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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schließfolgeregelung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 36 04 091 C2 ist
eine Schließfolgeregelung
für eine
einen Standflügel
und einen Gangflügel
umfassende Tür
bekannt, deren Türflügel von
je einem im Schließsinn
wirkenden Türschließer bewegbar
sind und über
einen zwischen Türrahmen und
Gangflügel
angeordneten Schwenkarm in ihrer Schließfolge regelbar sind, wobei
an einem einerseits am Gangflügel
angelenkten Schwenkarm andererseits ein Gleitriegel angeordnet ist,
welcher verschiebbar in einer dem Türrahmen zugeordneten Führungsschiene
gehalten ist und durch ein vom Standflügel betätigbares Sperrglied feststellbar
und freigebbar ist. Dabei ist eine als Sperrglied ausgebildete Klemmplatte,
die eine den Gleitriegel bildende, längsverschiebbare Klemmstange
umgreift, einerseits an einem vom Standflügel in Freigabelage überführbaren
Widerlager und andererseits an einem auf der Klemmstange geführten Überlastglied
federbelastet abgestützt,
wobei das Überlastglied
seinerseits über
ein bei Überlast
nachgebendes Federglied an einem ortsfesten Anschlagglied gehaltert
ist.
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Die
DE 101 11 732 A1 zeigt
einen Schließfolgeregler
für eine
zweiflügelige,
selbstschließende,
einen Standflügel
und einen Gangflügel
aufweisende Tür,
deren Türflügel von
je einem im Schließsinn
wirkenden Türschließer bewegbar
sind, wobei der Gangflügel
mittels eines vom Standflügel
freigebbaren, in einer Führungsschiene
angeordneten Sperrmechanismus feststellbar ist, und an jedem der
Türschließer ein
Schwenkarm angebracht ist, der einendig mit einem in der Führungsschiene
längs verschiebbar
angeordneten Gleitstück
verbunden ist, wobei die Türschließer jeweils
im oberen Bereich innerhalb des Standflügels und des Gangflügels verdeckt
eingebaut sind, und die Führungsschiene
oberhalb der Türflügel innerhalb
eines Türrahmens
verdeckt eingebaut ist, und wobei ein Schubglied einenends mit einem
den Sperrmechanismus auslösenden
Betätigungsstift
und anderenends mit einem Zwischenstück verbunden ist, das federbelastet
an dem Gleitstück
des Standflügels
anliegt. Der Sperrmechanismus weist dabei eine Klemmstange auf,
an welcher der gangflügelseitige
Gleiter festgelegt ist.
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Nachteilig
bei diesen Anordnungen ist es, dass die Elemente der Schließfolgeregelung
den Einbauraum der Führungsschiene
beanspruchen, insbesondere die lange Klemmstange, welche vom Gleiter über den
gesamten Weg der Türöffnungsweite
mit verschoben wird, wodurch keine zusätzlichen Einrichtungen, wie
beispielsweise Rauchmelder oder Türöffnungssensoren, in die Gleitschiene
integriert werden können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Schließfolgeregelung
zu schaffen, welche die Integration von zusätzlichen Einrichtung in die
Führungsschiene
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Unteransprüche
bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Schließfolgeregelung
stellt sicher, dass an einer zweiflügeligen, einen Gangflügel und
einen Standflügel
aufweisenden, mit Türantrieben
ausgestatteten Tür
der unterschlagende Standflügel
folgerichtig vor dem überschlagenden
Gangflügel
schließt.
Dazu wird der Gangflügel
bei geöffnetem
Standflügel
durch eine Sperrvorrichtung in einer teilweise geöffneten Stellung
gehalten, wobei die Sperrvorrichtung mit einer vom Standflügel betätigbaren
Auslöseeinrichtung zusammenwirkt.
Dabei ist in oder an der oberen Türzarge eine Gleitschiene angeordnet,
in welche die Türantriebe
mit an Gleitarmen angeordneten Gleitern eingreifen. Die Türantriebe
können
dabei in den Türflügeln integriert
sein oder auf den Türflügeln aufliegend
angeordnet sein.
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Um
in der Gleitschiene zusätzliche
Bauelemente integrieren zu können,
weist die gangflügelseitige
Sperreinrichtung, welche den Gangflügel bei geöffnetem Standflügel in einer
teilweise geöffneten Stellung
hält, eine
Sperrstange auf, an welcher eine Freigabeeinrichtung angeordnet
ist, in die der gangflügelseitige
Gleiter eingreift. Beim Öffnen
des Gangflügels
verschiebt der in der Freigabeeinrichtung verrastete Gleiter die
Sperrstange in Richtung auf das Türband soweit, bis die Freigabeeinrichtung
durch wenigstens einen in der Gleitschiene angeordneten Mitnehmer
den Gleiter auslöst.
Entgegen einer festen Verbindung zwischen Gleiter und Sperrstange, wobei
die Sperrstange über
den gesamten Verschiebeweg des Gleiters mit verschoben werden muss, kann
die Sperrstange durch das Lösen
des Gleiters kurz gehalten werden.
