DE10361877A1 - Verfahren zur Entfernung organischer Bestandteile aus Elektronikschrott - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung organischer Bestandteile aus Elektronikschrott unter Vermeidung von halogenierten oder polyhalogenierten organischen Verbindungen. Das Verfahren besteht darin, dass gemahlener Elektronikschrott, bestehend aus metallischem oder organischem Material, mit einer Korngröße von 0,001 bis 10 mm in Wasser bei einem Druck von 22 bis 220 bar und bei einer Temperatur von 100 bis 375 DEG C für 0,02 bis 4 Stunden einer oxidierenden Atmosphäre aus Sauerstoff, Luft oder Gemischen davon in satzweise arbeitenden bzw. in kontinuierlichen Anlagen ausgesetzt wird. Verfahrensprodukte sind Metalle, anorganische Salze, oxidische Füllstoffe, CO und CO¶2¶.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung organischer Bestandteile aus Elektronikschrott unter Vermeidung von halogenierten oder polyhalogenierten organischen Verbindungen.
  • Abfälle mit elektronischen Bauteilen, Leiterplatten, Mikrochips etc. führen zu komplex zusammengesetzten Vielstoffgemischen, die zur Zeit mit den gängigen Methoden noch nicht in befriedigendem Maße aufgearbeitet und verwertet werden können. Dieses als Elektronikschrott zu bezeichnende Gemisch wird heute vorwiegend mit mechanischen sowie thermischen Verfahren aufbereitet.
  • Als Nachteil ist bei der rein mechanischen Entfernung und Aufbereitung der Bauelemente die Deponierung der meist organischen Restbestandteile zu sehen. Elektronikschrott enthält ca. 30–50 % polymeres und organisches Material, darunter befinden sich vor allem halogenierte aromatische Verbindungen.
  • Des weiteren wirkt vor allem bei den thermischen Verfahren die vermehrte Bildung von polyhalogenierten Dioxinen und Benzofuranen nachteilig; diese ist auf den hohen Anteil halogenierter, aromatischer Bestandteile des Elektronikschrotts, die als Flammschutzmittel fungieren, zurückzuführen.
  • Es sind verschiedene mechanische Verfahren beschrieben, die die selektive Rückgewinnung von Edelmetallen (z.B. DE 19726105A1 ), hydrometallurgische Aufbereitungsprozesse (z.B. DE 19715319A1 ) sowie die materialspezifische Auftrennung der Elektronikschrottkomponenten zum Ziel haben. Die meisten dieser Verfahren nutzen nach Zerkleinerung des Elektronikschrotts magnetische, Flotations- und/oder mechanische Separations- und Klassierverfahren. Des weiteren sind Verfahren zur automatischen Entfernung der Bauteile von Leiterplatten, zu ihrer Erkennung und Sortierung beschrieben (z.B. J.B. Legarth et al., Circuit World 21 (1995) 10).
  • Neben den konventionellen Aufbereitungsverfahren ist in den letzten fünf Jahren auch über erste Erfahrungen mit der überkritischen Oxidation von Elektronikschrott in der wässrigen Phase (supercritical water oxidation – SCWO) berichtet worden (S. Jähnke et al., „Aufarbeitung und Verwertung von Elektronikschrott durch überkritische Nassoxidation", Tagungsmaterial „Neue Technologien für die Kreislaufwirtschaft", Karlsruhe, 21./22.05.1996, S. 51-1; S. Pilz, GVC-Tagungsbericht" High pressure chemical engineering", Karlsruhe, 03.-05.03.1999, S. 89). Bei diesem Verfahren wird das Grundgerüst organischer Verbindungen vollständig zu CO2 und H2O oxidiert, während anorganische Verbindungen in Salze überführt und Metalle unverändert vorliegen oder zu Metalloxiden umgesetzt werden. Zu den weiteren Rückständen gehören Glasfasern und Keramikbestandteile des Leiterplattenmaterials und der Bauelemente. Organisch gebundenes Halogen, Schwefel und/oder Phosphor werden in die entsprechenden Mineralsäuren umgesetzt.
