DE10360010A1 - Zugwalzenpaar für eine Rotationsdruckmaschine - Google Patents

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Abstract

Ein Zugwalzenpaar in einer Rotationsdruckmaschine, insbesondere einer Offset-Zeitungsrotationsdruckmaschine besteht aus zwei angetriebenen Zugwalzen (7, 9). Zwischen den Zugwalzen wird ein Strang aus mehreren Druckstoffbahnen hindurchgeführt, wobei eine der Zugwalzen (9) durch den Strang (1) teilweise umschlungen wird. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Bahnwege. Der Unterschied ist zwischen der innersten und äußertsten Bedruckstoffbahn (2, 3) am größten. Somit sind auch die Geschwindigkeitsunterschiede bei der Durchführung des Stranges (1) zwischen den Zugwalzen (7, 9) zwischen der innersten und äußersten Bahn am größten. Mit der Erfindung soll ein unterschiedliches Förderverhalten bezogen auf die Ober- und Unterseite des Stranges erreicht werden, so das die Summe der Stränge etwa gleich schnell und damit gleich straff den nachfolgenden Aggregaten zugeführt werden kann. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass eine der Zugwalzen, nämlich die Zugwalze, die von der innen liegenden Bahn umschlungen wird, mit einer höheren Drehzahl angetrieben wird im Vergleich auf die Zugwalze, die mit der äußeren Bahn in Berührung steht, wobei in diesem Falle die Durchmesser der Walzen identisch sind. Alternativ können auch beide Zugwalzen (7, 9) mit gleicher Drehzahl angetrieben werden, wobei der Durchmesser der umschlungenen Zugwalze (9) größer als der Durchmesser der anderen Zugwalze (7) gewählt wird, so dass sich für die innere Zugwalze (9) eine größere ...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Zugwalzenpaar für eine Rotationsdruckmaschine, insbesondere für die Führung mehrerer übereinander liegender bedruckter Bahnen einer Offset-Zeitungsdruckmaschine.
  • Es ist allgemein bekannt, dass bei der Führung eines Stranges bestehend aus mehreren übereinanderliegenden Bahnen bedruckter Bahnen um eine sogenannte Zugwalze die äußere, d.h. oben aufliegende Bahn schneller als die innere Bahn transportiert wird. Der Grund hierfür liegt in dem größeren Weg, den die oben aufliegende Bahn im Vergleich zu dem Weg, den die innenliegende Bahn zurückzulegen hat, denn der Radius des Bahnweges ist naturgemäß bei der oben aufliegenden Bahn größer als der Radius, um den die innenliegende Bahn geführt wird. Dies kann dazu führen, dass die innenliegende Bahn in der Regel vor dem Zusammenlauf lose ist, aber in Folge axial verläuft und damit einen registerhaltigen Papierlauf unmöglich macht bzw. sehr erschwert. Dieses Problem tritt z.B. am Sammelzylinder auf, was dazu führen kann, dass bereits in den – bezogen auf den Weg, den die Bahn bereits zurückgelegt hat – davor liegenden Zuggruppen der Strang der Titelseite straff ist und der Strang des innersten Buches locker ist. Dieser unerwünschte Effekt wird noch verstärkt, wenn der Strang ein Zugwalzenpaar in bestimmter Weise umschlingt, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt.
  • Die Einzelbahnen unterliegen aber nicht nur dem Problem des unterschiedlichen Transportverhaltens der übereinander liegenden Bahnen sondern auch anderen Einflüssen wie unterschiedliche Dehnung durch unterschiedlichen Feuchtigkeitseinfluss.
  • Aus der DE Patentschrift 198 19 890 A1 ist bereits eine Anordnung zum Zusammenführung von Bedruckstoffbahnen vor einen Längsfalztrichter bekannt, bei dem zwecks Zusammenführung der Bedruckstoffbahnen zu einem gemeinsamen Bahnstrang angetriebene Leitwalzen hintereinander angeordnet werden. Zwecks Ausgleich von Geschwindigkeitsunterschieden zwischen den einzelnen Bedruckstoffbahnen werden deshalb neben den angetriebenen Zugwalzen auch nicht angetriebene Walzen verwendet, wobei die Umlenkung der Bahnen über die nicht angetriebenen Walzen erfolgt, wonach ein gemeinsamer Bahnstrang gebildet wird. Die Zugelemente, die am Gesamtstrang der zusammengeführten Bahnstränge angeordnet sind, werden dabei nicht umschlungen, d.h. der Gesamtstrang läuft vielmehr tangential an den Zugelementen vorbei. Dadurch wird vermieden, dass eine unterschiedliche Voreilung zwischen den einzelnen Bahnsträngen erzeugt wird. Die nicht angetriebenen Treibwalzen liegen in einer Linie. Es versteht sich, dass ein derartiger Aufbau komplex ist und relativ viel Raum benötigt, da sowohl angetriebene als nicht angetriebene Walzen benötigt werden und letztere in einer Linie angeordnet werden müssen. Insbesondere ist das eingangs geschilderte Problem mit dieser bekannten Vorrichtung nicht zu lösen, wenn ein Bahnstrang unter Umschlingung einer Zugwalze durch ein Zugwalzenpaar geführt werden muss.
