DE10355432A1 - Abspielvorrichtung für Schallplatten - Google Patents
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Abstract
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Abspielvorrichtung für Schallplatten, insbesondere Vinyl-Schallplatten, mit einer spiralförmigen Tonrille. Die Abspielvorrichtung (1) ist mit einer Vorrichtung (7) versehen, mittels der die mit der Tonrille (6) versehene Oberfläche (12) der Schallplatte (3) berührungslos abtastbar ist. Die Vorrichtung (7) kann als optische und/oder optoakustische und/oder akustische Vorrichtung ausgebildet sein.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Abspielvorrichtung für Schallplatten, insbesondere Vinyl-Schallplatten, mit einer spiralförmigen Tonrille.
- Schallplatten mit einer spiralförmigen Tonrille sind als Vinyl-Schallplatten und als Schellack-Schallplatten bekannt. Insbesondere Vinyl-Schallplatten wurden in letzter Zeit größtenteils von digitalen Tonträgern, insbesondere CD oder DVD-Platten, verdrängt. Der Grund hierfür liegt nicht in einer schlechten Klangeigenschaft der Vinyl-Schallplatte, sondern in der als umständlich und unkomfortabel empfundenen Handhabung der Vinyl-Schallplatte und der Abspieltechnik durch bekannte Plattenspieler. Darüber hinaus wurde das beim Abspielen der Vinyl-Schallplatten durch bekannte Plattenspieler mittels einer in der Tonrille der Vinyl-Schallplatte geführten Abtastnadel benutzungsbedingt zunehmende Plattenknistern als Eintrübung des Hörgenusses empfunden.
- Die Qualität einer Schallplatte ist jedoch in der Regel besser als das durch bekannte Plattenspieler mit einer Abtastnadel vermittelte traditionelle Hörerlebnis, da die Qualitätseinbußen des Klanges maßgeblich bei der Klangwiedergabe durch den Plattenspieler verursacht werden, beispielsweise durch die mechanische Reibung zwischen der Abtastnadel und der Tonrille, einer Abnutzung der Tonrille durch oftmaliges Abspielen und geometrische Probleme, insbesondere bei einem mit der Abtastnadel versehenen Tonarm, der die Abtastnadel auf einem Kreisbogen führt.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Abspielvorrichtung der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die eine verbesserte Wiedergabe einer Schallplatte mit hoher Klangqualität bei einfacher Handhabung ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Abspielvorrichtung mit einer Vorrichtung versehen ist, mittels der die mit der Tonrille versehene Oberfläche der Schallplatte berührungslos abtastbar ist. Erfindungsgemäß wird die signaltragende Tonrille der Schallplatte mittels einer berührungslos arbeitenden Vorritchtung erfasst und abgetastet. Mit einem derartigen erfindungsgemäßen berührungslos arbeitenden Plattenspieler werden gegenüber bekannten Schallplattenspielern mit einer mechanischen Abtastnadel eine Reihe von Vorteilen erzielt.
- Durch die berührungslos arbeitende Vorrichtung und somit die berührungslose Erfassung und Abtastung der Tonrille der Schallplatte wird eine Beschädigung der Schallplatte durch das Abspielen oder eine Abnutzung durch oftmaliges Abspielen sicher vermieden. Bei einem erfindungsgemäßen berührungslosen Abtasten der Tonrille entfällt zudem bei einer sauberen Oberfläche der Schallplatte jegliches Grundrauschen. Zudem ergibt sich gegenüber bekannten Plattenspielern mit einer mechanischen Abtastung der Tonrille mittels einer Abtastnadel, wobei die Größe der Nadelspitze der Übertragung hoher Frequenzen enge Grenzen setzt, da bei großen Amplituden der Krümmungsradius der Rillenflanke den der Nadelspitze unterschreiten kann, bei einer Abtastung der Tonrille mit einer berührungslos arbeitenden Vorrichtung eine deutliche Verbesserung bei der Wiedergabe hoher Frequenzen. Weiterhin entfallen bei einer berührungslosen Abtastung der Tonrille jegliche nichtlinearen Verzerrungen, die durch die Geometrie der Abtastnadel und durch die Führung der Abtastnadel mittels des Tonarms auf einer Kreisbahn bei bekannten Plattenspielern verursacht werden, insbesondere durch Klemmeffekte der Abtastnadel in der Tonrille. Zudem ergibt bei einer berührungslosen Erfassung der Tonrille gegenüber einem Plattenspieler mit einer Abtastnadel eine verbesserte Kanaltrennung. Durch die Abtastung und Erfassung der Tonrille durch die berührungslose Vorrichtung wird somit insgesamt eine Wiedergabe der Schallplatte mit einer hohen Klangqualität bei einer einfachen Handhabung ermöglicht.
- Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung die Vorrichtung als optische und/oder optoakustische und/oder akustische Vorrichtung ausgebildet ist. Mit einer optischen, optoakustischen bzw. akustischen Vorrichtung kann auf einfache Weise eine berührungslose Abtastung der Tonrille der Schallplatte erzielt werden.
- Die Abspielvorrichtung kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einen drehbaren Plattenteller zur Aufnahme der Schallplatte aufweisen, wobei zum Abtasten der Tonrille der Plattenteller rotiert und die Vorrichtung in radialer Richtung, insbesondere mit der radialen Schnittgeschwindigkeit, über die Oberfläche der Schallplatte der Tonrille folgend nachführbar ist. Hierdurch kann auf einfache Weise durch die Vorrichtung die Geometrie der Rillenflanken der Tonrille erfasst werden. Eine als Vinyl-Schallplatte ausgebildete Schallplatte kann hierbei mit einer üblichen Abspieldrehzahl von beispielsweise 33 113 U/min für sogenannte LP's bzw. 45 U/min für sogenannte Single oder Maxi-Single betriteben werden. Sofern auf eine Echtzeitwiedergabe verzichtet werden kann, ist jede andere Drehzahl denkbar.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, mittels der Vorrichtung bei feststehender Schallplatte die gesamte mit der Tonrille versehene Oberfläche der Schallplatte zu erfassen. Die Vorrichtung kann hierbei derart beschaffen sein, dass durch eine entsprechende Größe der Vorrichtung die gesamte Oberfläche des Schallplatte und somit die gesamte Tonrille erfassbar und abtastbar ist.
