-
Technisches
Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Fluidunterstütztes Kunststoffspritzgießen und
im speziellen auf einen verbesserten Prozess und eine Formgestaltung
zum verbesserten Herstellen von hohlen Artikeln in einem Mehrfachhohlraumsystem.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Heute
sind viele Prozesse und Systeme für spritzgegossene Kunststoffartikel
bekannt. In einer Anzahl dieser Systeme und Prozesse wird unter Druck
gesetztes Gas, wie z.B. Stickstoff, in Verbindung mit dem Einspritzen
des Kunststoffmaterials verwendet. Das unter Druck gesetzte Gas
erzeugt hohle Innenbereiche in dem geformten Artikel, welche in
Gewichts- und Materialeinsparungen resultieren, wodurch Kosten reduziert
werden. Durch ein Reduzieren der Dicke der Wände des Teils reduziert die Verwendung
von unter Druck gesetztem Gas auch die Zykluszeit, um die Artikel
herzustellen. Das unter Druck gesetzte Gas übt auch einen nach außen gerichteten
Druck aus, um das Kunststoffmaterial gegen die Formoberflächen zu
drücken,
während
sich die Artikel verfestigen, wodurch bessere Oberflächen an
den geformten Artikeln zur Verfügung
gestellt werden und Einfallstellen und andere Oberflächendefekte
reduziert oder eliminiert werden.
-
Bei
dem gasunterstützten
Kunststoffspritzgießen
existieren viele Probleme und Bedenken, wie auch bei dem herkömmlichen
Kunststoffspritzgießen. Spritzgegossene
Artikel schrumpfen von ihrer Hohlraumgröße, und die Spannungen in dem
Material, die durch den Spritzgießprozess erzeugt werden, führen oft
zu einer Verzerrung oder Verkrümmung
der Endprodukte. Jede nicht gleichmäßige Wanddicke von Kunststoffteilen,
die durch gasunterstütztes
Kunststoffspritzgießen
hergestellt wurden, kann auch Spannungen in den Produkten erzeugen,
welche zu einem Verkrümmen
und Verdrehen der Endprodukte führen
können,
wenn diese abkühlen
und sich verfestigen.
-
Sowohl
in dem herkömmlichen
Kunststoffspritzgießen
als auch in dem gasunterstützten
Kunststoffspritzgießen
wie in der WO 98/34771 A1 ist es allgemein bekannt, viele Hohlräume in einer
Form zu verwenden. Dies erhöht
die Anzahl von Kunststoffprodukten, die in jedem Einspritzzyklus
geformt werden können,
wodurch Kosten reduziert und die Produktivität und der Ertrag erhöht werden
können. Mehrfachhohlraumsysteme
verwenden typischerweise Verteilerrohre, Heißkanalsysteme und dergleichen,
um das Kunststoffmaterial zu jedem der Formenhohlräume zu liefern.
Dies kann zusätzliche Schwierigkeiten
und Bedenken bei den Spritzgießprozessen
erzeugen. Außerdem
ist es beim gasunterstützten
Mehrfachhohlraumkunststoffspritzgießen oft schwierig, Produkte
von jedem der Formenhohlräume
zu erzeugen, welche exakt die gleichen sind. Sich ändernde
Drücke,
Temperaturen und Gaseinblascharakteristiken können Produkte eines Mehrfachhohlraumspritzgießprozesses
erzeugen, welche verschieden große und geformte hohle Bereiche
haben, wodurch einige Teile erzeugt werden, die eine größere Tendenz
als andere haben, sich zu verkrümmen
oder zu verdrehen.
-
Die
oben genannten Probleme und Formschwierigkeiten sind besonders spürbar, wenn
die Artikel, die hergestellt werden, länglich (das heißt lang
und eng) in ihrer Form sind. Bei länglichen geformten Kunststoffartikeln
ist es oft schwierig, das Gas entlang der gesamten Länge des
Artikels strömen
zu lassen oder Wände
gleicher Dicke zu erzeugen. Dies resultiert oft in dickeren Kunststoffabschnitten
an Stellen entlang der Länge
des länglichen
Artikels, speziell an einem oder beiden der Enden. Die ungleichmäßige Dicke
verlängert
den Kühlungs-
und Produktzyklus, und erzeugt Produkte, die eine erhöhte Tendenz
haben, sich zu verkrümmen
oder zu verzerren.
-
Hier
bestehen verschiedene Qualitäts-
und Produktionsprobleme, die sich als Resultat von herkömmlichen
Ansätzen
entwickeln. Hier gibt es ästhetische
Probleme oder Oberflächenunzulänglichkeiten,
die von einem Mangel des internen Schmelzdruckes während des
Füllens
des Formenhohlraums oder durch die ungleichmäßige Spitze des vorderen Bereiches
der Schmelze in dem Hohlraum resultieren. Wie angedeutet, gibt es
hier auch Abmessungsprobleme, die in einer ungleichmäßigen Restwanddicke
resultieren. Dies wird teilweise durch Flussungleichgewichte in
dem Formenhohlraum als auch durch Volumenerfordernisse durch das
Flussungleichgewicht verursacht. Auch besteht in einigen herkömmlichen
Systemen eine Unfähigkeit,
den Gasdruck von dem geformten Artikel abzulassen, was neben anderen
Dingen die Zykluszeit erhöht.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gegenüber dem
bekannten System dahingehend verbessertes mehrfachhohlraumunterstütztes Kunststoffspritzgießsystem
zur Verfügung
zu stellen, dass der Kunststoff in einer ausgeglichen Weise in alle
der Formhohlräume
fließt,
und die resultierenden Produkte gleiche Wanddicken haben.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Die
vorliegende Erfindung wird speziell bei dem Formen von länglichen
hohlen Kunststoffprodukten verwendet.
