DE10357426B4 - Verfahren zur Vermeidung von Anhaftungen bei der Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat - Google Patents

Verfahren zur Vermeidung von Anhaftungen bei der Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat in einer Sichtermühle unter Verwendung von Additiven zur Vermeidung von Ansatzbildung in der Sichtermühle dadurch gekennzeichnet, dass als Additiv Trimethylolpropan eingesetzt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat mit Einsatz von Additiven zur Vermeidung von Anhaftungen in der Maschine, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Die Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat z.B. auf Sichtermühlen ist bekannt. Sie dient dazu das Natriumhydrogencarbonat von einer Körnung von z.B. 0,5 mm, wie es handelsüblich geliefert wird, auf eine Körnung zu zerkleinern, die für die Weiterverarbeitung erforderlich ist. Für den Mahlsichtprozess wird mittels Sauggebläse Luft aus der Umgebung angesaugt und durch die Sichtermühle geführt.
  • Nachteilig bei der Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat ist die starke Neigung des Materials Ansätze in der Maschine zu bilden. Diese Ansatzbildung wird durch die Feuchtigkeit in der Mahl- und Sichtluft noch unterstützt. Die Ansätze bilden sich verstärkt an den Mahlwerkzeugen und dem Sichtrad sowie an den Gebläseschaufeln des Sauggebläses. Der Wirkungsgrad der Maschine sinkt, die Maschine zerkleinert schlechter und der Durchsatz nimmt somit ab. Die Sichtermühle muss in entsprechend kurzen Intervallen heruntergefahren und gereinigt werden.
  • Um die Ansatzbildung zu reduzieren, wurde bisher in bestimmten Zeitabständen diskontinuierlich Kalkstein mit dem Natriumhydrogencarbonat in die Sichtermühle aufgegeben. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, kontinuierlich einige wenige Gewichtsprozent Aktivkohle mit dem Natriumhydrogencarbonat aufzugeben. Beides sind abrasive Stoffe, die die Ansätze reduzieren, sie führen aber gleichzeitig zu Verschleiß an den Mahlwerkzeugen, Sichträdern und anderen Maschinenteilen. Durch diese Maßnahmen konnten die Stillstandszeiten der Maschinen etwas verringert werden, aber durch den Verschleiß müssen die entsprechenden Maschinenteile früher ersetzt werden. Beide Methoden sind nur möglich, wenn die beigemengten Stoffe im Verlauf der Weiterverarbeitung nicht stören.
  • Aus dem Stand der Technik ist bekannt, Natriumhydrogencarbonat mit Additiven zu versetzen, um ein Verbacken während langer Lagerzeiten zu verhindern. Additive die hierzu zum Einsatz kommen, sind unter anderen: Kalzium- oder Magnesiumstearate, Kalzium- oder Magnesiumcarbonate, Kalziumphosphate, Natriumsilikate ( JP 05058622 A ), Calciumhydroxiphosphat ( GB 635,393 ), Zeolit-Pulver ( JP 58110425 A ), Stärke ( GB 635,394 ) oder Glukose ( DD 293 099 A5 ).
  • Im Gegensatz dazu kann Natriumhydrogencarbonat auch selbst als Antihaftmittel eingesetzt werden. Es wird beispielsweise zur Verringerung der Klebrigkeit von Gummi während dessen Herstellung verwendet. ( DE 24 24 533 A ).
  • Bei der Herstellung von TiO2-Pigmenten kommt unter anderen das Dispergiermittel Trimethylolpropan (TMP) zum Einsatz. Aus der DE 695 10 219 T2 ist bekannt, dass Trimethylolpropan (TMP) bei der Vermahlung von TiO2-Pigmentprodukt auf ca. 70 Gewichtsprozent kleiner 0,6 μm als Dispergierungsmittel eingesetzt wird. Auch in der DE 19 12 845 ist u.a. ein Verfahren zur Herstellung von TiO2-Pigmenten offenbart. Hier wird das Dispergiermittel bevorzugt nach der eigentlichen Mahlung in das Pigmentprodukt eingebracht, um optimale Pigment- und Dispergiereigenschaften zu erreichen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat ermöglicht, bei dem die Ansatzbildung in der Sichtermühle weiter reduziert wird und eine wirtschaftlichere Zerkleinerung möglich ist.
