DE10353466A1 - Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus - Google Patents
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Abstract
Bei einem elektronisch aktivierbaren Sperrmechanismus (4) haben eine Signalerfassungseinrichtung (15) zum Empfang von Signalen eines Transponders (13) eines Schlüssels (12) und eine Datenerfassungseinrichtung (16) zur Erfassung und Auswertung von Daten eines Datenträgers (14) des Schlüssels (12) unabhängig voneinander aktivierbare Baugruppen. Die Datenerfassungseinrichtung (16) wird erst dann aktiviert, wenn die Signalerfassungseinrichtung (15) einen Transponder (13) erfasst. Hierdurch weist der Sperrmechanismus (4) einen besonders geringen Strombedarf auf.
Description
- Die Erfindung betrifft einen elektronisch aktivierbaren Sperrmechanismus für eine Schließeinrichtung mit einer Antenne zum Empfang von Signalen eines Transponders eines Datenträgers und zur Erzeugung von elektrischen, dem Transponder entsprechenden Signalen, mit einer Steuerelektronik zur Auswertung der Signale der Antenne und zur Ansteuerung eines Sperrriegels in Abhängigkeit von den Daten des Transponders und mit einer Signalerfassungseinrichtung zur Erfassung des Signals der Antenne und mit einer Datenerfassungseinrichtung zur Erfassung und Auswertung der Daten-Signale des Transponders.
- Solche Sperrmechanismen werden beispielsweise bei sogenannten elektronischen Schließzylindern oder bei Schließanlagen für Kraftfahrzeuge eingesetzt. Der Transponder und der Datenträger dienen zum Nachweis einer Person zur Berechtigung der Ansteuerung des Sperrmechanismus. Befindet sich der Transponder im Empfangsbereich der Antenne, wird der Datenträger ausgelesen und von der Steuerelektronik die Berechtigung zur Aktivierung des Sperrmechanismus ermittelt. Eine ständige Bereitschaft der Steuerelektronik hat jedoch den Nachteil eines sehr hohen Stromverbrauchs. Ein hoher Stromverbrauch führt insbesondere bei batteriebetriebenen Schließeinrichtungen, wie elektronischen Schließzylindern, zu einer kurzen Lebensdauer der Batterie und damit zu einem hohen Wartungsaufwand des Sperrmechanismus.
- Zur Verringerung des Stromverbrauchs bei einem sogenannten Bereitschaftsbetrieb ist es aus der
EP 1 235 190 A1 beispielsweise bekannt, der Steuerelektronik einen kapazitiven Sensor vorzuschalten. Bei Annäherung einer Person an den Sperrmechanismus aktiviert der kapazitive Sensor die Steuerelektronik. Anschließend wird die Datenabfrage gestartet. Der kapazitive Sensor verursacht jedoch einen sehr hohen konstruktiven Aufbau des Sperrmechanismus. Weiterhin aktiviert der Sensor die Steuerelektronik bei jeder Annäherung einer Person, eines Tieres und gegebenenfalls eines Metallteils oder bei Regen, was zu einem hohen Stromverbrauch führt. - Weiterhin ist aus der
DE 101 45 026 A1 ein Sperrmechanismus bekannt, bei dem eine zweite Antenne als Annäherungssensor vorgesehen ist. Der Annäherungssensor aktiviert die Datenabfrage. Diese zweite Antenne verursacht jedoch einen beträchtlichen baulichen Aufwand und hat einen großen Platzbedarf. Bedingt durch den hohen Platzbedarf lässt sich die zweite Antenne nur schwer in einem Schließzylinder anordnen. - Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Sperrmechanismus der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass er einen möglichst geringen Stromverbrauch hat und ein hoher baulicher Aufwand weitgehend vermieden wird.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Signalerfassungseinrichtung und die Datenerfassungseinrichtung unabhängig voneinander aktivierbare Baugruppen aufweisen, dass die Baugruppen miteinander verbunden sind und dass die Baugruppe der Datenerfassungseinrichtung im Grundzustand inaktiv ist und durch ein Signal der Signalerfassungseinrichtung aktivierbar ist.
