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Technisches
Gebiet
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In
Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere in selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschinen mit Hochdruckspeicher, kommen Kraftstoffinjektoren
mit mehrteiligem Einspritzventilglied zum Einsatz. Das Einspritzventilglied
ist vorzugsweise eine Koaxialnadel mit einem äußeren und einem inneren Nadelteil.
Durch unterschiedliche Öffnungszeitpunkte
des äußeren und
inneren Nadelteils lässt
sich die Kraftstoffmenge, die eingespritzt wird, und damit der Verbrennungsprozess
steuern.
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Eine
Einspritzeinrichtung für
Verbrennungskraftmaschinen mit mehrteiligem Einspritzventilglied ist
zum Beispiel aus
DE
100 38 054 A1 bekannt. Das Einspritzventilglied ist hier
als zweiteilige Koaxialnadel mit einem ersten äußeren Nadelteil und einem zweiten
inneren Nadelteil ausgeführt.
Zur Realisierung unterschiedlicher Einspritzquerschnitte für den Teillastbetrieb
und den Volllastbetrieb wirkt das erste Nadelteil mit ersten Einspritzöffnungen
und das zweite Nadelteil mit zweiten Einspritzöffnungen zusammen. Zumindest
eines der beiden Nadelteile weist einen an einen Düsenraum
grenzenden Steuerkolben auf. In den Düsenraum mündet eine Druckleitung, wobei
der Druck im Düsenraum über ein
Ventil steuerbar ist. Der Einspritzdruck wird durch einen nockenbetätigten Pumpkolben
aufgebaut. Bei Erreichen des Einspritzdrucks öffnet zunächst die äußere Düsennadel, während die innere Düsennadel
durch ein Ventil verschlossen gehalten werden kann.
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Bei
der aus
DE 100 38 054 11 bekannten Einspritzeinrichtung
erfolgt die Steuerung des äußeren Nadelteils über einen
nockenbetätigten
Pumpkolben, wodurch der auf das äußere Nadelteil
wirkende Druck bei in einen Zylinder einfahrenden Pumpkolben zunimmt
und bei aus dem Zylinder ausfahrenden Pumpkolben abnimmt. Daher
ist die Einspritzeinrichtung für
ein Hochdruckspeichersystem mit konstantem auf das äußere Nadelteil
wirkenden Systemdruck nicht einsetzbar. Die Steuerung des inneren Nadelteils
erfolgt über
ein Steu erventil und einen zusätzlichen
Steuerkolben. Der Öffnungs-
und Schließvorgang
des inneren Nadelteils erfolgt indirekt über das Öffnen und Schließen des
Steuerventils. Der Aktor wirkt nicht direkt auf den Steuerkolben.
Hierdurch kann zum Beispiel durch ein Verstopfen des Steuerventils
der Betrieb der Einspritzeinrichtung gestört werden.
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Darstellung der Erfindung
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung werden die
Nachteile aus dem Stand der Technik dadurch vermieden, dass zur
Steuerung des Einspritzventilglieds der Einspritzdüse ein Druckübersetzer
verwendet wird, welcher mit einer Stirnseite ein erstes Nadelteil
des Einspritzventilglieds und mit der anderen Stirnseite ein zweites
Nadelteil des Einspritzventilglieds steuert und welcher direkt,
das heißt
ohne zusätzliches
Steuerventil, von einem Aktor bewegt wird. Die beiden Nadelteile
des Einspritzventilgliedes sind dabei vorzugsweise als Koaxialnadel
mit einem inneren Nadelteil und einem das innere Nadelteil koaxial
umgebenden äußeren Nadelteil
ausgebildet. Eine gute Kleinstmengenfähigkeit und ein verbessertes Öffnungsverhalten
des äußeren Nadelteils
auch bei Speicherdürcken
unterhalb des Systemdrucks wird dadurch erreicht, dass das äußere Nadelteil
in einer bevorzugten Ausführungsform
mit einer zusätzlichen
Druckstufe versehen ist.
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Die
Bewegung des Druckübersetzers,
mit der das Öffnen
und Schließen
der Einspritzöffnungen gesteuert
wird, wird vorzugsweise durch einen Piezoaktor bewirkt. Neben der
Steuerung mit dem Piezoaktor kann der Übersetzer jedoch auch elektromagnetisch
oder mit einem hydraulisch mechanischen Steller gesteuert werden.