  • Eine weitere Aufgabe besteht darin, den Verschleiß, der bisher von den zur Reinigung zugesetzten abrasiven Stoffen herrührt, zu verhindern.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Zerkleinerung des Natriumhydrogencarbonats unter Zugabe von Additiven durchgeführt. Als Additiv kommen Mahlhilfsmittel bzw. Dispergiermittel z.B. Trimethylolpropan zum Einsatz. Die Additive bewirken eine Verbesserung der Dispergierung und Mahlbarkeit des Produktes. Es wurde überraschend festgestellt, dass die Ansatzbildung des zu zerkleinernden Natriumhydrogencarbonats an den Maschinenteilen, wie Mahlwerkzeuge und Sichtrad, stark vermindert oder sogar verhindert wird.
  • Da es sich bei Trimethylolpropan nicht um ein abrasives Material handelt, konnte auch der Verschleiß an den Maschinenteilen vermieden werden.
  • Das Additiv wird zusammen mit dem Aufgabegut der Sichtermühle aufgegeben.
  • Das Additiv wird in einer Dosierung von bis zu 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf die Aufgabemenge des Natriumhydrogencarbonats zugemischt.
  • Durch die Zugabe des Additivs wird die Ansatzbildung in der Maschine stark eingeschränkt, so dass die Standzeiten der Maschinen zu Reinigungszwecken reduziert werden und die Betriebszeiten wesentlich verlängert werden. Des weiteren entfällt, das Ersetzen von verschlissenen Maschinenteilen, die durch den Einsatz von abrasiven Stoffen zur Reduktion der Ansätzen in der Maschine verschleißen.
  • Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
  • 1: Verfahrensfließbild
  • In der 1 ist eine Anlage zur Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat unter Zugabe von Additiven zur Vermeidung von Anhaftungen schematisch dargestellt. Kernstück der Anlage ist eine Sichtermühle (1). Sie besteht aus dem Gehäuse in welchem die Mahlwerkzeuge und das Sichtrad drehbar angeordnet sind. Die Sichtermühle enthält einen Einlass für die Mahl- und Sichtluft (4), einen Einlass für das Mahlgut und einen Auslass für die Mahl- und Sichtluft sowie das Produkt.
  • Vom Vorratsbehälter (3) wird das Natriumhydrogencarbonat mittels einer Dosierschnecke (2) über eine Förderleitung in die Sichtermühle (1) eingespeist. Das Additiv, hier Trimethylolpropan, wird im Vorlagebehälter (5) bereitgehalten. Es wird direkt in die Förderleitung zum Aufgabegut dosiert. Das Trimethylolpropan kann trocken in Schuppen zudosiert und mit dem Natriumhydrogencarbonat vermahlen werden. Es kann aber auch bei einer Temperatur von 60-70°C aufgeschmolzen werden und zu dem Aufgabegut gepumpt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das aufgeschmolzene Trimethylolpropan in die Förderleitung zum Aufgabegut einzudüsen. Dies hat den Vorteil, das es gut mit dem Aufgabegut vermischt wird.
  • In der Sichtermühle (1) erfolgt die Zerkleinerung des Natriumhydrogencarbonats. Das zerkleinerte Material wird dem Sichtrad zugeleitet, hier wird das Feingut abgesichtet, das Grobgut fällt zurück in die Zerkleinerung. Das abgesichtete Produkt verlässt zusammen mit der Mahl- und Sichtluft die Sichtermühle und wird über eine Förderleitung einem Transportgebläse (6) zugeführt, welches das Produkt zur Weiterverarbeitung transportiert. Das Transportgebläse (6) hat außerdem die Aufgabe die Mahl- und Sichtluft durch die Sichtermühle (1) zu führen.
  • Auch dieses Transportgebläse bleibt beim Einsatz von Additiven wie Trimethylolpropan weitestgehend frei von Ablagerungen.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Zerkleinerung von Natriumhydrogencarbonat in einer Sichtermühle unter Verwendung von Additiven zur Vermeidung von Ansatzbildung in der Sichtermühle dadurch gekennzeichnet, dass als Additiv Trimethylolpropan eingesetzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Trimethylolpropan in einer Menge von bis zu 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Aufgabegut Natriumhydrogencarbonat zudosiert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass Trimethylolpropan fest zudosiert wird
  4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass Trimethylolpropan flüssig zugepumpt wird
  5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass Trimethylolpropan flüssig zum Aufgabegut eingedüst wird.
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