DE10358394A1 - Verfahren zur Inbetriebnahme eines Öl- oder Gasbrenners - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Öl- oder Gasbrenners für ein Heizgerät mit einem Feuerungsautomaten, welcher beim Brennerstart innerhalb einer Sicherheitszeit die Flammenbildung überwacht und beim Ausbleiben der Flamme nach mehreren negativen Startversuchen eine Sicherheitsabschaltung bewirkt. DOLLAR A Mit der Erfindung soll die Inbetriebnahme eines Öl- oder Gasbrenners für ein Heizgerät optimiert und die Bedienung, insbesondere hinsichtlich des Entlüftens der Brennstoffzufuhrleitung, vereinfacht werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist über den Feuerungsautomaten eine Funktion zur Entlüftung der Brennstoffzufuhrleitung zu aktivieren, mit der in einem vorgegebenen Zeitraum nacheinander mehrere Startversuche ausgeführt werden. Entweder erfolgt in diesem Zeitraum eine Flammenbildung oder es kommt am Ende des Zeitraumes, nach mehreren negativen Startversuchen, zu einer Sicherheitsabschaltung.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Öl- oder Gasbrenners für ein Heizgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
  • Bei öl- oder gasbetriebenen Heizgeräten muss die Brennstoffzufuhrleitung bei der Inbetriebnahme nach der Neuinstallation oder nach entsprechenden Wartungsarbeiten entlüftet werden. Dies geschieht durch entsprechende Maßnahmen des Fachpersonals, welche zeitaufwändig und fehlerbehaftet sein können.
  • Ölbrenner werden seither bei Luft in der Ölleitung am Feuerungsautomaten gestartet und gehen auf Störung, wenn die Flammenbildung innerhalb einer Sicherheitszeit nach dem Einschalten der Zündeinrichtung und dem Öffnen des Ölventils ausbleibt. Daher muss teilweise der Feuerungsautomat unter Aufsicht des Fachpersonals mehrfach entriegelt werden. Zu viele aufeinander folgende Startversuche können allerdings auch den Brennerbauteilen schaden. Einerseits läuft dann beispielsweise die Ölpumpe trocken und andererseits kann der Zündtrafo überhitzen.
  • Bei gattungsgemäßen Gasbrennern wird in der Regel von Hand entlüftet, d. h. das Fachpersonal lässt die Luft aus der Gaszufuhrleitung und dem Gasverteiler über eine Wasservorlage entweichen. Grundsätzlich kann dabei, insbesondere bei Flüssiggasanlagen, ein erhebliches Gefahrenpotential bestehen. Auch bei Gasbrennern wird von einem Feuerungsautomaten in Verbindung mit einer Ionisationselektrode überprüft, ob sich innerhalb einer Sicherheitszeit nach dem Einschalten der Zündeinrichtung und dem Öffnen des Gasventils eine Flamme bildet. Bekannte Feuerungsautomaten führen beim Ausbleiben der Flamme eine Sicherheitsabschaltung durch. Es liegt dann eine Störverriegelung vor, der Gasbrenner bzw. das Heizgerät ist außer Betrieb, und die angeschlossenen Verbraucher können nicht mit Wärme versorgt werden. Dies bedeutet, dass in jedem Fall der Gasbrenner bzw. das Heizgerät vom zuständigen Bedienungspersonal aufgesucht und manuell entriegelt werden muss.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Inbetriebnahme eines Öl- oder Gasbrenners für ein Heizgerät zu optimieren und die Bedienung, insbesondere hinsichtlich des Entlüftens der Brennstoffzufuhrleitung, zu vereinfachen.
  • Erfindungsgemäß wurde dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Das Verfahren zur Inbetriebnahme eines Öl- oder Gasbrenners ist dadurch gekennzeichnet, dass über den Feuerungsautomaten eine Funktion zur Entlüftung der Brennstoffzufuhrleitung zu aktivieren ist, mit der in einem vorgegebenen Zeitraum nacheinander mehrere Startversuche ausgeführt werden, bis entweder eine Flammenbildung oder eine Sicherheitsabschaltung erfolgt. Diese Funktion zur Entlüftung der Brennstoffzufuhrleitung wird am Feuerungsautomaten oder an der Regelung des Heizgerätes lediglich ausgewählt und läuft nach dem Aktivieren automatisch ab.
