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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Mikroanalysetechnik zum Untersuchen
einer Materialmikrostruktur in einem Rasterelektronenmikroskop oder einem
anderen geeigneten Instrument. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung die Elektronrücksteuerungsbeugung
in einem Rasterelektronenmikroskop oder einem anderen geeigneten
Instrument, um die kristallographischen Aspekte von Materialien zu
untersuchen.
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BESCHREIBUNG
DES STANDS DER TECHNIK
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Die
Elektronenrückstreuungsbeugung (EBSD)
wird von Wissenschaftlern und Ingenieuren verwendet, die die kristallographische
Mikrostruktur untersuchen müssen.
Diese Information kann insbesondere für Materialien wichtig sein,
die in Transportanwendungen eingesetzt werden, beispielsweise in Flugzeugen
und Automobilen. Faktoren, etwa die Kristallorientierung und die
Art der Korngrenzen, beeinflussen die mechanischen und elektrischen
Eigenschaften derartiger Materialien und stellen daher wichtige
Entwurfsparameter dar. Anders als bei der Röntgenstrahlbeugung liefert
die EBSD den Wissenschaftlern und Ingenieuren eine direkte Messmöglichkeit
der lokalen Orientierung, die mit den Materialeigenschaften in Beziehung
gesetzt werden kann.
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Elektronenrückstreuungsbeugungsmuster (EBSP)
werden mittels eines Rasterelektronenmikroskops (SEM) durch Fokussieren
des Elektronenstrahls auf eine kristalline Probe erhalten. Die Probe ist
um ungefähr
70 Grad in Bezug auf die Horizontale geneigt, und das Beugungsmuster
wird auf einem Phosphorbildschirm dargestellt. Das Bild wird unter Anwendung
einer Kamera mit ladungsgekoppelten Elementen für geringe Intensität (CCD-Kamera)
oder einer Kamera mit Siliziumverstärkertarget (SIT) gewonnen.
Die Bänder
in dem Muster repräsentieren die
reflektierenden Ebenen in dem beugenden Kristallvolumen. Daher ist
die geometrische Anordnung der Bänder
eine Funktion der kristallographischen Orientierung und der Symmetrie
des beugenden Kristallgitters.
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Ein
gewisser Erfolg wurde berichtet hinsichtlich der Unterscheidung
von Phasen mittels EBSD. Wenn jedoch die kristallographische Struktur
zweier Phasen ähnlich
ist, ist es nicht möglich,
in eindeutiger Weise eine Phase von der anderen unter Anwendung lediglich
von EBSD zu unterscheiden.
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Die
energiedispersive Spektroskopie (EDS) ist eine mikroanalytische
Technik auf der Grundlage von charakteristischen Röntgenspektrumlinien,
die erzeugt werden, wenn der hochenergetische Strahl eines Elektronenmikroskops
mit einer Probe wechselwirkt. Wenn ein stationärer Strahl stark beschleunigter
Elektronen auf eine Probe fokussiert wird, werden Atome der Probe
in einen angeregten Zustand versetzt. Wenn die angeregten Atome
in den Grundzustand zurückfallen,
emittieren sie Röntgenstrahlung
mit charakteristischer Energie und Wellenlänge. Diese charakteristische
Energie und Wellenlänge
ist eine Funktion der Differenz der Energie der Elektronenzustände des
Atoms. Daher erzeugt jedes Element in einer Probe eine Röntgenstrahlung
mit einem charakteristischen spektralen Fingerabdruck, der verwendet
werden kann, um das Vorhandensein dieses Elements in der Probe zu
erkennen.
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Ein
gewisser Erfolg wurde bei der Unterscheidung von Phasen mittels
EDS erreicht. Wenn jedoch die chemische Zusammensetzung der beiden Phasen ähnlich ist,
ist es nicht möglich,
eine Phase von der anderen unter Anwendung lediglich von EDS zu
unterscheiden.
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Das
US-Patent 5,266,802 von Kasai offenbart ein Elektronenmikroskop
mit einer Objektivlinse und einem daran angebrachten EDS-Detektor.
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Das
US-Patent 6,326,619 von Michael et al. offenbart ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Bestimmen der kristallinen Phase und kristalliner
Eigenschaften einer Probe, indem ein Elektronenstrahlgenerator,
etwa ein Rasterelektronenmikroskop angewendet wird, um ein Rückstreu-Kikuchi-Muster
von Elektronen einer Probe zu erhalten, wobei kristallographische
Daten und Daten hinsichtlich der Zusammensetzung ermittelt werden,
die mit einer Datenbankinformation verglichen werden, um ein schnelles und
automatisches Verfahren zur Identifizierung kristalliner Phasen
bereitzustellen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, gleichzeitig kristallographische
Daten und chemische Daten zu sammeln und diese zu kombinieren, um
damit Daten zur Phasenunterscheidung für eine Probe in zuverlässiger Weise
zu erhalten.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich an ein analytisches Verfahren
zum Kombinieren chemischer Information mit kristallographischen
Informationen, um eine Karte der Kristallorientierung, die Art der
Korngrenzen zu erhalten und um kristalline Phasen in einer polykristallinen
Probe zu unterscheiden. Das Verfahren umfasst das Filtern kristallographischer
Daten unter Anwendung der chemischen Information, um eine Karte
der Kristallorientierung der Korngrenzen der Probe bereitzustellen,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte in beliebiger geeigneter
Reihenfolge umfasst:
Bereitstellen einer Liste von Phasen,
die in einem interessierenden Gebiet in einer Probe vorhanden sein können, um
kristallographische strukturelle Parameter für jede Phase und obere und
untere Grenzen für den
Anteil jedes Elements, das in jeder der aufgelisteten Phasen vorhanden
sein kann, anzugeben;
Identifizieren der in dem interessierenden
Gebiet der Probe an mehreren Punktem bzw. Positionen vorhandenen
Elemente;
Erhalten eines Elektronenrückstreuungsbeugungs-(EBSD)musters
(kurz. EBSP) an jeder der Positionen in dem interessierenden Gebiet;
Bestimmen
der Lage und der Eigenschaften der Bänder in dem EBSP;
Anwenden
eines chemischen Filters durch Vergleichen der Anteile jedes Elements
an jeder Position mit den oberen Grenzen und den unteren Grenzen
für ein
gegebenes Element mit jeweils den Phasen aus der Liste der Phasen,
um einen Satz möglicher
Phasen für
jede Position zu bestimmen;
Zuordnen einer Phase zu jeder Position
durch Vergleichen der EBSD-Bandlage und Eigenschaften im Vergleich
zu den Strukturparametern für
jede der möglichen
Phasen und Bestimmen der besten Übereinstimmung;
und
Bestimmen der kristallographischen Orientierung der Phase
an jedem der mehreren Positionen in dem interessierenden Gebiet.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich ferner an eine Vorrichtung, die
das zuvor beschriebene Verfahren ausführen kann. Die Vorrichtung
umfasst im Allgemeinen ein Rasterelektronenmikroskop mit einer Einrichtung
zum Zuführen
eines kollimierten Elektronenstrahls zu einer Probe, eine Einrichtung zum
Erhalten eines EBSP und eine Einrichtung zum Bestimmen der Elementszusammensetzung
der Probe sowie eine Einrichtung zum Aufzeichnen der EBSD-Bandlagen
und Eigenschaften der Elementzusammensetzung der Probe.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt einen Prototypen
einer Phasenkarte mit einer chemischen Vorfilterung gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2a, 2b und 2c zeigen
EDS-Karten von Titan, Aluminium und Sauerstoff in einer Probe;
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3 zeigt eine EBSD-Phasenkarte
einer Probe; und
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4 zeigt eine Phasenkarte,
die unter Anwendung des chemischen Vorfilterungsverfahrens der vorliegenden
Erfindung aufgenommen wurde.