-
Gemäß der Erfindung
sind die länglichen Formenhohlräume in der
vertikalen Richtung zu der Stelle des Eingusstrichters orientiert,
der sich an dem Boden von jedem der Formenhohlräume befindet, so dass die Richtung
der Schmelzfrontspitze vertikal von dem Boden des Hohlraums zu dem
Oberen ist. Ein Ventiltrichterheißkanalsystem wird verwendet, um
den Gasdruck von dem Harzverteilungssystem zu isolieren. Die Stelle
des Gasanschlusses ist auch benachbart zu dem Trichterende des Formenhohlraums
und befindet sich auch benachbart zu oder vor dem Harzeintrittspunkt.
-
Eine
bevorzugte Heißkanalkonfiguration
ist ein „X"-Muster, welches
jedem der Ventiltrichter gleiche Flusslängen des Kunststoffmaterials
zur Verfügung
stellt. Der Einlauf von der Einspritzdüse sollte vorzugsweise direkt
in das Zentrum der Heißkanalverteilerrohre
gerichtet sein. Dies resultiert in einer Einlaufdurchführung, die
von der Mittellinie der Form versetzt ist. Diese Konfiguration stellt
den Mehrfachhohlräumen
eine optimale Gleichmäßigkeit
des dynamischen Flusses des Harzes zur Verfügung.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein „H-Muster"-Heißkanalelement
verwendet. Dieses versetzt den Einlauf und erlaubt es, an der Mittellinie
der Form zu bleiben. Obwohl diese Ausführungsform in einem Flussungleichgewicht
resultiert, kann dies künstlich
kompensiert werden.
-
In
dem erfindungsgemäßen System
wird ein kurzer Schuss bzw. eine kurze Einspritzung von Kunststoffmaterial
in jeden der Hohlräume
in der Form eingespritzt. Das geschmolzene Harz wird durch herkömmliche
Einspritzverfahren in den Hohlraum von dem Boden jedes der vertikal
orientierten Formenhohlräume
gespritzt. Die Materialmenge, die in jeden der Formenhohlräume eingespritzt
wird, ist gleichmäßig. Wenn
der Kunststoffeinspritzprozess beendet ist, schließen die
Ventiltrichter, um jeden der Hohlräume zu isolieren. Unter Druck
gesetztes Gas wird dann an den Trichterenden von jedem der Teile eingeführt. Dies
verlagert das geschmolzene Harz, das sich in dem Inneren der Teile
befindet, und füllt vollständig die
Formenhohlräume
mit dem Harz. Unter Druck gesetztes Gas wird dann vorzugsweise zur Verfügung gestellt,
um die geformten Artikel in den Formenhohlräumen zu packen. Danach, sobald
sich die Teile abgekühlt
und verfestigt haben, wird das Gas abgelassen und das unter Druck
gesetzte Gas wird von dem Inneren der geformten Teile entfernt. Dies
reduziert den Gasdruck in dem Inneren der geformten Teile. Schließlich wird
die Form geöffnet
und die Teile werden herausgenommen.
-
Nachdem
die geformten Teile aus den Formenhohlräumen entfernt sind, wird die
Form geschlossen und der Zyklus wird wiederholt.
-
Die
obigen Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
sofort aus der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
zum Ausführen
der Erfindung ersichtlich, wenn sie in Zusammenhang mit den zugehörigen Zeichnungen
betrachtet werden.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1 zeigt
schematisch einen herkömmlichen
Formenhohlraum zum Herstellen eines länglichen, gasunterstützt-geformten
Artikels.
-
2 zeigt
schematisch ein herkömmliches 2-Hohlraumsystem
und ein Formdesign für
ein gasunterstütztes
Spritzgießen
von länglichen
Artikeln.
-
3 zeigt
ein herkömmliches
4-Hohlraumformdesign und ein Verfahren zum Herstellen gasunterstützter kunststoffspritzgegossener
länglicher
Artikel.
-
4A und 4B zeigen
Schritte des herkömmlichen
gasunterstützten
Kunststoffspritzgießens
von länglichen
Artikeln.
-
5A und 5B zeigen
ein anderes herkömmliches
gasunterstütztes
Kunststoffspritzgießen von
länglichen
Kunststoffartikeln.
-
6 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
7A und 7B zeigen
schematisch den gasunterstützten
Spritzgießprozess
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
8 zeigt
eine andere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
-
9 ist
ein Flussdiagramm, das die Grundschritte in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt.
-
Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
-
Die 1 bis 3 zeigen
herkömmliche einzelne,
doppelte und mehrfachhohlraumgasunterstützte Kunststoffspritzgießsysteme.
