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Die
Erfindung betrifft ein Material, welches sich aufgrund seiner technischen
Eigenschaften, insbesondere seiner optischen Eigenschaften hervorragend
als farbiges Dekormaterial eignet. Bei dem Material handelt es sich
um oligomere Cycloolefine, insbesondere Cycloolefin-Homooligomere
sowie Cycloolefin-Co-Oligomere,
die durch einen hohen Brechungsindex und eine hohe Abbe-Zahl gekennzeichnet
sind.
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Dekormaterialien
rekrutieren sich gewöhnlich
aus Materialien, die das menschliche Ästhetikempfinden positiv beeinflussen.
Dies geschieht häufig
durch die Formgebung, aber auch durch optische Eigenschaften wie
Farbe, Trübung,
Klarheit, Reflexionsvermögen,
Brillanz etc. So spricht z.B. gebrochenes Glas, insbesondere wenn
dieses gefärbt
ist, das menschliche Ästhetikempfinden
positiv an, so dass gebrochenes und gegebenenfalls gefärbtes Glas
heute mit großem
Erfolg als Dekormaterial vermarktet wird.
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Viele
Kunststoffe sind – wie
Glas – größtenteils
amorph und verhalten sich wie eine erstarrte Schmelze. Kommen dann
noch andere Eigenschaften, wie hohe Transparenz, hoher Brechungsindex
und hohe Abbe-Zahl hinzu, eignen sich diese Kunststoffe ideal für den Einsatz
als Dekormaterial.
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Dekormaterialien
aus z.B. Acrylglas oder Polycarbonat z.B. in Form von größeren Diamanten
oder größeren Juwelen
sind bereits bekannt. Diese zeichnen sich bereits durch hohe Transparenz
bzw. Farblosigkeit, aber auch hohe spezifische Dichte aus, weisen
aber andererseits auch den Nachteil auf, dass ihre Schmelzen sehr
hohe Festigkeiten aufweisen, da sie auf Strukturmaterialien für Spritzguss
und Folien basieren. Um in eine gewünschte Form gebracht zu werden,
müssen
diese mittels Spritzgussmaschinen verarbeitet werden. Dies ist zum
einen aufwendig und zum anderen teuer, da der Ausstoß pro Zeiteinheit
gering ist. Weiterhin nachteilig ist, dass die Oligomere dieser
Materialien toxischen Grenzwerten unterliegen.
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Es
bestand nach wie vor ein Bedürfnis
nach einem preiswerteren, einfacher herzustellenden, nicht toxischen
und farbig transparenten Dekormaterial, beispielsweise in Tropfenform.
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Die
vorliegende Erfindung stellt nun ein solches farbiges Dekormaterial
zur Verfügung.
Die Erfindung betrifft dementsprechend ein Dekormaterial, welches
aus einem farbigen Cycloolefin-Homo- oder -Co-Oligomeren besteht,
dessen Brechungsindex bevorzugt zwischen nD =
1,50 bis 1,60, besonders bevorzugt nD =
1,52 bis 1,55 und ganz besonders bevorzugt bei nD =
1,5435 (jeweils gemessen bei 25 °C)
liegt und dessen Abbe-Zahl bevorzugt zwischen 50 und 60, besonders
bevorzugt 52 bis 58 und ganz besonders bevorzugt bei 56 liegt.
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Unter
einem Cycloolefin-Co-Oligomeren wird ein Oligomer verstanden, welches
aus mindestens einem cyclischen Olefinmonomeren und mindestens einem
acyclischen Olefinmonomeren aufgebaut ist. Unter einem Cycloolefin-Homooligomeren
wird ein Oligomer verstanden, welches aus gleichen oder verschiedenen cyclischen
Olefinmonomeren aufgebaut ist.
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Geeignete
monomere Cycloolefine sind solche der Formeln I, II, III, IV, V
oder VI:
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In
diesen Formeln sind R1, R2,
R3, R4, R5, R6, R7 und
R8 gleich oder verschieden und bedeuten
unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder einen C1-C30-Kohlenwasserstoffrest;
oder zwei oder mehrere der Reste R1 bis
R8 sind cyclisch miteinander verbunden,
wobei gleiche Reste in den verschiedenen Formeln gleiche oder unterschiedliche
Bedeutung haben können.
Bevorzugte C1-C30-Kohlenwasserstoffreste
sind beispielsweise lineare oder verzweigte C1-C8-Alkylreste, C6-C18-Arylreste, C7-C20-Alkylenarylreste oder cyclische C3-C20-Alkylreste
oder acyclische C2-C20-Alkenylreste.
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Weitere
einsetzbare Cycloolefine sind mono-cyclische Olefine der Formel
VII:
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Hierin
ist n eine Zahl von 2 bis 10.
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Geeignete
acyclische Olefine sind solche der Formel VIII:
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Hierin
sind R9, R10, R11, und R12 gleich
oder verschieden und bedeuten unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder einen C1-C10-Kohlenwasserstoffrest,
z.B. einen C1-C8-Alkylrest
oder C6-C14-Arylrest.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Cycloolefin-Co-Oligomere geeignet, welche
mindestens ein Cycloolefin der Formeln I bis VI und mindestens ein
acyclisches Olefin der Formel VIII als Comonomer enthalten. Dabei
sind als acyclische Olefine VIII solche bevorzugt, die insgesamt
2 bis 20 C-Atome aufweisen, insbesondere unverzweigte acyclische
Olefine mit 2 bis 10 C-Atomen wie beispielsweise Ethylen, Propylen
und/oder Butylen. Der Anteil an Einheiten acyclischer Olefine der
Formel VIII im Oligomeren beträgt
bis zu 99 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt
10 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Cycloolefin-Co-Oligomers.
