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Die
Erfindung betrifft eine Drehrichtungsumschaltanordnung eines Handwerkzeuggerätes, das mit
einem Universalmotor betrieben ist, der zwischen Links- und Rechtslauf
umschaltbar ist. Die Drehrichtungsumschaltanordnung weist einen
gegenüber
einem Gerätegehäuse des
Handwerkzeuggerätes drehbar
gelagerten Bürstenträger auf,
an dem Bürstenführungen
zur Aufnahme von Bürsten
gehalten sind, die mit einem Kommutator des Universalmotors zusammenwirken.
Zudem weist die Drehrichtungsumschaltanordnung eine Betätigungseinrichtung zum
Verdrehen des Bürstenträgers in
mindestens zwei Schaltpositionen und eine Anzeigeeinrichtung auf,
die zur Anzeige einer eingestellten Abtriebsdrehrichtung in Abhängigkeit
von der Stellung des Bürstenträgers gegenüber dem
Gerätegehäuse dient.
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Derartige
Drehrichtungsumschaltanordnungen ermöglichen beispielsweise bei
Schraubgeräten das
Umschalten zwischen einer Eindrehfunktion und einer Funktion zum
Herausdrehen von Schrauben. Bei einer Pendelsäge ermöglichen sie das Umkehren der
Sägehubrichtung,
wobei hier dem Abtrieb, an dem die Abtriebsdrehrichtung auftritt,
ein Bewegungsumwandler zur Umwandlung der Dreh- in eine Hubbewegung
nachgeschaltet ist. Dabei kann die bedienende Person beispielsweise
vor einem Arbeitsgang über
die Anzeigeeinrichtung kontrollieren, welche Abtriebsdrehrichtung
beziehungsweise welche Funktion momentan an dem Handwerkzeuggerät eingestellt
ist.
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Derartige
Handwerkzeuggeräte
werden häufig
in grösseren
Serien hergestellt, bei denen für
verschiedene Typen zwar der gleiche Universalmotor mit der gleichen
Drehrichtungsumschaltanordnung aber unterschiedliche Getriebeeinheiten
verwendet werden. Hierbei erzeugen die Getriebeeinheiten mit einer
geraden Getriebestufenzahl bei gleicher Motordrehrichtung die entgegen
gesetzte Abtriebsdrehrichtung zu den Getriebeeinheiten mit einer
ungeraden Getriebestufenzahl.
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Aus
dem Stand der Technik sind Massnahmen bekannt, die auch bei einer
Geräteserie
mit weitestgehend gleicher Drehrichtungsumschaltanordnung aber unterschiedlicher
Getriebe stufenzahl für alle
Geräte
die Anzeige der richtigen momentanen Abtriebsdrehrichtung ermöglicht.
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Aus
der
DE 34 04 974 ist
ein Elektromotor eines Elektrowerkzeuges bekannt, der bei seiner
Montage auf unterschiedliche Getriebestufenzahlen eingestellt werden
kann. Hierzu weist der Elektromotor einen gegenüber dem Gerätegehäuse verdrehbaren Kontaktstreifen
auf, der zwischen gehäusefesten
Anschlusskontakten und Motorkontakten angeordnet ist. Durch Verdrehen
des Kontaktstreifens bei der Montage kann die Stromflussrichtung
am Motor und damit dessen Drehrichtung verstellt werden, um unabhängig von
der jeweils verwendeten Getriebestufenzahl die übrige Drehrichtungsumschaltanordnung beibehalten
zu können.
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Nachteilig
an der bekannten Vorgehensweise ist, dass relativ aufwändige Zusatzvorrichtungen vorgehalten
werden müssen,
um bei der Montage bedarfsweise die Motordrehrichtung einstellen
zu können.
Zudem kann es hierbei sehr leicht passieren, dass der Kontaktstreifen
bei der Montage falsch positioniert wird, was wiederum zu einer
falschen Anzeige der Abtriebsdrehrichtung führt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Serien von
Handwerkzeuggeräten
mit unterschiedlichen Getriebestufenzahlen die genannten Nachteile
zu vermeiden und eine vereinfachte Umstellung eines Handwerkzeuggerätes auf
verschiedene Getriebestufenzahlen zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäss wird
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Anzeigeeinrichtung austauschbare Schaltbezeichnungen aufweist.
Auf diese Weise kann bei einer Anpassung eines Handwerkzeuggerätes an ein
Getriebe mit einer neuen Getriebestufe das gesamte sonstige Handwerkzeuggerät bis auf
die Anzeigeeinrichtung unverändert
bleiben. Auf diese Weise können
die Handwerkzeuggeräte
einer Serie durch minimale Veränderungen
auf Getriebe mit verschiedenen Getriebestufenzahlen eingestellt
werden. Hierdurch können
die Herstellungskosten für
die gesamte Serie gesenkt werden. Zudem kann bei der Montage eines
bestimmten Gerätetyps
eine Fehlmontage vermieden werden, indem lediglich die für diesen
Gerätetyp
vorgesehene Schaltbezeichnung am Montageplatz bereitgestellt wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist die Anzeigeeinrichtung ein Bezeichnungselement mit einer Schaltbezeichnung
pro Schaltposition auf. Das Bezeichnungselement ist dabei lösbar mit
dem Bürstenträger verbunden.