Wie in 1 gezeigt, ist ein Formenhohlraum 10 zur
Verfügung gestellt,
um einen länglichen
geformten Kunststoffartikel auszubilden. Der Hohlraum 10 ist
in einer zweistückigen
Form (nicht gezeigt), welche zwischen Plattenelementen positioniert
ist, welche an einer herkömmlichen
Spritzgießmaschine
positioniert sind. Eine typische Form hat zwei Hälften, einen Kern und einen
Hohlraum. Die zwei Hälften
sind separat mit Platten an der Spritzgießmaschine verbunden und sind
angepasst, um relativ zueinander bewegt zu werden, um den Formenhohlraum
zu öffnen
und zu schließen.
All diese Eigenschaften sind herkömmlich und Fachkräften auf
dem Gebiet bekannt und keine weitere Erläuterung scheint hier notwendig.
-
Das
Kunststoffteil, welches mit dem Formenhohlraum 10, der
in 1 gezeigt ist, hergestellt wird, ist ein Türgriff oder
eine Klinke vorzugsweise eines Fahrzeugs, eines Apparates oder dergleichen. Das
Teil hat einen zentralen Körperbereich 12 mit zwei
Enden 13 und 14 und zwei Gelenkelemente 15 und 16.
Kunststoff wird in den Formenhohlraum 10 durch einen Trichter 20 eingeführt. Das
Kunststoffmaterial wird dem Trichter durch einen Kanal 22 zur Verfügung gestellt.
Für das
speziell gezeigte Teil ist auch eine Flussführung 24 vorgesehen,
um dem Gelenkbereich 16 des Artikels Kunststoffmaterial
zur Verfügung
zu stellen. Das unter Druck gesetzte Gas wird in den Formenhohlraum
durch einen Gasanschluss 26 eingeführt. Die tatsächliche
Orientierung des Formenhohlraums 10 in der Form relativ
zu der Formmaschine kann horizontal oder vertikal, in Abhängigkeit
von dem Belieben des Designers, sein.
-
Wenn
Kunststoffmaterial in den Formenhohlraum 10 von dem Trichter 20 und
der Flussführung 24 eintritt,
fließt
es entlang der Länge
des Formenhohlraums zu einem Ende 13. In dem speziell gezeigten
Artikel tritt das geschmolzene Harz durch die Flussführung ein
und füllt
den Verschluss 16 und ergießt sich dann über einen
Gelenkbereich 17 und schneidet die Schmelzfront, welche
durch den Trichter 20 eintritt. Wenn sich die Schmelzfront
mit der Flussführungsschmelze
schneidet, bewegt die Front kühleres
Harz zu dem Ende der Schmelzfront in einer wesentlichen Entfernung
entlang der Länge
des Hohlraums 10. Oft tritt ein Ausschrägungsdefekt an einem Bereich 19 auf,
der in dem Formenhohlraum 10 gezeigt ist.
-
Sobald
der kurze Schuss von Kunststoffmaterial in den Formenhohlraum eingespritzt
ist, wird Gas in die Schmelze durch den Gasanschluss 26 eingeführt. Das
unter Druck gesetzte Gas bildet einen hohlen Abschnitt im Wesentlichen
in dem Zentrum des Kunststoffartikels, was das Kunststoffmaterial dazu
bringt, den Formenhohlraum vollständig auszufüllen und die fertige Außenoberfläche des
geformten Teils auszubilden. Danach wird bei herkömmlichen gasunterstützten Kunststoffspritzgießsystemen
der Gasdruck typischerweise erhöht
oder gehalten, um das Kunststoffmaterial gegen die Wände des
Formenhohlraums zu bringen, bis sich das Teil verfestigt und abkühlt, um
es in seiner Form zu bewahren. Sobald dies erledigt ist, wird der
eingeblasene Gasdruck von hohlen Bereichen des Artikels verringert
(abgelassen oder abgesaugt). Dies wird typischerweise durch Ablassen
des Gases durch den Gasanschluss 26 ausgeführt. Danach
wird die Form geöffnet
und das Teil wird aus dem Formenhohlraum 10 herausgebracht.
Typischerweise werden ein oder mehrere Auswerfer Anschlusse (nicht
gezeigt) verwendet, um das Herausbringen des Teils aus dem Formenhohlraum
zu unterstützen.
Sobald der Zyklus beendet ist, wird die Form geschlossen und der
Zyklus wird wiederholt.
-
2 zeigt
schematisch ein gasunterstütztes
2-Hohlraum-Kunststoffspritzgießsystem
und ein Verfahren. Das System ist durch das Bezugszeichen 30 gekennzeichnet.
In diesem System sind zwei Formenhohlräume 32 und 34 vorgesehen.
Kunststoff wird in die Formenhohlräume 32 und 34 durch
ein Heißkanalsystem 36 eingespritzt.
Kunststoff wird in das Heißkanalsystem
an einem Punkt 38 eingespritzt, welcher sich an der Mittellinie 40 der
Form und des Formsystems befindet. Kunststoffmaterial, welches in
das Heißkanalsystem 36 eingespritzt wird,
wird in die Formenhohlräume 32 und 34 durch Trichter 32A bzw. 34A eingespritzt.
Der Einlauf an dem Einspritzpunkt 38 in das Heißkanalsystem
ist von der Einspritzeinheit durch eine Absperrdüse (nicht gezeigt) isoliert.
-
Unter
Druck gesetztes Gas wird in die Formenhohlräume 32 und 34 durch
Einspritz Anschlusse 42 bzw. 44 eingeführt.
