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Die
Erfindung betrifft eine Aufzuganlage mit einem Antrieb, der mit
einer Leistungshalbleiter aufweisenden Elektronikeinrichtung verbunden
ist, wobei zwischen dem Antrieb und der Elektronikeinrichtung mindestens
ein Hauptschütz
vorgesehen ist, der mit einem Sicherheitskreis aus in Reihe geschalteten Sicherheitsschaltern
verbunden ist, und wobei eine programmierbare Aufzugsteuerung vorgesehen
ist, die die Türkontakte
der Sicherheitsschalter in den Türzonen
der Aufzugkabine überbrückt, so
dass beim Öffnen
der Aufzugtür(en)
in der jeweiligen Haltestelle der Aufzugkabine der Sicherheitskreis
geschlossen bleibt.
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Der
Antrieb kann einen Elektromotor aufweisen, der mit einem die Leistungshalbleiter
aufweisende Elektronikeinrichtung bildenden Frequenzregler verbunden
ist. Ein solcher Elektromotor mit einem Frequenzregler kommt bei
Seilaufzügen
zur Anwendung. Des gleichen ist es möglich, dass der Antrieb einen Hydraulikpumpenmotor
aufweist. Bei einem derartigen Hydraulikaufzug kommt ein Sanftanlaufgerät als die
Leistungshalbleiter aufweisende Elektronikeinrichtung zur Anwendung.
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Die
Leistungshalbleiter der Elektronikeinrichtung schalten und regeln
den Motorstrom im Normalbetrieb der Aufzuganlage, sie bilden also
Schalter bzw. Stellglieder in der Energieversorgung des Aufzugantriebs.
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Jede
Aufzuganlage verfügt
im Normalfall über
mindestens einen mechanischen Hauptschütz, vorzugsweise zwei Hauptschütze, über die
der Energiefluss zum Aufzugantrieb, d.h. zum Antriebsmotor, läuft. Nach
der entsprechenden Norm (DIN EN 81-1/-2) kommt den Hauptschützen eine
Sicherheitsfunktion zu.
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Der
Strom, den die Hauptschütze
zum Anziehen brauchen, wird über
den Sicherheitskreis, d.h. über
die in Reihe geschalteten Sicherheitsschalter, geführt. Öffnet während einer
Fahrt der Aufzugkabine ein solcher Sicherheitsschalter, so fällt der
mindestens eine Hauptschütz
ab, so dass der Antriebsmotor abgeschaltet wird und der Aufzug eine
Notbremsung durchführt.
Der Aufzug geht damit in den sicheren Betriebszustand "Stillstand".
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Solange
der Sicherheitskreis nicht geschlossen wird, kann keine neue Fahrt
der Aufzugkabine begonnen werden.
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Bei
bekannten Aufzuganlagen dürfen
Teilabschnitte des Sicherheitskreises in bestimmten Situationen überbrückt werden,
um eine Fahrt der Aufzugkabine zu ermöglichen. Beispielsweise ist
es zulässig,
die Kabinentür-
und Schachttür-Sicherheitsschalter
des Sicherheitskreises im Bereich der jeweiligen definierten Türzone der
Aufzugkabine zu überbrücken, um
mit einer langsamen Fahrt der Aufzugkabine eine gegebenenfalls vorhandene
Stufe – infolge
einer Seildehnung bei Belastung – wieder auszugleichen und
die Aufzugkabine bündig
zu fahren. Diese Überbrückung der
Türkontakte
der Sicherheitsschalter des Sicherheitskreises in den Türzonen der Aufzugkabine
wird im Bedarfsfalle von der Aufzugsteuerung der Aufzuganlage aktiviert.
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Aus
der
DE 198 26 039
C2 ist eine Sicherheitsschaltung zur Überbrückung der Tür- und Sperrmittelschalter bei einem elektrisch
oder hydraulisch betriebenen Aufzug bekannt, mit einem ersten, durch einen
zugehörigen
ersten Magnetschalter betätigbaren
Relais und mit einem zweiten, durch einen zugehörigen zweiten Magnetschalter
betätigbaren
Relais, wobei zur Aktivierung der Magnetschalter im Türbereich
einer jeden Aufzug-Haltestelle Magnetbändern vorgesehen sind. Zur
Funktions- und Zustandsüberwachung
des ersten und des zweiten Magnetschalters und des ersten und des
zweiten Relais ist ein Mikroprozessor vorgesehen, der einen Speicher für Haltestellen-Sollpositionen
und einen Timer aufweist, wobei der Speicher des Mikroprozessors
zur Speicherung der Aufzug-Haltestellen-Positionen mit einem Inkrementaldrehgeber
verbunden ist.