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Unter
den vorstehend beschriebenen Cycloolefin-Homooligomeren bzw. Cycloolefin-Co-Oligomeren sind
insbesondere diejenigen bevorzugt, die Einheiten polycyclischer
Olefine mit Norbornen-Grundstruktur, besonders bevorzugt Norbornen
oder Tetracyclododecen, enthalten. Besonders bevorzugt sind auch
Cycloolefin-Co-Oligomere, die Einheiten acyclischer Olefine, insbesondere
Ethylen, enthalten. Wiederum besonders bevorzugt sind Norbornen/Ethylen-
und Tetracyclododecen/Ethylen-Co-Oligomere, welche 5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise
10 bis 60 Gew.-% an Ethyleneinheiten enthalten (bezogen auf das
Gewicht des Co-Oligomeren). Von
diesen wiederum ganz besonders bevorzugt sind Norbornen/Ethylen-Co-Oligomere.
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Erfindungsgemäß wird unter
einem Oligomeren ein Material verstanden, welches aus mehr als zwei Monomerbausteinen
aufgebaut ist, aber noch kein Polymer ist, d.h. die Anzahl der verketteten
Monomere ist nach oben hin durch die Verschlaufungslänge (s.
bzw. Ferry: „Viscoelastic
properties of Polymers",
Wiley 1980, S. 247ff) begrenzt.
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Im
Bereich unterhalb des sog. kritischen Molekulargewichtes Mc, welches der doppelten Länge des Verhängungsmolekulargewichts
(auch Entanglement-Molekulargewicht)
Me entspricht, zeigt das Oligomer ein newtonisches
Fließverhalten,
d. h. der Logarithmus des Molekulargewichtes, log Mw,
ist dem Logarithmus der Nullscherviskosität, log η0,
direkt proportional und hat die Steigung m = 1. Oberhalb des Logarithmusses
des kritischen Molekulargewichtes, log Mc,
beträgt
der Wert der Proportionalitätskonstanten
m = 3,4.
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Bei
den erfindungsgemäß eingesetzten
Monomeren, insbesondere bei den Norbornen- und Ethylen-Monomeren
liegt die Verschlaufungslänge
bei Mc = 2 × Me =
10.000 g/mol, bevorzugt bei Mc = 2 × Me = 8.500 g/mol, insbesondere bei Mc = 2 Me = 7.200
g/mol. Ebenso lassen sich die erfindungsgemäßen Cycloolefin-Co-Oligomere durch ein
Molekulargewicht (Bestimmung über Gelpermeationschromatographie
GPC bei 35 °C
in CHCl3) von 5.000 g/mol, bevorzugt 4.250
g/mol, besonders bevorzugt 3.600 g/mol beschreiben. Hierbei ist
Mc das kritische Molekulargewicht und Me das Entanglement-Molekulargewicht. Vorteilhaft
für die
Herstellung von kugelförmigem
Dekormaterial ist es, wenn die intrinsische Viskosität (bestimmt
gemäß ISO 16289 bzw.
DIN 53728 bei 135 °C
in Dekalin) des Cycloolefin-Co-Oligomeren im Bereich von [η] ≤ 25, bevorzugt
[η] ≤ 20, insbesondere
[η] ≤ 18 liegt.
Liegt die Verschlaufungslänge über Mc = 2 × Me > 10.000
g/mol oder das Molekulargewicht über
5.000 g/mol, ist das aufgeschmolzene Material nicht mehr tropfbar,
was dazu führt, dass
sich beim Ausformen der Tropfen Fäden ziehen und durch das weitere
Absetzen von Polymerschmelze auf diese Fäden sog. Perlenschnüre bilden.
Ist andererseits die Verschlaufungslänge kleiner als Mc =
2 × Me = 6.000 g/mol oder das Molekulargewicht
geringer als 3.000 g/mol, so wird die Polymerschmelze so dünnflüssig, dass
sich keine regelmäßigen Tropfen
mehr ausbilden, sondern eher längliche
Gebilde.
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Für bestimmte
Dekoreffekte hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Dichte
der Polymerkugeln des Cycloolefin-Homooligomeren bzw. Cycloolefin-Co-Oligomeren
geringfügig
unter 1,0 g/cm3 liegt, zweckmäßigerweise
im Bereich von 0,99 bis 1,00 g/cm3, bevorzugt
0,95 bis 1,00 g/cm3, insbesondere 0,90 bis
0,99 g/cm3 liegt. Dies eröffnet die
Möglichkeit,
Schwimmperlen mit hohem Glanz und hoher Brechkraft bereitzustellen.
Andere Kunststoffe wie Polyethylen und Polypropylen haben zwar ebenfalls
eine Dichte < 1,00
g/cm3, haben aber nicht den entsprechenden
Glanz bzw. den hohen Brechungsindex. Materialien wie Polycarbonat
oder Polymethylmethacrylat haben eine solch hohe Dichte, dass man
Dekorationsperlen aus diesem Material nicht mit einer Dichte < 1,00 g/cm3 herstellen kann. Bei der Herstellung der
Dekorationsperlen aus Cycloolefin-Homooligomeren bzw. Cycloolefin-Co-Oligomeren
kann man jedoch je nach Verfahrensbedingungen verschiedene Dichten
um 1,00 g/cm3 erhalten.
