DE10352721A1 - Luftkanal für Belüftungsanlagen in Kraftfahrzeugen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Luftkanal (1) für Belüftungsanlagen von Kraftfahrzeugen mit zwei durch Ineinanderschieben aneinander angeschlossenen Kanalabschnitten (2 und 3) und einem an einem (2) der Kanalabschnitte angebrachten Schiebeanschlag (2.1), an welchem sich der andere Kanalabschnitt (3) in Einschieberichtung abstützt und durch welchen die Einschubtiefe begrenzt ist. Um den Schiebeanschlag bei größeren Belastungen in Einschieberichtung nachgiebig zu gestalten, ist der Schiebeanschlag (2.1) am zugeordneten Kanalabschnitt (2) in Einschieberichtung über eine Sollbruchstelle (2.4) lösbar angebracht, wobei die Sollbruchstelle (2.4) so ausgebildet ist, dass sie bei Überlast durch eine definierte Mindestkraft bricht.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Luftkanal für Belüftungsanlagen in Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Die
DE 197 48 998 C1 zeigt einen Luftkanal einer Kraftfahrzeugbelüftungseinrichtung, welcher zwei aneinander angeschlossene Luftkanalabschnitte aufweist. Einer der Luftkanalabschnitte ist zum lagesicheren Anschluß mit seiner inneren Wand in den anderen Luftkanalabschnitt eingesteckt. Zur Begrenzung der Einstecktiefe weist dieser Luftkanalabschnitt an seiner äußeren Wandung einen als Schiebeanschlag dienenden Kragen auf, an welchem sich der zugeordnete Luftkanalabschnitt bei tieferem Einschieben in Einschubrichtung abstützt. - Aufgabe der Erfindung ist es einen Luftkanal zu schaffen, der besonders crashsicher gestaltet ist.
- Gelöst wird die Erfindung durch einen Luftkanal mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Der Schiebeanschlag kann dabei beispielsweise wandartig, block- oder stiftförmig ausgebildet sein. Der Schiebeanschlag ist über eine Sollbruchstelle mit dem zugeordneten Kanalabschnitt verbunden. Dabei ist die Sollbruchstelle so ausgebildet, dass bei Belastung des Schie beanschlags über eine Mindestkraft hinaus, diese bricht, so dass der Schiebeanschlag vom Kanalabschnitt gelöst wird. Dadurch kann der eingeschobene Kanalabschnitt in den anderen Kanalabschnitt eintauchen, so dass sich der Luftkanal in dieser Richtung nachgiebig verhält. Eine Blockbildung des Luftkanals bei Crashbeanspruchung ist somit vermieden. Der Schiebeanschlag kann beispielsweise in einem einfachen Aufbau des Luftkanals durch den quer zur Kanalerstreckung verlaufenden Wandbereich einer am Ende des Kanalabschnitts angeordneten den anderen Kanalabschnitt umfassenden Auftulpung gebildet sein.
- Um eine gute Überströmung der Trennstelle der beiden Kanalabschnitte zu erreichen, ist bei einer besonderen Ausführungsform des Luftkanals der Schiebeanschlag an der Außenumfangsseite des eingeschobenen Luftkanalabschnitts angebracht. Die Bauteilkanten des Anschlags liegen dadurch nicht in der Luftströmung. Der Schiebeanschlag kann nach aussen hin steil von der Wand des eingeschobenen Kanalabschnitts abragen, wodurch insbesondere eine nahe an der Kanalwand angeordnete Sollbruchstelle durch die vergrößerte Kerbwirkung gut bricht. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der die Luft zuführende Kanalabschnitt eingesteckt und der die Luft abführende Kanalabschnitt den anderen Kanalabschnitt umfasst, so dass die Luftströmung abströmend über die innenliegende Bauteilkante des Kanalabschnitts streicht und nicht auf diese Kante aufläuft. Dadurch ergibt sich insbesondere eine geräuschliche Verbesserung des durchströmten Luftkanals.
- Bei einer Ausführungsform des Luftkanals ist eine Schiebeanschlag vorgesehen, welcher einen am äußeren Umfang der Wand des eingeschobenen Kanalabschnitts umlaufenden, von diesem abragenden Kragen bildet, welcher, insbesondere wenn er geschlossen umlaufend ausgebildet ist und der andere Kanalab schnitt eine mit dem Verlauf des Kragens auf der äußeren Wandung des Kanalabschnittes korrespondierende Beschnittkontur aufweist, eine gute Abstützung des anderen Kanalabschnittes in Einschieberichtung ermöglicht. Weiterhin kann ein auf dem Großteil des äußeren Umfangs umlaufender Kragen als Anlage für eine dort vorgesehene Dichtung, wie beispielsweise einen Schaumstoffring dienen. Der Kragen ist dabei zur Lagesicherung des aufgesteckten Kanalquerschnitts quer zur Erstreckungsrichtung des Luftkanals von der Endkante des eingesteckten Kanalabschnitts entfernt angeordnet, so daß sich die ineinandergesteckten Wände der Kanalabschnitte aneinander abstützen können.