-
Wenn
der Spritzgießprozess
unter Verwendung des 2-Hohlraumformdesigns und -systems, wie in 2 gezeigt,
ausgeführt
wird, wird ein kurzer Schuss von Kunststoffmaterial zuerst durch
die Trichter 32A und 34A in jeden der Formenhohlräume eingespritzt.
Sobald das Kunststoffeinspritzen beendet ist, wird die Schließdüse geschlos sen
und Gas wird in jeden der Formenhohlräume durch Gasanschlüsse 42 und 44 eingeblasen.
-
Bei
herkömmlichen
2-Hohlraumformdesigns sind die Formenhohlräume und Heißkanalsysteme ausgeglichen
und gleichmäßig hergestellt,
wie in 2 gezeigt. Wie gezeigt, sind die Formenhohlräume 32 und 34 typischerweise
in einer vertikalen Richtung orientiert und das Harzverteilungssystem
ist so ausgeglichen, dass Kunststoffmaterial in einen Hohlraum (in
diesem Fall den Hohlraum 32) an seinem unteren Ende und
in den anderen Hohlraum (in diesem Fall den Hohlraum 34)
an seinem oberen Ende eingeführt
wird.
-
Wenn
das herkömmliche
Formdesign, wie in 2 gezeigt, verwendet wird, ist
der Druck in dem Formenhohlraum 32 durch das höhere Volumen
des Harzes und/oder das Gas, was eingeblasen wird, höher. Dies
bewirkt, dass das Gas den niedrigsten Druckbereich sucht, welcher
in diesem Formdesign der Hohlraum 34 ist. Wenn das Gas
zu dem niedrigen Druckbereich geht, verlagert es das geschmolzene Harz
von dem Kanalsystem 36 in den Hohlraum 34. Das
Harz tritt in den Hohlraum 34 durch den Trichter 34A ein,
was eine zusätzliche
Menge an Kunststoffmaterial 43 an dem oberen Ende des geformten
Teils erzeugt und oft den Gasanschluss 44 abdeckt. Das verlagerte
Kunststoffmaterial von dem Kanalsystem deckt den Gasanschluss 44 und
das Ablassloch ab, wenn sich der Anschluss zurückzieht. Dies verhindert ein
Ablassen oder Absaugen von Gas aus dem Teil, das in dem Formenhohlraum 34 auf
herkömmliche Weise
produziert wird. Statt dessen kann die Formzykluszeit erhöht werden,
um es dem Gasdruck zu erlauben, sich natürlich zu verteilen, bevor die
Form geöffnet
werden kann und die Teile herausgebracht werden. Dies stellt nicht
nur zwei Kunststoffteile zur Verfügung, deren Gewichte oder Wanddicken
nicht gleichmäßig sind,
sondern erhöht
die Zykluszeit und reduziert die Effizienz des Prozesses. Auch hat
das geformte Teil, welches eine größere Menge an Kunststoff an
einem Ende hat, eine größere Tendenz,
sich zu verwölben
oder zu verzerren, wenn das Teil aus der Form entfernt wird.
-
3 zeigt
ein herkömmliches
Mehrfachhohlraumformdesign und ein -system 50. In diesem Design
sind vier längliche
Formenhohlräume 51, 52, 53 und 54 vorgesehen.
Die vier Hohlräume
sind alle mit einem herkömmlichen
Harzverteilungssystem 56 verbunden, welches ein Kalt- oder
Heißkanalsystem sein
kann. Ein herkömmlicher
Kalteinlauf ist in dem geometrischen Zentrum 58 des Heißkanalsystems vorgesehen,
welches an der Mittellinie 60 der Form ist. Das geschmolzene
Kunststoffmaterial von der Spritzgießmaschine (nicht gezeigt) wird
in die vier Formenhohlräume
an Trichtern 51A, 52A, 53A bzw. 54A eingespritzt.
Gas wird in die vier Formenhohlräume
durch Gasanschlüsse 61, 62, 63 bzw. 64 eingeführt.
-
In
dem System 50 wird das geschmolzene Harz zu dem Hohlraum
durch das Harzverteilungssystem befördert, das aus dem Einlauf
58, dem Kanalsystem 56 und den Trichtern 51A bis 54A besteht. Die
Front des geschmolzenen Harzes bewegt sich von den Formtrichtern
zu den gegenüberliegenden Enden
des Formenhohlraums. Nachdem der kurze Schuss oder ein Teilvolumen
des Harzes in die vier Formenhohlräume eingespritzt ist, wird
unter Druck gesetztes Gas durch die Gasanschlüsse 61 bis 64 eingeführt. Das
Gas verlagert das geschmolzene Harz in das Innere und bringt den
geschmolzenen Kunststoff dazu, vollständig die Formenhohlräume auszufüllen. Dies
definiert die Artikelgeometrie in jedem der vier Hohlräume.
-
Wie
in 3 gezeigt, erzeugen herkömmliche Formdesigns, welche
eine Gleichmäßigkeit
und ein Gleichgewicht in dem System aufrechterhalten und das Kunststoffmaterial
an der Mittellinie der Form einspritzen, eine Situation, wo das
Kunststoffmaterial an den oberen Enden von zweien der Formenhohlräume (Hohlräume 53 und 54)
und an den unteren Enden der anderen zwei Formenhohlräume (Hohlräume 51 und 52)
eingefüllt
wird. Dies resultiert in der Ausbildung von geformten Kunststoffartikeln,
welche oft unähnlich
sind, verschiedene Bereiche von Wanddicken haben und verschiedene
Krümmungs-
und Verzerrungseigenschaften haben, wenn die Teile schließlich aus
den Formenhohlräumen
herausgebracht werden. In dieser Hinsicht zeigen die 4A und 4B schematisch
die Bildung und Produktion von zweien der Teile aus dem Mehrfachhohlraumformsystem 50.