  • Aus der Offenlegungsschrift DE 43 19 806 A1 ist zudem ein Papierstrangeinlauf in einen Falztrichter einer Rotationsdruckmaschine bekannt, mit dem bereits ein schlupffreier Papiertransport mit einem Zugwalzenantrieb niedriger Bauhöhe realisierbar ist. Hierbei werden sowohl Papierleitwalzen als auch Zugwalzen verwendet. Die Papierleitwalzen sind in einem vorgegebenen Abstand hintereinander angeordnet, und zwar in gleichen oder in verschiedenen horizontalen Ebenen. Zwischen den Papierleitwalzen ist mindestens eine Zugwalzengruppe vorgesehen. Die trichternahe Papierleitwalze wird dabei in einem ersten vorgegebenen Winkel und die trichterferne Papierleitwalze in einem zweiten vorgegebenen Winkel teilweise umschlungen. Dadurch wird ein nahezu schlupfreier Transport der Bahnen ermöglicht. Es versteht sich, dass auch eine derartige Anordnung von Walzen bzw. Zugelementen zwecks Erreichung eines schlupffreien Transportes der Bahnen ebenfalls aufwendig und teuer ist und zudem auch hiermit das eingangs geschilderte Problem beim Transport eines Stranges durch ein Zugwalzenpaar unter Umschlingung einer Walze nicht lösbar ist.
  • Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung bei Zugwalzen für Rotationsdruckmaschinen, zwischen denen ein mehrlagiger Strang unter Umschlingung einer Zugwalze hindurchführbar ist, so auszugestalten, dass ein gezieltes Förderverhalten auf die Ober- und Unterseite des Stranges erreicht wird und die Stränge etwa gleich schnell und gleich straff z.B. ohne Sack- und Blasenbildung führbar sind und z.B. in eine Falzkassette einlaufen können.
  • Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung.
  • Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass zur Lösung der zuvor geschilderten Probleme die Walze, die von der inneren Bahn umschlungen wird, mit einer Drehzahl angetrieben wird, die um einige Promille schneller bzw. höher ist als die Drehzahl der Gegenwalze, so dass im nachfolgenden geraden Papierlauf wieder alle Teilbahnen gleich schnell sind.
  • Eine andere vorteilhafte Möglichkeit zur Realisierung der Erfindung besteht darin, dass beide Zugwalzen mit der gleichen Drehzahl antreibbar sind aber der Durchmesser der umschlungenen Walze größer ist als der Durchmesser der anderen Walze wodurch sich ebenfalls bei der umschlungenen Walze eine höhere Umfangsgeschwindigkeit ergibt.
  • Es versteht sich, dass über bekannte mechanische Antriebe, insbesondere Antriebe für variable Geschwindigkeiten, die beiden Zugwalzen antreibbar sind.
  • Es ist jedoch vorteilhaft, unter Anwendung der moderneren Einzelantriebstechniken beispielsweise jeder der Zugwalze einen Antriebsmotor zuzuordnen, wodurch eine sehr genaue Beeinflussung der Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Zugwalzen möglich ist. Hierbei ist es auch in vorteilhafter Weise möglich, sowohl die Durchmesser der beiden Zugwalzen gleich zu machen und die Geschwindigkeitsunterschiede ausschließlich über die Steuerung der Drehzahl zu erzeugen oder auch bei unterschiedlichen Durchmessern entweder gleiche oder unterschiedliche Drehzahlen durch entsprechende Steuerung der den Zugwalzen zugeordneten Elektromotoren zu erzeugen.
  • Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Anordnung gemäß vorliegender Erfindung besteht darin, dass die Voreilungen, d.h. unterschiedliche Oberflächengeschwindigkeiten der Zugwalzen auch in Abhängigkeit von der Dicke des Stranges, d.h. von der Anzahl der übereinander liegenden bedruckten Bahnen beeinflusst bzw. voreingestellt werden kann und oder auch gegebenenfalls in Abhängigkeit von der Papierqualität bzw. Eigenschaft des bedruckten Papiers, wie Oberflächenbeschaffenheit oder Papierstärke usw.