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Bei älteren Aufzuganlagen
ist die Drehzahl des Antriebsmotors direkt von der Netzfrequenz
abhängig
und schaltet die Aufzugsteuerung den Antriebsmotor direkt durch
Aktivierung bzw. Deaktivierung des mindestens einen Hauptschützes bzw.
der Hauptschütze.
Dabei ermöglicht
der Sicherheitskreis, dass die Hauptschütze anziehen können, d.h.
die Aufzugsteuerung nutzt diese Möglichkeit und lässt die
Hauptschütze
anziehen, wenn die Aufzugkabine losfahren soll. Entsprechend lässt die
Aufzugsteuerung solcher bekannter Aufzuganlagen die Hauptschütze abfallen,
wenn die Aufzugkabine anhalten soll. Die Hauptschütze werden
bei solchen bekannten Aufzuganlagen stets unter Last geschaltet.
Aus diesem Grunde müssen die
Kontakte der Hauptschütze
sehr schnell geschlossen und geöffnet
werden. Das ist mit einer erheblichen Geräuschentwicklung verbunden.
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Bei
neueren Seilaufzügen
wird die Drehzahl des Antriebsmotors von einem elektronischen Frequenzregler
stufenlos geregelt. Der Frequenzregler besitzt eine Rückmeldung
der Motordrehzahl über
einen Drehgeber, der an der Motorwelle des Antriebsmotors vorgesehen
ist. Der Frequenzregler regelt den Motorstrom des Antriebsmotors
immer genau so, dass der Antriebsmotor der vorgegebenen Drehzahlkurve
(-Fahrkurve) folgt. Auf diese Weise ist die bei jedem Seilaufzug
vorhandene Bremse im Normalbetrieb nur noch eine Haltebremse, die
immer nur im Stillstand des Antriebsmotors vom Frequenzregler geöffnet und
geschlossen wird. Des gleichen werden bei derartigen Aufzuganlagen,
bei denen die Drehzahl des Antriebsmotors von einem elektronischen Frequenzregler
stufenlos geregelt wird, die Hauptschütze im ungestörten Normalbetrieb
immer nur im stromlosen Zustand geschaltet, da der Frequenzregler
mit seinen Leistungshalbleitern erst dann einen Strom fließen lässt, wenn
die Hauptschütze
angezogen haben, und den Strom beim Anhalten des Antriebsmotors
erst auch wieder auf Null herunterfährt – nachdem die Bremse der Aufzuganlage
eingeschalten ist – und
die Hauptschütze
erst danach abfallen. Die Hauptschütze bilden also keine Betriebsmittel mehr,
die zur Aktivierung und Drehzahlregelung des Antriebsmotors von
der Aufzugsteuerung benutzt werden, weil diese Aufgabe der Frequenzregler – bzw. bei
Hydraulikaufzügen
das sogenannte Sanftanlaufgerät – übernimmt.
Die Hauptschütze
bilden nur noch fernbetätigte
Notausschalter zum zwangsweisen Stillsetzen der Aufzuganlage beim
Ansprechen eines Sicherheitsschalters des Sicherheitskreises. Trotzdem
ist es bis dato bei solchen Aufzuganlagen üblich, dass nach jeder Fahrt
der Aufzugkabine die Hauptschütze
von der Aufzugsteuerung deaktiviert werden und abfallen, und vor
Beginn der nächsten
Fahrt der Aufzugkabine wieder von der Aufzugsteuerung aktiviert
werden und wieder anziehen. Die damit verbundene Geräuschentwicklung
stellt insbesondere bei maschinenraumlosen Aufzügen, bei welchen die Aufzugsteuerung
in einem Schaltschrank im Aufzugschacht oder in einem Schaltschrank
außen neben
einer Schachttür
vorgesehen ist, ein großes Problem
dar. Dieses Problem wird unter Umständen in Gebäuden noch verschärft, die
der Weiterleitung und Ausbreitung von störendem Schall zuwenig Hindernisse
in den Weg legen.