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Zum Öffnen der
Einspritzöffnungen
wird der Druckübersetzer
in Richtung des Piezoaktors oder Elektromagneten bewegt. Hierdurch
wird das Volumen eines ersten Steuerraumes durch eine einfahrende
erste Stirnseite des Druckübersetzers
verkleinert. Durch die Verkleinerung des Volumens steigt der Druck
im ersten Steuerraum und damit auch in einem dritten Steuerraum,
der über
eine Verbindungsleitung mit dem ersten Steuerraum in Verbindung steht.
Mit dem dritten Steuerraum wirkt eine erste Druckstufenfläche des
ersten Nadelteils zusammen. Eine zweite Druckstufenfläche des
ersten Nadelteils ist direkt über
die Zulaufleitung und einen Düsenraum mit
dem Hochdruckspeicher verbunden. Hierdurch ist der Düsenraum
unabhängig
davon, ob das Einspritzventilglied die Einspritzöffnungen freigibt oder verschließt, mit
Systemdruck beaufschlagt. Durch den steigenden Druck im dritten
Steuerraum bei in den ersten Steuerraum einfahrendem Übersetzerkolben öffnet das
erste Nadelteil.
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Gleichzeitig
wird durch die Bewegung des Übersetzerkolbens
in Richtung des Aktors das Volumen eines zweiten Steuerraumes durch
das Ausfahren der zweiten Stirnseite des Übersetzerkolbens aus diesem
vergrößert. Hierdurch
verringert sich der Druck im zweiten Steuerraum und in einem über einen
Verbindungskanal mit dem zweiten Steuerraum in Verbindung stehenden
vierten Steuerraum. Hierdurch nimmt die auf eine den vierten Steuerraum
begrenzende Stirnfläche
des zweiten Nadelteils wirkende hydraulische Kraft ab. Wegen des
geöffneten
ersten Nadelteils gelangt unter Systemdruck stehender Kraftstoff
in einen ersten Düsenraum,
der von einer Druckstufe des zweiten Nadelteils begrenzt wird. Hierdurch
wirkt Systemdruck auf die Druckstufe des zweiten Nadelteils. Aufgrund
der abnehmenden hydraulischen Kraft auf die Stirnfläche des
zweiten Nadelteils und die durch den Systemdruck verursachte konstante
hydraulische Kraft auf die Druckstufe des zweiten Nadelteils öffnet das
zweite Nadelteil und gibt die zweiten Einspritzöffnungen frei.
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Die
Kraftstoffversorgung des zweiten Steuerraums erfolgt über einen
Kanal, der im Übersetzerkolben
aufgenommen ist. Dabei ist der Kanal im Übersetzerkolben so angeordnet,
dass in der Schließposition
des Übersetzers
Kraftstoff aus der Zulaufleitung über den Kanal in den zweiten
Steuerraum strömen
kann. Durch die Bewegung des Druckübersetzers im Injektorgehäuse wirkt
das Injektorgehäuse
als Schieberkante, wobei sich der im Übersetzerkolben befindliche
Kanal beim Öffnen
des Einspritzventilgliedes relativ zu der im Injektorgehäuse befindlichen
Zulaufleitung verschiebt und so durch das Injektorgehäuse verschlossen
wird.
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Zeichnung
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 Einen
Ausschnitt aus einem erfindungsgemäß ausgebildeten Injektor.
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Ausführungsvarianten
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In 1 ist
ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäß ausgebildeten Kraftstoffinjektor
dargestellt.
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Ein
erfindungsgemäß ausgebildeter
Kraftstoffinjektor 1 mit Koaxialdüse umfasst ein Einspritzventilglied,
welches mehrteilig aufgebaut ist. Das Einspritzventilglied umfasst
vorzugsweise ein äußeres erstes
Nadelteil 2 und ein inneres zweites Nadelteil 3. Das
zweite Nadelteil 3 hat dabei vorzugsweise einen rotationssymmetrischen
Querschnitt und wird koaxial durch das mit ringförmigem Querschnitt ausgebildete erste
Nadelteil 2 umschlossen. In geschlossenem Zustand des Kraftstoffinjektors 1 verschließt das erste
Nadelteil 2 einen ersten Druckraum 4 entlang einer ersten
Dichtkante 5 wobei aus dem ersten Druckraum 4 erste
Einspritzöffnungen 6 in
einen Brennraum 36 führen.