Wie in 4A gezeigt, ist, wenn das Kunststoffmaterial 70 zuerst
in jeden der Formenhohlräume 53 und 54 eingeführt wird,
die Schmelzfront 72 nicht gleichmäßig oder konsistent. Statt
dessen hängt
das Kunststoffmaterial, wie gezeigt, herab und wird auch oft aus
dem Zentrum heraus von der Mittellinie 74 entlang der Seite
gegenüber
der Trichter 53A und 54A positioniert.
-
Im
Ergebnis sind, wenn das Gas in die Formenhohlräume 53 und 54 eingeblasen
ist, die resultierenden ausgehöhlten
Räume 76 und 77 nicht
in dem Produkt zentriert, was in ungleichmäßigen Wanddicken des Produktes
resultiert. Dies ist in 4B gezeigt.
Die hohlen Bereiche 76 und 77 sind von den Mittellinien 74 abgesetzt,
was größere Bereiche
an Kunststoffmaterial 87 und 79 entlang der Seiten
der geformten Produkte als auch größere und dickere Endelemente 80 und 81 an
den distalen Enden der Formenhohlräume erzeugt.
-
Die
aus der Mitte gebrachten hohlen Kammern, die durch das eingeblasene
Gas ausgebildet werden, und die resultierenden Dickendifferenzen der
Wandbereiche des geformten Produktes zeigen sich auch in Formenhohlräumen, welche
horizontal orientiert sind. Dies ist in den 5A und 5B gezeigt.
Kunststoffmaterial 92 wird in den Formenhohlraum 90 durch
einen Einlasstrichter 94 eingespritzt. Hier existiert die
gleiche Situation bei horizontal orientierten Formenhohlräumen unabhängig davon,
ob der Trichter 94 an dem Oberen, am Ende oder am Boden
des Endes 90A des Formenhohlraums ist. In den 5A und 5B ist
der Trichter 94 nur an dem Oberen des Endes 90 aus
illustrativen Zwecken positioniert.
-
Wenn
das Kunststoffmaterial 92 in den Formenhohlraum 90 eingespritzt
ist, wird die Schmelzfront 92A durch die Schwerkraft in
der Konfiguration ausgebildet, die in 5A gezeigt
ist. Wie gezeigt, ist die Schmelzfront über den Querschnittsbereich
des Formenhohlraums 90 nicht gleichmäßig.
-
Eingeblasenes
Gas wird in den Formenhohlraum 90 und das Kunststoffmaterial 92 durch
einen Gasanschluss 96 eingeführt. Wie in 5B gezeigt, ist
die Gaskammer 98, die innerhalb des Kunststoffmaterials
ausgebildet ist, wenn es vollständig
den Formenhohlraum füllt,
von der Mittellinie 99 abgesetzt. Dies bildet einen dickeren
Wandabschnitt 92B entlang der zentralen Bereiche des Endproduktes
als auch einen dickeren Endbereich 92C. Wie oben ausgeführt, erzeugen
die dickeren Bereiche 92B und 92C wiederum längere Zykluszeiten
für den
Formprozess und erhöhen
auch die Wahrscheinlichkeiten eines Verzerrens oder Verkrümmens des
geformten Produktes, sobald es aus dem Formenhohlraum herausgebracht
wird.
-
Ein
gasunterstütztes
Mehrfachhohlraum-Kunststoffspritzgießsystem gemäß der vorliegenden Erfindung
ist in 6 gezeigt. Das System ist allgemein durch das
Bezugszeichen 100 gekennzeichnet. In dem gezeigten Mehrfachhohlraumsystem
sind vier For menhohlräume 101, 102, 103 und 104 dargestellt.
Es ist natürlich
verständlich,
dass eine andere Anzahl von Hohlräumen in einem Mehrfachhohlraumsystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden könnte
und auch seine Vorzüge
und Vorteile realisiert.
-
In
dem System 100 sind alle Formenhohlräume 101 bis 104 vertikal
orientiert, wobei untere Enden „A" vertikal unter oberen Enden „B" positioniert sind.
Das Gas wird durch Trichter 101A, 102A, 103A und 104A an
den unteren Enden „A" jedes der Formenhohlräume eingeblasen.
Um dies auszuführen, wird
ein Verteilerrohrkanalsystem 106 verwendet. Vorzugsweise
hat das Kanalsystem 106 eine „X"-förmige
Orientierung, wie in 6 gezeigt, mit Kanalelementen 106A, 106B, 106C und 106D gleicher
Länge.
Das Kunststoffmaterial wird durch einen Einlauf 108 eingespritzt,
welcher in dem Zentrum der „X"-Anordnung ist. Auf
diese Weise geht das Kunststoffmaterial die gleiche Entfernung von
dem Einführpunkt 108 in
dem Kanalsystem zu den Formenhohlräumen 101 bis 104.