- Vorteile ergeben sich hierbei, wenn die Vorrichtung mittels einer Mechanik, insbesondere eines beweglichen Spiegels, zur Erfassung der gesamten Oberfläche der Schallplatte bewegbar ist.
- Schallplatten, insbesondere Vinyl-Schallplatten, sind auf beiden Oberflächen mit einer Tonrille versehen. Hinsichtlich eines hohen Bedienkomforts und einer einfachen Handhabung ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass mittels der Vorrichtung beide Oberflächen der Schallplatte erfassbar sind. Hierdurch entfällt das bei bekannten Abspielvorrichtungen des Standes der Technik erforderliche Wenden der Schallplatte zum Abspielen der zweiten Oberfläche.
- Die Vorrichtung kann gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung zum Erfassen beider Oberflächen der Schallplatte mit einem Schwenkmechanismus in Wirkverbindung stehen. insbesondere bei einer Abspielvorritchtung mit feststehender Schallplatte kann bei fixierter Schallplatte, beispielsweise in senkrechter Position fixierter Schallplatte, durch einen Schwenkmechanismus, an dem die Vorrichtung angeordnet ist, mit geringem baulichen Aufwand mittels einer Vorrichtung eine Erfassung beider Oberflächen der Schallplatte erfolgen.
- Zudem ist zur Erfassung beider Oberflächen der Schallplatte, möglich, gemäß einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung für jede Oberfläche der Schallplatte eine separate Vorrichtung vorzusehen. Mit einer derartigen mit zwei Vorrichtungen versehenen Abspielvorrichtung können beide Seiten der Schallplatte gleichzeitig und getrennt voneinander erfasst werden, wodurch insbesondere beim Anfertigen einer digitalen Kopie der Schallplatte mittels der Abspielvorrichtung kurze Abspielzeiten erzielt werden können.
- Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung, wobei die Tonrille mit einer linken Rillenflanke und einer rechten Rillenflanke versehen ist, ist mittels der Vorrichtung an jeder Rillenflanke zumindest ein Punkt erfassbar. Durch Erfassen eines Punktes auf der entsprechenden Rillenflanke, beispielsweise einem Punkt im Bereich des Schnittgrundes oder der oberen Schnittkante der Tonrille, können mit geringem Aufwand die Rillenflanken abgetastet werden.
- Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wobei die Tonrille mit einer linken Rillenflanke und einer rechten Rillenflanke versehen ist, mittels der optischen und/oder optoakustischen und/oder akustischen Vorrichtung die Rillenflanken vollständig abtastbar sind. Hierdurch kann mit der erfindungsgemäßen Abspielvorrichtung bei mit bisherigen Plattenspielern oftmalig abgespielten Schallplatten auf einfache Weise eine hohe Wiedergabequalität erzielt werden, da gegenüber der mechanischen Methode mittels einer Abtastnadel bei einem üblichen Plattenspieler, wobei die Abtastnadel lediglich einen geringen Teilbereich der Rillenflanken der Tonrille abtastet und diesen Bereich überdimensional beansprucht, der restliche Bereich der Rillenflanken der Tonrille, der ungenutzt und somit vollständig intakt ist, zur Signalwiedergabe genutzt werden kann.
- Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die optische und/oder optoakustische und/oder akustische Vorrichtung zumindest einen optischen und/oder optoakustischen und/oder akustischen Sensor aufweist, insbesondere einen Sensor zum Erfassen der Position der Tonrille und jeweils einen Sensor zum Erfassen der linken Rillenflanke sowie der rechten Rillenflanke. Mit einem Sensor zum Erfassen der Rillenposition können insbesondere bei Schallplatten, deren Tonrille nach dem Füllschriftverfahren mit variablem Rillenabstand hergestellt ist, die Sensoren zur Erfassung der linken und rechten Rillenflanke auf einfache Weise der Tonrille nachfolgend geführt werden.
- Zur Erfassung der in der Tonrille enthaltenen Informationen ist es erforderlich, den Schneidvorgang der Tonrille möglichst detailgetreu zu rekonstruieren.
- Die erfindungsgemäße Abspielvorrichtung ist hierzu gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mit einer Einrichtung zum Bestimmen der durchschnittlichen radialen Schnittgeschwindigkeit der Tonrille versehen. In dieser Einrichtung kann die durchschnittliche radiale Schnittgeschwindigkeit vS auf einfache Weise aus der Abspieldrehzahl n der Vinyl-Schallplatte und dem durchschnittlichen Rillenabstand a gemäß der Formel vS = a·n berechnet werden. Der durchschnittliche Rillenabstand a kann mit geringem Aufwand aus der Anzahl N der von einem Radialstrahl geschnittenen Rillen der Tonrille innerhalb des signaltragenden Bereichs der Schallplatte und des radialen Abstands A zwischen dem äußersten und innersten Rillenschnittpunkt gemäß der Formel a = A/(N – 1) berechnet werden. Hierdurch kann der Verlauf der spiralförmigen Tonrille rekonstruiert bzw. bei einer im Füllschriftverfahren erzeugten Tonrille angenähert werden.
- In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Abspielvorrichtung mit einer Einrichtung zum Bestimmen der durchschnittlichen Sollposition der Tonrille versehen ist. Die durchschnittliche Sollposition r der Tonrille kann in dieser Einrichtung auf einfache Weise aus der durchschnittlichen radialen Schnittgeschwindigkeit vS und der Zeit gemäß der Formel r = vS·t berechnet werden. Die Sollposition der Tonrille stellt hierbei die Position einer signalfreien Tonrille dar, wobei diese Sollposition der Tonrille einer idealen spiralförmiger Tonrille mit konstanter Tiefe und konstanter Breite entspricht, die bei einer signalenthaltenen Tonrille am Anfang und am Ende der Tonrille verwirklicht ist.
- Zur Erfassung der Flankenverschiebungen der Tonrille ist die Abspielvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung mit einer Einrichtung zum Bestimmen der linken Flankenverschiebungen und der rechten Flankenverschiebungen der Tonrille versehen.