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Dies
ist auch für
die Verwendung der Schließfolgeregelung
an schmalen Flügeln
vorteilhaft, die Auslöseeinrichtung
und die Sperreinrichtung unmittelbar benachbart angeordnet werden
können, wobei
kein Abstand zur Aufnahme der Sperrstange erforderlich ist.
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Im
Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele
in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
gattungsmäßige zweiflügelige Tür mit einer
Vorrichtung zur Schließfolgeregelung;
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2 einen
Ausschnitt der Gleitschiene nach 1 in teilweise
geschnittener Darstellung mit Ansicht der Sperreinrichtung bei geschlossenem Gangflügel;
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3 einen
Ausschnitt der Gleitschiene nach 2 mit geöffnetem
Gangflügel;
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4 eine
Ansicht nach 2 entlang der Schnittlinie IV
mit Blickrichtung gemäß Pfeil
A auf die Freigabeeinrichtung;
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel,
wobei die Rastnase des Rastelements in eine Vertiefung des Gleiters
eingreift;
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6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel,
wobei das elastische Element, welches mit dem Rastelement zusammenwirkt,
an der Gleitschiene abgestützt
ist.
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In
der 1 ist eine gattungsgemäße zweiflügelige Tür gezeigt, mit einem Gangflügel 1 und
einem Standflügel 2.
Dabei ist jedem Flügel 1, 2 ein Türantrieb 3, 4 zugeordnet.
Der gangflügelseitige Türantrieb 3 greift
mit seinem am Gleitarm 5 angeordneten Gleiter 7 in
eine Führungsnut
der am oberen Bereich der Zarge angeordneten Gleitschiene 9 ein.
Entsprechend greift der standflügelseitige
Türantrieb 4 mit
seinem am Gleitarm 6 angeordneten Gleiter 8 in
die Führungsnut
der Gleitschiene 9 ein. In der Gleitschiene 9 sind
zur Regelung der Schließfolge standflügelseitig
eine Auslöseeinrichtung 10 und gangflügelseitig
eine Sperrvorrichtung 11 angeordnet. Dabei verhindert die
Sperreinrichtung 11 ein Schließen des Gangflügels 1,
wenn der Standflügel 2 geöffnet ist.
Der Standflügel 2 wirkt
auf die Auslöseeinrichtung 10 ein,
welche mit der Sperrvorrichtung 11, beispielsweise über einen
in der Figur nicht weiter dargestellten Bowdenzug, zusammenwirkt.
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Bei
geschlossenem Standflügel 2 wird
durch die Auslöseeinrichtung 10 und
den Bowdenzug die Sperreinrichtung 11 ausgelöst, so dass
der Gangflügel 1 durch
den Türantrieb 3 in
die Geschlossenlage geführt
wird. Damit ist es gewährleistet,
dass der unterschlagende Standflügel 2 vor
dem überschlagenden
Gangflügel 1 in
richtiger Schließfolge
geschlossen wird.
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In
den 2 und 3 ist die in der teilweise geschnitten
dargestellten Gleitschiene 9 angeordnete Sperreinrichtung 11 gezeigt.
Die Sperreinrichtung 11 weist dabei eine Klemmvorrichtung 12 auf, welche
mit der Auslöseeinrichtung 10 zusammenwirkt,
indem die entlang der Längsachse
der Gleitschiene 9 verschiebbare Sperrstange 13 in
der Bewegungsrichtung gemäß Pfeil
A in 2 gesperrt oder freigegeben wird. An der Sperrstange 13 ist
eine Freigabeeinrichtung 14 angeordnet mit einem durch ein
elastisches Element 19 beaufschlagten Rastelement 16,
welches wenigstens eine Rastnase 17 aufweist. Die 2 zeigt
die Sperreinrichtung 11 bei geschlossenem Gangflügel 1,
wobei sich der am Gleitarm 5 des gangflügelseitigen Türantriebs 3 angeordnete
Gleiter 7 in Anlage mit der Freigabeeinrichtung 14 befindet
und durch die Rastnase 17 in dieser festgelegt ist, indem
diese an der Kante 18 des Gleiters 7 anliegt.
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Wird
der Gangflügel 1 geöffnet, so
wird der Gleiter 7 durch die Verschwenkbewegung des Gleitarms 5 in
Richtung auf das gangflügelseitige
Türband verschoben,
wobei die Freigabeeinrichtung 14 und die Sperrstange 13 mit
verschoben werden. Die Sperrstange 13 benötigt dabei
kein die Öffnungs- oder
Schließbewegung
unterstützendes
Federelement, welches zusätzlichen
Einbauraum beanspruchen und den Momentenverlauf des Türantriebs 3 mit beeinflussen
würde.