- Durch diese Gestaltung muss im Grundzustand ausschließlich die Signalerfassungseinrichtung zyklisch aktiv sein. Da die Signalerfassungseinrichtung keine Erfassung von Daten-Signalen des Transponders betreibt, erfordert diese einen besonders geringen Strombedarf. Die Signalerfassungseinrichtung erfasst erfindungsgemäß, ob sich überhaupt ein Transponder in der Nähe der Antenne befindet. Erst wenn irgendein Transponder erfasst ist, wird die Datenerfassungseinrichtung gestartet, die Daten aus dem Datenträger ausgelesen und die Berechtigung zum Ansteuern des Sperrmechanismus festgestellt. Weiterhin benötigt der erfindungsgemäße Sperrmechanismus keine weiteren Sensoren zum Start der Datenerfassungseinrichtung, da die Datenerfassungseinrichtung von der die Signale des Transponders empfangenden Signalerfassungseinrichtung aktiviert wird. Der erfindungsgemäße Sperrmechanismus ist daher besonders einfach aufgebaut und weist einen geringen Strombedarf auf.
- Die Antenne könnte beispielsweise zum Empfang der Daten des Transponders dauerhaft bestromt werden. Eine ständige Empfangsbereitschaft der Antenne lässt sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung jedoch einfach vermeiden, wenn die Signalerfassungseinrichtung einen Impulsgeber und eine erste, für die Dauer eines Impulses ansteuerbare Schaltstufe aufweist und wenn die erste Schaltstufe die Antenne während des Impulses mit einer Stromquelle verbindet. Dies trägt zur weiteren Verringerung des Stromverbrauchs der Steuerelektronik bei.
- Eine schnelle Erfassung eines im Empfangsbereich der Antenne befindlichen Transponders bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus lässt sich einfach erreichen, wenn der Impulsgeber Impulse mit einer an die Antennencharakteristik angepassten Dauer liefert. Zur schnellen Erfassung eines Transponders im Empfangsbereich genügen häufig vier Impulse in der Sekunde.
- Die Datenerfassungseinrichtung lässt sich bei Empfang eines Signals über die Antenne gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach aktivieren, wenn die Datenerfassungseinrichtung eine dritte Schaltstufe zu ihrer Aktivierung hat und wenn die dritte Schaltstufe von der Signalerfassungseinrichtung ansteuerbar ist. Bei Ausbleiben eines Signals der Antenne verharrt die Datenerfassungseinrichtung im inaktiven Zustand und vermeidet daher unnötigen Stromverbrauch bei Bereitschaft ohne Signal der Antenne.
- Das Erfassen des Transponders erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen Stromverbrauch, wenn die zweite Schaltstufe bis zu 100μs im aktiven Zustand verharrt.
- Zur weiteren Verringerung des Stromverbrauchs des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus trägt es bei, wenn eine Datenerfassungseinrichtung mit der dritten Schaltstufe verbunden ist. Die Erkennung durch die Signalerfassungseinrichtung ob ein Signal vorliegt, benötigt wesentlich weniger elektrische Energie als die Erkennung, welche Daten vorliegen. Durch die Anordnung der Datenerfassungseinrichtung ausschließlich nach der dritten Schaltstufe lässt sich der Stromverbrauch für die Datenerfassungseinrichtung besonders gering halten.
- Der erfindungsgemäße Sperrmechanismus ist besonders kompakt aufgebaut, wenn die Signalerfassungseinrichtung und die Datenerfassungseinrichtung einen gemeinsamen Mikroprozessor aufweisen.