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Die
Herstellung der Cycloolefin-Oligomere geschieht zweckmäßigerweise
durch eine heterogene oder homogene Katalyse mit metallorganischen
Verbindungen und ist in einer Vielzahl von Dokumenten beschrieben.
Geeignete Katalysatorsysteme basierend auf Mischkatalysatoren aus
Titan- bzw. Vanadiumverbindungen in Verbindung mit Aluminiumorganylen
werden in
DD 109 224 ,
DD 237 070 und EP-A-0 156 464 beschrieben. EP-A-0
283 164, EP-A-0 407 870, EP-A-0 485 893 und EP-A-0 503 422 beschreiben die Herstellung
von Cycloolefin-Co-Polymeren (COC) mit Katalysatoren, basierend
auf löslichen
Metallocenkomplexen, welche für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Dekormaterialien
besonders bevorzugt sind. Um bei der Polymerisation mit Aluminiumorganylen
die entsprechenden Molekulargewichte zu erhalten, wird die Kettenlängenzunahme
mittels Viskositätsmessung
beobachtet und bei Erreichung des kritischen Molekulargewichtes
M
c die Polymerisation durch Zugabe von Wasserstoff
geregelt bzw. zum Stillstand gebracht.
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Die
so hergestellten Cycloolefin-Oligomere zeichnen sich durch eine
sehr geringe Trübung
(gemessen nach ISO 14782) von 1 – 10 %, bevorzugt 2 – 8 %, besonders
bevorzugt 3 – 6
% aus. Sie besitzen eine Klarheit / Lichttransmission (gemessen
nach DIN EN ISO 13468-1) von 90 – 99 %, bevorzugt 92 – 98 %,
besonders bevorzugt 94 – 97
% sowie eine Brillanz (gemessen nach DIN EN ISO 2813) von 85 – 140 %,
bevorzugt 90 – 135
%, besonders bevorzugt 95 – 130
%. Ihr Brechungsindex (gemessen nach DIN EN ISO 489) liegt bei nD = 1,50 bis 1,60, insbesondere nD = 1,52 bis 1,55 und besonders bevorzugt
bei nD = 1,5435 und ihre Abbe-Zahl (gemessen
nach DIN EN ISO 489) bei 50 bis 60, insbesondere bei 52 bis 58 und
besonders bevorzugt bei 56.
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Die
gewünschte
Farbe wird dem klaren Cycloolefin-Co-Oligomeren entweder als solches
zugegeben oder – insbesondere
bei sehr geringen Farbstoffkonzentrationen – über ein sogenanntes arteigenes
Masterbatch (d.h. Farbstoff in hoher Konzentration in einem Cycloolefin-Co-Oligomeren)
gegebenenfalls zusammen mit anderen Additiven wie Stabilisatoren
(z.B. UV-Stabilisatoren), Aufheller, etc. und/oder klarem Rohstoff.
Die Zugabe kann beispielsweise in einem Extruder oder Kneter erfolgen.
Ferner kann die Einfärbung
auch dadurch bewirkt werden, dass das Dekormaterial in Farbstofflösungen gegeben
werden und das Lösungsmittel
anschließen
verdampft wird, sodass sich die Farbe auf den Dekorationsperlen
niederschlägt.
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Das
Aufbringen der Farben auf die Oberflächen der fertigen Dekormaterialen,
beispielsweise über
Lösungen
mit anschließendem
Verdampfen des Lösungsmittels,
hat zu schlechteren Ergebnissen geführt (Abrieb der Farbstoffe
während
des Gebrauchs; dadurch bedingt, Brillanzverlust). Auch das Eindiffundieren
der Farben in die klaren Dekormaterialien führt zu schlechteren Ergebnissen,
da dies nur bei erhöhten
Temperaturen möglich
ist, bei denen die Cycloolefin-Co-Oligomere schmelzen. Auch eine
Mischung von Schmelzen, beispielsweise einer Cycloolefin-Co-Oligomerenschmelze
mit einem Polymer-Farbmasterbatch führt dann, wenn das Masterbatchpolymer
kein Cycloolefinpolymer ist (was für kommerzielle Farbmasterbatche
der Fall ist), gewöhnlich
zu Polymerunverträglichkeiten
und damit zu einem Verlust der guten optischen Eigenschaften.
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Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass eine homogene Einfärbung der Cycloolefin-Co-Oligomere
dann zu besonders guten Ergebnissen führt, wenn man sogenannte Fettfarben
verwendet. Unter Fettfarben werden im folgenden Farbstoffe wie Azofarbstoffe
verstanden. Dies sind z. B. Aryldiazoniumsalze wie β-Napthylorange, α-Napthylamin
bzw. α-Napthol, β-Napthylamin
bzw. β-Napthol,
Naphthionsäure,
Chromotropsäure,
Naphtholblauschwarz, bzw. Flavazin L. Ebenfalls eignen sich Triarylmethanfarbstoffe
und Aza-Analoge wie z. B. Malachitgrün, Kristallviolett, Phenolphthalein
sowie Flurescein bzw. Aza-Analoge vom Acridintyp wie z. B. Acridiniumgelb
sowie vom Azintyp wie z. B. Methylenblau. Ebenfalls geeignet sind
Carbonylfarbstoffe wie Indigo, Anthrachinon bzw. andere Auxochrome
wie Indanthron, Indanthrenbrilliantrosa oder Indanthrengelb. Beispiele
für erfindungsgemäß verwendbare
Farbstoffe sind: Sandoplast Yellow 2G, Sandoplast Yellow "G, Sandoplast Red
BB, Polysynthren Blue R, Polysynthren Green G. Wesentlich schlechtere
Ergebnisse liefern Pigmente, die in der Regel zu einem fleckigen
Erscheinungsbild führen.
