmierung dieser Teile.
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Eine die Kette all drei Seiten umgebende und sich mit ihr bewegende
Schutzvorrichtung aus Gummi oder ähnlichem Material ist zwar für langsam laufende
Ketten zur Vermeidung des Schwingens und Abspringens der Kette schon vorgeschlagen
worden. jedoch eignet sich eine solche Einrichtung nicht als Schwingungsdämpfer
für rasch laufende Kettengetriebe.
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Ferner ist eine Führung für Rollenketten bekannt, bei der die Kette
zwischen zwei metallischen Schienen gleitet, so daß sie zur Übertragung von Schubkräften
verwendet werden kann. Diese Kettenführung kann für schnell laufende Kettentriebe
wegen ihrer Geräuschbildung nicht zur Anwendung gelangen. Sie muß auch wegen des
hohen Verschleißes der Kette für diese Anwendung als ungeeignet bezeichnet werden.
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Schließlich ist ein Kettenschutzgehäuse bekannt, das zum Teil aus
einem schlauchförmigen Gummiprofil besteht und in dessen Innerem sich gegenüberliegende
Rippen angeordnet sind, auf denen die Kette abrollt. Dieses Kettenschutzgehäuse
ist zur Anwendung als Führung für Rollenketten, insbesondere für Steuerketten von
Brennkraftmaschinen, die meist endlos ausgeführt sind, ungeeignet, da in sich geschlossene,
endlose Ketten nicht in das schlauchförrnige Gummiprofil eingeführt werden können.
Außerdem ist eine völlige Einhüllung der Kette in der Regel überflüssig, zumal dabei
auch die Montage sogenannter offener Ketten erschwert wird.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und verhindert das Auftreten
von Kettenschwingungen und damit Geräuschbildung und Verschleiß praktisch vollkommen.
Sie schlägt einen Kettentrieb mit einer Rollenkette, insbesondere als Steuerantrieb
von Brennkraftmaschinen vor, bei dem eine Führung in an sich bekannter Weise als
U-Profil, vorzugsweise aus elastischem, geräuschdämpfendem Werkstoff, die Kette
tunnelartig auf drei Seiten umgibt, und zwar auf der Innen- und Außenseite der Kette
und auf deren einer Seitenfläche, so daß bereits geringe Schwingungsamplituden nach
beiden Seiten abgedämpft werden. Dabei kann die Führung an ihren den Rollen zugewandten
Innenseiten in an sich bekannter Weise Längsrillen als freie Durchgänge für die
Kettenlaschen besitzen, während die neben den Rillen laufenden Stege den Kettenrollen
als Führung dienen.
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Zur leichten Montage der Kette .sollen die mit den Rollen in Berührung
kommenden Stege der Führung einen dem Kettenrollendurchmesser entsprechenden Abstand
haben und ihre elastische Nachgiebigkeit das Einführen der Kette quer zur Kettenlaufrichtung
von der offenen Seite des U-Profils der Führung her ermöglichen. Um die Formsteifigkeit
der Kettenführung zu garantieren, kann die Führung über ihre ganze Länge oder an
mehreren Stellen von einem vorzugsweise metallischen Mantel gestützt werden, der
zugleich
zur Befestigung der Führung am Gehäuse des Kettentriebes
dient. Der Mantel soll die Führung an den drei geschlossenen Seiten umgeben und
an der offenen Seite klammerartige Einbiegungen besitzen, die die Führung in ihrem
Mantel festhalten. Damit sich die Kettenführung dem infolge der Fliehkraft von der
Geraden abweichenden Verlauf der Kette selbsttätig anpassen kann, kann der Mantel
der Kettenführung am Gehäuse gelenkig befestigt sein.
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Die beschriebene Kettenführung besitzt außer ihren besonders günstigen,
die Lebensdauer der Kette bedeutend erhöhenden Führungseigenschaften auch den Vorteil
einer besonderen Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Erfordernisse verschiedener
Kettentriebe. Sie kann als ein im ganzen starrer Führungskörper, z. B. aus Hartgewebe,
aber auch in Form eines elastisch beweglichen, dem Lauf einer locker laufenden Kette
sich anpassenden Führungsvorrichtung mit gelenkiger Anlenkung am Gehäuse Verwendung
finden. Die erstere Anwendungsmöglichkeit kommt dabei mit einem einzigen Bauteil,
nämlich der z. B. aus Gummi oder Kunststoff geformten Führung, aus, wird auf einfachste
Weise am Gehäuse gehalten und zeichnet sich durch besondere Einfachheit und Billigkeit
aus.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
dargestellt, und zwar zeigt die Fig. 1 eine Kettenführung nach der Erfindung in
Ansicht, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 und Fig. 3 einen von
Fig. 2 in der Querschnittsform abweichenden Schnitt nach der Linie II-II in Fig.
1. Eine Duplexkette 1 mit den Rollen 2 und den Laschen 3 wird von einer vorzugsweise
aus elastischem, geräuschdämpfendem Werkstoff bestehenden Führung 4 schwingungsfrei
geführt. Die Führung 4 besitzt eine rechteckige oder quadratische Außenform mit
einer offenen Seite, von der aus die Kette 1 quer zu ihrer Laufrichtung eingeführt
wird. Nach Fig.2 liegen im Inneren der Führung 4 den Rollen 2 Stege 5 gegenüber,
die eine den Rollen 2 entsprechende Breite und einen den Rollendurchmesser um einen
geringen Betrag übertreffenden Abstand haben, so daß die Kette 1 bei ihrer Bewegung
jeweils auf diesen Stegen 5 mit den Rollen 2 abläuft, jedoch nicht mit den beiden
einander gegenüberliegenden Stegen 5 gleichzeitig in Berührung kommt; damit wird
ein reibungs- und verschleißfreies Abrollen der Kette 1 in ihrer Führung ermöglicht
und Geräuschbildung vermieden. Um ein einfaches Einführen der Kette 1 in die Führung
4 von dessen offener Seite her zu ermöglichen, sind die Stege 5 hinreichend elastisch.
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Nach Fig. 3 ist die Führung 4 als U-Profil mit ebenen Innenflächen
11 ausgeführt. Dabei übertrifft der Abstand der beiden den Laschenstirnflächen zugewandten
Flächen 11 die Laschenbreite um einen derart kleinen Betrag, daß schon bei geringer
Kettenbewegung eine Berührung der beiden Teile und somit eine Beseitigung der schädlichen
Kettenschwingungen erfolgt. Um die Berührungsfläche zwischen den Kettenlaschen 3
und Flächen 11 zu vergrößern, können die Kettenlaschen 3 Führungsflächen 12 besitzen.
Die Befestigung dieser Führung 4 am Gehäuse 6 geschieht entweder mittels Schrauben
8 (Fig. 3) oder über einen oder mehrere, die Führung 4 zangenartig umfassende Befestigungsbügel?
(Fig.2), wobei der Bügel über die gesamte Länge der Führung 4 reichen kann und durch
Schrauben 8 am Gehäuse gehalten wird. In diesem Fall umgibt der Bügel die Führung
4 als stützender und schützender Mantel 7. Dieser Mantel 7 kann in vorteilhafter
Weise mit dem Gehäuse 6 aus einem Stück bestehen. Auch kann die Führung 4 in einer
Gehäusenut auf beliebige Art befestigt sein.