- Die Flankenverschiebungen können gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung in dieser Einrichtung bezüglich eines Referenzpunktes ermittelt werden. Die Flankenverschiebungen können hierdurch auf einfache Weise als Abstand der Istposition der Rillenflanken zu einem beliebigen Referenzpunkt ermittelt werden.
- Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform in der Einrichtung zum Bestimmen der linken und rechten Flankenverschiebung die Flankenverschiebungen als Abstand der Istposition der linken bzw. rechten Rillenflanke von der durchschnittlichen Sollposition der linken bzw. rechten Rillenflanke erfassbar sind. Ungenauigkeiten bei der Ermittlung der Flankenverschiebungen durch Berechnung der Differenzen durch eine ungünstige Lage des Referenzpunktes können somit vermieden werden.
- Sofern gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung die Flankenverschiebungen bezüglich jeweils einer zur Mittelachse der Tonrille um 40°–50° geneigten Achse, insbesondere einer um 45° geneigten Achse erfassbar sind, können die Flankenverschiebungen einer in der 45° – Schrift hergestellten Tonrille, die die Ausgabe von Stereo-Signalen ermöglicht, erfasst werden. Zudem ist bei einer derartigen Erfassung der Flankenverschiebungen eine Abtastung einer in Tiefenschrift hergestellten Tonrille, bei der ausschließlich die Schnitttiefe variiert wird, und einer in Seitenschrift hergestellten Tonrille, wobei ausschließlich der radiale Rillenlauf variiert wird, möglich. Mit der erfindungsgemäßen Abspielvorrichtung können somit Schallplatten abgespielt werden, deren Tonrille in Tiefenschrift, in Seitenschrift oder in 45° – Schrift hergestellt ist.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind in der Einrichtung zum Bestimmen der Flankenverschiebungen die Flankenverschiebungen als Funktion der Zeit erfassbar, wobei auf einfache Weise Samplingraten von beispielsweise 44 kHz oder für eine höhere Wiedergabequalität von beispielsweise 96 kHz zur Ermittlung der Flankenschnelle verwendet werden.
- Die mit Flankenschnelle bezeichnete Änderung der Flankenverschiebung, die der Ausgangsspannung eines Tonabnehmersystems eines Plattenspielers des Standes der Technik proportional ist, kann auf einfache Weise ermittelt werden, wenn die Abspielvorrichtung mit einer Einrichtung zum Bestimmen der Änderung der Flankenverschiebung versehen ist. Die Änderung der Flankenverschiebung als gewünschte Signalstärke kann in dieser Einrichtung auf einfache Weise durch eine zeitliche Ableitung der Flankenverschiebung berechnet werden. Das Zeitintervall für die Ableitung der Flankenverschiebung entspricht hierbei der Samplefrequenz.
- Aus diesen numerischen Werten der Flankenschnelle kann in der Abspielvorrichtung auf einfache Weise ein digitales Datensignal für die Flankenschnelle durch Klassierung, beispielsweise mittels eines Analog-Digital-Wandlers, der Änderung der Flankenverschiebung erzeugt werden.
- Die als digitales Datensignal vorliegende Flankenschnelle kann gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zur Tonerzeugung einem digitalen Ausgabegerät und/oder zur Abspeicherung einem digitalen Speichermedium zugeführt werden. Mit der erfindungsgemäßen Abspielvorrichtung kann somit entweder eine Wiedergabe der Schallplatte erfolgen und/oder eine digitale Sicherungskopie der Schallplatte auf einem digitalen Datenträger, beispielsweise einer CD- oder DVD-Platte, auf einfache Weise bei einfacher Handhabung erzeugt werden.
- Die Abspielvorrichtung kann hierbei zur direkten Wiedergabe und/oder Speicherung des digitalen Datensignals mit einem digitalen Ausgabegerät zur Tonerzeugung und/oder einem digitalen Speichermedium versehen sein, insbesondere einer Festplatte oder einem CD- und/oder DVD-Brenner.
- Zudem ist es möglich, die Abspielvorrichtung mit einer Schnittstelle für ein digitales Ausgabegerät zur Tonerzeugung und/oder für ein Gerät zum Anfertigen eines digitalen Speichermediums zu versehen, beispielsweise einem externen CD- und/oder DVD-Brenner.
- Die ermittelte Flankenschnelle kann zudem zur analogen Tonerzeugung verwendet werden, wenn die Änderung der Flankenverschiebung nach einer Wandlung, beispielsweise mittels einer gängigen Verstärkertechnik, einem analogen Tonerzeugungsgerät zuführbar ist. Das analoge Tonerzeugungsgerät kann in der Abspielvorrichtung integriert sein oder mittels einer entsprechenden Schnittstelle an die Abspielvorrichtung anschließbar sein.
- Bei der Aufzeichnung einer Vinyl-Schallplatte und somit beim Schneiden der Tonrille der Vinyl-Schallplatte werden die Amplituden der tiefen Frequenzen abgesenkt und die Amplituden der hohen Frequenzen angehoben. Diese sogenannte Schneidekennlinie kann auf einfache Weise kompensiert werden, wenn die Abspielvorrichtung gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mit einem Filter zur Kompensation der Schneidekennlinie versehen ist.
- Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Abspielvorrichtung gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mit einer Korrektureinrichtung zur Kompensation von mechanischen Beschädigungen, insbesondere durch Kratzer bedingte oder durch Abnutzung bedingte Beschädigungen, der Tonrille versehen ist. Hierdurch kann eine Schallplatte, die bedingt durch die vorhandenen Beschädigungen mit einem üblichen Plattenspieler des Standes der Technik durch ein Springen oder Entgleisen der Abtastnadel oder durch die Beschädigungen bedingte laute Störgeräusche nicht mehr oder nicht mehr adäquat abspielbar ist, mit einer erfindungsgemäßen Abspielvorrichtung mit hoher Wiedergabequalität abgespielt werden.
- Eine einfache Handhabung der Abspielvorrichtung und der Schallplatte ergibt sich, wenn die Abspielvorrichtung mit einer Einrichtung zum Ausblenden von Verschmutzungen der Tonrille versehen ist. Durch eine derartige Einrichtung können Verschmutzungen auf bzw. in der Tonrille der Schallplatte beim Abtasten der Tonrille erkannt und ausgeblendet werden, so dass Störgeräusche durch Verschmutzungen bei der Wiedergabe der Schallplatte auf einfache Weise vermieden werden können.