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Wie
es aus der 4 ersichtlich ist, ist in der Freigabeeinrichtung 14 ein
Rastelement 16 mit wenigstens einem Hebeelement 20 angeordnet,
welches mit mindestens einem in der Gleitschiene 9 ortsfest
angeordneten Mitnehmer 15 zusammenwirkt, wobei das Hebeelement 20 durch
die Verschiebebewegung der Freigabeeinrichtung 14 auf den
Mitnehmer 15 aufläuft
und das Rastelement 16 anhebt, wodurch die Rastnase 17 den
Gleiter 7 für
die weitere Türöffnungsbewegung
freigibt. Vorteilhaft ist es dabei, dass die Bauhöhe des Gleiters 7 sehr
niedrig sein kann und der Gleiter 7 die im Bereich der
Gleitschiene 9 angeordnete Elemente, wie etwa eine Feststelleinrichtung
zum Offenhalten des Gangflügels 1,
unterfahren kann, wodurch größere Türöffnungsweiten – unabhängig vom
durch die Positionierung der Feststelleinrichtung bestimmten Feststellwinkel – möglich sind.
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Wird
nun bei geöffnetem
Gangflügel 1 der Standflügel 2 geöffnet, bewirkt
die Auslöseeinrichtung 10,
dass die Sperreinrichtung 11 die Sperrstange 13 in
der Bewegungsrichtung gemäß Pfeil
A sperrt. Bewegt sich der Gangflügel 1 in
Richtung seiner Geschlossenlage, kommt der Gleiter 7 in
Anlage mit der Freigabeeinrichtung 14, welche sich an der gesperrten
Sperrstange 13 abstützt.
Der Gleiter 7 verrastet wieder in der Freigabeeinrichtung 14.
Der Gangflügel 1 wird
in einer teilweise geöffneten
Stellung, welche noch ein Schließen des Standflügels 2 ermöglicht,
gehalten. Wird nun der Standflügel 2 geschlossen,
gibt die Auslöseeinrichtung 10 die
Klemmung der Sperrstange 13 in der Klemmeinrichtung 12 frei,
wodurch die Sperrstange 13 sich weiter in Pfeilrichtung
A verschieben kann, und der Gangflügel 1 schließt in richtiger
Schließfolge
nach dem Standflügel 2.
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Durch
das Freigeben des Gleiters 7 durch die Freigabeeinrichtung 14 ist
es möglich,
eine sehr kurze Sperrstange 13 zu verwenden, wodurch der Raum
zwischen der Sperreinrichtung 11 und der Auslöseeinrichtung 10 für den Einbau
weiterer Elemente, wie z.B. Rauchmelder oder Türöffnungssensoren, in der Gleitschiene 9 nutzbar
ist. Auch können
zweiflügelige
Türen mit
sehr schmalen Türflügeln realisiert werden,
da die Auslöseeinrichtung 10 und
die Sperreinrichtung 11 unmittelbar benachbart in der Gleitschiene 9 anordenbar
sind.
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Tritt
eine Überlast
an der Sperreinrichtung 11, beispielsweise durch Manipulation,
auf, löst
die Freigabeeinrichtung 14 den Gleiter 7 aus,
indem die an der Rastnase 17 angeordnete Schräge das Rastelement 16 gegen
das elastische Element 19 verschiebt.
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In
der 5 ist eine weitere Ausführung eines Gleiters 7 gezeigt,
wobei dieser eine Vertiefung aufweist, mit deren Kante 18 die
Rastnase 17 des Rastelements 16 zusammenwirkt.
Aufgrund der geringen erforderlichen Bauhöhe des Gleiters 7 ist
es auch denkbar, den Gleiter 7 als Stanzteil auszubilden.
Dabei kann der Gleiter 7 eine gestanzte Aussparung aufweisen,
in welche die Rastnase 17 eingreift.
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In 6 wird
eine Freigabeeinrichtung 14 gezeigt, wobei sich das elastische
Element 19, welches das Rastelement 16 in Richtung
auf die den Gleiter 7 verriegelnde Stellung beaufschlagt,
an der Gleitschiene 9 abstützt und eine sichere Führung der Freigabeeinrichtung 14 gewährleistet.
Das elastische Element 19 ist dabei mit einer Abdeckung 21 versehen,
welche durch Formgebung, Oberflächengestaltung
und Materialauswahl günstige
Gleiteigenschaften aufweist.
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- 1
- Gangflügel
- 2
- Standflügel
- 3
- gangflügelseitiger
Türantrieb
- 4
- standflügelseitiger
Türantrieb
- 5
- Gleitarm
gangflügelseitiger
Türantrieb
- 6
- Gleitarm
standflügelseitiger
Türantrieb
- 7
- gangflügelseitiger
Gleiter
- 8
- standflügelseitiger
Gleiter
- 9
- Gleitschiene
- 10
- Auslöseeinrichtung
- 11
- Sperreinrichtung
- 12
- Klemmeinrichtung
- 13
- Sperrstange
- 14
- Freigabeeinrichtung
- 15
- Mitnehmer
- 16
- Rastelement
- 17
- Rastnase
- 18
- Kante
- 19
- elastisches
Element
- 20
- Hebelelement
- 21
- Abdeckung