Vom ersten Druckraum 4 ist durch eine zweite Dichtkante 7 am
zweiten Nadelteil 3 ein zweiter Druckraum 8 getrennt.
Aus dem zweiten Druckraum 8 führen zweite Einspritzöffnungen 9 in den
Brennraum 36. In einer bevorzugten Ausführungsform sind der erste Druckraum 4 und
der zweite Druckraum 8 als Sackloch ausgebildet.
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Die
Ausführung
des Kraftstoffinjektors 1 mit ersten Einspritzöffnungen 6 und
zweiten Einspritzöffnungen 9 erlaubt
die Einspritzung variabler Kraftstoffmengen und damit eine verbesserte
Steuerung des Verbrennungsvorganges im Brennraum 36, angepasst
an den Verbrennungsablauf. Die Kraftstoffversorgung des Kraftstoffinjektors 1 erfolgt über eine Hochdruckleitung 10 von
einem Hochdruckspeicher 37. Über die Hochdruckleitung 10 und
eine Zulaufleitung 11 gelangt der Kraftstoff in einen Düsenraum 12. Der
Düsenraum 12 geht
in einen Ringraum 13 über, der
das erste Nadelteil 2 umschließt. Der Ringraum 13 ist über die
erste Dichtkante 5 bei geschlossenem ersten Nadelteil 2 vom
ersten Druckraum 4 getrennt. Bei geöffnetem ersten Nadelteil 2 strömt der Kraftstoff
aus dem Ringraum 13 in den ersten Druckraum 4 und
von dort über
die ersten Einspritzöffnungen 6 in den
Brennraum. Sobald nach dem ersten Nadelteil 2 auch das
zweite Nadelteil 3 geöffnet
hat, strömt
der Kraftstoff aus dem ersten Druckraum 4 in den zweiten
Druckraum 8 und von dort über die zweiten Einspritzöffnungen 9 in
den Brennraum 36.
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Zur
Steuerung des ersten Nadelteils 2 und des zweiten Nadelteils 3 umfasst
der Kraftstoffinjektor 1 einen Druckübersetzer 14. Die
Steuerung des Druckübersetzers 14 erfolgt über einen
Elektromagneten oder vorzugsweise über einen Piezoaktor 38. Der
Piezoaktor 38 oder der Elektromagnet wirken dabei auf einen
oberen Kolbenteil 15, der mit einem unteren Kolbenteil 14.1 verbunden
ist. Der das obere Kolbenteil 15 und das untere Kolbenteil 14.1 umfassende
Druckübersetzer 14 kann
dabei einteilig oder zweiteilig ausgeführt sein. Auch kann in einer
weiteren Ausführungsform
der Piezoaktor 38 direkt auf das untere Kolbenteil 14.1 wirken,
so dass das hier dargestellte obere Kolbenteil 15 entfallen
kann. Hierbei ist der Druckübersetzer 14 vorzugsweise
einteilig ausgeführt.
In der in 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform
sind das untere Kolbenteil 14.1 und das obere Kolbenteil 15 des
Druckübersetzers 14 mit kreisförmigen Querschnitt
ausgebildet.
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Das
untere Kolbenteil 14.1 des Übersetzers 14 weist
eine erste Stirnseite 16 und eine zweite Stirnseite 17 auf.
Die erste Stirnseite 16 des Übersetzers 14 wirkt
mit einem ersten Steuerraum 18 und die zweite Stirnseite 17 des Übersetzers 14 mit
einem zweiten Steuerraum 19 zusammen. Der erste Steuerraum 18 steht über eine
Verbindungsleitung 20 mit einem dritten Steuerraum 21 in
Wirkverbindung. Weiterhin steht der zweite Steuerraum 19 über einen
Verbindungskanal 22 mit einem vierten Steuerraum 23 in Wirkverbindung.
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Das
erste Nadelteil 2 ragt mit einer den ersten Einspritzöffnungen 6 gegenüberliegenden
Stirnfläche 24 in
einen Federraum 25. Auf der Stirnfläche 24 des ersten
Nadelteils 2 liegt ein im Federraum 25 aufgenommenes
Federelement 26 auf. Die der Stirnfläche 24 des ersten
Nadelteils 2 gegenüberliegende Seite
des Federelementes 26 ist in einer Ringnut 27 aufgenommen.