- Die Korrektureinrichtung zur Kompensation von mechanischen Beschädigungen und/oder die Einrichtung zum Ausblenden von Verschmutzungen der Tonrille ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mit einem Zwischenspeicher für die erfassen Rillenflanken versehen, wobei mittels eines Interpolationsverfahrens der Verlauf der Rillenflanken aus den nach der Beschädigung oder der Verschmutzung erfassen Rillenflanken und dem im Zwischenspeicher abgelegten Rillenflanken vor der Beschädigung oder der Verschmutzung herstellbar sind. Hierdurch können durch Beschädigungen vollständig fehlende Abschnitte der Rillenflanken oder durch Verschmutzungen vollständig abgedeckte Rillenflanken mit geringem Aufwand rekonstruiert werden.
- Sofern die Korrektureinrichtung zur Kompensation von mechanischen Beschädigungen und/oder die Einrichtung zum Ausblenden von Verschmutzungen der Tonrille mit einem Speicher für die Flankensteigung der linken und/oder rechten Rillenflanke versehen ist, wobei die Flankensteigung bei signalfreier Tonrille ermittelt wird, und mittels einer Vergleicheinrichtung bei einer Beschädigung oder einer Verschmutzung der Tonrille die erfasste Rillenflanke mit übereinstimmender Flankensteigung als signalführende Rillenflanke auswählbar ist, können bei mehreren erfassten Rillenflanken die durch Kratzer oder Verschmutzungen verursachten alternativen Rillenflanken mit unterschiedlicher Flankensteigung erkannt und ausgeblendet werden.
- Wenn in der Korrektureinrichtung zur Kompensation von mechanischen Beschädigungen undIoder der Einrichtung zum Ausblenden von Verschmutzungen der Tonrille mittels eines mathematischen Verfahrens eine durch eine Beschädigung oder eine Verschmutzung bedingte Unstetigkeit der Rillenflanken erkennbar ist, können durch Abnutzung oder Verschmutzungen verursachte Unstetigkeiten der Rillenflanken von der Erfassung durch die Vorrichtung ausgeschlossen werden.
- Die optische Vorrichtung kann als optischer Sensor zur Erfassung und Abtastung der Rillenflanken der Tonrille ausgebildet sein, der nach der Laser-Triangulations-Messung, nach der Laser-Lichtschnitt-Messung, gemäß der Formprüf-Interferometrie oder gemäß der Weißlicht-Interferometrie betreibbar ist, wobei äquivalente Ausführungsformen und Weiterentwicklungen dieser Verfahren ebenfalls verwendbar sind. Zudem kann die optoakustische und/oder akustische Vorrichtung als Ultraschallsensor ausgebildet sein. Zudem sind bei mehreren Sensoren Kombinationen aus zumindest einem optischen Sensor und zumindest einem optoakustischen Sensor bzw. einem akustischen Sensor möglich.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
-
1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abspielvorrichtung, -
2 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abspielvorrichtung, -
3a eine Schallplatte mit einer Tonrille und einer Abtastnadel des Standes der Technik im Querschnitt, -
3b eine Schallplatte in der Darstellung gemäß der3a mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, -
4 eine Einrichtung zum Bestimmen der durchschnittlichen radialen Schnittgeschwindigkeit und eine Schallplatte mit Tonrille in einer Draufsicht, -
5 eine Einrichtung zum Bestimmen der Sollposition der Tonrille, -
6 eine Einrichtung zum Bestimmen der Flankenverschiebungen der Tonrille und die Schallplatte im Querschnitt, -
7 eine Einrichtung zum Bestimmen der Änderung der Flankenverschiebung, -
8 eine Schallplatte mit mechanischen Beschädigungen der Tonrille und -
9 eine Schallplatte mit Verschmutzungen der Tonrille. - In der
1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abspielvorrichtung1 gezeigt. Die Abspielvorrichtung1 weist einen Plattenteller2 zur Aufnahme einer beispielsweise als Vinyl-Schallplatte ausgebildeten Schallplatte3 auf. Zur Zentrierung der Schallplatte3 auf dem Plattenteller2 ist der Plattenteller2 mit einem Zentrierstift4 versehen, der in eine mittige Aussparung der Schallplatte3 eingreift. Der Plattenteller2 ist mit einer nicht mehr dargestellten Antriebseinrichtung zum Antrieb des Plattentellers2 in Richtung des Pfeils5 versehen. Die Schallplatte3 ist auf der Oberfläche12 mit einer spiralförmigen Tonrille6 versehen. Zum Abtasten der mit der Tonrille6 versehenen Oberfläche12 der Schallplatte3 weist die Abspielvorrichtung1 erfindungsgemäß eine berührungslos arbeitende, beispielsweise optische und/oder optoakustische und/oder akustische Vorrichtung7 auf. Die Vorrichtung7 steht mit einer Antriebsvorrichtung8 in Wirkverbindung, mittels der die Vorrichtung7 bei rotierender Schallplatte3 in radialer Richtung entlang des Pfeiles9 der Tonrille6 folgend nachgeführt wird. - Gemäß dem in der
2 dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abspielvorrichtung1 ist der Plattenteller2 feststehend ausgebildet. Die Vorrichtung7 ist derart beschaffen, dass dieser die gesamte Oberfläche12 der Schallplatte3 erfassen kann und somit die spiralförmige Tonrille6 abtasten kann. Hierzu kann die optische und/oder optoakustische Vorrichtung7 eine entsprechende Größe aufweisen, um die Oberfläche12 mit der Tonrille6 vollständig zu erfassen. Zudem kann die Vorrichtung7 kartesisch entlang der in der2 durch die Pfeile dargestellten Richtungen bewegbar sein, um die gesamte Oberfläche12 mit der Tonrille6 der Schallplatte3 vergleichbar einem Scanner zu erfassen. Zudem ist es möglich, die Vorrichtung7 ebenfalls feststehend auszubilden und mittels eines Spiegels oder einer Optik das Abtastsignal der Vorrichtung7 über die Oberfläche12 der Schallplatte3 zur Erfassung der Tonrille6 zu führen. - Die Abspielvorrichtung