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DETALLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im
hierin verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff „Phasendifferenzierung bzw.
-unterscheidung" den
Prozess zur Erkennung der mit einem Punkt assoziierten Phase in
einer automatisierten Elektronrückstreuungsbeugungs-(EBSD)abtastung. Um
eine Phasendifferenzierung auszuführen, müssen die Strukturparameter,
die mit jeder der konstituierenden Phasen verknüpft sind, vor dem Ausführen der
Abtastung bekannt sein. An jedem Punkt in der Abtastung wird die
Bandinformation, die aus dem entsprechenden EBSD-Muster (EBSP) gewonnen wird,
mit der Strukturinformation jedes der konstituierenden Phasen verglichen,
und die Phase, deren Struktur am besten mit den Bändern übereinstimmt, wird
erkannt. Ein ganzteiliger Wert, der die erkannte Phase kennzeichnet,
wird in einer Abtastdatei aufgezeichnet (Field et al, „Mehrphasentexturanalyse durch
Orientierungsabbildungsmikroskopie", Beiträger der 11. internationalen
Konferenz über
Texturen von Materialien (ICOTOM-11), Xi'an, China, internationale Akademie:
Beijing, 94 – 99
(1996)).
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In
der vorliegenden Erfindung gilt, dass die EBSD unter Anwendung einer
beliebigen geeigneten Vorrichtung durchgeführt werden kann. Zu geeigneten
Vorrichtungen gehören,
ohne allerdings einschränkend
zu sein, Rasterelektronenmikroskope (SEM), Mikrosondenanalysierer
und Doppelstrahl-Ionenstrahlfokusier- (FIB)/SEM-Vorrichtungen. Wenn hierin
eine spezielle Vorrichtung zum Ausführen des EBSD benannt wird,
ist damit gemeint, dass eine beliebige geeignete Vorrichtung verwendbar
ist, einschließlich
jener, die zuvor aufgeführt
sind.
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Im
hierin verwendeten Sinne bezeichnen die Begriffe „Phasenidentifizierung
bzw. Phasenerkennung" und „Phasen-ID" einen Prozess zum
Bestimmen der Phasen eines einzelnen Punktes in der Mikrostruktur.
Der erste Schritt besteht darin, die chemische Zusammensetzung des
betrachteten Punktes zu bestimmen, oder zumindest die an dem Punkt
vorhandenen chemischen Elemente zu bestimmen mittels eines geeigneten
Verfahrens, wobei dafür
eine nicht einschränkendes
Beispiel die energiedispersive Spektrometrie (IDS) ist. Diese chemische
Zusammensetzung wird als ein Filter gegenüber einer Datenbank an Phasen
verwendet. Die am häufigsten verwendete
Datenbank enthält
nahezu 150.000 Einträge.
Phasen in der Datenbank, die die gleiche chemische Zusammensetzung
aufweisen, werden als Phasenkandidaten identifiziert. Ein EBSD-Muster (EBSP)
wird dann an dem Punkt aufgenommen und der Phasendifferenzierungsprozess
schließt
sich an, wobei die strukturelle Information für jeden Phasenkandidaten angewendet
wird.
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Wie
zuvor erläutert
ist, umfasst das vorliegende Verfahren im weiteren Sinne das Filtern
kristallographischer Daten unter Anwendung der chemischen Information,
um eine Karte der Kristallorientierung und der Korngrenzen der Probe
bereitzustellen. Das Verfahren kann in beliebiger Reihenfolge die
folgende Schritte aufweisen:
Bereitstellen einer Liste von
Phasen, die in einem interessierenden Gebiet in einer Probe vorhanden
sein können,
um kristallographische strukturelle Parameter für jede Phase und obere und
untere Grenzen für den
Anteil jedes Elements, das in jeder der aufgelisteten Phasen vorhanden
sein kann, anzugeben;
Identifizieren der in dem interessierenden
Gebiet der Probe an mehreren Punktpositionen bzw. Positionen vorhandenen
Elemente;
Gewinnen eines Elektronrücksstreuungsbeugungs(EBSD)musters
an jeder der mehreren Positionen in dem interessierenden Gebiet;
Bestimmen
der Lage und der Eigenschaften der Bänder in dem EBSD-Muster (EBSP);
Anwenden
eines chemischen Filters durch Vergleichen der Anteile jedes Elements
an jeder Position im Vergleich zu den oberen Grenzen und unteren
Grenzen für
ein gegebenes Element mit jeder der Phasen in der Liste aus Phasen,
um einen Satz möglicher Phasen
für die
Position zu bestimmen;
Zuordnen einer Phase zu jeder Position
durch Vergleichen der EBSD-Bandlagen und Eigenschaften in Bezug
auf die Strukturparameter für
jede der möglichen
Phasen und Bestimmen der besten Übereinstimmung;
und
Bestimmen der kristallographsichen Orientierung der Phase
an jedem der mehreren Positionen in dem interessierenden Gebiet.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens können
EBSD und die energiedispersive Spektrometrie (EDS) als zwei komplementäre Mikroanalysiertechniken
zur Untersuchung einer Materialmikrostruktur in einem Rasterelektronenmikroskop
(SEM) verwendet werden. In der EBSD werden Muster durch Wechselwirkung
eines Elektronenstrahls in dem Mikroskop mit einer Probe mit kristalliner
Struktur erzeugt. Die Bänder
in dem Muster liefern Informationen hinsichtlich der kristallographischen
Struktur der Probe sowie über
die Orientierung des Kristallgitters relativ zu einem Bezugssystem,
das mit der Probe verknüpft
ist. Die Qualität der
Muster liefert ferner einen Hinweis auf Störungen in dem Kristallgitter
innerhalb des beugenden Volumens. Automatisierte Routinen zum Kennzeichnen des
Musters wurden entwickelt, die eine Bestimmung der Orientierung
des Kristallgitters ermöglichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann manuell oder automatisch ausgeführt werden. Wenn das vorliegende
Verfahren, wie es hierin beschrieben ist, automatisiert wird, können die
diversen Schritte und Abfolgen mittels einer beliebigen geeigneten Programmierung,
die auf einem beliebigen geeigneten Medium enthalten ist, durchgeführt werden.
In der hierin und in den Patentansprüchen verwendeten Weise enthält eine
geeignete Programmierung eine Liste von Anweisungen, die in einer
Sprache geschrieben sind, die von einer Maschine interpretiert werden
kann, um die Schritte des vorliegenden Verfahrens auszuführen. Im
hierin verwendeten Sinne und in dem Sinne der Patentansprüche gehören zu geeigneten
Medien, ohne einschränkend
zu sein, Computer, Mikrochips, Mikroprozessoren, Festplatten, Disketten,
Compaktdisketten und dergleichen.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein Filter verwendet, um kristalline Phasen in einer polykristallinen
Probe zu unterscheiden. Das Anwenden des Filters umfasst das Bereitstellen
einer Liste von Phasen, die in einem interessierenden Gebiet in einer
Probe vorhanden sein können.