  • Die SCWO wird in der Regel bei Drücken > 250 bar und Temperaturen > 380°C durchgeführt, um die vorteilhaften Eigenschaften des überkritischen Wassers (homogene Phase, hohes Lösevermögen für organische Verbindungen, verbesserter Stofftransport, Dichte und Viskosität zwischen der von Gasen und Flüssigkeiten) für Abbaureaktionen auszunutzen, was aber gleichzeitig entsprechend hochdruckfeste Apparaturen erfordert. Als Oxidationsmittel wird Luft, Wasserstoffperoxid oder reiner Sauerstoff verwendet, wobei die beiden letzteren Oxidationsmittel zu Kostenfaktoren werden können.
  • Bei diesem in der Regel unkatalysierten Verfahren, das auch in anderen Bereichen der Entsorgung von problematischen Abfallstoffen bzw. der Bodensanierung angewendet wird, entsteht aus den organischen Bestandteilen in einem nahezu vollständigen Mineralisierungsprozess in der Regel Kohlendioxid, Stickstoff und Wasser, daneben kommt es in Abhängigkeit vom Einsatzmaterial zur Bildung anorganischer Säuren und Salzen. Letztere führen in der Regel zu hoher korrosiver Beanspruchung der Reaktormaterialien sowie zu Ablagerungen der im überkritischen Wasser unlöslichen anorganischen Salze, die die Umsetzung des SCWO-Reaktionsprinzips in einen technischen Prozess erschweren. Dabei macht sich insbesondere der hohe Brom-Anteil des organischen Materials durch die Bildung von HBr und Br2 negativ bemerkbar. Die Verwendung spezieller Materialien und Reaktoren, die für hohe Drücke ausgelegt sein müssen und zum Teil mit Inertmaterialien ausgekleidet sind (z.B. Y.-C. Chien et al., Wat. Res. 34 (2000) 4279), schmälert weiterhin die Wirtschaftlichkeit der SCWO-Verfahren.
  • Andere Wege der Entfernung von Br-haltigen Verbindungen des Elektronikschrotts, z.B. deren Extraktion mit überkritischem CO2 bei Drücken von 200–500 bar und Temperaturen bis 100°C (T. Gamse et al., Ind. Eng. Chem. Res. 39 (2000) 4888), sind technisch aufwendig und erfordern zusätzliche druckfeste Apparate.
  • Es besteht die Aufgabe, solche Reaktionsbedingungen zu finden, die eine Oxidation der organischen Elektronikschrottkomponenten in Wasser bei unterkritischen Reaktionsbedingungen in technisch vertretbaren Reaktionszeiten ermöglichen.
  • Es wurde nun gefunden, dass zerkleinertes und gemahlenes Elektronikschrottmaterial schon bei Reaktionstemperaturen um 250°C und -drücken von ca. 100 bar in Wasser und Luft als Oxidationsmittel und überraschend ohne zusätzliche Katalysatoren vollständig vom organischen Anteil befreit wird und als Rückstand nur anorganische Materialien wie Salze, Metalle, Glasfasern, Keramik, oxidische Füllstoffe verbleiben. Der organische Anteil des Elektronikschrotts wird dabei hauptsächlich in Kohlendioxid und Wasser umgesetzt.