-
Jeder
der Trichter 101A bis 104A hat Absperrventile
irgendeines Typs, wie z.B. Heißspitzendurchführungen,
welche den Kunststoffmaterialfluss in die Formenhohlräume steuern
bzw. regeln.
-
Wie
in 6 gezeigt, ist die Mittellinie 116 des
Verteilerrohrs von der Mittellinie der Form 118 versetzt.
Diese Anordnung könnte
einige Schwierigkeiten bei ungleichmäßigen Formdrücken während des
Formprozesses erzeugen, sollte aber durch Fachkräfte auf diesem Gebiet überwunden
werden.
-
Das
Gas, welches in das Kunststoffmaterial in den Formenhohlräumen eingeblasen
wird, wird durch Gasanschlüsse 111, 112, 113 und 114 in
die vier Formenhohlräume 101, 102, 103 bzw. 104 eingeblasen.
-
Wie
in 6 gezeigt, ist die Lage jedes der Gasanschlüsse 111 bis 114 direkt
in einer Linie mit den Ventiltrichtern 101A bis 104A,
in welche der Kunststoff in die Formenhohlräume eingespritzt wird. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Lage der Gasanschlüsse vorzugsweise entweder an
der Position oder an einer Position weiter weg von den Enden „A" des Formenhohlraums
und in der Richtung der Enden „B" der Formen hohlräume. Mit
anderen Worten, die Gasanschlusslage ist an dem Trichterende des
Teils vorzugsweise entweder an der Trichterstelle oder vor dem Trichter
oder der Harzeingangsöffnung.
Die Gasanschlusslage ist vorzugsweise in dem vertikalen Zentrum
des Formenhohlraums. Wie gezeigt, ist die bevorzugte Harzverteilungs(Heißkanal)Konfiguration
ein „X"-Muster, mit gleichen
Flusslängen
zu allen Ventiltrichtern. Zusätzlich
sollte der Einlauf 108 direkt in dem Zentrum des Heißkanalverteilerrohrs 106 sein,
was in einer Einlaufdurchführung resultiert,
die von der Mittellinie der Form versetzt ist. Diese Konfiguration
stellt die größte Gleichmäßigkeit und
einen dynamischen Fluss des Harzes in die Formenhohlräume 101 bis 104 zur
Verfügung.
-
Die
Kunststoffmaterialmenge, die in jeden der Formenhohlräume eingespritzt
wird, sollte auch so ausgeglichen sein, dass jeder Hohlraum das
gleiche Gewicht und die gleiche Menge an Kunststoffmaterial hat.
Wenn ein oder mehrere Hohlräume
mehr Harz als die anderen haben (das heißt eine Überfüllungssituation), dann könnte das
Material entpacken und ein Verkrümmen
oder Verzerren des geformten Produktes bewirken. Wenn ein oder mehrere
der Hohlräume
weniger Harz als die anderen haben (das heißt eine Unterfüllungssituation),
dann würde
das Material eher einem Scheren und einer Verformung ausgesetzt
sein, und das Material würde
wahrscheinlich das eingeblasene Gas dazu bringen, ein „Ausblasen" durch das Material
zu bewirken. Vorzugsweise sollte das Kunststoffgewicht in jedem
der Hohlräume um
nicht mehr als 1% differieren.
-
Um
die Menge an Kunststoffmaterial, die in jeden der Formenhohlräume eingespritzt
wird, auszugleichen, können
Trichterblöcke 142 in
jedem der Durchläufe
(106A bis 16D) installiert werden. Die Trichterblöcke können manuell
eingestellt werden und wirken als Drosseln oder Einschränkungselemente
in den Kunststoffmaterialkanälen.
-
Bei
den Formenhohlräumen,
die in der vertikalen Richtung orientiert sind, ist das Kunststoffmaterial
in der Form gleichmäßiger und
die geformten Teile haben im Wesentlichen durchweg gleiche Wanddicken.
Dies ist in den 7A und 7B gezeigt.
In den 7A bis 7B sind
die Formenhohlräume 103 und 104 aus
illustrativen Zwecken gezeigt.
-
Das
Kunststoffmaterial 130, welches in die Formenhohlräume 103 und 104 eingespritzt
wird, geht vertikal nach oben von den Enden „A" zu den Enden „B" der Hohlräume. Die Schmelzfronten 130A sind über die
Formenhohlräume,
wie in 7A gezeigt, relativ gleichmäßig. Sobald
das geschmolzene Harz durch herkömmliche
Mittel in die Hohlräume
bis zu einem Volumen, das niedriger als das Gesamtvolumen der Schmelzenhohlräume ist,
eingespritzt ist (das heißt
ein kurzer Schuss und Kunststoffmaterial wird eingespritzt), wird
Gas unter Druck durch Gasanschlüsse 113 und 114 eingeblasen.
Das unter Druck gesetzte Gas wird durch das Kunststoffmaterial zu
den oberen Enden „B" der Formenhohlräume unter
Bildung hohler Kunststoffteile gebracht. Wie in 7B gezeigt,
bildet das Gas hohle Bereiche 140 etwa in dem Zentrum des
Kunststoffmaterials 130. Wie auch in 7B gezeigt,
haben die Wände
der Kunststoffteile, welche durch den erfindungsgemäßen Formenprozess
ausgebildet werden, im Wesentlichen gleiche Wanddicken entlang ihrer
Längen
und den Überschuss
der geformten Artikel, einschließlich der oberen und unteren
Enden. Auch sind die Gasanschlüsse 113 und 114 in
den hohlen Bereichen 140 positioniert, um es zu erlauben,
das Gas von dem geformten Teil zufriedenstellend abzulassen oder
abzusaugen.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung können
die Zykluszeiten des Formprozesses über 50% von herkömmlichen
gasunterstützten
Mehrfachhohlraum-Kunststoffspritzgießprozessen reduziert werden.