Die Farbstoffe werden dem Cycloolefin-Co-Oligomeren zweckmäßigerweise in Konzentrationen
von 0,0001 bis 1,0 Gew.-%, bevorzugt 0,0005 bis 0,005 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,0025 Gew.-% zugegeben. Die Konzentration bestimmt die
gewünschte
Farbintensität.
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Das
erfindungsgemäße Dekormaterial
aus den Cycloolefin-Oligomeren kann jede beliebige Form annehmen,
z.B. Kugel-, Zylinder- oder Plattenform; besonders bevorzugt ist
die Kugelform, z.B. in Gestalt von Tropfen oder abgeflachten Kugeln.
Um solche Formen herzustellen, wird das Cycloolefin-Oligomere und
gegebenenfalls der Farbstoff bzw. das Farbstoffmasterbatch z.B.
in einem Extruder aufgeschmolzen und dann beispielsweise auf ein
Transportband getropft bzw. ausgebracht. Zur Herstellung von Strängen oder
Platten kann des Cycloolefin-Oligomer beispielsweise durch eine
Lochdüse
oder Spaltdüse
extrudiert und aufgenommen werden.
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Verwendet
man ein Cycloolefin-Oligomer mit einer Dichte, die geringfügig über 1,0
g/cm3 – also
der Dichte von Wasser – liegt,
d. h. zwischen 1,0 bis 1,02 g/cm3, so lassen sich durch Variation
der Abkühlbedingungen
Vakuolen in den Tropfen "einfrieren", die zu einer geringfügigen Erniedrigung
der Gesamtdichte der erhaltenen Tropfen (Kugeln, abgeflachte Kugeln)
führen.
Man erhält
so Produkte, deren Dichte um 1,0 herum schwankt bzw. unter 1,0 g/cm3 liegt, was dazu führt, dass das erhaltene Dekormaterial
je nach Dichte der Tropfen, in Wasser gegeben, zum Teil aufschwimmt,
zum Teil im Wasser schwebt und zum Teil absinkt.
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Das
erfindungsgemäße farbige
Dekormaterial kann beispielsweise als Füllung von Glasvasen, in Kombination
mit natürlichen
und nichtnatürlichen
Dekorationsmaterialien wie beispielsweise gefärbter Sand, Nelken, Aluminiumhobelspänen, Moos,
getrocknetem und/oder frischen Blumen bzw. Blumengestecken, Gräsern usw.
eingesetzt werden.
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Ferner
wird das beanspruchte farbige Dekorationsmaterial auch als Blickfang
in Schaufenstern ausgestreut bzw. als Tischdekoration als Auslegware
verwendet. Eine weitere Anwendung für das Dekorationsmaterial ist
das Befüllen
von Gefäßen und
das Draufplatzieren von Kerzen vorzugsweise in Form von sog. Teelichtern.
Hierbei kommt dem beanspruchten Dekorationsmaterial aus Cycloolefin-Oligomeren
zu gute, dass die Schmelze gemäß Brandklassenverordnung
DIN 4102-1 auf die Baustoffklasse B1 und B2 sowohl die Baustoffklasse
B2 (Kantenbeflammung im Brennkasten nach DIN 50050-1) als auch die
Anforderung and die Baustoffklasse B1 erfüllt und somit schwer entflammbar
ist.
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Farbige
Dekorationsperlen bestehend aus Cycloolefin-Oligomeren bzw. Cycloolefin-Co-Oligomeren haben,
wenn sie als Kugeln, abgeflachte Kugeln bzw. Ellipsoid verwendet
werden, die Eigenschaft, dass sich das Umgebungslicht bzw. das Licht
von gerichteten oder ungerichteten Lichtquellen in ihren Grenzflächen bündelt und
es somit zu einer Lichtverstärkung
kommt. Dieser Effekt ist vergleichbar mit einem Hohlspiegel, wenn sich
die Lichtquelle zwischen Brennpunkt und Hohlspiegeloberfläche befindet
und es somit zu einem vergrößerten virtuellen
Bild kommt.
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Meßmethoden
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Es
wurden die folgenden Meßmethoden
zur Bestimmung von Produkteigenschaften verwendet:
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Bestimmung des Verschlaufungsgrades
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Die
Abhängigkeit
der Nullscherviskosität
linearer Oligomere / Polymere vom Molekulargewicht gliedert sich
in zwei Bereiche:
η0 ∝ Mw für
Mw < Mc wobei Mw = Gewichtsmittel
des Molekulargewicht
η0 ∝ Mw 3'4 für Mw > Mc wobei Mc = kritisches
Molekulargewicht
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Polymere
mit einem höheren
Molekulargewicht als das kritische Molekulargewicht Mc können Verschlaufungen
ausbilden, woraus die sehr viel höhere Molekulargewichtsabhängigkeit
der Viskosität
resultiert.
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Trägt man nun
in ein doppelt-logarithmisches Diagramm log Mw gegen
log η0, d. h. den Logarithmus des Gewichtsmittels
des Molekulargewichts gegen den Logarithmus der Nullscherviskosität, auf,
so hat man im Bereich niederer Werte eine direkte Proportionalität zwischen
log Mw und log η0.