  • Im Nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im einzelnen beschrieben, wobei Bezug auf die Zeichnung genommen wird.
  • In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist ein Strang 1 dargestellt, der lediglich aus zwei Bahnen besteht, nämlich einer äußeren bzw. oberen Bedruckstoffbahn 2 und einer inneren, d.h. unteren Bedruckstoffbahn 3. Selbstverständlich werden in der Praxis in der Regel eine wesentlich größere Anzahl von bedruckten Bahnen in Form eines Stranges zu führen sein.
  • Die 1 lässt erkennen, dass die innere Bedruckstoffbahn 3 eine Bahnschlaufe 4 bildet, die selbstverständlich unerwünscht ist und zu den eingangs geschilderten Problemen führt bzw. diese verstärkt.
  • Zur Verdeutlichung des der Erfindung zugrundeliegenden Problems, das es zu lösen gibt, ist strichpunktiert der Bahnweg 5 für die äußere bzw. obere Bedruckstoffbahn 2 angedeutet und der Bahnverlauf 6 für die innere, d.h. untere Bedruckstoffbahn 3.
  • Der Strang 1 wird durch ein Zugwalzenpaar 7, 9 hindurchgeführt, wobei die Zugwalze 9 von dem Strang 1 umschlungen wird. Vorzugsweise wird die Zugwalze 7 durch einen Elektromotor 8 angetrieben und die Zugwalze 9 wird durch einen Elektromotor 10 angetrieben. Es ist jedoch auch möglich, für beide Zugwalzen 7, 9 lediglich einen Elektromotor zu verwenden, der beispielsweise die Walze 7 direkt anzutreiben vermag und über beispielsweise einen Zahnradantrieb die andere Zugwalze 9 antreibt. Ein derartiger Antrieb, der lediglich mit einem Elektromotor auskommt, wäre dann besonders von Vorteil, wenn es nicht erforderlich ist, die Oberflächengeschwindigkeiten bzw. Oberflächengeschwindigkeitsunterschiede zu variieren. In diesem Fall könnten die Durchmesser der Zugwalzen 7, 9 unterschiedlich gewählt werden, so dass der Elektromotor zwar mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, d.h. Drehzahl, die Zugwalzen 7, 9 antreibt, jedoch stets besteht ein Unterschied in der Oberflächengeschwindigkeit der Zugwalzen 7, 9.
  • Falls es wünschenswert ist, die Oberflächengeschwindigkeiten der Zugwalzen 7, 9 zueinander zu variieren, kann, wie dargestellt, jeder der Zugwalzen 7, 9 ein Elektromotor 8 bzw. 10 zugeordnet werden, der in bekannter Weise individuell so gesteuert wird, dass die Zugwalzen 7, 9 mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit bzw. Oberflächengeschwindigkeit rotieren. Somit kann das gewünschte Förderverhalten auf die Ober- und Unterseite des Stranges voreingestellt oder gegebenenfalls auch während des Laufens der Druckmaschine geregelt werden.

Claims (6)

  1. Zugwalzen für eine Rotationsdruckmaschine, insbesondere für die Führung mehrerer übereinander liegender bedruckter Bahnen in einer Offset-Zeitungsdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass der aus mehreren Bahnen (2, 3) bestehende Strang (1) zwischen zwei Zugwalzen (7, 9) unter teilweiser Umschlingung einer Zugwalze (9) hindurchführbar ist und wobei die über einen größeren Bahnweg (5) geführte Bedruckstoffbahn (2) durch eine Zugwalze (7) gefördert wird, deren Oberflächengeschwindigkeit (V7) kleiner ist als die Oberflächengeschwindigkeit (V9) der anderen Walze (9), die die Bedruckstoffbahn (3) über einen kürzeren (inneren) Bahnweg (6) unter Umschlingung der Zugwalzen (9) führt.
  2. Zugwalzenpaar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwalzen (7, 9) mit unterschiedlicher Oberflächengeschwindigkeit (V7, V9) antreibbar sind.
  3. Zugwalzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwalzen (7, 9) unterschiedliche Durchmesser aufweisen und mit gleicher Drehzahl antreibbar sind.
  4. Zugwalzenpaar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwalzen (7, 9) gleiche Durchmesser und unterschiedliche Drehzahlen aufweisen.
  5. Zugwalzenpaar nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Antrieb der Zugwalzen (7, 9) Elektromotoren (8, 10) vorgesehen sind.
  6. Zugwalzen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von der Dicke des Stranges (1) die Oberflächengeschwindigkeiten der Zugwalzen (7, 9) voreingestellt oder während des Betriebes der Rotationsdruckmaschine geregelt werden.
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