1 gemäß der1 bzw. der2 ist mit einer Einrichtung 100 zum Bestimmen der radialen Schnittgeschwindigkeit vS der Tonrille6 , einer Einrichtung110 zum Bestimmen der Sollposition r der Tonrille6 , einer Einrichtung120 zum Bestimmen der Flankenverschiebungen xl, xr und einer Einrichtung130 zum Bestimmen der Änderung der Flankenverschiebung, d. h. der Flankenschnelle vl, vr versehen. - Zur Klangwiedergabe kann die Abspielvorrichtung
1 mit einem digitalen Ausgabegerät140 oder einem analogen Tonerzeugungsgerät170 versehen sein. Die Abspielvorrichtung1 kann zudem mit einem digitalen Speichermedium150 sowie einer Schnittstelle160 für ein externes digitales Ausgabegerät zur Tonerzeugung und/oder für ein externes Gerät zum Anfertigen eines digitalen Speichermediums versehen sein. - Zur Kompensation von mechanischen Fehlstellen, beispielsweise durch Kratzer bedingte Fehlstellen, der Tonrille
6 ist die Abspielvorrichtung1 mit einer Korrektureinrichtung180 versehen. Mit einem Filter190 kann die Schneidekennlinie der Tonrille6 kompensiert werden. Auf bzw. in der Tonrille6 befindliche Verschmutzungen, insbesondere Staubpartikel, können mit einer Einrichtung200 ausgeblendet werden. - In der
3a ist eine Schallplatte3 im Querschnitt dargestellt. Die Tonrille6 weist einen V-förmigen Querschnitt mit einer linken Rillenflanke6a und einer rechten Rillenflanke6b auf. In der3a ist die Abtastnadel10 eines Plattenspielers des Standes der Technik dargestellt. Die Abtastnadel10 tastet die Rillenflanken6a ,6b lediglich in einem kleinen punktförmigen Bereich13a ,13b ab, an dem die Abtastnadel10 an den Rillenflanken6a ,6b anliegt. Dieser Bereich13a ,13b ist durch die mechanische Abtastung übermäßig beansprucht und bei oftmaligem Abspielen abgenutzt. - Bei der in der
3b dargestellten erfindungsgemäßen optischen und/oder optoakustischen und/oder akustischen Vorrichtung7 zum Abtasten der Rillenflanken6a ,6b ist es möglich, die Rillenflanken6a ,6b vollständig abzutasten, wodurch die bislang ungenutzten und vollständig intakten Bereiche11a ,11b der Rillenflanken6a ,6b , die Flächen von hoher Qualität darstellen, zur Klangwiedergabe genutzt werden können. Die optische und/oder optoakustische und/oder akustische Vorrichtung7 weist hierzu zweckmäßigerweise einen ersten optischen oder optoakustischen bzw. akustischen Sensor14 auf, mittels dem die Position der Tonrille6 erfassbar ist. Ein werterer optischer bzw. optoakustischer oder akustischer Sensor14b ist zur Erfassung der linken Rillenflanke6a vorgesehen. Mittels eines weiteren optischen bzw. optoakustischen oder akustischen Sensors14a ist die rechte Rillenflanke6b erfassbar. - In der
4 ist eine Einrichtung100 zum Bestimmen der durchschnittlichen radialen Schnittgeschwindigkeit und eine Schallplatte3 in einer Draufsicht dargestellt. Mit dieser Einrichtung100 wird die beim Schneidvorgang der Tonrille6 verwendete durchschnittliche radiale Schnittgeschwindigkeit vS rekonstruiert, um den Abtastbetrieb zu initialisieren und beispielsweise die radiale Nachführbewegung der Vorrichtung7 entlang der Tonrille6 bei einer Abspielvorrichtung1 gemäß der1 zu bestimmen. Alternativ oder zur Korrektur der Position der Tonrille bei einer im Füllschriftverfahren hergestellten Tonrille kann der Sensor14 vorgesehen sein. - Die Einrichtung
100 bestimmt in einem ersten Schritt101 die Anzahl N der Schnittpunkte S1, S2, S3 eines Radialstrahls R mit der Tonrille6 innerhalb eines in der4 strichpunktiert umrandeten signaltragenden Bereichs16 der Schallplatte3 . In einem weiteren Schritt102 wird der Längenabstand A zwischen dem innersten Schnittpunkt S3 und dem äußersten Schnittpunkt S1 bestimmt. In einem folgenden Schritt103 wird in der Einrichtung100 der durchschnittliche Rillenabstand a gemäß der Formel a = A/(N – 1) bestimmt. Die durchschnittliche radiale Schnittgeschwindigkeit vS kann in einem weiteren Schritt104 der Einrichtung100 gemäß der Formel vS = a·n bestimmt werden, wobei n bei einer Abspieldrehzahl einer sogenannten LP, die mit 33 1/3 U/min betrieben wird, dem Wert 0,5556 1/s entspricht, und n bei einer Abspieldrehzahl einer sogenannten Single oder Maxi-Single, die mit 45 U/min betrieben wird, dem Wert 0,75 1/s entspricht. - In der
5 ist eine Einrichtung110 zum Bestimmen der durchschnittlichen Sollposition der Tonrille6 dargestellt. Die Einrichtung110 weist einen Schritt111 auf, in dem die durchschnittliche radiale Sollposition r der Tonrille6 aus der in der Einrichtung100 ermittelten durchschnittliche radialen Schnittgeschwindigkeit vS und der Zeit t gemäß der mathematischen Beziehung r = vS·t berechnet wird. Hierdurch kann die durchschnittliche radiale Sollposition der Mittelachse M der Tonrille6 bestimmt werden. - In der