  • Die Absenkung der Reaktionsdrücke, aber auch der Reaktionstemperaturen in den unterkritischen Bereich vermeidet vor allem die 'bislang auftretenden starken Salzablagerungen. In diesem Bereich (T < 350°C, p < 200 bar) sind Salze nahezu vollständig löslich und Mineralsäuren ausreichend verdünnbar. Daneben kann auf aufwendige Reaktorkonzepte bzw. -auskleidungen verzichtet und die in der nahe- und überkritischen Phase ablaufende Korrosion zurückgedrängt werden.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Entfernung organischer Bestandteile aus Elektronikschrott, dadurch gekennzeichnet, dass gemahlener Elektronikschrott, bestehend aus metallischem, anorganischem und organischem Material, mit einer Korngröße von 0,001 bis 10 mm in Wasser bei einem Druck von 22 bis 220 bar und bei einer Temperatur von 100 bis 375°C für 0,02 bis 4 Stunden in einer satzweisen oder kontinuierlichen Reaktionsführung einer oxidierenden Atmosphäre aus Luft oder Sauerstoff-Stickstoff-Gemischen ausgesetzt wird.
  • Vorteilhaft hat der Elektronikschrott eine Korngröße von 0,01 bis 1 mm. Ebenfalls bevorzugt liegen die Verfahrensbedingungen bei 200 bis 300°C und 50 bis 170 bar.
  • Der Schrott ist vorteilhaft ausreichend mit Wasser in Kontakt. Dies bedeutet, dass die Teilchen vollständig mit Wasser bedeckt sind oder wenigstens teilweise von Wasser benetzt sind, so dass zumindest eine geringe sichtbare flüssige Wasserphase im satzweisen Verfahren erkennbar ist.
  • In der satzweisen Reaktionsführung wird der Elektronikschrott in aufgemahlener Form in den Reaktionsbehälter eingebracht, mit Wasser vorzugsweise bedeckt und ein relativ niedriger Druck von etwa 20–40 bar mit Luft, oder einem Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff mit von Luft abweichender Zusammensetzung aufgedrückt. Durch nachfolgende Temperaturerhöhung auf etwa 200–300°C stellt sich beispielsweise ein autothermer Druck von etwa 90 bis 120 bar ein. Nach Halten des Druckes über den ausgewählten Zeitraum von vorteilhaft ca. 1–3 Stunden wird abgekühlt, entspannt und die Phasen werden einer Fest-Flüssig-Trennung unterworfen.
  • In der kontinuierlichen Reaktionsführung wird der Elektronikschrott als pumpfähige, wasserhaltige Aufschlämmung eingesetzt und vor dem eigentlichen Reaktor z.B. mit Luft vermischt. Die Reaktionstemperatur im röhrenförmigen Reaktor liegt vorteilhaft zwischen 200 und 300°C, der Druck wird durch geeignete Abströmventile ständig auf den gewünschten Druck, z.B. 90 bis 120 bar geregelt. Die Verweilzeit im röhrenförmigen Reaktor liegt bei 50 bis 100 Minuten, z.B. bei einer Stunde. Danach wird der Produktstrom ebenfalls abgekühlt, und die Phasen werden einer Fest-Flüssig-Trennung unterworfen.
  • In beiden Fällen ist der organische Anteil des Schrottmaterials vollständig bzw. je nach Reaktionsführung nahezu vollständig umgesetzt worden, und man erhält als feste Bestandteile Salze, Metalle, Glasfasern, Keramik und/oder oxidische Füllstoffe sowie eine Wasserphase, die gegebenenfalls lösliche Salze enthält.
  • Unter „Elektronikschrott" werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung solche Materialien verstanden, wie Leiterplatten mit und ohne Cu-Beschichtung sowie mit und ohne Bauelemente, elektronische Bauelemente selbst, Disketten, Diskettenlaufwerke, Grafikkarten, Hauptplatinen, Mikrochips und ähnliche Produkte sowie Gemische davon.