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In
Kenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Aufzuganlage der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der
die erwähnten
störenden
Geräusche
des mindestens einen Hauptschützes
während
des normalen Betriebs der Aufzuganlagen durch Ansprechen und Abfallen desselben
eliminiert sind.
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Diese
Aufgabe wird mit eines Aufzugsanlage gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Der
Erfinder der vorliegenden Erfindung hat erkannt, dass bei einer
Aufzuganlage der oben genannten Art eine Schaltung zur Überbrückung der Türkontakte
im Sicherheitskreis in den Türzonen
in der Aufzugsteuerung vorhanden ist, damit auch beim Öffnen der
Aufzugtür(en)
in der Türzone
der jeweiligen Haltestelle der Aufzugkabine der Sicherheitskreis
geschlossen bleibt. Da die besagte Schaltung von der Aufzugsteuerung
auch bei bekannten Aufzuganlagen aktiviert wird, ist es also in
vorteilhafter Weise nur erforderlich, die Aufzugsteuerung passend zu
programmieren. Das heißt
außer
einer Softwareänderung
an der Aufzugsteuerung ist nichts weiter zu tun, so dass mit einem
minimalen Aufwand eine Hauptgeräuschquelle
bekannter Aufzuganlagen eliminiert wird. Ihrer Sicherheitsfunktion
können
die Hauptschütze – davon
unabhängig – in unveränderter
Weise nachkommen. Das gilt sowohl für Seilaufzüge mit einem Frequenzregler
als auch für
Hydraulikaufzüge
mit einem Sanftanlaufgerät.
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Zur
Kontrolle, ob die Hauptschütze
in einem Gefahrenfall auch tatsächlich
abfallen würden
und nicht ungewollt hängen
bleiben, kann bei der erfindungsgemäßen Aufzuganlage die Aufzugsteuerung ein
Zeitglied aufweisen, das dazu vorgesehen ist, den mindestens einen
Hauptschütz
in regelmäßigen Zeitabständen – beispielsweise
einmal in vierundzwanzig Stunden – bei Stillstand des Aufzugs
abfallen zu lassen, um über – auch bei
bekannten Aufzuganlagen vorhandene – Überwachungskontakte feststellen
zu können,
dass die Hauptschütze
auch tatsächlich
abfallen.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht bei der erfindungsgemäßen Aufzuganlage
darin, dass zur Kontrolle, ob die Hauptschütze in einem Gefahrenfalle
abfallen würden
und nicht ungewollt hängen
bleiben, die Aufzugsteuerung eine Zähleinrichtung aufweist, die
dazu vorgesehen ist, den mindestens einen Hauptschütz nach
einer bestimmten Anzahl Fahrbewegungen der Aufzugkabine, bei Stillstand
des Aufzuges, abfallen zu lassen. Beispielsweise kann die Zähleinrichtung
dazu vorgesehen sein, die Hauptschütze jeweils zum Zwecke der
Schützabfallkontrolle
nach einhundert Aufzugkabinenfahrten einmal abfallen zu lassen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Aufzuganlage
ist in der Zeichnung schematisch verdeutlicht und wird nachfolgend
beschrieben.
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Die
Figur zeigt eine Seil-Aufzuganlage 10 mit einem Antriebsmotor 12,
der mit einem eine Leistungshalbleiter aufweisende Elektronikeinrichtung bildenden
Frequenzregler 14 verbunden ist. Diese Verbindung ist durch
den Pfeil 16 verdeutlicht. Der Frequenzregler 14 ist
an eine Spannungsquelle U1 angeschlossen. Bei dieser Spannungsquelle
U1 handelt es sich beispielsweise um eine Dreiphasen-Spannung. Bei
einem Hydraulikaufzug ist anstelle eines Frequenzreglers 14 ein
die Leistungshalbleiter aufweisende Elektronikeinrichtung bildendes Sanftanlaufgerät vorhanden.
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In
die Verbindung 16 zwischen dem Antriebsmotor 12 und
dem Frequenzregler 14 sind aus Sicherheitsgründen zwei
Hauptschütze 18 eingeschaltet,
die mit einem Sicherheitskreis 20 verbunden sind. Diese
Verbindung der Hauptschütze 18 mit
dem Sicherheitskreis 20 ist mit der Bezugsziffer 22 bezeichnet.
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Der
Sicherheitskreis 20 ist an eine Spannung U2 angeschlossen
und weist Sicherheitsschalter 24, Schachttürschalter 26 und
Kabinentürschalter 28 auf.