Die Informationen, die für
jede Phase in der Liste der Phasen bereitgestellt ist, enthält kristallographische
strukturelle Parameter für
jede Phase und obere und untere Grenzwerte für den Anteil jedes Elements,
das in jeder der aufgelisteten Phasen auftreten kann. Typischerweise
werden Grenzwerte hinsichtlich der Elementzusammensetzung jeder
Phase spezifiziert. Auf der Grundlage der Elementzusammensetzung an
einem gegebenen Punkt oder Position kann dieser Punkt einer oder
mehreren möglichen
Phasen zugeordnet werden. EBSD-Bandlagen und Eigenschaften werden
gegenüber
den Strukturparametern für jede
der möglichen
Phasen verglichen und eine beste Übereinstimmung zwischen den
EBSD-Daten und den Strukturparametern wird bestimmt. Ferner werden
die EBSD-Daten angewendet, um die kristallographische Orientierung
der Phase an diversen Positionen in einer Probe zu bestimmen. Somit
können die
Elementzusammensetzung, die Phase und die kristallographische Orientierung
an diversen Positionen in einer Probe identifiziert werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung, in der Mehrfachphasenproben analysiert werden, ist
es häufig
notwendig, den in dem Mikroskop abzutastenden Bereich zu inspizieren,
um die diversen Phasen zu finden, die in dem Material vorhanden
sind. Es wird dann die Phasen-ID angewendet, um diese konstituierenden
Phasen zu klassifizieren und um die erforderliche strukturelle Information,
die mit jeder dieser Phase assoziiert ist, zu ermitteln. Wenn die
konstituierenden Phasen und deren kristallographischen strukturellen
Parameter identifiziert sind, kann diese Information als Eingabe
für den
Phasendifferenzierungsprozess, der an jedem Punkt in der automatisierten
EBSD-Abtastung stattfindet, benutzt werden.
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Als
ein nicht beschränkendes
Beispiel sei auf die chemischen Daten verwiesen, die für ein spezielles
Element, beispielsweise Aluminium, ermittelt werden können. Die
gesammelten Daten können
in Form von Zählereignissen,
ein skalarer Wert, der die Anzahl der Röntgenstrahlereignisse beschreibt,
die mit einer dem Aluminium entsprechenden Energie detektiert wurden,
repräsentiert.
Die Anzahl der an jedem Punkt detektierten Zählerereignisse bei einer Abtastung
weisen einen speziellen Bereich auf. Für einen speziellen Punkt bei
der Abtastung, der als zu einer speziellen Phase zugehörig betrachtet
wird, muss dieser Wert als innerhalb der von dem Anwender vorbestimmten
Grenzen für
diese Phase liegend betrachtet werden. Ein weiteres nicht einschränkendes
Beispiel sei eine Abtastung einer Probe mit zwei Phasen – Aluminiumoxid
(Al2O3) und reines
Aluminium (Al) – wobei
der Bereich der Zählwerte
für Sauerstoff
in einem Bereich von 0 bis 300 liegen kann. Die Grenzen für einen
speziellen Punkt, der als zu der Aluminiumoxidphase gehörig erachtet
wird, können von
30 bis 300 festgelegt werden, und können für die reine Aluminiumphase
bei weniger als 30 festgelegt werden. Somit kann die Aluminiumoxidphase
und die Phase des reinen Aluminiums separat erkannt werden.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Analysegitter, das als ein Punktgitter über einer Oberfläche der
Probe festgelegt ist, beschrieben. Das Analysegitter kann ein reguläres Feld aus
Punkten sein, wobei ein Anwender den Abstand zwischen Punkten, die
Ausdehnung des Gitters in der horizontalen und vertikalen Richtung
und die Form des Gitters bestimmt. Das beschriebene Punktgitter kann
eine beliebige geeignete Form aufweisen. Zu geeigneten Formen des
Analysegitters gehören, ohne
einschränkend
zu sein, ein Quadrat, ein Rechteck, ein Sechseck, ein Kreis, eine
unregelmäßige Form,
eine zufällig
bestimmte Form, eine aus Punktpositionen erzeugte Form, die aus
Informationen aus einem zweiten Bild bestimmt werden, und eine Form, die
aus Positionen aufgebaut ist, die aus Informationen aus einem rückgestreuten
Bild bestimmt werden. In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Analysegitter in einem quadratischen oder hexagonalen
Format angeordnet. Alternativ kann ein Anwender ein anwendungsspezifisches
Feld definieren, wobei die Punkte in dem Feld keinen gleichen Abstand
aufweisen müssen
oder auf einem regelmäßigen Gitter
angeordnet sein müssen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Elementzusammensetzung der Probe
an jedem Punkt des Analysegitters bestimmt. Die Elementzusammensetzung
der Probe an jedem Punkt kann durch ein beliebiges geeignetes Verfahren
bestimmt werden. Zu geeigneten Verfahren zum Bestimmen der Elementzusammensetzung gehören, ohne
einschränkend
zu sein, die energiedispersive Spektroskopie (EDS), die wellenlängendispersive
Spektroskopie (WDS), die Cluster-Analyse,
die Analyse von Zählwerten
von Röntgenstrahlen innerhalb
spezifizierter Energiebereiche, die mit speziellen chemischen Elementen
korreliert sind, und die Energiespektrenanalyse.
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Der
Begriff „Cluster-Analyse" und entsprechende
analoge Terme „Segmentationsanalyse" und „Taxonomieanalyse", wie sie hierin
und in den Patentansprüchen
verwendet sind, bezeichnen eine Reihe von Techniken, um das Partitionieren
eines Satzes von Objekten in relativ homogene Unterteilungen auf der
Grundlage der Häufung
von Ähnlichkeiten
zwischen Objekten zu erreichen. „Die Hauptkomponentenanalyse" ist eine Unterteilung
der Faktoranalyse. Diese ist eine Familie von Techniken zum Eliminieren der
Redundanz aus einem Satz von korrelierten Variablen und zum Darstellen
der Variablen mit einem kleineren Satz abgeleiteter Variablen oder
Faktoren.
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Bei
der EDS werden Röntgenstrahlen,
die aus der Wechselwirkung des Elektronenstrahls und der Probe herrühren, detektiert.
Da unterschiedliche Elemente Röntgenstrahlung
mit unterschiedlicher Energie erzeugen, wird ein Energiespektrum
erzeugt. Linien in dem Röntgenstrahlspektrum
können mit
spezifischen chemischen Elementen in Verbindung gebracht werden.
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Im
dem vorliegenden Verfahren kann die EBSD für zwei wesentliche Zwecke angewendet
werden; die Phasenidentifizierung (ID) und die Abbildung der Orientierung.
Diese Anwendungen sind unterscheidbar, da die durch EDS gewonnene
chemische Information sich geringfügig in jeder Anwendung unterscheidet.
In der Phasen-ID liegt das Ziel darin, die spezifische Phase zu
identifizieren, die an einem gegebenen interessierenden Punkt in
der Materialmikrostruktur vorhanden ist. Phasen können durch
die Chemie, die Elementzusammensetzung und die kristallographische
Struktur unterschieden werden. Die EDS kann angewendet werden, um
die in dem Material vorhandenen chemischen Elemente zu identifizieren.
Alternativ kann die WDS angewendet werden, um die Elemente in dem
Material zu identifizieren. Diese Information wird als Filter gegenüber einer Datenbank
bekannter Phasen angewendet, um entsprechende Phasenkandidaten zu
erkennen. Die EBSD wird dann als ein zweites Filter angewendet, um
in eindeutiger Weise aus der Liste der Kandidatenphasen die korrekte
Phase auf der Grundlage der Kristallographie auszuwählen. Dieses
Verfahren wird jeweils an einem einzelnen Punkt ausgeführt, wobei der
Anwender optional an jedem Punkt eingreifen kann.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das EBSP unter Anwendung eines Rasterelektronenmikroskops
gewonnen.