Dies ist der Newtonische Bereich einer Polymerschmelze, welcher
den Oligomeren zugerechnet wird. Erst oberhalb des kritischen Molekulargewichts,
beginnen die Oligomere sich zu verschlaufen, sodass man sie dann
Polymere nennt. Die Steigung in der Auftragung log Mw gegen
log η0 ist dann 3,4.
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Man
bestimmt das kritische Molekulargewicht also durch Auftragung verschiedener
Gewichtsmittel des Molekulargewicht gegen die korrespondierende
Nullscherviskosität
und erhält
eine Auftragung, die im unteren Molekulargewichtsbereich die Steigung
m = 1 und im höhere
Molekulargewichtsbereich die Steigung m = 3,4 besitzt. Dort, wo
sich beide Geraden schneiden, ist das kritische Molekulargewicht
Mc.
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Bestimmung
der intrinsischen Viskosität
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Die
Ableitung der Viskosität
nach der Konzentration wird als verallgemeinerter Staudingerindex
{η} bezeichnet.
D. h. δ In η/δ c
2 = {η}.
Durch Grenzwertbildung c → 0
(Grenzfall unendlicher Verdünnung)
und γ/δs → 0 (Grenzfall
unendlich kleiner Scherraten) erhält man den Staudingerindex,
welcher anschaulich gesehen das Volumen darstellt, das von Knäueln, die
von einem Gramm Polymer gebildet werden, in unendlich verdünnter Lösung ausgefüllt wird:
mit [η]: ml / g und c
2 =
Konz. des Oligomeren in der Lösung
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Da
es sich bei dem Staudingerindex (intrinsic viscosity) um einen Grenzwert
handelt, wird zur Ermittlung die reduzierte Viskosität verwendet.
Diese wird bei verschiedenen Konzentrationen bestimmt und kann mit
Hilfe von empirischen Gleichungen auf c2 =
0 extrapoliert werden.
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Gemessen
wird der Staudingerindex in Kapillarviskosimetern, wobei man geringe
Mengen des Oligomeren oder Polymeren in einer Konzentrationsreihe
in CHCl3 löst und die Zeit misst, die
diese Lösung
durch das Kapillarviskosimeter benötigt. Diese Zeiten werden um
die Durchlaufzeit des reinen Lösungsmittels
verringert. Eine Tabelle über
die Durchlaufzeiten gibt die dazugehörige Viskosität an. Diese
wird durch die Konzentration des Oligomers in der Lösung geteilt
und gegen die Konzentration aufgetragen. Die Extrapolation dieser Konzentrationsreihe
gegen 0 ergibt den Staudingerindex.
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Im
folgenden wird die Erfindung an hand von Beispielen näher erläutert:
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Herstellung eines Cycloolefin-Co-Oligomers
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Herstellung von tetracyclododecen/Ethylen-
und Norbornen/Ethylen-Co-Oligomeren
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(Die
Abbruchreaktion wird durch Versetzen der reaktiven Lösung mit
Aceton herbeigeführt,
die Einbauraten Ethylen / Norbornen durch den Wasserstoffanteil
geregelt.)
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600
cm3 einer Lösung von Tetracyclododecen
(TCD) oder Dicyclopantadien DCPD in Toluol wird in einen 1,5 dm3 Autoklaven vorgelegt, welcher vorab hinreichend
mit Ethylen gereinigt wurde. 5 cm3 einer
Methylaluminoxanlösung
in Toluol (Crompton; 10% Stärke
bezogen auf das Gewicht der Methylaluminoxanlösung mit einer molekularen
Masse von 1.000 g/mol gemäß kryoskopischer
Bestimmung) werden im Gegenstrom in den Reaktor dosiert, welcher
in geeigneter Weise vorbereitet wurde, d.h. vorher evakuiert und
frei von Luftfeuchtigkeit bereitgestellt wurde, und 10 Min. bei
70 °C gerührt. Diese
Lösung
wird dann mit Ethylen oder einer Mischung von Ethylen und 5 % Wasserstoff
durch mehrfachen Druckausgleich gesättigt. Eine Lösung von
0,004 mMol des Metallocenkomplexes [Me2C(Ind)2]ZrCl2 in 10 cm3 Methylaluminoxanlösung in Toluol wird nach einer Aktivierungszeit
von 15 min. zugegeben. Die Aktivierung erfolgt durch chemische Reaktion
der beiden Komponenten miteinder. Mittels Rühren (750 Upm.) wird die Oligomerisation
durchgeführt
bis ein vollkommener Ethylenverbrauch von 7 Litern eingetreten ist,
wobei der Ethylendruck durch weitere Dosierung aufrechterhalten
und die Temperatur bei 70 °C
beibehalten wird.
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Nach
Ende der Reaktionszeit wird die Lösung in einen Behälter abgelassen
und sofort mit 5 dm3 Aceton versetzt, für 10 min.
gerührt
und der ausgefällte
Niederschlag des Cycloolefin-Co-Oligomeren anschließend abgefiltert.
Der Filterkuchen wird abwechselnd mit drei Portionen einer 10 %igen
HCl-Lösung
und Aceton gewaschen, der Rückstand
mit Aceton aufgeschlämmt
und erneut gefiltert. Das Oligomer, welches auf diese Weise gereinigt
wurde, wird bei 45 °C
unter reduziertem Atmosphärendruck
(0,2 bar) für
15 Stunden getrocknet.
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Eigenschaften
des Oligomeren: Man erhält
nach der oben beschriebenen Methode ein Oligomer, welches glasklar
sowie aufgrund des molekularen Aufbaus bzw. der Anordnung von Ethylen
und Norbornen vollkommen amorph ist. D. h. das Cycloolefin-Oligomer
hat keinerlei Kristallgitter und somit auch keinerlei kristallinen
Anteile. Es erstarrt glasartig und kann durch Erwärmen über den
sog. Glaspunkt wieder verflüssigt
werden. Sinkt die Temperatur unter die Glastemperatur, so erstarrt
das Cycloolefin-Oligomer wieder glasartig mit hoher Transparenz
und hohem Glanz.