Durch die Aufnahme des vorzugsweise als Spiralfeder ausgebildeten
Federelementes 26 in die Ringnut 27 wird ein Knicken
des Federelementes 26 bei Stauchung verhindert. Das Federelement 26 übt eine
zusätzliche
Federkraft auf die Stirnfläche 24 des
ersten Nadelteils 2 aus und wirkt so unterstützend beim
Verschließen
der ersten Einspritzöffnungen 6.
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Bei
geschlossenen Einspritzöffnungen 6, 9 sind
der erste Steuerraum 18, der zweite Steuerraum 19,
der dritte Steuerraum 21, der vierte Steuerraum 23,
der Federraum 25 und der Düsenraum 12 sowie der
Ringraum 13 mit unter Systemdruck stehendem Kraftstoff
gefüllt.
Das erste Nadelteil 2 wird durch die auf die Stirnfläche 24 wirkende
Druckkraft und die Federkraft des Federelementes 26 in
den ersten Dichtsitz 5 gestellt, wodurch die ersten Einspritzöffnungen 6 gegen
den Düsenraum 12 und
den Ringraum 13 verschlossen werden. Die zweiten Einspritzöffnungen 9 werden
dadurch verschlossen, dass das zweite Nadelteil 3 durch
die auf eine Stirnfläche 28 des
zweiten Nadelteils 3 wirkende Druckkraft in den zweiten
Dichtsitz 7 gestellt wird. Die Stirnfläche 28 des zweiten
Nadelteils 3 ist dabei an der von den zweiten Einspritzöffnungen 9 entfernten
Seite des zweiten Nadelteils 3 angeordnet. Die Stirnfläche 28 des
zweiten Nadelteils 3 stellt gleichzeitig eine Begrenzung
des vierten Steuerraums 23 dar.
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Die
für die
Funktion des Kraftstoffinjektors 1 notwendige Kraftstoffversorgung
erfolgt über
die vom Hochdruckspeicher abgehende Hochdruckleitung 10.
Die Hochdruckleitung 10 ist mit der Zulaufleitung 11 im
Kraftstoffinjektor 1 verbunden. Von der Zulaufleitung 11 zweigt
ein Zulauf 29 zum zweiten Steuerraum 19 ab. Die
Verbindung des Zulaufs 29 mit dem zweiten Steuerraum 19 erfolgt
dabei bei geschlossenen Einspritzöffnungen 6, 9 über einen
im Übersetzer 14 ausgebildeten
Kanal 30. Der Federraum 25 wird über einen
Zulauf 31 zum Federraum 25 mit Kraftstoff versorgt.
Die Kraftstoffversorgung des ersten Steuerraums 18 und
damit über
die Verbindungsleitung 20 auch des dritten Steuerraums 21 erfolgt über Führungsleckage
aus dem zweiten Steuerraum 19 entlang dem unteren Kolbenteil 14.1 des
Druckübersetzers 14.
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Bei
Betrieb des Kraftstoffinjektors 1 mit einem Piezoaktor 38 ist
im geschlossenen Zustand der Einspritzöffnungen 6, 9 der
Piezoaktor 38 bestromt und ausgefahren. Zum Öffnen der
Einspritzöffnungen 6, 9 wird
die Stromversorgung des Piezoaktors 38 abgeschaltet. Im
nicht bestromten Piezoaktor 38 kontrahieren die Piezokristalle,
wodurch sich der Piezoak tor 38 zusammenzieht. Da auf der
ersten Stirnseite 16 des Druckübersetzers 14 das
obere Kolbenteil 15 angesetzt ist, hat bei gleichem Umfang
der Stirnseiten 16, 17 die zweite Stirnseite 17 des
Druckübersetzers 14 eine
größere Fläche, auf
die der Kraftstoffdruck wirkt. Hierdurch ist die hydraulische Kraft
auf die zweite Stirnseite 17 größer als die hydraulische Kraft
auf die erste Stirnseite 16 des Druckübersetzers 14. Hierdurch
wird der Druckübersetzer 14 in
Richtung des Piezoaktors 38 bewegt. Die Bewegungsrichtung
des Druckübersetzers 14 ist
mit Bezugszeichen 32 gekennzeichnet. Durch die Bewegung
des Druckübersetzers 14 in
Richtung des Piezoaktors 38 wird das Volumen im ersten
Steuerraum 18 verringert. Hierdurch steigt der Druck im
ersten Steuerraum 18. Wegen der hydraulischen Verbindung
des ersten Steuerraums 18 mit dem dritten Steuerraum 21 über die
Verbindungsleitung 20 steigt der Druck auch im dritten
Steuerraum 21. Im Bereich des dritten Steuerraumes 21 ist
das erste Nadelteil 2 mit einer ersten Druckstufenfläche 33 versehen,
die der Stirnfläche 24 des
ersten Nadelteils 2 derart gegenüber liegt, dass die auf die
Stirnfläche 24 wirkende
hydraulische Kraft der auf die erste Druckstufenfläche entgegengerichtet
ist. Zum Öffnen
des ersten Nadelteils 2 wirkt der erhöhte Druck im dritten Steuerraum 21 auf
die erste Druckstufenfläche 33.