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Mit
dem Frequenzregler 14 ist eine programmierbare Aufzugsteuerung 30 verbunden.
Diese Verbindung ist durch den abgewinkelten Pfeil 32 angedeutet.
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Zu
den Türschaltern 26 und 28 des
Sicherheitskreises 20 sind Schalter 34 und 36 parallel
nebengeschaltet, die mit der Aufzugsteuerung 30 verbunden
sind. Diese Verbindung ist durch den abgewinkelten Pfeil 38 angedeutet.
Mit Hilfe der Schalter 34 und 36 ist die Aufzugsteuerung 30 dazu
vorgesehen, die Türkontakte
der Türschalter 26 und 28 des Sicherheitskreises 20 in
den Türzonen
der Aufzugkabine der Aufzuganlage 10 zu überbrücken, so
dass beim Öffnen
der Aufzugtür
in der Türzone
der jeweiligen Haltestelle der Aufzugkabine der Aufzuganlage 10 der
Sicherheitskreis 20 geschlossen bleibt.
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Um
eine unerwünschte
Geräuschentwicklung
durch anziehende und abfallende Hauptschütze 18 zu vermeiden,
ist bei der Aufzuganlage 10 die programmierbare Aufzugsteuerung 30 mit
den Hauptschützen 18 verbunden
und derartig programmiert, dass die Hauptschütze 18 im störungsfreien
Normalbetrieb der Aufzuganlage 10 permanent angezogen bleiben.
Die Verbindung zwischen der programmierbaren Aufzugsteuerung 30 und
dem Hauptschützen 18 ist
mit der Bezugsziffer 40 verdeutlicht.
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Die
programmierbare Aufzugsteuerung 30 weist ein Zeitglied 42 auf,
das die Hauptschütze 18 in regelmäßigen Zeitabständen bei
Stillstand des Aufzugs abfallen lässt. Über die bei einer solchen bekannten
Aufzuganlage 10 vorhandenen Überwachungskontakte der mechanischen
Hauptschütze 18 ist
feststellbar, ob die Hauptschütze 18 auch
tatsächlich
abfallen. Die programmierbare Aufzugsteuerung 30 weist
außerdem
eine Zähleinrichtung 48 auf,
die die Hauptschütze 18 nach
einer vorgegebenen Anzahl Aufzugkabinenfahrten, bei Stillstand des
Aufzugs, abfallen lässt,
um eine Abfallkontrolle der Hauptschütze 18 zu bewirken.
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An
der Motorwelle des Antriebsmotors 12 ist in an sich bekannter
Weise ein Drehgeber 44 vorgesehen, der eine Rückmeldung
der Motordrehzahl des Antriebsmotors 12 an den Frequenzregler 14 durchführt. Diese
Rückmeldung
ist durch den Pfeil 46 angedeutet. Auf diese Weise regelt
der Frequenzregler 14 den Motorstrom des Antriebsmotors 12 stets
genau derartig, dass der Antriebsmotor 12 einer vorgegebenen
Drehzahlkurve, d.h. Fahrkurve, folgt.
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Bei
Hydraulikaufzügen
ist anstelle eines Frequenzreglers 14 ein Sanftanlaufgerät vorhanden,
wie bereits ausgeführt
worden ist.
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- 10
- Aufzuganlage
- 12
- Antrieb
(von 10)
- 14
- Elektronikeinrichtung
(für 12)
- 16
- Verbindung
(zwischen 12 und 14)
- 18
- Hauptschütze (in 16)
- 20
- Sicherheitskreis
(von 10 für 18)
- 22
- Verbindung
(zwischen 20 und 18)
- 24
- Sicherheitsschalter
(von 20)
- 26
- Schachttürschalter
(von 20)
- 28
- Kabinentürschalter
(von 20)
- 30
- programmierbare
Aufzugsteuerung (von 10)
- 32
- Verbindung
zwischen 30 und 14
- 34
- Schalter
(bei 26)
- 36
- Schalter
(bei 28)
- 38
- Verbindung
(zwischen 30 und 34, 36)
- 40
- Verbindung
(zwischen 30 und 18)
- 42
- Zeitglied
(von 30)
- 44
- Drehgeber
(von 12)
- 46
- Rückmeldung
(von 44 an 14)
- 48
- Zähleinrichtung
(von 30)