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Herstellung eines farbigen
Dekormaterials
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Das
TCD-Oligomere aus Beispiel 1 wurde nach dem Rotoform-Verfahren der
Fa. Sandvik/Fellbach (s. 1) zu Pastillen verarbeitet.
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Die
Farbe wird hierbei durch ein Farbmasterbatch zugegeben. Das Farbmasterbatch
enthält
die gewünscht
Farbe in stark konzentrierter Form, und zwar auf demselben Cycloolefin-Oligomeren
Träger.
Die Einarbeitung des Farbmasterbatches erfolgt entweder in einem
statischen Mischer, in welchem die Cycloolefinschmelze und das Farbmasterbatch
vereinigt werden und durch Rühren
bei 160 bis 180 °C
unter Vakuum homogenisiert wird, oder durch kontinuierliche Zudosierung
des Farbmasterbatches in einem Schmelzeextruder. Diese eingefärbte Schmelze
wird dem Pastillier-Verfahren zugeführt.
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Eine
andere Möglichkeit,
die Dekorationsperlen einzufärben,
besteht darin, dass man die ungefärbten Dekorationsperlen in
ein Farbbad gibt und die Farbe solange aufkonzentriert bis das Lösungsmittel
verdampft ist und sich so die Farbe auf den Dekorationsperlen niederschlägt.
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Das
Pastillier-Verfahren besteht aus dem Sandvik-Rotoform Tropfenformer
(1), mit dem die flüssige Oligomerschmelze
auf ein kontinuierlich umlaufendes Stahlband (2) aufgebracht wird.
Die Farbe zum Einfärben
der Dekorationsperlen wird mittels eines Farbmasterbatches auf Basis
desselben Polymers über
eine Dosierschleuse in die Schmelze eingebracht und homogenisiert.
Kühlwasser
(3) wird an die Unterseite des Stahlbandes gesprüht und der so optimierte Wärmeaustausch
lässt die
Tropfen rasch erstarren. Mit diesem Verfahren werden geschmolzene
Produkte direkt in Granulate und Pastillen geformt, so dass das
Zerkleinern oder Mahlen völlig überflüssig ist.
Dieses reduziert Kosten und verhindert Umweltbelastungen durch Staub
oder Lärm.
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Mit
dem kontinuierlich arbeitenden Sandvik Stahlbandkühler wird
ein indirekter Wärmeaustausch
vollzogen, so dass weder die Oligomerschmelze noch das Kühlwasser
verunreinigt werden und das Wasser problemlos abgeleitet oder ins
System zurückgeführt werden
kann. Die in diesen Anlagen hergestellten Pastillen sind so abriebfest,
dass die Arbeitsumgebung selbst bei großen Durchsätzen staubfrei bleibt. Es sind
also keinerlei Maßnahmen
zur Abluftreinigung nötig.
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Damit
bietet dieses System die Kombination aus einfachem verfahrenstechnischen
Aufbau, hohem Wirkungsgrad, ausgezeichneter Produktqualität und minimaler
Umweltbelastung.
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Zur
Herstellung der Dekorationsperlen mit unterschiedlicher Dichte ist
es nötig,
die Abkühlbedingungen
gezielt zu steuern. Wenn man Dekorationsperlen mit einer Dichte über 1,00
g/cm3 erhalten will, so muss der Abkühlprozess
derart gesteuert werden, dass die Schmelze mindestens unter die
sog. Glastemperatur abgekühlt
wird. Im Fall der Cycloolefin-Oligomeren liegt die Glastemperatur
zwischen 60 und 70 °C,
bevorzugt zwischen 62 und 68 °C
und besonders bevorzugt bei 65 °C.
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Über die
Abkühlrate
bzw. Abkühlgeschwindigkeit,
die sich aus der Differenz der Schmelzetemperatur sowie der Temperatur
des Kühlmediums
und er Verweilzeit ergibt, kann man das Abschrecken bzw. das Erstarren
der Schmelze steuern. Da die Schmelze von außen, d. h. der Grenzfläche des
Oligomerentropfens zur Luft bzw. zum Stahlband, nach innen abkühlt, bilden
sich je nach Abkühlrate
durch die Schwindung der Cycloolefin-Oligomerenschmelze unterschiedlich
große
Vakuolen. Über
die Größe der Vakuolen
lässt sich
die Gesamtdichte der Dekorationsperlen steuern und es lässt sich
damit erreichen, dass manche Dekorationsperlen die Dichte von 1,02
g/cm3, d. h. ohne Vakuolen sind und damit
z.B. in Wasser absinken, sowie, dass manche genau die Dichte von
1,00 g/cm3 haben und damit z.B. in Wasser
schweben, sowie manche eine geringere Dichte unter 1,00 g/cm3 haben und damit z. B auf der Wasseroberfläche schwimmen.