6 ist eine Einrichtung120 zur Bestimmung der Flankenverschiebung der Tonrille6 beschrieben. Hierzu wird in einem ersten Schritt121 die linke Flankenverschiebung xl der linken Rillenflanke6aist der Isttonrille6ist gegenüber der linken Rillenflanke6asoll der Solltonrille6soll sowie die rechte Flankenverschiebung xr der rechten Rillenflanke6bist der Istonrille6ist gegenüber der rechten Rillenflanke6bsoll der Sollrille6soll bezüglich einer jeweils um 45° Grad gegenüber der Mittelachse M der Solltonrille6soll geneigten Achse erfasst. In der6 sind hierbei zu einer Sollposition r1 und zu einer weiteren Sollposition r2 der Tonrille6 die jeweiligen Flankenverschiebungen xl, xr der Rillenflanken dargestellt. Zu der auf der Sollposition r1 punktiert dargestellten Solltonrille61soll weist die durchgezogen dargestellte Isttonrille61ist eine negative linke Flankenverschiebung –xl1und eine negative rechte Flankenverschiebung –xr1 auf. Bei der auf der Sollposition r2 punktiert dargestellten Solltonrille62soll weist die durchgezogen dargestellten Isttonrille62ist eine positive linke Flankenverschiebung +xl2 und eine negative rechte Flankenverschiebung –xr2 auf. In einem weiteren Schritt122 der Einrichtung120 wird die linke Flankenverschiebung xl als Funktion der Zeit f1(t) und die rechte Flankenverschiebung xr als Funktion der Zeit f2(t) erfasst. Die linke Flankenverschiebung xl kann hierbei mittels des Sensors14b und die rechte Flankenverschiebung xr mittels des Sensors14a in der Einrichtung120 ermittelt werden. Sofern die erfassten Flankenverschiebungen xl, xr gleichen Betrag aufweisen, liegt eine Monoaufnahme vor. Bei gleichen Vorzeichen der Flankenverschiebungen xl, xr ist die Tonrille im Tiefenschrift hergestellt. Bei entgegengesetzten Vorzeichen der Flankenverschiebungen xl, xr liegt eine in Seitenschrift hergestellte Tonrille vor. Je nach Definition der Vorzeichen der Flankenverschiebungen xl, xr kann eine Phasenkorrektur erforderlich sein. - Die
7 zeigt eine Einrichtung130 zum Bestimmen der Änderung der Flankenverschiebung, der sogenannten Flankenschnelle vl, vr. Diese Einrichtung130 umfasst einen Schritt131 , in dem die zeitliche Ableitung der linken Flankenverschiebung xl sowie der rechten Flankenverschiebung xr als linke Flankenschnelle vl und rechte Flankenschnelle vr ermittelt wird. Der zeitliche Abstand Δt entspricht der gewünschten Samplefrequenz. Der Wert Δx entspricht der Änderung der Flankenposition zwischen zwei aufeinanderfolgenden Messungen. - Dieser numerische Wert der Flankenschnelle vr bzw. vl entspricht der bei einem Tonabnehmer eines Plattenspielers des Standes der Technik induzierten Spannung.
- Die Flankenschnelle vr bzw. vl kann hierbei in üblicher Weise durch geeignete Klassierung mittels eines Analog-Digital-Wandlers in ein digitales Datensignal umgewandelt werden, der einem üblichen digitalen Ausgabegerät
140 zur Tonwiedergabe oder einem digitalen Speichermedium150 zugeführt werden kann. Zudem kann die Flankenschnelle vr bzw. vl nach adäquater Wandlung mittels bekannter Verstärkertechnik zur analogen Tonerzeugung in einem analogen Tonerzeugungsgerät170 verwendet werden. - In der
8 ist ein Ausschnitt der Schallplatte3 in Draufsicht und im Querschnitt dargestellt, wobei an den Stellen A-E Beschädigungen gezeigt sind. Die Draufsicht der8 zeigt an den Stellen A-C zwei benachbarte Abschnitte61 und62 der Tonrille, wobei der Abschnitt61 Rillenflanken6a1 und6b1 und der Abschnitt62 Rillenflanken6a2 und6b2 aufweist. An der Stelle A ist die Schallplatte3 mit einer als radialem Kratzer ausgebildeten Beschädigung210 versehen, die sich über die Abschnitte61 und62 der Tonrille erstreckt und wie aus dem zugehörigen Querschnitt zu sehen ist, zu einem vollständigen Fehlen der Rillenflanken6a1 ,6b1 und6a2 ,6b2 führt. Zur Rekonstruktion der fehlenden Bereiche der Rillenflanken ist die Einrichtung180 mit einem Zwischenspeicher versehen, in dem die zuletzt abgetasteten Rillenflanken abgelegt werden. Während der Abtastung der Rillenflanken werden in dem Zwischenspeicher die vor der Beschädigung210 an den Stelle a, b zuletzt erfassten Rillenflanken6a1 ,6b1 bzw.6a2 ,6b2 solange gespeichert, bis nach der Beschädigung210 wieder Rillenflanken6a1 ,6b1 bzw.6a2 ,6b2 an den Stellen i, j erfasst werden. Durch ein geeignetes Interpolationsverfahren können die fehlenden und nicht erfassbaren Rillenflankenbereiche an den Stellen c-h somit rekonstruiert werden. - An der Stelle B ist die Schallplatte
3 mit einer als Kratzer ausgebildeten Beschädigung211 versehen, die sich von dem Abschnitt61 zum Abschnitt62 der Tonrille führt und eine Rillenbrücke zwischen den Abschnitten61 und62 bildet. An der Stelle C ist die Schallplatte3 mit einer als Kratzer ausgebildeten Beschädigung212 versehen, die sich vom Abschnitt61 zum Abschnitt62 der Tonrille ohne Rillenbruch erstreckt. Wie aus den Querschnitten des Abschnittes61 der Tonrille an den Stellen B und C ersichtlich ist, werden durch die Beschädigungen211 ,212 neben den Rillenflanken6a1 ,6b1 des Abschnittes61 alternative Rillenflanken211b bzw.212b gebildet, wobei von der die Rillenflanken vollständig erfassenden Vorrichtung7 die Rillenflanke6b1 im unbeschädigten Bereich und in dem Bereich, in dem die Rillenflanke6b1 von der Rillenflanke211b bzw.212b ersetzt ist, die Rillenflanke211b bzw.212b erfasst wird. Die durch die Beschädigungen211 ,212 verursachten Rillenflanken211b ,212b können auf einfache Weise durch einen Vergleich der Geometrien der Rillenflanken der Tonrille und der Beschädigungen211 ,212 erkannt werden, da die Rillenflanken211b ,212b eine andere Flankensteigung aufweisen als die Rillenflanken6a1 ,6b1 der Tonrille6 . Zum Ausblenden der von der Vorrichtung7 erfassten, von den Beschädigungen211 ,212 verursachten Rillenflanken211b ,212b ist die Einrichtung180 mit einem Speicher versehen, in dem die Flankensteigungen der linken und/oder rechten Rillenflanke6a ,6b bei signalfreier Tonrille ermittelt und abgelegt werden. Mittels einer Vergleicheinrichtung kann bei einer Beschädigung211 ,212 der Bereich der erfassten Rillenflanke6b1 mit übereinstimmender Flankensteigung als signalführende Rillenflanke ausgewählt und somit die von der Beschädigung211 ,212 verursachte Rillenflanke211b ,212b ausgeblendet werden. Zum Erkennen der durch die Beschädigungen211 ,212 verursachten Rillenflanken211b ,212b können ebenfalls andere Eigenschaften der als Kratzer ausgebildeten Beschädigungen Verwendung finden, beispielsweise die Signalfreiheit, die weitgehend konstante Tiefe oder die Geometrie der Spur der Beschädigung. - An den Stellen D und E in