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In
der vorliegenden Erfindung wird ein Elektronenstrahl typischerweise
in Form eines kollimierten Elektronenstrahls auf Punkte auf der
Probe aufgebracht, um ein EBSP zu erhalten, wobei dann die Lage
und die Eigenschaften der Bänder
in dem EBSP an jedem Punkt bestimmt werden. Es kann zu diesem Zeitpunkt
ein Indizierschritt ausgeführt
werden. Das EBSP kann die Intensität der Bänder, die geometrische Position
in dem Muster und die Breite der Bänder enthalten.
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Wenn
ein Elektronenstrahl auf die Probenoberfläche fokussiert wird, werden
die Elektronen auf vielfache Weise gestreut. Diverse Detektoren
sind so angeordnet, um die gestreuten Elektronen zu erfassen. Es
können
Bilder erzeugt werden, indem der Elektronenstrahl über die
Probe bewegt wird, während
die Intensität
der gestreuten Elektronen unter Verwendung der diversen Detektoren
erfasst wird. Als ein nicht einschränkendes Beispiel sei aufgeführt, dass
die Detektoren in den Rasterelektronenmikroskopen, Sekundärdetektoren
und/oder Rückstreudetektoren
sein können.
Ein Sekundärbild
kann erzeugt werden, indem die Intensitäten des Sekundärelektronendetektors
aufgezeichnet werden. In ähnlicher Weise
kann ein rückgestreutes
Bild hergestellt werden, indem die Intensitäten des Detektors für die rückgestreuten
Elektronen aufgezeichnet werden.
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Der
Indizierschritt wird in zwei Stufen ausgeführt. Zunächst werden die Bänder unter
Anwendung des EBSD erfasst und anschließend werden die Bänder auf
einzelne Spitzenwerte bzw. Linien reduziert. Dies kann bewerkstelligt
werden, indem eine Prozedur auf der Basis der Hough-Transformation
angewendet wird. Die Hough-Transformation
ist ein Standardwerkzeug in der Bildanalyse, das das Erkennen globaler
Muster in einem Bildraum ermöglicht,
in dem lokale Muster (idealer Weise ein Punkt) in einem transformierten
Parameterraum erkannt werden. Die grundlegende Idee der Technik
besteht darin, Kurven zu finden, die beispielsweise als Geraden,
Polynome, Kreise etc. in einem geeigneten Parameterraum parametrisiert
werden können.
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Durch
das Anwenden der Hough-Transformation in der vorliegenden Erfindung
werden die Bänder
auf einzelne Spitzenwerte bzw. Linien reduziert. Die Größe der Spitzenwerte
bzw. Linien ist mit der Breite der Bänder verknüpft und die Höhe der Spitzewerte
ist mit dem Intensitätskontrast
der Bänder
verknüpft.
Die Lage des Spitzenwertes in der Hough-Transformation entspricht der Lage des
Bandes in dem Beugungsmuster. Wenn die Bänder in dem Muster lokalisiert
sind, werden die Winkel zwischen den Bändern mit Nachschlagtabellen
mit theoretischen Werten verglichen, die aus bekannten Kristallstrukturen
entstanden sind. Es ist auch möglich, die
Breite und den Intensitätskontrast
der Bänder
anzuwenden, um das Indizierverfahren konsistenter zu machen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann das Aufzeichnen der Lage und der
Eigenschaften der Bändern
in dem EBSP das Aufzeichnen spezieller Informationen über die Beugungsbänder und
Daten, die aus einem geeigneten automatisierten Banderkennungsalgorithmus
abgeleitet sind, enthalten. Ein nicht einschränkendes Beispiel eines geeigneten
automatisierten Banderkennungsverfahrens für das Analysieren von EBSP ist
die oben erwähnte
Hough-Transformation. In der Hough-Transformation wird ein Muster
gemäß der Gleichung ρ = xi cosθk + yisinθk transformiert, wobei xi,
yi die Koordinaten des i-ten Pixels in einem
EBSP sind. Diese Funktion bildet einen Punkt in dem x, y-Musterraum
in eine Reihe von Punkten im Hough-Raum (ρ, θ-Raum) ab. Für die Implementierung
in einem Computer wird der Hough-Raum in ein diskretes begrenztes
Feld aufgeteilt, wobei θ im
Wertebereich von 0 bis 180° und
die Grenzen von ρ in Abhängigkeit
der Größe des EBSP
gewählt
wird. Das Feld wird aufgebaut, indem die Parameter ρ und θ in einzelne
diskrete Stufen zerlegt werden. Als ein nicht beschränkendes
Beispiel sei aufgeführt,
dass θ im Bereich
von 0 bis 180° in
1° Schritten
für ein
256 × 256-Pixel-EBSP
liegen kann, während ρ in einem
Bereich von – 181
bis + 181 mit einer Schrittweite von 2 liegen kann. Es wird ein
Akkumulatorfeld der Form H (ρl, θk) konstruiert. Für jedes Pixel (xi,
yi) in dem EBSP (oder einem gewissen vordefinierten
Teilbereich des EBSP), wird ρ für jedes θk berechnet. ρ wird notwendigerweise auf den
nächsten
diskreten Wert ρl gerundet. Das Akkumulatorfeld wird an jedem
Wert von (ρl, θk) durch den Graupegel des Pixels I (xi, yi) erhöht.
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Der
Vorteil der Hough-Transformation des EBSP liegt darin, dass Linien
mit hoher Intensität
in den EBSP in der Transformation Spitzenwerte werden. Das Problem
des Erfassens der Linien (oder Bänder)
wird dann daraufhin reduziert, Spitzenwerte hoher Intensität in der
Transformation zu finden. Die Bänder
in den EBSP's sind
typischerweise dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelpunkt der
Bänder eine
hohe Intensität
und die Ränder
der Bänder
eine geringe Intensität
aufweisen. Um somit den Banderkennungsalgorithmus zu verbessern,
wird nicht nur die Transformation nach Spitzewerten hoher Intensität abgesucht,
sondern auch die begleitenden Minima mit geringer Intensität werden überprüft. Die
Anwendung der Hough-Transformation auf EBSP's ist im Allgemeinen offenbart in: "Fortschritte bei
automatischen EBSP-Einzelorientierungsmessungen", Kunze et al., Texturen
und Mikrostrukturen 20: Seiten 41 bis 54 (1993), und in "Bildverarbeitungsprozeduren für die Analyse
von Elektronenrückstreuungsmustern", von Lassen et al.,
Rastermikroskopie 6, Seiten 115 – 121 (1992).
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Ein
weiteres nicht einschränkendes
Beispiel für
ein geeignetes automatisiertes Banderfassungs- und Positionserkennungsverfahren
zum Analysieren von EBSP's
ist die Radon-Transformation, die angewendet wird, um zwei-dimensionale
Bilder mit Linien in eine Domäne
möglicher
Linienparameter zu transformieren, wobei jede Linie in dem Bild
einen Spitzenwert ergibt, der an den entsprechenden Linienparametern
angeordnet ist. Die Radon-Transformation ist beispielsweise beschrieben
in: Lassen, automatisierte Bestimmung von Kristallorientierungen
aus Elektronrückstreuungsmustern,
Doktorarbeit, Technische Universität Dänemark (insbesondere Seiten
58 bis 86) (1994), und in Schwarzer, "Fortschritte von ACOM und Anwendungen
für die
Orientierungsstereologie",
Mitteilungen der 12. Internationalen Konferenz für Texturen für Materialien,
editiert von J. A. Szpunar, NRC-wissenschaftliche Presse: Ottawa (1999),
Seiten 52 bis 61.