Gleichzeitig wirkt der durch den Hochdruckspeicher bereitgestellte Systemdruck,
der vorzugsweise im Bereich von 1300–1600 bar liegt, auf eine zweite
Druckstufenfläche 34,
die im Ringraum 13 angeordnet ist. Sobald die Summe der
hydraulischen Kräfte
auf die erste Druckstufenfläche 33 und
die zweite Druckstufenfläche 34 größer ist
als die auf die Stirnfläche 24 des ersten
Nadelteils 2 wirkende hydraulische Kraft und Federkraft
des Federelementes 26, öffnet
das erste Nadelteil 2. Sobald das erste Nadelteil 2 den
ersten Druckraum 4 freigegeben hat, strömt Kraftstoff aus dem Ringraum 13 in
den ersten Druckraum 4 und von dort über die ersten Einspritzöffnungen 6 in
den Brennraum 36. Da über
die Zulaufleitung 11 weiter Kraftstoff unter Systemdruck
vom Hochdruckspeicher nachgeführt
wird, herrscht im ersten Druckraum 4 ebenfalls Systemdruck.
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Das Öffnungsverhalten
des ersten Nadelteils 2 ist vom Verhältnis der ersten Druckstufenfläche 33 zur
zweiten Druckstufenfläche 31 abhängig. Je
größer die
erste Druckstufenfläche 33 im
Vergleich zur zweiten Druckstufenfläche 34 ist, um so
schneller öffnet
das erste Nadelteil 2. Die Größe der ersten Druckstufenfläche 34 hängt dabei
vom oberen Durchmesser d2 und vom unteren
Durchmesser d3 des ersten Nadelteils 2 ab,
die Größe der zweiten Druckstufenfläche ist
abhängig
vom Sitzdurchmesser d1 und vom unteren Durchmesser
d3 des ersten Nadelteils. Bei gleichbleibendem
oberen Durchmesser d2 und Sitzdurchmesser
d1 nimmt mit zunehmendem unteren Durchmesser
d3 die Größe der zweiten Druckstufenfläche 34 zu
und die Größe der ersten Druckstufenfläche 33 ab.
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Weiterhin
wird durch die Kontraktion des Piezoaktors 38 und der daraus
resultierenden Bewegung des Druckübersetzers 14 in Richtung
des Piezoaktors 38 der Kanal 30 im unte ren Kolbenteil 14.1 des
Druckübersetzers 14 gegen
den Zulauf 29 zum zweiten Steuerraum 19 verschoben.
Das Injektorgehäuse 39 wirkt
dabei als Schieberkante, die den Kanal 30 im Druckübersetzer 14 verschließt. Der
zum Verschliessen des Kanals 30 erforderliche Hub des Druckübersetzers 14 ist
mit dem Bezugszeichen h gekennzeichnet. Erst wenn der Kanal 30 verschlossen
ist, kann kein Kraftstoff mehr in den zweiten Steuerraum 19 strömen. Durch
die Kontraktion der Kristalle im Piezoaktor 38, sobald
dieser nicht mehr bestromt wird, und die dadurch verursachte Bewegung des
Druckübersetzers 14 in
Richtung 32 des Piezoaktors 38 vergrößert sich
das Volumen im zweiten Steuerraum 19. Da kein Kraftstoff
mehr über
den Kanal 30 im unteren Kolbenteil 14.1 des Druckübersetzers 14,
der bei nicht bestromtem Piezoaktor 38 gegen den Zulauf 29 verschoben
und durch das als Schieberkante wirkende Injektorgehäuse 39 verschlossen
ist, in den zweiten Steuerraum 19 nachströmen kann,
verringert sich hierdurch der Druck im zweiten Steuerraum 19 und
damit auch im vierten Steuerraum 23, der mit dem zweiten
Steuerraum 19 über
den Verbindungskanal 22 hydraulisch verbunden ist. Durch
die Verringerung des Drucks im vierten Steuerraum 23 nimmt
die Druckkraft auf die Stirnfläche 28 des
zweiten Nadelteils 3 ab. An der in den ersten Druckraum 4 hineinragenden
Seite des zweiten Nadelteils 3 ist eine Druckstufenfläche 35 ausgebildet.