Die vorliegende Erfindung kann auch die Qualität und Konsistenz des Formprozesses
verbessern.
-
Die
gleichen Resultate können
unter Verwendung anderer Muster von Heißkanalkonfigurationen, wie
z. B. dem „H"-Muster, wie in 8 gezeigt, erreicht
werden. Das System, das in 8 gezeigt ist,
ist allgemein durch das Bezugszeichen 150 gekennzeichnet.
Das Mehrfachhohlraumsystem 150 hat vier Formenhohlräume 151, 152, 153 und 154, welche
vertikal in der gleichen Weise und aus den gleichen Gründen wie
die Formenhohlräume 101 bis 104 orientiert
sind, auf die sich oben im Hinblick auf das System 100 bezogen
wurde.
-
Kunststoffmaterial
wird in die Formenhohlräume 151 bis 154 durch
Ventiltrichter 151A, 152A, 153A bzw. 154A eingeführt. Gas
wird in die Formenhohlräume
durch Gasanschlüsse 161, 162, 163 und 164 eingeführt. Auch
sind, wie in 8 gezeigt, die Gasanschlüsse 161 bis 164 in
einem Abstand „D" zu den Enden „B" von der Position
der Ventiltrichter 151A bis 154A versetzt.
-
Das
Heißkanalverteilerrohr 170 hat,
wie gezeigt, ein „H"-förmiges Muster.
Die Mittellinie 172 des Verteilerrohrs 170 ist
von der Mittellinie 174 der Form abgesetzt. Der Kunststoff
wird in das Kanalsystem 170 an einem Punkt 180 eingespritzt.
-
Der
Formprozess für
das H-förmige
Formsystem 150 ist grundsätzlich der gleiche, wie der,
der oben im Hinblick auf das System 100 beschrieben wurde.
Obwohl die H-förmige
Verteilerrohrkonfiguration in einigen Flussungleichmäßigkeiten
relativ zu der X-förmigen
Verteilerrohrkonfiguration des Systems 100 resultieren
kann, können
die Ungleichmäßigkeiten
künstlich
mit herkömmlichen
Mitteln, die im Stand der Technik bekannt sind, kompensiert werden.
-
Die
Abfolge von Verfahrensschritten gemäß der Verwendung von Systemen,
die oben beschrieben sind, welche die vorliegende Erfindung verwenden,
ist in 9 gezeigt. Das Verfahren ist allgemein durch das
Bezugszeichen 200 gekennzeichnet. Als ein erster Schritt
wird die Form geschlossen. Danach werden die Ventiltrichter geöffnet und
Kunststoff wird in die Formenhohlräume eingespritzt. Dies ist
in Schritt 220 gezeigt.
-
Sobald
der kurze Schuss an Kunststoffmaterial in die Formenhohlräume eingespritzt
ist, wird das Kunststoffeinspritzen gestoppt. Dies ist in Schritt 230 gezeigt.
Die Ventiltrichter werden dann geschlossen, wie in Schritt 240 gezeigt,
und das unter Druck gesetzte Gas wird in das Kunststoffmaterial
eingeblasen. Dies ist Schritt 250. Die Ventiltrichter werden
geschlossen, um die Formenhohlräume
zu isolieren und es dem unter Druck gesetzten Gas nicht zu erlauben,
irgendwelches Kunststoffmaterial zurück in das Verteilerrohr oder
das Kanalsystem zu drücken. Das
unter Druck gesetzte Gas wird an den Trichterenden der Teile eingeführt und
verlagert das geschmolzene Harz, um die Formenhohlräume vollständig auszufüllen.
-
Danach
wird, wie in Schritt 260 gezeigt, das unter Druck gesetzte
Gas angewendet, um einen Packdruck für den geformten Artikel zur
Verfügung
zu stellen. Dies wird verwendet, um das Kunststoffmaterial fest
gegen die kalten Wände
der Formenhohlräume
zu halten und ein schnelleres Abkühlen der Kunststoffteile zur
Verfügung
zu stellen als auch eine bessere Oberflächendefinition an den Oberflächen der
Teile zur Verfügung
zu stellen. Obwohl die Verwendung eines Packdruckes für diese
Zwecke bevorzugt ist, ist es in dieser Hinsicht nicht gemäß der vorliegenden
Erfindung unter allen Umständen
gefordert.
-
Sobald
sich die Teile in den Formenhohlräumen ausreichend verfestigt
haben, wird das Gas abgelassen, wie in Schritt 270 gezeigt.
Danach wird die Form geöffnet 280 und
die Teile werden aus den Formenhohlräumen herausgebracht. Diese
letzten beiden Schritte sind in den Schritten 280 bzw. 290 gezeigt.
-
Sobald
der Prozess 200 beendet ist, wird die Form geschlossen
und der Prozess wird wieder und wieder durch den Spritzgießprozess
und die Maschine wiederholt.