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Ein
weiteres nicht beschränkendes
Beispiel eines geeigneten automatisierten Banderfassungs- und Lagenbestimmungsverfahren
zur Analyse von EBSP's
ist der Burns-Algorithmus, der eine Randerkennungsroutine ist. Die
Anwendung des Burns-Algorithmus
auf EBSP's ist beschrieben
in Wright et al., "Automatische
Analyse von Elektronrückstreubeugungsmustern", Metallurgische
Transaktionen A 23 (1992) Seiten 759 bis 767. Der erste Schritt
in dem Burns-Algorithmus besteht darin, den Bildgradienten des EBSP's zu berechnen. Dies
wird bewerkstelligt, indem das Muster mit zwei Randerkennungsmasken (die
sogenannten Sobel-Filter) beaufschlagt wird. Die beiden Filter erzeugen
zwei verschachtelte Bilder. In einem Bild ist jedes Pixel durch
die Größe des lokalen
Gradienten in der horizontalen Richtung ersetzt. In dem zweiten
Bild wird jedes Pixel durch die Größe des lokalen Gradienten in
der vertikalen Richtung ersetzt. Ein Vektor, der die Größe und die
Richtung des lokalen Intensitätsgradienten
spezifiziert, kann dann an jedem Pixel bestimmt werden, indem die
Daten der zwei verschachtelten Bilder kombiniert werden. Es wird
dann eine Suche durchgeführt,
um dann Sätze
benachbarter Gradientenvektoren in dem Bild mit ähnlicher Richtung zu finden.
Von diesen wird angenommen, dass sie die Ränder der Beugungsbänder in
dem EBSP repräsentieren.
Für jede "Randgruppe" wird eine Suche
nach einer parallelen Randgruppe ausgeführt. Wenn zwei parallele Randgruppen
ermittelt werden, ist ein Beugungsband ermittelt.
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Die
Probe in der vorliegenden Erfindung kann eine beliebige kristalline
Probe sein mit einer beliebigen kristallographischen Symmetrie.
Der Begriff "kristallographische
Symmetrie", wie
er hier und in den Patentansprüchen
benutzt ist, bezeichnet kristalline Materialien, etwa Metalle, Keramiken
und Minerale, die aus Atomen aufgebaut sind, die in einem periodischen
Gitter, etwa einem Würfel
oder einem Hexagon, angeordnet sind. Das Kristallgitter kann einen
gewissen Grad an damit verbundener Rotationssymmetrie aufweisen.
Diese gibt an, dass eine spezielle Rotation um eine spezifizierte
Achse wieder zu dem Kristallgitter mit einer Orientierung führt, die nicht
von der ursprünglichen
Orientierung unterschieden werden kann. Als ein nicht einschränkendes
Beispiel sei ein kubischer Kristall mit einem einzelnen Atom des
gleichen Elements benannt, das an jeder der acht Ecken des Würfels angeordnet
ist, wobei eine symmetrische Drehung eine Drehung um 90° um eine
Achse ist, die senkrecht auf einer der Flächen des Würfels steht. Eine andere symmetrische Rotation
wäre eine
Drehung um 120° um
die Raumdiagonale des Würfels.
Der Satz an symmetrischen Rotationen definiert die kristallographische
Symmetrie.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung richtet sich an ein Verfahren zum Filtern
von Daten aus einer SEM-Karte einer Probe. In dem Verfahren sammelt
das Rasterelektronenmikroskop EDS-Daten von einem Röntgenstrahldetektor
und EBSP's von einem
Elektronenrückstreudetektor
und verknüpft
die EDS-Daten und die EBSD-Daten
so, dass die chemische EDS-Information aus der Probe verwendet wird,
um eine Liste aus bereitgestellten Kandidatenphasen vor dem Durchführen der
Phasendifferenzierungsanlayse der EBSP's zu filtern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Lagen und die Eigenschaften
der Bänder
in dem EBSP vor dem Aufzeichnen komprimiert. Weiterhin werden in
dieser Ausführungsform
die Lage und die Eigenschaften der Bänder in dem EBSP auf einem
geeigneten Speichermedium in einem geeigneten Computer zum Speichern
solcher Daten gespeichert. In dieser Ausführungsform wird ein Muster
in dem Speicher des Rechners als eine skalare Intensität an jedem
Punkt in dem Analysegitter gespeichert, wobei jeder Punkt als eine
Reihe und eine Spalte in einer Tabelle bezeichnet ist. Typischerweise
reicht die skalare Intensität
von Werten von 0 bis 256, obwohl Muster mit höherer Auflösung und mit größeren Wertebereichen aufgezeichnet
werden können.
Es sind diverse Komprimierverfahren zum Aufzeichnen der Muster auf
einem Computerspeichermedium, etwa einer Festplatte oder CD-ROMs
verfügbar.
Es kann ein beliebiges geeignetes Komprimierungsformat angewendet
werden, wobei ein nicht einschränkendes
Beispiel eines akzeptablen Komprimierungsformats das Joint-Photographic-Experts
Group (JPEG)-Format ist.
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Wie
zuvor angeführt
ist, können
die Schritte des vorliegenden Verfahrens in einer beliebigen geeigneten
Reihenfolge ausgeführt
werden. Als ein nicht einschränkendes
Beispiel und als eine spezielle Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren zum Unterscheiden kristalliner Phasen
in polykristallinen Materialien:
- (a) Bereitstellen
einer Probe;
- (b) Auswählen
eines interessierenden Gebiets in der Probe;
- (c) Bereitstellen einer Liste von Phasen, die in dem interessierenden
Gebiet vorhanden sein können,
wobei kristallographische strukturelle Parameter für jede Phase
und obere und untere Grenzwerte für den Anteil jedes Elements,
das in jeder der aufgelisteten Phasen vorhanden sein kann, enthalten
sind;
- (d) Identifizieren der Elemente, die in dem interessierenden
Gebiet vorhanden sind;
- (e) Vorgeben eines Punktegitters über eine Oberfläche der
Probe hinweg;
- (f) Auswählen
eines Punktes auf dem Gitter;
- (g) Einschießen
eines Elektronenstrahls auf den Punkt;
- (h) Erhalten eines EBSP;
- (i) Bestimmen der Lage und der Eigenschaften der Bändern in
dem EBSP;
- (j) Messen der Menge bzw. des Anteils jedes Elements aus (d)
an dem Punkt;
- (k) Aufzeichnen der Position des Punktes auf der Probe, der
Lagen und Eigenschaften des EBSP-Bandes aus (i) und der Anteile
jedes Elements aus (j) als eine Linie in einer Abtastgitterdatei;
- (l) Wiederholen von (f) bis (k) für jeden Punkt des vorgegebenen
Gitters, um eine vollständige
Abtastgitterdatei zu erzeugen;
- (m) Auswählen
einer Linie aus der Abtastgitterdatei;
- (n) Anwenden eines chemischen Filters, indem die Anteile jedes
Elements mit den oberen und unteren Grenzwerten für ein gegebenes
Element mit jeder der Phasen in der Liste der Phasen aus (c) verglichen
wird, um einen Satz möglicher
Phasen für
den Punkt zu bestimmen;
- (o) Zuordnen einer Phase zu dem Punkt durch Vergleichen der
Lagen und Eigenschaften des EBSP-Bandes mit den Strukturparametern
für jede
der möglichen
Phasen und durch Bestimmen der besten Übereinstimmung;
- (p) Bestimmen der kristallographischen Orientierung der Phase
an dem Punkt;
- (q) Aufzeichnen der Punktposition, der Elementzusammensetzung,
der zugeordneten Phase und der kristallographischen Orientierung
in einer Phasengitterdatei;
- (r) Wiederholen von (n) bis (q) für jede Linie in der Abtastgitterdatei.