  • Durch die nachfolgenden Beispiele wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
  • Beispiele 1–3
  • Es wurde jeweils eine Probe eines Leiterplattengrundmaterials ohne Cu-Beschichtung und Bauelementbestückung mit einer Körnung von ca. 1,5–2 mm (400 mg) mit 50 ml Wasser in einen Autoklaven (Fa. Parr, Inconel, Volumen 300 ml) eingebracht. Anschließend wurden 10 bar Luft und 18 bar Stickstoff (Beispiel 1), 14 bar Luft und 14 bar Stickstoff (Beispiel 2) sowie 28 bar Luft (Beispiel 3) aufgedrückt. Danach wurde auf eine Reaktionstemperatur von 250°C aufgeheizt, dabei stellte sich ein Druck von ca. 100 bar ein. Nach einer Reaktionszeit von einer Stunde wurde abgekühlt und die Fest-, Flüssig- und Gasphase analysiert.
  • Figure 00050001
  • Beispiele 4 und 5
  • Es wurde jeweils eine Probe eines Leiterplattengrundmaterials ohne Cu-Beschichtung und Bauelementbestückung mit einer Körnung von ca. 1,5–2 mm (400 mg) mit 50 ml bzw. mit 9 ml Wasser in einen Autoklaven (Fa. Parr, Inconel, Volumen 300 ml) eingebracht. Bei dem Versuch mit 9 ml Wasser ist fast kein flüssiges Wasser mehr im Autoklav vorhanden. Anschließend wurden 28 bar Luft aufgedrückt und der Autoklav auf eine Reaktionstemperatur von 250°C aufgeheizt, dabei stellte sich ein Druck von ca. 100 bar ein. Nach einer Reaktionszeit von einer Stunde wurde abgekühlt und die Fest-, Flüssig- und Gasphase analysiert.
  • Figure 00060001
  • Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel), 7 und 8
  • Drei Proben eines Leiterplattengrundmaterials ohne Cu-Beschichtung und Bauelementbestückung verschiedener Körnung wurden mit jeweils 9 ml Wasser in einen Autoklaven (Fa. Parr, Inconel, Volumen 300 ml) eingebracht. Anschließend wurden 28 bar Luft aufgepresst und auf 250°C aufgeheizt, der Reaktordruck erreichte ca. 95 bar; Zeit etwa 1 Stunde. Der feste Rückstand der feinteiligen Proben (Beispiele 7 und 8) zeigte keinerlei organische Bestandteile, während der überwiegende Teil der Rückstands der nur gebrochenen Probe (Beispiel 6) überwiegend noch aus organischem Material bestand.
  • Figure 00060002
  • Beispiel 9–12
  • Eine Probe eines Elektronikschrottgemischs (Floppy disk drive, graphic card, mother board) wurde durch Zerkleinern der Bauteile in 20 mm Stücke und anschließendes Mahlen (Retsch SK 100) aufgearbeitet. Die Fraktion < 1 mm wurde für die weiteren Versuche eingesetzt. 80 Gew-% dieser Fraktion hatten eine Teilchengröße zwischen 0,063 und 0,5 mm. Der nichtoxidierbare, feste Rückstand (Asche) wurde gravimetrisch bestimmt und besaß einen Anteil von 71,3 Gew-%. Die Metallanteile in dieser Probe wurden mit Atomabsorptionspektroskopie bestimmt (AAS), Metallische Hauptkomponenten sind Kupfer (12,6 Gew-%) Blei (2,4 Gew-%), Eisen (0,6 Gew-%) und Zink (0,4 Gew-%). Weiterhin enthalten sind organische Anteile„ Keramik, Glasfasern, Füllstoffe etc.]
  • Jeweils 1390 mg der Probe wurden mit 50 ml bzw. 9 ml Wasser in einen Autoklaven (Fa. Parr, Inconel, Volumen 300 ml) eingebracht. Anschließend wurden 10 bar Luft und 18 bar Stickstoff bzw. 28 bar Luft aufgepresst und auf 250°C aufgeheizt, der Reaktordruck erreichte ca. 95 bar. Die Zeit betrug 90 Minuten. Der feste Rückstand der Proben zeigte keinerlei organische Bestandteile und entspricht anteilsmäßig sehr gut dem vorab gravimetrisch bestimmten Ascheanteil der Probe.