Auf diese Weise können
die Schaltbezeichnungen zur Anpassung an unterschiedliche Getriebestufenzahlen besonders
leicht ausgetauscht werden.
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Vorteilhafterweise
ist die lösbare
Verbindung durch eine Klemmanordnung gebildet. Durch eine derartige
Klemmanordnung kann das Bezeichnungselement einerseits stabil mit
dem Bürstenträger verbunden
und andererseits einfach von diesem getrennt werden.
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Bevorzugterweise
weist die Klemmanordnung zwischen dem Bürstenträger und dem Bezeichnungselement
eine Klemmrippe auf. Diese ist zwischen mindestens einem flexiblen
Klemmelement und einer Anlegefläche
verklemmbar. Auf diese Weise bildet die Klemmanordnung eine sichere
Verbindung zwischen dem Bezeichnungselement und dem Bürstenträger und
kann gleichzeitig kostengünstig hergestellt
werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht eines Handwerkzeuggerätes
mit einer erfindungsgemässen
Drehrichtungsumschaltanordnung,
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2 eine
Draufsicht auf die Drehrichtungsumschaltanordnung in einem geschnittenen
Gerätegehäuse,
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3 eine
perspektivische Ansicht eines Bezeichnungselementes in getrenntem
Zustand von einem Bürstenträger,
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4a eine
Draufsicht auf die Oberseite des Bezeichnungselementes und
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4b eine
Draufsicht auf die Oberseite eines alternativen Bezeichnungselementes.
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1 zeigt
ein Handwerkzeuggerät 2 in
der Form eines elektrischen Schraubgerätes. Dieses weist einen Universalmotor 4 auf,
der über
eine Getriebeeinheit 6 rotatorisch mit einer Werkzeugaufnahme 8 verbunden
ist. Diese weist im Betrieb beim Eindrehen eines nicht dargestellten
Befestigungsmittels in Eintriebrichtung E eine Abtriebsdrehrichtung
A auf. Der Universalmotor 4 weist einen Kommutator 10 auf,
der im Betrieb mit Bürsten 12 zusammenwirkt. Die
Bürsten 12 sind
hierfür
in Bürstenführungen 14 angeordnet,
die an einem Bürstenträger 16 gehalten sind.
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Das
Handwerkzuggerät 2 weist
ein Gerätegehäuse 18 auf,
das im Wesentlichen aus einem Motor-Getriebe-Gehäuse 20 und einem Gehäusegriff 22 gebildet
ist.
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An
einer Oberseite 24 des Motor-Getriebe-Gehäuses 20 ist
ein Fenster 26 vorgesehen, das beispielsweise durch eine
Ausnehmung gebildet ist, in die ein transparentes Element eingesetzt
ist. Benachbart zu diesem Fenster 26 ist ein Bezeichnungselement 28 angeordnet,
das an einem vom übrigen Bürstenträger 16 abstehenden
Befestigungsarm 30 angebracht ist. Das Fenster 26 und
das Bezeichnungselement 28 bilden dabei die wesentlichen
Bestandteile einer insgesamt mit 32 bezeichneten Anzeigeeinrichtung.
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An
einer Unterseite 34 des Gerätegehäuses 18 ist eine insgesamt
mit 36 bezeichnete Betätigungseinrichtung
vorgesehen, die ein von der Aussenseite des Gerätegehäuses 18 zu betätigendes Schaltglied 38 aufweist.
Die Betätigungseinrichtung 36,
die Anzeigeeinrichtung 32 und der Bürstenträger 16 bilden dabei
eine Drehrichtungsumschaltanordnung 39.
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Wie
insbesondere aus 2 zu entnehmen ist, ist der Bürstenträger 16 verdrehbar
in dem Gerätegehäuse 18 gelagert
und weist eine, mit durchgezogenen Linien dargestellte, erste Schaltposition
und eine zweite, gestrichelt dargestellte, Schaltposition auf. Zwischen
diesen beiden Schaltpositionen ist der Bürstenträger 16 mittels der
Betätigungseinrichtung 36 verdrehbar.
Hierzu ist das Schaltglied 38 entlang der Schieberichtung
S hin- und herverschiebbar am Gerätegehäuse 18 gelagert. Zudem
ist an dem Schaltglied 38 eine Eingriffaufnahme 40 ausgeformt, in
die ein Mitnahmeelement 42 eingreift, das fest am Bürstenträger 16 gehalten
ist.