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Zur
Beschickung des Rotoformers zur Herstellung der Dekorationsperlen
wird entweder ein Schmelzestrom aus dem Synthesereaktor abgeleitet
oder schon vorher hergestelltes Cycloolefin-Oligomer in einem statischen
Mischer bzw. durch einen Extruder eingebracht und aufgeschmolzen
und über
beheizte Schmelzeleitungen zum Rotoformer geleitet. Wichtig ist
hierbei, dass die Schmelze zum einen homogen aufgeschmolzen ist
und zum anderen, dass die Schmelze frei von Gasen ist. Dies wird
im Falle des statischen Mischers durch ein Vakuum über der
Schmelze erreicht, beim Extruder entgast dieser durch die Verdichtung
der Schmelze gegen den Förderstrom
und bei der Beschickung durch die Syntheseanlage sind aufgrund der
Verfahrensbedingungen keinerlei Gase in der Schmelze vorhanden.
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Das
Einfärben über Masterbatche
geschieht so, dass der ungefärbten
Schmelze das Masterbatch zudosiert wird. Dadurch, dass das Farbmasterbatch
wesentlich konzentrierter ist, kann man über den Verdünnungsgrad
die letztendliche Farbkonzentration einstellen und hat somit die
Möglichkeit,
farblich verschieden intensive Dekorationsperlen herzustellen. Wichtig
ist hierbei, dass man die Schmelze nach Zugabe des Farbmasterbatches
vollkommen homogenisiert, wenn man die Dekorationsperlen einheitlich
durchgefärbt
herstellen möchte.
Wenn man Dekorationsperlen mit Farbschlieren erzeugen möchte, dann
versetzt man die ungefärbte
Schmelze mit dem Farbmasterbatch und homogenisiert sie nur kaum.
Dadurch verbleiben letztlich auch in den Dekorationsperlen Farbgradienten,
welche an Glasmurmeln erinnern.
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Eingeschleppte
Gase in der Schmelze führen
dazu, dass sich beim Formen der Dekorationsperlen im Rotoformer
aufgrund des Dichteunterschieds zwischen Luft und Oligomerschmelze
sehr kleine Bläschen
bilden, und zwar vorzugsweise an deren Oberfläche, die dann die Brillanz
der Perlen beeinträchtigen,
da sie aufgrund ihrer geringen Größe das Licht stark streuen.
Solche Dekorationsperlen wirken trüb im Vergleich zu denen, deren
Schmelze frei von Blasen ist. Überraschenderweise
stört die
sich gegebenenfalls im Inneren bildende Vakuole die Brillanz einer
Dekorationsperle nicht, sondern liefert zusätzlich interessante Brechreflexe.
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Ein
weiterer Grund, keine Gase, insbesondere Sauerstoff, in der Schmelze
einzuschließen,
ist der mögliche
oxidative Angriff der Monomeren in den Cycloolefin-Oligomeren, die durch
oxidativen Abbau zu einer ungewollten Gelb- bis Braunfärbung führen kann.
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Die
Temperatur der Oligomerschmelze liegt zwischen 150 und 300 °C, bevorzugt
zwischen 180 und 280 °C
und besonders bevorzugt zwischen 200 und 260 °C. Die intrinsische Viskosität der Schmelze
liegt bei diesen Temperaturen bei ≤ 15
Pas, bevorzugt ≤ 12
Pas und besonders bevorzugt bei ≤ 10
Pas. Die Herstellungsbedingungen werden so gewählt, dass die Schmelze hinreichend
hochviskos ist, um große
Tropfen zu bilden, aber gleichzeitig so niedrigviskos ist, dass
sich beim Ausbringen der Schmelze auf das Sandvikband keine Fäden aus
der Schmelze ziehen. Die Temperatur des Kühlmittels muss mindestens kleiner
als die Glasübergangstemperatur
des Cycloolefin-Oligomeren sein, damit diese sich entsprechend ausformen
und verfestigen. Ferner muss die Verweilzeit auf dem Sandvikband
so lange sein, dass die Oligomerschmelze unter den Glaspunkt abkühlt, da
sonst die Gefahr besteht, dass die Dekorationsperlen beim Absacken
bzw. Verpacken zusammenbacken. Eine für die Anwendung wesentliche
Eigenschaft der Cycloolefin-Homo-Oligomeren bzw. Cycloolefin-Co-Oligomeren
ist, dass sie nicht klebrig nach dem Erstarren sind und somit nicht
durch Van-der-Wals-Kräfte oder
sonstige Adhäsionskräfte aneinander
kleben. Die benötigte
Kühltemperatur
für das Kühlwasser
bewegt sich in den Grenzen zwischen 5 bis 70 °C, vorzugsweise zwischen 10 °C und 25 °C und besonders
bevorzugt zwischen 15 und 20 °C.
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Die
Form und Größe der Dekorationsperlen
lässt sich über die
Menge der ausgetragenen Schmelze, die Bandgeschwindigkeit, die Schmelzetemperatur
sowie die Abkühlrate
bzw. Temperaturdifferenz zwischen der Schmelzetemperatur und dem
Kühlmedium
sowie die Verweilzeit variieren. So lassen sich bei geeigneten Bedingungen,
d. h. relativ kalte Schmelzetemperatur, langsame Bandgeschwindigkeit,
geringe bis mittlere Schmelzemenge und hohe Gegenkühlung Dekorationsperlen
von nahezu perfekter Kugelform herstellen. Bei sehr hohen Schmelzetemperaturen,
hoher Bandgeschwindigkeit, hoher Schmelzemenge und geringer Gegenkühlung erhält man eher
länglich
ellipsoide Dekorationsperlen.