8 sind als Abnutzungen ausgebildete mechanische Beschädigungen220 bzw.221 der Tonrille6 dargestellt, die beispielsweise durch die Abtastnadel eines Plattenspielers des Standes der Technik verursacht wurden. An der Stelle D ist im mittleren Bereich der Rillenflanken6a ,6b der Tonrille6 die als Abnutzung ausgebildeten Beschädigung220 ausgebildet. Am Querschnitt E ist die als Abnutzung ausgebildete Beschädigung221 am oberen Bereich der Rillenflanken6a ,6b der Tonrille6 ausgebildet. Die durch die Beschädigungen220 ,221 verursachten ausbuchtungsartigen Unstetigkeiten der Rillenflanken6a ,6b können hierbei in der Einrichtung180 durch ein geeignetes mathematischen Verfahren erkannt werden und von der Abtastung durch die Vorrichtung7 , die die Rillenflanken6a ,6b vollständig abtastet, ausgenommen werden. - Die
9 zeigt eine Schallplatte3 mit Verschmutzungen, beispielweise Staubpartikel, an den Stellen A-D der Tonrille6 . An der Stelle A befindet sich eine Verschmutzung230 innerhalb der Tonrille6 , beispielsweise im mittleren Bereich der Rillenflanken6a ,6b . Die Stelle B zeigt eine am oberen Rillenrand der Rillenflanke6b der Tonrille6 befindliche Verschmutzung231 . An der Stelle C ist eine Verschmutzung232 dargestellt, die die Tonrille6 überdeckt. Die Stelle D zeigt eine am Rillengrund der Tonrille6 befindliche Verschmutzung233 . - Die Verschmutzungen
230 ,231 und233 können ausgeblendet werden, wenn die Einrichtung200 die durch die Verschmutzungen verursachten Unstetigkeiten der Rillenflanken6a ,6b bei einer vollständigen Abtastung der Rillenflanken durch die Vorrichtung7 mittels eines geeigneten mathematischen Verfahrens erkennt und ausblendet, beispielsweise analog zur Ausblendung der Beschädigungen220 ,221 an den Stellen D und E der8 . - Zum Ausblenden der Verschmutzung
232 ist die Einrichtung200 mit einem Zwischenspeicher versehen, in dem die zuletzt abgetasteten Rillenflanken6a ,6b abgelegt werden. Während der Abtastung der Rillenflanken6a ,6b werden in dem Zwischenspeicher die vor der Verschmutzung232 an den Stellen a, b zuletzt erfassten Rillenflanken6a ,6b solange gespeichert, bis nach der Verschmutzung232 wieder Rillenflanken6a ,6b an den Stellen g–i erfasst werden. Durch ein geeignetes Interpolationsverfahren können die von der Verschmutzung232 überdeckten und nicht erfassbaren Rillenflankenbereiche6a ,6b an den Stellen c–f – analog zur Rekonstruktion der Rillenflanken an der Stelle A der8 – somit rekonstruiert werden.
Claims (30)
- Abspielvorrichtung für Schallplatten, insbesondere Vinyl-Schallplatten, mit einer spiralförmigen Tonrille, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einer Vorrichtung (7 ) versehen ist, mittels der die mit der Tonrille (6 ) versehene Oberfläche (12 ) der Schallplatte (3 ) berührungslos abtastbar ist. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (
7 ) als optische und/oder optoakustische und/oder akustische Vorrichtung ausgebildet ist. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einem drehbaren Plattenteller (2 ) zur Aufnahme der Schallplatte (3 ) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abtasten der Tonrille (6 ) der Plattenteller (6 ) rotiert und die Vorrichtung (7 ) in radialer Richtung (9 ), insbesondere mit der radialen Schnittgeschwindigkeit, über die Oberfläche (12 ) der Schallplatte (3 ) der Tonrille (6 ) folgend nachführbar ist. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Vorrichtung (
7 ) bei feststehender Schallplatte (3 ) die gesamte mit der Tonrille (6 ) versehenen Oberfläche (12 ) der Schallplatte (3 ) erfassbar ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (
7 ) mittels einer Mechanik, insbesondere eines beweglichen Spiegels, zur Erfassung der gesamten Oberfläche (12 ) der Schallplatte (3 ) bewegbar ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Vorrichtung (
7 ) beide Oberflächen (12 ) der Schallplatte (3 ) erfassbar sind. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (
7 ) vorgesehen ist, die zum Erfassen beider Oberflächen (12 ) der Schallplatte (3 ) mit einem Schwenkmechanismus in Wirkverbindung steht. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Oberfläche (
12 ) der Schallplatte (3 ) eine Vorrichtung (7 ) vorgesehen ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Tonrille (
6 ) eine linke Rillenflanke (6a ) und eine rechte Rillenflanke (6b ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Vorrichtung (7 ) an jeder Rillenflanke (6a ;6b ) zumindest ein Punkt erfassbar ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Tonrille (
6 ) eine linke Rillenflanke (6a ) und eine rechte Rillenflanke (6b ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Vorrichtung (7 ) die Rillenflanken (6a ;6b ) vollständig abtastbar sind. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (
7 ) zumindest einen optischen und/oder optoakustischen und/oder akustischen Sensor aufweist, insbesondere einen Sensor (14 ) zur Erfassung der Position der Tonrille (6 ), und jeweils zumindest einen Sensor (14b ) zur Erfassung der linken Rillenflanke (6a ) sowie zumindest einen Sensor (14a ) zur Erfassung der rechten Rillenflanke (6b ). - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einer Einrichtung (100 ) zum Bestimmen der durchschnittlichen radialen Schnittgeschwindigkeit (vS) der Tonrille (6 ) versehen ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einer Einrichtung (110 ) zum Bestimmen der durchschnittlichen Sollposition (r) der Tonrille (6 ) versehen ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einer Einrichtung (120 ) zum Bestimmen der linken Flankenverschiebung (xl) und der rechten Flankenverschiebung (xr) der Tonrille (6 ) versehen ist. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in der Einrichtung (