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Im
Betrieb kann somit das Schaltglied 38 durch von aussen
aufgebrachten Druck entlang der Schieberichtung S verschoben werden,
wobei die Linearbewegung des Schaltgliedes 38 über die
Eingriffaufnahme 40 und das Mitnahmeelement 42 in
eine Drehbewegung des Bürstenträgers 16 umgewandelt wird.
Durch die Drehbewegung des Bürstenträgers 16 werden
die Bürsten 12 derart
verlagert, dass diese im Zusammenwirken mit dem Kommutator 10 die Umkehrung
einer Motordrehrichtung M bewirken.
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Gleichzeitig
wird mit der Drehbewegung des Bürstenträgers 16 auch
das Bezeichnungselement 28 gegenüber dem Fenster 26 verlagert.
Wie aus den 3 und 4 zu
entnehmen ist weist das Bezeichnungselement 28 an einer
Beschriftungsfläche 44 Schaltbezeichnungen
in Form von einem ersten Pfeil 46a und einem zweiten Pfeil 46b auf.
Dabei zeigt bei einer ersten Ausführungsform des Bezeichnungselementes 28 nach 4a der
erste Pfeil 46a, der bezogen auf die Eintriebrichtung E
links angeordnet ist, in die Eindrehrichtung E, während der
zweite Pfeil 46b in die entgegen gesetzte Richtung steht.
Bei einem alternativen Bezeichnungselement gemäss 4b sind
der erste Pfeil 46a bezogen auf die Eintriebrichtung E
rechts und der zweite Pfeil 46b links angeordnet. In beiden
Fällen
dient der jeweilige erste Pfeil 46a zur Anzeige der Abtriebrichtung
A, in der im Betrieb ein Befestigungsmittel in Eintriebrichtung
E eingedreht werden kann. Der jeweilige zweite Pfeil 46b dient
zur Anzeige einer entgegengesetzten Abtriebrichtung A' bei der ein Befestigungsmittel
entgegen der Eintriebrichtung E aus einem Werkstück herausgedreht werden kann.
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Alternativ
zu den pfeilförmigen
Schaltbezeichnungen kann auch jede andere bekannte und geeignete
Form verwendet werden, wie beispielsweise die Buchstaben „R" und „L" beziehungsweise
die Ziffern „1" und „2".
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Das
Bezeichnungselement 28 ist derart an dem Fenster 26 angeordnet,
dass immer nur derjenige Pfeil 46a, 46b von der
Aussenseite des Gerätegehäuses 18 zu
sehen ist, der bei der aktuell eingestellten Motordrehrichtung M
und der vorhandenen Anzahl von Getriebestufen der Getriebeeinheit 6 mit
der aktuellen Abtriebsdrehrichtung A, A' der Werkzeugaufnahme 8 übereinstimmt.
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In 1 wird
hierbei beispielhaft von einem ersten Gerätetyp des Handwerkzeuggerätes 2 mit zwei
Getriebestufen der Getriebeeinheit 6 ausgegangen. Folglich
entspricht die Abtriebsdrehrichtung A der eingestellten Motordrehrichtung
M.
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Bei
einem zweiten Gerätetyp
des Handwerkzeuggerätes 2,
der beispielsweise 3 Getriebestufen aufweist, würde die Werkzeugaufnahme dagegen
bei gleich bleibender Motordrehrichtung M in die gestrichelt dargestellte
entgegen gesetzt gerichtete Abtriebsdrehrichtung A' drehen. Demzufolge
muss die zuvor benutzte Drehrichtungsumschaltanordnung 39 derart
verändert
werden, dass an der Anzeigeeinrichtung 32 bei der Motordrehrichtung
M nun die Abtriebsdrehrichtung A' angezeigt
wird.
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Um
zur Herstellung des zweiten Gerätetyps möglichst
wenig Änderungen
gegenüber
dem ersten Gerätetyp
vornehmen zu müssen,
ist, wie in 3 dargestellt, zwischen dem
Bezeichnungselement 28 und dem Befestigungsarm 30 eine
lösbare
Klemmanordnung vorgesehen. Diese besteht im Wesentlichen aus einer
am Befestigungsarm 30 ausgebildeten Klemmrippe 48,
die zwischen einer Anlegefläche 50 und
zwei flexiblen L-förmigen
Klemmelementen 52 des Bezeichnungselementes 28 einklemmbar
ist.
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Hierdurch
kann bei der Montage des Handwerkzeuggerätes 2 in Abhängigkeit
davon, ob der erste oder der zweite Gerätetyp hergestellt werden soll,
entweder das Bezeichnungselement 28 mit der Anordnung der
Pfeile 46a, 46b nach 4a oder
das Bezeichnungselement 28 mit der Anordnung der Pfeile 46a, 46b nach 4b verwendet
werden.