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Das
Verhältnis
der Achsen a:b:c der Dekorationsperlen kann in den Grenzen 1:1:1
(ideale Kugelform) bis 10:1:1 bzw. 1:10:1 oder 1:1:10 (ellipsoide
Form) schwanken. Prozessbedingt kann es zu einer Abweichung von
der Kugelform kommen, da die Schmelze auf dem Kühlband abgesetzt wird und es
im anfangs noch geschmolzenen Zustand unter dem Eigengewicht entsprechend
der Gravitation zur Abflachung der Seite kommen kann, die mit dem
Kühlband
direkt im Kontakt steht. Die Abflachung wird auch dann begünstigt,
wenn die Kühltemperatur
des Bandes des Rotoformers besonders kalt ist. Dann ist der Wärmeübergang
zu diesem Band besonders hoch, während
der Wärmeübergang
zur umgebenden Luft geringer ist, da sowohl die Oligomerschmelze
wie auch die Luft keine gute Wärmeleitfähigkeit
besitzen. Somit kühlt
die Schmelze an dieser Phasengrenze langsamer ab als zum Band hin,
was ein Nachfließen
der Schmelze begünstigt.
Dies kann man verhindern bzw. beeinflussen, in dem man die Luft,
welche die auf dem Kühlband
liegenden Dekorationsperlen umgibt, zusätzlich abkühlt.
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Eigenschaften der so hergestellten
Dekormaterialien
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Verwendet
wurde ein Cycloolefin-Co-Oligomer bestehend auf Ethylen und Norbornen
mit einem Molekulargewicht Mw = 3.700 g/mol
(bestimmt durch GPC bei 35 °C
in CHCl3). Die Bedingungen zur Herstellung der
Dekorationsperlen wurde wie folgt gewählt: Die Einfärbungen
wurde durch Zugabe von jeweils unterschiedlichen Farbmasterbatchen
auf Basis desselben Oligomers über
eine Dosierschleuse erreicht. Die Dosierung wurde so eingestellt,
dass die Farbkonzentration in den Dekorationsperlen 0,0005%, 0,005%,
0,05% sowie 0,01 % erreicht. Die Farbmasterbatch wurden mit nachfolgenden
Farben durchgeführt:
Solvaperm-Blau B, Solvaperm-Grün
G, Polysynthren-Gelb GG, Polysynthren-Violett G, Polysynthren-Blau R, Solvaperm-Gelb 2G,
Solvaperm-Orange G, Solvaperm-Rot G, Solvaperm-Rot GG, Solvaperm-Rotviolett R, PV-Echtrot
E5B 02, PV-Echtrosa E, PV-Echtblau A2R, PV-Echtblau B2G 01, PV-Echtgrün GNX, PV-Echtgelb
HG, PV-Echtgelb HGR, PV-Echtgelb H3R, PV-Rot HG VP 2178, Polysynthren-Baun
R, Hostasol-Gelb 3G, Hostasol-Rot GG, Hostasol-Rot 5B.
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Beispiel 1:
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Die
Durchsatzmenge der Oligomerschmelze, welche aus dem Synthesereaktor
zum Sandvikband geführt
wird, wurde auf 1,5 to/h pro Band geregelt. Die Temperatur der Schmelze
betrug 190 °C
und die Temperatur des Lochrohres 225 °C.
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Die
Kühlzone
1 wurde auf 10 °C
bei einem Wasserdurchsatz von 7 m3/h, die
Kühlzone
2 ebenfalls auf 10 °C
bei einem Wasserdurchsatz von 12 m3/h sowie
die Luftkühlung
auf 20 °C
und 5.000 m3/h geregelt.
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Die
Tropffrequenz wurde auf 65% der Bandgeschwindigkeit eingestellt.
Die Verweilzeit auf dem Sandvikband war ca. 30 sec.
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Beispiel 2:
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Die
Durchsatzmenge der Oligomerschmelze, welche aus dem Synthesereaktor
zum Sandvikband geführt
wird, wurde auf 1,5 to/h pro Band geregelt. Die Temperatur der Schmelze
betrug 180 °C
und die Temperatur des Lochrohres 215 °C.
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Die
Kühlzone
1 wurde auf 7 °C
bei einem Wasserdurchsatz von 10 m3/h, die
Kühlzone
2 ebenfalls auf 7 °C
bei einem Wasserdurchsatz von 18 m3/h sowie
die Luftkühlung
auf 10 °C
und 5.000 m3/h geregelt.
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Die
Tropffrequenz wurde auf 75% der Bandgeschwindigkeit eingestellt.
Die Verweilzeit auf dem Sandvikband war ca. 60 sec.
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Beispiel 3:
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Die
Durchsatzmenge der Oligomerschmelze, welche aus dem Synthesereaktor
zum Sandvikband geführt
wird, wurde auf 1,5 to/h pro Band geregelt. Die Temperatur der Schmelze
betrug 185 °C
und die Temperatur des Lochrohres 220 °C.
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Die
Kühlzone
1 wurde auf 8,5 °C
bei einem Wasserdurchsatz von 8,5 m3/h,
die Kühlzone
2 ebenfalls auf 10 °C
bei einem Wasserdurchsatz von 15 m3/h sowie
die Luftkühlung
auf 15 °C
und 5.000 m3/h geregelt.
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Die
Tropffrequenz wurde der 70% der Bandgeschwindigkeit eingestellt.
Die Verweilzeit auf dem Sandvikband war ca. 45 sec.
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Eigenschaften
der Dekorationsperlen am Beispiel Polysynthren-Gelb (0,0005%):