120 ) zum Bestimmen der linken Flankenverschiebung (xl) und der rechten Flankenverschiebung (xr) die Flankenverschiebungen (xl, xr) bezüglich eines Referenzpunktes erfassbar sind. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in der Einrichtung (
120 ) zum Bestimmen der linken Flankenverschiebung (xl) und der rechten Flankenverschiebung (xr) die Flankenverschiebungen (xl, xr) als Abstand der Istposition der linken bzw. der rechten Rillenflanke (6aist ;6bist ) von der durchschnittlichen Sollposition der linken bzw. rechten Rillenflanke (6asoll ;6bsoll ) erfassbar sind. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Flankenverschiebungen (xl, xr) bezüglich jeweils einer zur Mittelachse (M) der Tonrille (
6 ) um 40°–50° geneigten Achse, insbesondere einer um 45° geneigten Achse, erfassbar sind. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass in der Einrichtung (
120 ) zum Bestimmen der Flankenverschiebungen die Flankenverschiebungen (xl, xr) als Funktion der Zeit erfassbar sind. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einer Einrichtung (130 ) zum Bestimmen der Änderung (vl, vr) der Flankenverschiebung versehen ist. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein digitales Datensignal durch Klassierung der Änderung (vl, vr) der Flankenverschiebung erzeugbar ist.
- Abspielvorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung (vl, vr) der Flankenverschiebung einem digitalen Ausgabegerät (
140 ) zur Tonerzeugung und/oder einem digitalen Speichermedium (150 ) zuführbar ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) zur Wiedergabe und/oder Speicherung des digitalen Datensignals mit dem digitalen Ausgabegerät (140 ) und/oder dem digitalen Speichermedium (150 ) versehen ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einer Schnittstelle (160 ) für ein digitales Ausgabegerät (140 ) zur Tonerzeugung und/oder für ein Gerät zum Anfertigen eines digitalen Speichermediums versehen ist. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung (vl, vr) der Flankenverschiebung nach einer Wandlung einem analogen Tonerzeugungsgerät (
170 ) zuführbar ist. - Abspielvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einem Filter (190 ) zur Kompensation der Schneidekennlinie versehen ist. - Abspielvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einer Korrektureinrichtung (180 ) zur Kompensation von mechanischen Beschädigungen, insbesondere durch Kratzer bedingten oder durch Abnutzung bedingten Beschädigungen, der Tonrille (6 ) versehen ist. - Abspielvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspielvorrichtung (
1 ) mit einer Einrichtung (200 ) zum Ausblenden von Verschmutzungen der Tonrille (6 ) versehen ist. - Abspielvorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrektureinrichtung (
180 ) und/oder die Einrichtung (200 ) mit einem Zwischenspeicher für die erfassen Rillenflanken (6a ;6b ) versehen ist, wobei mittels eines Interpolationsverfahrens der Verlauf der Rillenflanken (6a ;6b ) aus den nach der Beschädigung oder der Verschmutzung erfassen Rillenflanken (6a ;6b ) und dem im Zwischenspeicher abgelegten Rillenflanken (6a ;6b ) vor der Beschädigung oder der Verschmutzung herstellbar sind. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrektureinrichtung (
180 ) und/oder die Einrichtung (200 ) mit einem Speicher für die Flankensteigung der linken und/oder rechten Rillenflanke (6a ;6b ) versehen ist, wobei die Flankensteigung bei signalfreier Tonrille (6 ) ermittelt wird, und mittels einer Vergleicheinrichtung bei einer Beschädigung oder einer Verschmutzung der Tonrille (6 ) die erfassten Rillenflanken (6a ;6b ) mit übereinstimmender Flankensteigung als signalführende Rillenflanke (6a ;6b ) auswählbar ist. - Abspielvorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass in der Korrektureinrichtung (
180 ) und/oder der Einrichtung (200 ) mittels eines mathematischen Verfahrens eine durch eine Beschädigung oder einer Verschmutzung bedingte Unstetigkeit der Rillenflanken (6a ;6b ) erkennbar ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2003155432 DE10355432A1 (de) | 2003-11-27 | 2003-11-27 | Abspielvorrichtung für Schallplatten |
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DE2003155432 DE10355432A1 (de) | 2003-11-27 | 2003-11-27 | Abspielvorrichtung für Schallplatten |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2816561A1 (de) * | 2013-06-19 | 2014-12-24 | Cretollier, François | System und Verfahren zum Lesen eines analogen Signals |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1522991A1 (de) * | 1965-12-08 | 1969-10-30 | Dahlen Phillip Bruce | Schallplattenspieler und aehnliche Tonwiedergabeeinrichtungen |
DE2255616A1 (de) * | 1972-11-13 | 1974-06-06 | Dual Gebrueder Steidinger | Lichtelektrischer tonabnehmer |
EP0247810A2 (de) * | 1986-05-30 | 1987-12-02 | Finial Technology Inc. | Optisches Plattentellersystem |
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2003
- 2003-11-27 DE DE2003155432 patent/DE10355432A1/de not_active Ceased
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