-
Als
ein weiteres nicht einschränkendes
Beispiel und als eine weitere spezielle Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren zum Unterscheiden kristalliner Phasen
in einem polykristallinen Material:
- (a) Bereitstellen
einer Probe;
- (b) Festlegen eines Gitters aus Punkten über eine Oberfläche der
Probe hinweg;
- (c) Auswählen
eines Punktes auf dem Gitter;
- (d) Einschießen
eines kollimierten Elektronenstrahls auf dem Punkt;
- (e) Bestimmen der Elementzusammensetzung der Probe an dem Punkt;
- (f) Aufzeichnen der Position des Punktes auf der Probe, der
Lagen des EBSD-Bandes und der Elementzusammensetzung;
- (g) Wiederholen von (c) bis (f) für jeden Punkt auf dem festgelegten
Gitter;
- (h) Spezifizieren von Grenzen der Elementzusammensetzung jeder
Phase;
- (i) Spezifizieren der kristallographischen Parameter jeder Phase;
- (j) Zuordnen jedes Punktes zu einer Phase auf der Grundlage
der Elementzusammensetzung der Probe für jeden Punkt;
- (k) Auswählen
eines Punktes auf dem Gitter nach (b);
- (l) Einschießen
eines kollimierten Elektronenstrahls auf den Punkt;
- (m) Erhalten eines EBSP;
- (n) Bestimmen der Lage und Eigenschaften der Bänder in
dem EBSD;
- (o) Aufzeichnen der Position des Punktes auf der Probe und der
Lagen und Eigenschaften des EBSD-Bandes;
- (p) Wiederholen von (k) bis (o) für jeden Punkt auf dem festgelegten
Gitter; und
- (q) Kombinieren der Eigenschaften des EBSD-Bandes und der Phaseninformation
aus (j), um die kristallographische Orientierung für jeden Punkt
zu bestimmen.
-
Jeder
der einzelnen oben genannten Schritte kann in der zuvor dargelegten
Weise erreicht werden.
-
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden für
jeden Punkt in dem Analysegitter die Position des Punktes auf der
Probe, die Lagen und Eigenschaften des EPSD-Bandes und die Elementzusammensetzung
aufgezeichnet. Aus dieser Information werden die kristallinen Phasen
in der Probe bestimmt.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die kristallinen Phasen in der Probe durch Spezifizierung von Grenzwerten
für die Elementzusammensetzung
jeder Phase, das Spezifizieren der kristallographischen Parameter
jeder Phase, das Zuordnen jedes Punktes zu einer Phase auf der Grundlage
der Elementszusammensetzung der Probe für jeden Punkt und durch Bestimmen
der kristallographischen Orientierung für jeden Punkt aus den Eigenschaften
der Bänder
in dem EBSD für
jeden Punkt bestimmt werden.
-
Es
können
Karten verwendet werden, um die kristallographischen und chemischen
Daten, die unter Anwendung geeigneter Techniken, wobei EBSD und
EDS hierfür
nicht einschränkende
Beispiele sind, gewonnen wurden, zu visualisieren. Für EBSD kann die
angewendete Technik eine Orientierungsabbildungsmikroskopie (OIM)
sein. Bei der OIM wird der Strahl über die Probe schrittweise
verfahren und an jedem Punkt in der Abtastung wird eine EBSP erzeugt.
Die Orientierung des Kristallgitters kann durch automatisierte Analyse
der Muster bestimmt werden. In Materialien, die aus vielen kristallinen
Strukturen und Phasen aufgebaut sind, wird nicht nur die Orientierung
während
des Abtastverfahrens, sondern auch die Phase bestimmt. Dies erfordert,
dass die Phasen des Materials a priori bekannt sind. Jedes Muster wird
indiziert bzw. eingestuft, wobei angenommen wird, dass jede Kandidatenphase
und die Phase, die augenscheinlich das Muster am besten beschreibt, erkannt
werden. Diese Prozedur kann als Phasendifferenzierung bezeichnet
werden. Um den Zeitaufwand zu reduzieren, der am Mikroskop verbracht werden
muss, ist es möglich,
die Muster aufzuzeichnen (oder einige kritische Parameter, die mit
den Mustern verknüpft
sind und während
des Indizierungsverfahrens auftreten, etwa die Hough-Spitzenwertdaten)
und dann die Analyse separat auszuführen. Wenn die Orientierung
und die Phase an jedem Punkt in einer Abtastung bestimmt sind, können aus den
Daten Karten gebildet werden.
-
EDS-Karten
können
in ähnlicher
Weise erhalten werden. Wenn der Strahl schrittweise über die Probe
verfahren wird, werden die Röntgenstrahlzählereignisse
für einen
gegebenen Energiebereich aufgezeichnet. Dies kann für einige
Energiebereiche durchgeführt
werden. Jeder Energiebereich ist mit einem speziellen Element verknüpft. Somit
kann eine Karte erzeugt werden, indem jedem Punkt in der Abtastung
eine Farbe auf der Grundlage der Anzahl der Zählereignisse für ein spezielles
Element zugewiesen wird. Dies ermöglicht es, die räumliche
Verteilung eines gegebenen Elements sichtbar zu machen.
-
In
Rasterelektronenmikroskopen, die spezielle geometrische Erfordernisse
erfüllen,
ist es möglich,
gleichzeitig die chemische Information mittels EDS und die kristallographische
Information mittels EBSD zu gewinnen. Dies ermöglicht es, Karten zu schaffen
oder zu erzeugen und Korrelationen zwischen der Chemie und der Kristallographie
zu untersuchen. Das vorliegende Verfahren ist einzigartig, da chemische
und kristallographische Daten während der
Indizierungsprozedur miteinander kombiniert werden.
-
Typischerweise
bezeichnen die Karten, die unter Anwendung des vorliegenden Verfahrens
erstellt werden, die diversen Phasen, indem die Farben jeder Phase
entsprechend einem Farbkontinuum oder Graustufenkontinuum variiert
werden. Dies ermöglicht
es dem Betachter in einfacher Weise die Anzahl, die Natur und die
Abhängigkeit
der diversen Phasen innerhalb einer Probe zu erkennen. Typischerweise
ist jede Phase durch eine andere Farbe oder Grauschattierung gekennzeichnet.
-
1 zeigt eine Prototypen-Karte
der vorliegenden Erfindung. Die Karte zeigt eine theoretische Probe,
die diverse Anteile der Elemente A, B, C und D enthält und eine
hexagonale Phase (durch hexagonale Zylinder bezeichnet) und eine
kubische Phase (durch Würfel
gekennzeichnet) enthält.
Die einzelnen Phasen werden durch die Anzahl der Zählereignisse, die
für jedes
der vier Element erfasst werden, bestimmt. Die Karte zeigt die Phasengrenzen
auf der Grundlage der Form und Orientierung der Kristallstruktur
und der Elementzusammensetzung der Phase.