  • Erst nach mehreren negativen Startversuchen am Ende des vorgegebenen Zeitraumes erfolgt eine Sicherheitsabschaltung und es wird Brennstoffmangel vom Feuerungsautomaten signalisiert bzw. an der Regelung des Heizgerätes angezeigt. Innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes sind zwischen einzelnen Startversuchen oder zwischen einer Serie aus mehreren Startversuchen Wartezeiten vorgegeben. Damit wird beispielsweise vermieden, dass eine Ölpumpe zu lange trocken läuft oder ein Zündtrafo durch eine zu lang andauernde Belastung überhitzt.
  • Grundsätzlich sind die Werte für den Zeitraum, in dem die Funktion zur Entlüftung der Brennstoffzufuhrleitung aktiviert ist, für die Wartezeit bis zum nächsten Startversuch und/oder für die Anzahl aufeinander folgender Startversuche am Feuerungsautomaten variabel. Sie können von Seiten des Herstellers gerätespezifisch voreingestellt sein, sind bei der Installation vom Bedienungspersonal einzugeben oder stellen sich automatisch mit der Auswahl von Brennstoffart, Brennertyp oder Heizgerätetyp bei der Installation ein. Vorzugsweise beträgt der Zeitraum, in dem die Funktion zur Entlüftung der Brennstoffzufuhrleitung aktiviert ist, etwa 20 Minuten.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Inbetriebnahme eines Öl- oder Gasbrenners für ein Heizgerät optimiert und zumindest teilweise automatisiert. Dadurch können einerseits Bedienungsfehler, insbesondere beim Entlüften der Brennstoffzufuhrleitung, ausgeschlossen werden, weil der Entlüftungsvorgang vollständig mechanisch und elektronisch über den Feuerungsautomaten überwacht ist. Andererseits wird das Bedienungspersonal grundsätzlich entlastet, weil der Entlüftungsvorgang bis zum ersten Brennerstart selbständig abläuft und während dieser Phase andere Arbeiten verrichtet werden können. Mehrfaches Entriegeln des Feuerungsautomaten zum Entlüften der Brennstoffzufuhrleitung entfällt.
  • Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar und zeigt in einem Diagramm den schematischen Startverlauf bei einem Öl- oder Gasbrenner. Dabei sind über der Zeitachse der Brennstoffanteil in der Brennstoffzufuhrleitung sowie die Startversuche aufgetragen.
  • Im dargestellten Ablauf wurden zunächst drei negativ verlaufene Startversuche unternommen und nach einer Wartezeit wiederholt. In beiden Fällen lag der Brennstoffanteil in der Brennstoffzufuhrleitung unter der Zündfähigkeitsschwelle. Nach einer erneuten Wartezeit, während weiterer Brennstoff in der Brennstoffzufuhrleitung nachströmte und die Zündfähigkeitsschwelle überschritten wurde, war der Startversuch dann erfolgreich.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Inbetriebnahme eines Öl- oder Gasbrenners für ein Heizgerät, mit einem Feuerungsautomaten, welcher beim Brennerstart innerhalb einer Sicherheitszeit die Flammenbildung überwacht und beim Ausbleiben der Flamme nach mehreren negativen Startversuchen eine Sicherheitsabschaltung bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass über den Feuerungsautomaten eine Funktion zur Entlüftung der Brennstoffzufuhrleitung zu aktivieren ist, mit der in einem vorgegebenen Zeitraum nacheinander mehrere Startversuche ausgeführt werden, bis entweder eine Flammenbildung oder eine Sicherheitsabschaltung erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach mehreren negativen Startversuchen am Ende des vorgegebenen Zeitraumes eine Sicherheitsabschaltung erfolgt und Brennstoffmangel vom Feuerungsautomaten signalisiert wird.
  3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einzelnen Startversuchen oder zwischen einer Serie aus mehreren Startversuchen eine Wartezeit vorgegeben ist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Werte für den Zeitraum, in dem die Funktion zur Entlüftung der Brennstoffzufuhrleitung aktiviert ist, Werte für die Wartezeit bis zum nächsten Startversuch und/oder Werte für die Anzahl aufeinander folgender Startversuche am Feuerungsautomaten einzugeben sind oder sich automatisch mit der Auswahl von Brennstoffart, Brennertyp oder Heizgerätetyp bei der Installation einstellen.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitraum, in dem die Funktion zur Entlüftung der Brennstoffzufuhrleitung aktiviert ist, vorzugsweise etwa 20 Minuten beträgt.
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