- Zwischen der Steuerelektronik und einem Aktuator des Sperrriegels ist eine vierte Schaltstufe angeordnet. Die vierte Schaltstufe lässt sich einfach ansteuern, wenn die Datenerfassungseinrichtung die Signale des Transponders ausgewertet hat und den Sperrmechanismus freigibt. Ohne Freigabeberechtigung unterbleibt die Ansteuerung der vierten Schaltstufe, so dass der Sperrriegel stromlos in seiner den Schließzylinder blockierenden Stellung verharrt.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 schematisch eine Schnittdarstellung durch einen Schließzylinder mit einem erfindungsgemäßen Sperrmechanismus, -
2 einen Schaltplan einer Steuerelektronik des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus. -
1 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung durch einen Schließzylinder1 mit einem in einem Gehäuse2 drehbaren Kern3 und einem elektronisch aktivierbaren Sperrmechanismus4 zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung des Kerns3 . Der Sperrmechanismus4 hat eine mit einem Aktuator5 verbundene Steuerelektronik6 . Der Aktuator5 dient zum Halten oder Freigeben der Bewegung eines in eine Ausnehmung7 des Kerns3 vorgespannten Sperrriegels8 . Die Steuerelektronik6 ist mit einer Antenne9 verbunden und wird von einer Batterie10 als Stromquelle mit elektrischem Strom versorgt. Der Kern3 weist einen Schließkanal11 zur Aufnahme eines Schaftes eines Schlüssels12 auf. Der Schlüssel12 hat einen mit einem Transponder13 verbundenen Datenträger14 . Wird der Schlüssel12 in die Nähe der Antenne9 bewegt, empfängt diese Signale des Transponders13 . Die Steuerelektronik6 liest den Datenträger14 aus und ermittelt aus diesen Daten eine Schließberechtigung des Schließzylinders1 . Damit wird in Abhängigkeit von den Daten des Datenträgers14 der Aktuator5 wahlweise angesteuert oder die Ansteuerung unterbleibt. -
2 zeigt einen Schaltplan des Sperrmechanismus4 aus1 mit dem Datenträger14 und dem Transponderschwingkreis13 des Schlüssels. Die Steuerelektronik6 hat eine Signalerfassungseinrichtung15 zum Empfang der Signale der Antenne9 und eine Datenerfassungseinrichtung16 zum Auslesen des Datenträgers14 und zur Ermittlung der Schließberechtigung. Die Signalerfassungseinrichtung15 und die Datenerfassungseinrichtung16 haben einen gemeinsamen Mikroprozessor17 und unabhängig voneinander aktivierbare Baugruppen. Eine Baugruppe der Signalerfassungseinrichtung15 weist einen Impulsgeber18 und eine erste Schaltstufe19 auf. In Abhängigkeit von den Signalen des Impulsgebers18 wird die erste Schaltstufe19 angesteuert und die Antenne9 mit der Batterie10 verbunden. Hierdurch wird in der Antenne9 ein magnetischer Impuls gebildet. Sofern sich ein Transponder13 im Empfangsbereich der Antenne9 befindet, ergeben sich in der Antenne9 Rückwirkungen aufgrund des magnetischen Pulses. Durch Aktivierung der zweiten Schaltstufe20 der Signalerfassungseinrichtung15 wird die Batterie10 mit dem Verstärker21 verbunden. Damit werden die Rückwirkungen in der Antenne9 erfasst und dem Mikroprozessor17 zur Signalauswertung weitergeleitet. Der Mikroprozessor17 erkennt den im Empfangsbereich der Antenne9 vorhandenen Transponder13 und aktiviert daraufhin die dritte Schaltstufe25 und verbindet so die Datenerfassungseinrichtung16 mit der Batterie10 . Ein Trägergenerator28 bestromt die Antenne9 periodisch. Die Antenne9 sendet dadurch ein magnetisches Wechselfeld, das den Transponder13 in ihrem Empfangsbereich mit Energie versorgt, und der Transponder13 sendet daraufhin seine Daten aus. Diese werden aus dem Signal der Antenne von einem Demodulator26 und einem Verstärker27 erfasst und an den Mikroprozessor17 zur Auswertung weitergeleitet. Der Mikroprozessor17 ist mit einer vierten Schaltstufe22 verbunden, welche den in1 dargestellten Aktor5 ansteuert. - Bei Abwesenheit eines Transponders