-
In
dem vorliegenden Verfahren wird der Vorteil der Kopplung bereitgestellt,
da für
einige Materialien es schwierig ist, zwischen Phasen zu unterscheiden,
indem lediglich eine Analyse der EBSP' durchgeführt wird. Wenn es beispielsweise
schwierig ist, zwischen den großen
Teilchen in der Nähe
der Mitte der Karte und dem Matrixmaterial auf beiden Seiten in
der EBSD-Analyse zu unterscheiden, können die größeren Teilchen in der Mitte
der Karte nicht unterscheidbar sein. Mit der stringenteren EBSP-Analyse der
vorliegenden Erfindung ist es möglich,
die Phasendifferenzierung zu verbessern. Der Unterschied zwischen
dem Matrixmaterial und den großen
Teilchen kann daher in den chemischen Karten sichtbar sein. Die
vorliegende Erfindung strebt danach, diese chemische Information
anzuwenden, um die Phase zu erkennen, so dass diese verwendet werden
kann, um die Phasendifferenzierungsmöglichkeiten in dem kombinierten
EBSD-EDS-Abbildungssystem zu verbessern.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann der folgende Ansatz gewählt werden, um
eine derartige „Vorfilterung" der EBSD-Phasendifferenzierung
auf der Grundlage einer Chemie zu implementieren.
-
Zunächst werden
die Elemente, die in dem Material in dem zu untersuchenden Bereich
vorhanden sind, identifiziert. Dies kann bewerkstelligt werden,
indem ein Spektrum gewonnen wird, während der Strahl über den
Bereich der interessierenden Probe abtastend bewegt wird. Dies erzeugt
ein Gesamtspektrum des interessierenden Bereichs. Diese Spitzenwerte
in dem Spektrum können
dann speziellen chemischen Elementen zugeordnet werden.
-
Anschließend wird
eine Abtastung auf dem interessierenden Bereich durchgeführt. An
jedem Punkt in der Abtastung werden die Hough-Spitzenwerte bestimmt
und aufgezeichnet. Zusätzlich
werden die Röntgenstrahlzählereignisse
für jedes
identifizierte Element aufgezeichnet. Wenn die Abtastung beendet
ist, können
diese Daten dann lokal analysiert werden. Für jede Kandidatenphase wird
ein Bereich gültiger
Zählereignisse
für jedes
Element festgelegt. Wenn daher eine Phase Aluminium und Titan enthält und eine
weitere Phase enthält
Aluminium und Sauerstoff, dann weist die erste Phase einen breiten
zulässigen
Bereich für
Aluminium und Titan aber einen schmalen Bereich für Sauerstoff
auf; demgegenüber weist
die zweite Phase einen breiten Bereich für Aluminium und Sauerstoff,
jedoch einen schmalen Bereich für
Titan auf. Dieser Satz an Bereichen dient dann als ein chemischer
Vorfilter für
die standardmäßige EBSD-basierte
Phasendifferenzierungsroutine.
-
Anschließend wird
für jeden
Punkt in der Abtastung die Kandidatenliste von Phasen auf jene reduziert,
die den chemischen Filter erfüllen.
Es wird dann die standardmäßige Kristallographie-basierte Phasendifferenzierungsroutine
ausgeführt
und die Phase und die Orientierung werden in der Abtastdatei aufgezeichnet.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren das Aufzeichnen der
EDS-Zählereignisse
an jedem Punkt in der Abtastung für einige vorgegebene Energiebereiche,
die spezifischen chemischen Elementen entsprechen, und das Aufzeichnen
der Hough-Spitzenwertdaten an jedem Punkt und das Nachbearbeiten
der Daten nach Abschluss der Abtastung. An jedem Punkt wird die
Liste der Kandidatenphasen auf der Grundlage gewisser vorgegebener
Grenzen für
EDS-Zählereignisse
für jedes
Element gefiltert. Die Phasendifferenzierung wird dann mit der reduzierten
Kandidatenliste auf der Grundlage der Hough-Spitzenwertdaten ausgeführt.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann im Dialogbetrieb ausgeführt werden,
wobei dies allerdings mehr Zeit in Anspruch nehmen kann als der
zuvor beschriebene lokale Ansatz. Da die SEM-Zeit typischerweise
kritisch (und teuer) ist, wird momentan der lokale Ansatz bevorzugt.
Ferner hat der lokale (offline) Ansatz den Vorteil, dass das Minimum
und das Maximum der Zählereignisse
bekannt sind, nachdem alle Daten genommen sind, wodurch es wesentlich
einfacher ist, die Bereiche für
den Filter zu erstellen.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liefert die automatisierte EBSD-Abtastsoftware die
Voraussetzung für
das Konzept der Vorfilterung, indem die Hough-Spitzenwerte an jedem Punkt in der Abtastung
gespeichert werden und/oder in dem gleichzeitig die EDS-Daten genommen
werden.
-
Es
können
andere Lösungsansätze zur
Implementierung der chemischen Vorfilterung der vorliegenden Erfindung
angewendet werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung kann anstelle des Speicherns der EBSP-Daten das Muster
für jede
der Kandidatenphasen indiziert werden und die Orientierung für jede Phase
kann aufgezeichnet werden. Der chemische Filter kann dann angewendet
werden und die Kandidatenphase kann auf der Grundlage der Chemie
ausgewählt
werden. Die damit verknüpfte
Orientierung kann ebenso in diesem Vorgang ausgewählt werden.
In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Spektrum an jedem Punkt in der
Abtastung aufgezeichnet. In diesem Ansatz kann anstelle des Verwendens
der Zählereignisse
innerhalb spezifizierter Energiebereiche das vollständige Spektrum
analysiert und in Hinblick auf die charakteristische Form für den chemischen
Inhalt jeder Phase überprüft werden.
In einigen Mikroskopen verliert der Elektronenstrahl Intensität während einer Abtastung.
Dies würde
zu einer Abnahme der durchschnittlichen Anzahl an EDS-Zählereignissen
mit zunehmender Abtastdauer führen.
Es wäre
daher anstelle der Anwendung absoluter Zählwerte für die Differenzierung zwischen
Phasen günstiger,
Zählverhältnisse
zwischen den diversen Elementen, die in der Filterungsprozedur verwendet
werden, anzuwenden. Ferner kann die Chemievorfilterung auch auf
der Grundlage anderer Parameter, etwa der Gesamtmusterqualität, die ebenso
in Abhängigkeit
der Phase (im Durchschnitt) variieren kann, ausgeführt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit, gleichzeitig EDS-
und EBSD-Daten zu nehmen, nicht notwendig. Die zur Filterung der
Datenbank erforderliche chemische Information kann aus dem EDS-System
abgeleitet und dann manuell in das EBSD-System eingegeben werden,
um die Phasenidentifizierungsprozedur abzuschließen. In diesem System filtert
ein Anwender die Daten auf der Grundlage eines gewissen Parameters,
höchst
wahrscheinlich des chemischen Inhalts, und ordnet die gefilterten
Daten einer speziellen Phase zu. Diese Art der Lösung ist höchst vorteilhaft für kubische
Materialien geeignet, da die Orientierung unabhängig von der gewählten Phase gleich
ist.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
anstelle des Untersuchens absoluter Zählwerte innerhalb eines Energiebereichs
Verhältnisse
von Zählwerten
von Energiebereichen, die unterschiedlichen Elementen in einem interessierenden
Gebiet entsprechen, verwendet werden. In einer weiteren Ausführungsform
kann anstelle der Anwendung der Zählereignisse ein Spektrum in
Hinblick auf die Spitzenwerthöhe
(oder Volumen) für
spezielle Elemente analysiert werden. Wie bei dem interessierenden
Gebiet von Zählereignissen
können
auch Verhältnisse,
die von den Daten für die
Spitzenwerthöhe
oder das Volumen abgeleitet sind, ebenso angewendet werden. Ferner
kann eine Spitzenwertidentifizierung und Quantifizierung an dem
Spektrum durchgeführt
werden, und diese Information kann verwendet werden, um die Liste
der Kandidatenphasen zu filtern. Ein weiterer Lösungsansatz besteht darin,
Röntgenstrahlenarten
aus dem Abtastbereich zu gewinnen. Eine Teilmenge der Kandidatenphasenliste
kann dann Bereichen in den Karten zugeordnet werden, die spezielle
Zusammensetzungsbereiche aufweisen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
anstelle des Durchführens
der Phasendifferenzierung in dem standardmäßigen Hierarchieansatz andere
Lösungsmöglichkeiten
angewendet werden. Dazu gehören
die Verwendung von Winkeln zwischen Bändern, Bandbreiten und/oder
Bandintensitätsmessungen.