  • Figure 00070001
  • Beispiele 13–15
  • Jeweils 1390 mg einer Probe des Elektronikschrottgemischs der Beispiele 9–12 wurde mit 50 ml Wasser in einen Autoklaven (Fa. Parr, Inconel, Volumen 300 ml) eingebracht. Anschließend wurden 28 bar Luft aufgepresst und auf 250°C aufgeheizt, der Reaktordruck erreichte 98 bar. Der Versuch wurde jeweils für eine, zwei und vier Stunden Reaktionszeit gefahren. Der feste Rückstand der Proben zeigte keinerlei organische Bestandteile.
  • Figure 00080001
  • Beispiel 16
  • Für kontinuierliche Versuche wurde ein elektrisch beheizter Rohrreaktor (L = 6 m, i.D. 3mm, V = 43,4 ml) benutzt, durch den ein Wasser-Elektronikschrott-Gemisch (50 ml Wasser, 1,4 g Elektronikschrott (Fraktion < 0,3 mm, Beispiele 9–15)) gepumpt wurde. Dem Flüssigstrom wurde über einen Massendurchflussregler Luft mit einer Rate von 7,0 NI/h zugegeben. Der Anlagendruck wurde mit Hilfe eines Abströmventils bei 100 bar konstant gehalten, die Reaktortemperatur lag bei 250°C. Bei diesen Reaktionsbedingungen erreichte die Verweilzeit im Reaktor ca. 1 h. Die wässrige Phase (mit den Feststoffanteilen) wurde von der Gasphase in einem Gas/Flüssig-Abscheider getrennt. Von den zugeführten 1,4 g/h Elektronikschrott wurden nach der o.g. Behandlung 0,98 g/h Feststoff (70 Gew.-% des Einsatzes) zurückgewonnen (das entspricht einem Umsatz von 30 %). Damit ist eine Übertragung des Prozesses in die kontinuierliche Verfahrensweise möglich und die Ergebnisse sind sehr gut mit denen der satzweisen Versuche vergleichbar.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Entfernung organischer Bestandteile aus Elektronikschrott, dadurch gekennzeichnet, dass gemahlener Elektronikschrott, bestehend aus metallischem, anorganischem, organischem Material und Gemischen davon, mit einer Korngröße von 0,001 bis 10 mm in Wasser bei einem Druck von 22 bis 220 bar und bei einer Temperatur von 100 bis 375°C für 0,02 bis 4 Stunden einer oxidierenden Atmosphäre aus Luft oder Sauerstoff-Stickstoff-Gemischen ausgesetzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektronikschrott eine Korngröße von 0,01–1 mm hat.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionstemperaturen im Bereich von 200 bis 300°C liegen.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionsdrücke im Bereich von 50 bis 170 bar liegen.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszeit im Bereich von 0,8 bis 2 Stunden liegt.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrottteilchen ausreichend mit Wasser in Kontakt sind.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrott aus elektronischen Bauteilen, Leiterplatten, Mikrochips, Datenträgern und Gemischen davon besteht.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren in satzweise arbeitenden Autoklaven unter Aufpressen eines Teildrucks und anschließender Temperaturerhöhung bis zur Erreichung des Reaktionsdrucks durchgeführt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren in kontinuierlichen Anlagen insbesondere in einem Rohrreaktor durchgeführt wird mit einer Aufschlämmung des gemahlenen Materials unter Druckregelung der oxidierenden Atmosphäre über Abströmventile.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE69127071T2 (de) * 1990-01-31 1998-01-29 Modar Inc Verfahren zur oxydation von materialien in wasser bei überkritischen temperaturen

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J.Schiemann u. K.G.Schmidt: "Recyclingmöglichkei- ten von Elektronikschrott". In:BWK/Tü/Umwelt-Spe- cial, 1992, Okt., S.1447-1453 *

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