Da bei geöffnetem
ersten Nadelteil 2 unter Systemdruck stehender Kraftstoff
in den ersten Druckraum 4 strömt und somit die Druckstufenfläche 35 von
Systemdruck beaufschlagt wird, wirkt eine Druckkraft auf die Druckstufenfläche 35 am
brennraumseitigen Ende des zweiten Nadelteils 3. Sobald die
hydraulische Kraft auf die Druckstufenfläche 35 größer ist
als die auf die Stirnfläche 28 des
zweiten Nadelteils 3 wirkende hydraulische Kraft, öffnet das zweite
Nadelteil 3 und gibt die zweiten Einspritzöffnungen 9 frei.
Sobald die zweiten Einspritzöffnungen 9 geöffnet sind,
ist der maximale Einspritzquerschnitt erreicht und es wird die größtmögliche Kraftstoffmenge
in den Brennraum 36 eingespritzt.
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Die
Verzögerung,
mit der das zweite Nadelteil 3 gegenüber dem ersten Nadelteil 2 öffnet, kann durch
die Position des Kanals 30 im Druckübersetzer 14 und damit
durch den Hub h, der zum Verschließen des Kanals 30 erforderlich
ist, oder über
die Wahl des Verhältnisses
von Sitzdurchmesser d5 zu Führungsdurchmesser
d4 des zweiten Nadelteils 3. Je
kleiner der Sitzdurchmesser d5 im Vergleich
zum Führungsdurchmesser
d4 ist, um so kürzer ist der Zeitraum, der zwischen
dem Öffnen
des ersten Nadelteils 2 und dem Öffnen des zweiten Nadelteils 3 verstreicht.
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Zum
Verschließen
der Einspritzöffnungen 6, 9 wird
der Piezoaktor 38 bestromt. Hierdurch expandieren die Kristalle
im Piezoaktor 38 und der Piezoaktor 38 längt sich
entgegen der mit dem Pfeil 32 bezeichneten Richtung. Durch
den sich längenden
Piezoaktor 38, der direkt auf den Druckübersetzer 14 wirkt,
wird der Druckübersetzer 14 in
Richtung der Einspritzöffnungen 6, 9 bewegt.
Durch die aufgrund der Expansion des Piezoaktors 38 bewirk te
Bewegung des Druckübersetzers 14 verschiebt
sich der in den unteren Übersetzerkolben 14.1 aufgenommene Kanal 30 in
Richtung des Zulaufs 29 im Injektorgehäuse 39. Hierdurch
kann Kraftstoff aus dem Hochdruckspeicher 37 über die
Hochdruckleitung 10 und die Zulaufleitung 11,
den Zulauf 29 und den Kanal 30 in den zweiten
Steuerraum 19 nachfließen.
Durch den nachfließenden
Kraftstoff und den in den zweiten Steuerraum 19 einfahrenden
unteren Kolbenteil 14.1 des Druckübersetzers 14 und
dem sich dadurch verringernden Volumen des zweiten Steuerraums 19 erhöht sich
der Druck im zweiten Steuerraum 19. Mittels der hydraulischen
Verbindung über
den Verbindungskanal 22 erhöht sich dadurch ebenfalls der Druck
im vierten Steuerraum 23. Sobald die auf die Stirnfläche 28 wirkende
hydraulische Kraft größer ist als
die auf die Druckstufenfläche 35 wirkende
hydraulische Kraft bewegt sich das zweite Nadelteil 3 in Richtung
der zweiten Einspritzöffnungen 9.
Durch die auf die Stirnfläche 28 wirkende
hydraulische Kraft wird das zweite Nadelteil 3 in den zweiten
Dichtsitz 7 gestellt und verschließt so die zweiten Einspritzöffnungen 9.