13 von dem Empfangsbereich der Antenne9 erhält in Abhängigkeit von den Signalen des Impulsgebers18 die erste Schaltstufe einen periodischen Anregungsimpuls. Damit wird die Wicklung der Antenne9 bestromt. Es bildet sich in der Antennennähe ein magnetisches Feld, welches wegen der Kürze des Impulses wieder zusammenbricht. Nach dem Impuls entsteht damit in der Antenne9 keine periodische Spannungsänderung als Rückwirkung durch den Impuls, was zur Folge hat, dass die dritte Schaltstufe25 nicht angesteuert wird und die Datenerfassung nicht eingeschaltet wird. - Befindet sich irgendein Transponder
13 mit seinem Schwingkreis im Empfangsbereich der Antenne9 , wird bei Aussendung des Impulses des Impulsgebers18 ein Teil der vom Transponder13 empfangenen magnetischen Energie in elektrische Energie induziert und an einen Resonanzkondensator23 des Transponders weitergegeben. Durch die stoßförmige Anregung des Schwingkreises im Transponder13 stellt sich nach dem Impuls eine abklingende, periodische Schwingung gemäß der Resonanzcharakteristik des Antennenkreises ein. Eine Transponderantenne24 erzeugt im Rhythmus der Schwingung ein relativ schwaches magnetisches Feld. Die Antenne9 empfängt das Feld und gibt es als Wechselspannungssignal an den Verstärker21 der Signalerfassungseinrichtung15 weiter. Der Mikroprozessor17 steuert nach Auswertung der Impulsfolge die dritte Schaltstufe25 für die Datenerfassungseinrichtung16 an.
Claims (8)
- Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus für eine Schließeinrichtung mit einer Antenne zum Empfang von Signalen eines Transponders eines Datenträgers und zur Erzeugung von elektrischen, dem Transponder entsprechenden Signalen, mit einer Steuerelektronik zur Auswertung der Signale der Antenne und zur Ansteuerung eines Sperrriegels in Abhängigkeit von den Daten des Transponders und mit einer Signalerfassungseinrichtung zur Erfassung des Signals der Antenne und mit einer Datenerfassungseinrichtung zur Erfassung und Auswertung der Daten-Signale des Transponders, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalerfassungseinrichtung (
15 ) und die Datenerfassungseinrichtung (16 ) unabhängig voneinander aktivierbare Baugruppen aufweisen, dass die Baugruppen miteinander verbunden sind und dass die Baugruppe der Datenerfassungseinrichtung (16 ) im Grundzustand inaktiv ist und durch ein Signal der Signalerfassungseinrichtung (15 ) aktivierbar ist. - Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalerfassungseinrichtung (
15 ) einen Impulsgeber (18 ) und eine erste, für die Dauer eines Impulses ansteuerbare Schaltstufe (19 ) aufweist und dass die erste Schaltstufe (19 ) die Antenne (9 ) während des Impulses mit einer Stromquelle verbindet. - Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Impulsgeber (
18 ) Impulse mit einer an die Antennencharakteristik angepassten Dauer liefert. - Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenerfassungseinrichtung (
16 ) eine dritte Schaltstufe (25 ) zu ihrer Aktivierung hat und dass die dritte Schaltstufe (25 ) von der Signalerfassungseinrichtung (15 ) ansteuerbar ist. - Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schaltstufe (
20 ) bis zu 100μs im aktiven Zustand verharrt. - Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verstärker (
21 ) der Signalerfassungseinrichtung (15 ) mit der zweiten Schaltstufe (20 ) verbunden ist. - Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalerfassungseinrichtung (
15 ) und die Datenerfassungseinrichtung (16 ) einen gemeinsamen Mikroprozessor (17 ) aufweisen. - Elektronisch aktivierbarer Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Steuerelektronik (
6 ) und einem Aktuator (5 ) des Sperrriegels (8 ) eine vierte Schaltstufe (22 ) angeordnet ist.
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