-
Das
Layout der Hohlraumorientierung für gasunterstützte Mehrfachhohlraum-Kurzschuss-Kunststoffspritzgießanwendungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann in der gleichen Weise wie bei einer herkömmlichen
Formanwendung erstellt werden. Früher wurden Formen für gasunterstützte Anwendungen
in dem Artikel unter Verwendung einer Einzelhohlraum-Prototypform
entworfen. Eine Einzelhohlraum-Prototypform wurde unter Verwendung
eines Kalteinlauf- und Kanalsystems, welches herkömmlich gestaltet
ist, aufgebaut. Dies ist allgemein in 1 gezeigt.
Die Trichter- und Kanalgeometrie sind für das Teil optimiert und der
Prozess wurde erprobt. Danach wurden formbare Hohlräume typisch
unter Verwendung des gleichen allgemeinen Aufbauschemas mit einem
Zweigkaltkanalsystem mit einer herkömmlichen Hohlraumorientierung
aufgebaut. Dies ist in 3 gezeigt. Wie oben gezeigt, können sich
viele Qualitäts- und Produktionsprobleme
als Ergebnis des herkömmlichen
Ansatzes entwickeln. Ästhetische
Probleme oder Oberflächenunperfektheiten
können
von einem Mangel eines internen Hohlraumdruckes während des
Füllens
oder in einer nicht gleichmäßigen Schmelzfrontbewegung
resultieren. Abmessungsprobleme können auch von nicht gleichmäßigen Restwanddicken
durch die Flussungleichmäßigkeiten
und die Volumenerfordernisse resultieren, die auch durch Flussungleichmäßigkeiten entstehen.
-
Zusätzlich kann
die Gasmigration durch das Kaltkanalsystem in einer Unfähigkeit
für den
Gasdruck resultieren, von dem geformten Artikel abgelassen zu werden,
wie es oben im Hinblick auf 2 gezeigt
und beschrieben wurde.
-
Der
Ausdruck „Gas", der hier verwendet wird,
bedeutet jeden gasförmigen
Stoff, der während normalen
Temperaturen und Drücken
gasförmig
ist, wie z. B. Stickstoff, Kohlendioxid und Luft. Vorzugsweise ist
das Gas ein Inertmaterial, wie z. B. Stickstoff oder Kohlendioxid.
Das Gas kann von jeder herkömmlichen
Quelle, wie z. B. einem Speichertank, einer Gasflasche oder dergleichen
zur Verfügung
gestellt werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es auch möglich,
ein anderes Fluid, wie z. B. Wasser an Stelle des Gases zu verwenden.
All diese Gas-, Wasser- und andere Fluidsysteme sind im Stand der Technik
bekannt und müssen
hier nicht in größerem Detail
diskutiert werden.
-
Es
ist vermutlich auch nicht notwendig, die speziellen Typen und Größen von
Kunststoffspritzgießmaschen
zu offenbaren oder zu diskutieren, die bei der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
da sie allgemein und herkömmlich
im Stand der Technik bekannt sind. Es ist vermutlich auch nicht notwendig,
die spezifischen Drücke
von Kunststoff und dem Gaseinblasen zu diskutieren, da die spezifischen
Drücke
(wie auch die Temperaturen und dergleichen) von den Kunststoffmaterialien,
die verwendet werden, den Größen der
Teile usw. abhängig sind,
die alle den Fachkräften
auf diesem Gebiet bekannt sind.
-
Die
vorliegende Erfindung kann mit allen Typen von Kunststoffmaterialien,
speziell thermoplastischen Materialien, welche allgemein spritzgegossen werden,
verwendet werden. Diese Materialien können beispielsweise niedrig-
oder hochdichtes Polyethylen, Polyurethan, Polypropylen, Polystyren,
Acrylonitrilbutadienstyren(ABS)-Harz, SAN-Harz, Polyvinylchlorid,
Polymethylmethacrylat und dergleichen sein. Materialien wie z. B.
Polycarbonat, Polyester, Acetylen, Polyacetylen und Nylon können auch
verwendet werden, wie auch Ethylencopolymere wie z.B. Ethylenvinylacetatcopolymer,
Ethylenethylacrylatcopolymer und dergleichen. Weiterhin kann jedes
dieser Harze Füllstoffe,
wie z. B. Glasfasern, pulverisiertes Glas, Calciumcarbonat, Calciumsulfat, Talk,
Glimmer und dergleichen enthalten.
-
Das
Gas wird in das Harz in der Form bei einem Druck eingeblasen, der
höher als
der Kunststoffeinspritzdruck ist und typischerweise bei einem viel höheren Druck.
Beispielsweise könnte
der Anfangskunststoffeinspritzfülldruck
200 bis 400 psi sein, während
der Packdruck 500 bis 1000 psi oder viel höher sein könnte. Das Gaseinblasen kann
bei 1000 bis 1500 psi erfolgen (wenn z. B. das Kunststoffmaterial Polypropylen
war), und 3000 bis 7000 psi erfolgen (wenn z. B. technische Harze
verwendet wurden).
-
Allgemein
sollte der Gasdruck ausreichend sein, um eine kommerziell akzeptable
Oberflächenendbearbeitung
an dem Kunststoffteil zur Verfügung zu
stellen. Wenn der Kunststoff in dem Formenhohlraum gepackt wird,
wird der Druck einige Male über den
Anfangseinspritzdruck erhöht.