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Gleichzeitig
wird aufgrund der durch das Ausfahren des Piezoaktors 38 verursachten
Bewegung des Druckübersetzers 14 in
Richtung der Einspritzöffnungen 6, 9 das
untere Kolbenteil 14.1 des Druckübersetzers 14 aus
dem ersten Steuerraum 18 bewegt. Hierdurch vergrößert sich
das Volumen des ersten Steuerraumes 18, wodurch der Druck
im ersten Steuerraum 18 abnimmt. Aufgrund der hydraulischen
Verbindung des ersten Steuerraums 18 mit dem dritten Steuerraum 21 über die
Verbindungsleitung 20 nimmt auch der Druck im dritten Steuerraum 21 ab.
Hierdurch verringert sich die hydraulische Kraft auf die erste Druckstufenfläche 33 des
ersten Nadelteils 2. Aufgrund des unter Systemdruck stehenden
Kraftstoffs im Ringraum 13 und im Federraum 25 verändern sich
die hydraulischen Kräfte
auf die zweite Druckstufenfläche 34 und
die Stirnfläche 24 des
ersten Nadelteils 2 nicht. Sobald die auf die erste Druckstufenfläche 33 und
die zweite Druckstufenfläche 34 des
ersten Nadelteils 2 wirkende hydraulische Kraft kleiner
ist als die in entgegengesetzte Richtung wirkende hydraulische Kraft
auf die Stirnfläche 24 und
die Federkraft des Federelementes 26, die ebenfalls auf
die Stirnfläche 24 des
ersten Nadelteils 2 wirkt, bewegt sich das erste Nadelteil 2 in
Richtung der ersten Einspritzöffnungen 6.
Sobald das erste Nadelteil 2 in den Dichtsitz 5 gestellt
ist, sind die ersten Einspritzöffnungen 6 verschlossen.
Mit dem Verschliessen der ersten Einspritzöffnungen 6 und der
zweiten Einspritzöffnungen 9 ist
der Einspritzvorgang beendet.
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Um
den Kraftstoffinjektor 1 montieren zu können, ist das Injektorgehäuse 39 mehrteilig
aufgebaut. Die Teilungsfugen, an denen die Gehäuseteile miteinander verbunden
sind, sind mit dem Bezugszeichen 40 gekennzeichnet.
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- 1
- Kraftstoffinjektor
- 2
- erstes
Nadelteil
- 3
- zweites
Nadelteil
- 4
- erster
Druckraum
- 5
- erster
Dichtsitz
- 6
- erste
Einspritzöffnungen
- 7
- zweiter
Dichtsitz
- 8
- zweiter
Druckraum
- 9
- zweite
Einspritzöffnungen
- 10
- Hochdruckleitung
- 11
- Zulaufleitung
- 12
- Düsenraum
- 13
- Ringraum
- 14
- Druckübersetzer
- 14.1
- unterer
Kolbenteil
- 15
- oberer
Kolbenteil
- 16
- erste
Stirnseite
- 17
- zweite
Stirnseite
- 18
- erster
Steuerraum
- 19
- zweiter
Steuerraum
- 20
- Verbindungsleitung
- 21
- dritter
Steuerraum
- 22
- Verbindungskanal
- 23
- vierter
Steuerraum
- 24
- Stirnfläche des
ersten Nadelteils 2
- 25
- Federraum
- 26
- Federelement
- 27
- Ringnut
- 28
- Stirnfläche des
zweiten Nadelteils 3
- 29
- Zulauf
zum zweiten Steuerraum 19
- 30
- Kanal
- 31
- Zulauf
zum Federraum 25
- 32
- Bewegungsrichtung
- 33
- erste
Druckstufenfläche
- 34
- zweite
Druckstufenfläche
- 35
- Druckstufenfläche
- 36
- Brennraum
- 37
- Hochdruckspeicher
- 38
- Piezoaktor
- 39
- Injektorgehäuse
- 40
- Teilungsfuge
- d1
- Sitzdurchmesser
des ersten Nadelteils 2
- d2
- oberer
Durchmesser des ersten Nadelteils 2
- d3
- unterer
Durchmesser des ersten Nadelteils 2
- d4
- Führungsdurchmesser
des zweiten Nadelteils 3
- d5
- Sitzdurchmesser
des zweiten Nadelteils 3
- h
- Hub