Anstelle der Verwendung von Hough-Daten können Muster mittels anderer
Techniken, etwa dem Burns-Verfahren analysiert werden, um die. Information über die
Bänder
und deren geometrische Anordnung in den EBSP's zu gewinnen. Anstelle des Aufzeichnens
der Hough-Daten an jedem Punkt in der Abtastung kann das Muster
selbst oder die Hough-Transformation aufgezeichnet
werden.
-
In
einer noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die durch Chemie unterstützte Phasendifferenzierung
im Dialogbetrieb durchgeführt
werden, anstelle die durch Chemie unterstützte Phasendifferenzierung
in einem Nachbearbeitungsmodus auszuführen. Dazu kann an jedem Punkt
in der Abtastung die chemische Information ermittelt und die Kandidatenliste
gefiltert werden. Die EBSD-Analyse
kann dann durchgeführt
und die Ergebnisse aufgezeichnet werden. Ein weiterer gemischter
Dialog-/Lokal-Lösungsansatz
bestünde
darin, die chemische Information (Zählwert oder Spektra) an jedem
Punkt aufzuzeichnen, zu versuchen, die Phasen mittels der EBSD zu
differenzieren und die Ergebnisse für jede Phase aufzuzeichnen.
Nach Beendigung der Abtastung werden die Lösungen für jede Phase auf der Grundlage
der Chemie ausgewählt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
die Pegel für
die Filter ebenso von vornherein erstellt werden, indem die chemische
Analyse an einigen ausgewählten
Punkten vor der Durchführung
einer vollen Abtastung ausgeführt
wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird bei jedem Messpunkt in der Abtastung anstelle
des Aufzeichnens der Zählwerte
innerhalb spezifischer Energiebereiche ein komplettes Spektrum aufgezeichnet.
Es wird dann eine "Cluster-", "Hauptkomponenten-", "statistische Multivarianten-" oder "chemometrische" Analyse auf den
Datensatz als ganzes angewendet. Diese Verfahren erkennen mögliche "spektrale" oder "chemische Komponenten" aus einem Feld von
Spektren, die über
eine räumliche
Abmessung (ein "spektrales
Bild") gewonnen
wurden. Eine mögliche
Liste kristallographischer Phasen kann jeder der relevanten chemischen
Komponenten zugewiesen werden. Die möglichen Phasen, die mit einem
Abtastmessungspunkt verknüpft sind,
werden dann auf der Grundlage der Komponente, zu der das Pixel gehört oder
mit dem es am intensivsten verknüpft
ist, zugeordnet, anstatt einen Vergleich mit Pegeln durchzuführen, die
von dem Anwender definiert sind.
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich auch an eine Vorrichtung zum
Bestimmen der kristallographischen Aspekte von Materialien. Die
Vorrichtung umfasst typischerweise ein Rasterelektronenmikroskop,
das Mittel aufweist, um einen kollimierten Elektronenstrahl auf
eine Probe zu schießen,
ein EBSP zu erhalten und die Elementzusammensetzung der Probe zu
bestimmen und um Lagen und Eigenschaften von EBSD-Bändern und
die Elementzusammensetzung der Probe aufzuzeichnen. Wie zuvor erläutert ist,
können
die Eigenschaften der Bänder
in dem EBSP die Intensität
der Bänder,
die geometrische Lage in dem Muster und die Breite der Bänder mit einschließen. Die
Mittel zum Bestimmen der Elementzusammensetzung der Probe können gewählt werden
aus: energiedispersiver Spektroskopie, Clusteranalyse, Analyse von
Zählwerten
von Röntgenstrahlen
innerhalb spezifizierter Energiebereiche, die mit speziellen chemischen
Elementen verknüpft
sind, und Energiespektren. Wie ferner zuvor dargelegt ist, können die
Daten der Lage und Eigenschaften der Bändern in dem EBSP vor dem Aufzeichnen
komprimiert werden. Des weiteren kann die Vorrichtung eine Einrichtung
aufweisen, so dass das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
in automatisierter Weise ausgeführt
werden kann.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
sei an dem folgenden Beispiel veranschaulicht. Ein Analysegitter
wurde über
einer Probe erstellt. Unter Anwendung eines Rasterelektronenmikroskops
wurde ein EDS-Röntgenstrahlspektrum
und ein EBSP für jeden
Punkt in dem Analysegitter aufgenommen. Nachdem die Orientierung
(EBSD) und die Phase (EDS) für
jeden Punkt in dem Analysegitter bestimmt war, wurden Karten erstellt.
Die Karten wurden erzeugt, indem jedem Punkt in der Abtastung auf
der Grundlage der Orientierung des Kristalls und/oder der Menge
eines gegebenen Elements in dem Kristall eine Farbe zugeordnet wurde. 2a zeigt eine EDS-Karte
für Titan, 2b zeigt eine EDS-Karte
für Aluminium
und 2c zeigt eine EDS-Karte
für Sauerstoff,
die alle in verschiedenen Graustufen präsentiert sind. 3 zeigt eine Graustufen-EBSD-Karte für die Probe.
Das erfindungsgemäße kombinatorische
Verfahren ist vorteilhaft, da es für einige Materialien schwierig
ist, durch einfaches Anwenden einer Analyse der EBSP's zwischen Phasen
zu unterscheiden. Ein Beispiel ist in 3 gezeigt,
wobei es schwierig ist, zwischen den großen Teilchen in der Nähe der Mitte
der Karte und dem Matrixmaterial an dem jeweiligen Rand in der EBSD-Analyse
zu unterscheiden. Diese Probe wurde unter Anwendung des vorliegenden
Verfahrens erneut analysiert. Wie in 4 gezeigt
ist, sind die diversen Phasen deutlich auf der chemisch vorgefilterten
Karte sichtbar.
-
Der
Fachmann erkennt, dass Änderungen an
den zuvor beschriebenen Ausführungsformen durchgeführt werden
können,
ohne vom erfindungsgemäßen Konzept
abzuweichen. Die Erfindung ist daher nicht als durch die speziellen
offenbarten Ausführungsformen
eingeschränkt
zu betrachten, sondern es ist beabsichtigt, die Modifizierungen
mit abzudecken, die innerhalb des Grundgedankens und des Schutzbereichs
der Erfindung liegen, wie sie in den nachfolgenden Patentansprüchen definiert
ist.