- Eine besondere Ausgestaltung des Luftkanals weist am an der Kanalwand nach außen abstehenden Kragen eine Perforation aus schlitzförmigen Durchbrüchen auf, wobei sich die Schlitze entlang des Ansatzes des Kragens entlang der Kanalwand erstrecken. Der durch die Schlitze reduzierte Anbindungsquerschnitt des Kragens an der Kanalwand bildet die konstruktiv vorgesehene Sollbruchstelle des Schiebeanschlags. Die Perforation ist insbesondere im am Kragen der Kanalwandung ansetztenden Schieber eines Spritzgußwerkzeugs einfach vorzusehen. An den Übergängen von Anbindungsquerschnitt des Kragens zum Schlitz der Perforation ergibt sich ein durch die hohe Kerbwirkung gut funktionierender Riss- beziehungsweise Bruchansatz beim Versagen der Sollbruchstelle.
- Um eine bis zum Versagen der Sollbruchstelle relativ steife Anbindung des Kragens zu erreichen, ist bei einer Ausgestaltung des Luftkanals eine im Bereich des Ansatzes des Kragens an der Kanalwand eine reduzierte Wandstärke des Kragens vorgesehen. Diese ist beispielsweise durch eine entlang des Ansatzes des Kragens umlaufende Kerbnut gegeben.
- Bei einer besonderen Ausführung des Luftkanals ist die Mindestkraft, welche zum Bruchversagen der Sollbruchstelle führt, durch konstruktive und/oder versuchsseitige Auslegung der Perforation oder der Wandstärkenreduzierung auf die Anforderungen, die an die Abstützung gestellt werden, einstellbar. Die Abmessungen und Ausbildung der Perforation oder der Wandstärkenreduzierung können dabei so verändert werden, das eine zur Abstützung der Bauteile in Einschieberichtung vorzusehende Kraft, welche beispielsweise zur Abstützung einer dort vorgesehenen elastischen Dichtung bei den dort auftretenden Bauteil- und Lagetoleranzen notwendig ist, nicht zum Versagen der Sollbruchstellen führt, während bei einem definierten Ereignis, wie beispielsweise ein Kopfaufprall auf Luftkanalteile, wie er in Crashzertifizierungen vorgesehen ist, zum Bruchversagen der Sollbruchstellen führt und damit der Schiebeanschlag vom zugeordneten Kanalabschnitt gelöst ist.
- Eine Ausführung des Luftkanals weist einen Kanalabschnitt auf, der Teil eines am Fahrzeuginnenraum angeordneten Ausströmers der Fahrzeugbelüftungseinrichtung ist. Dabei bietet eine erfindungsgemäße Ausführung des Luftkanals insbesondere für Ausströmer im Mittelbereich des Fahrzeugs die Möglichkeit den Ausströmer lagesicher und gleichzeitig nachgiebig an einer Luftzuführung anzuschließen.
- Beim Anschluß eines Luftkanals an Klimaanlagen ist eine erfindungsgemäße Ausführung des Luftkanals besonders vorteilhaft. Dabei weist der Luftkanal den zum Klimakasten gehörigen Kanalabschnitt und den daran angeschlossene Kanalabschnitt auf. Der Klimakasten bildet ein relativ steifes, in der Fahrzeugmitte unmittelbar hinter der Instrumententafel angeordnetes Bauteil, welches insbesondere in Kopfaufprallzonen keine steifen verblockten Zonen bilden darf. In unmittelbarer Nähe zur Instrumententafel angeschlossene Luftkanäle, wie beispielsweise die Mitteldüse des Fahrzeugs sind dadurch crashweich anschließbar.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus weiteren Kombinationen von Merkmalen der Unteransprüche, sowie aus der Zeichnung und deren Beschreibung.
- In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßer Luftkanal dargestellt. Dabei zeigen:
-
1 eine Schnittdarstellung quer zur Erstreckung eines Luftkanals und -
2 eine Ansicht auf einen der Kanalabschnitte in Erstreckungsrichtung des Luftkanals. -
1 zeigt eine Schnittdarstellung eines Luftkanals1 quer zu dessen Erstreckung, wobei der Luftkanal1 die beiden Kanalabschnitte2 und3 aufweist. Der Kanalabschnitt2 ist der in dieser Bauteilanordnung luftzuführende Kanalabschnitt, dessen Luftstrom an der Anschlußstelle an den luftabführenden Kanalabschnitt3 übergeben wird. Um ein möglichst strömungsgünstiges Überstreichen von Körperkanten durch den Luftstrom zu erreichen ist der luftzuführende Kanalabschnitt2 innenliegend im luftabführenden Kanalabschnitt3 eingesteckt. Die Durchströmung erfolgt somit in Einsteckrichtung. Am äusseren Umfang des eingesteckten Kanalabschnitts2 ist ein Schiebeanschlag2.1 einstückig angeformt. Der Schiebeanschlag2.1 ist als wandförmiger Kragen ausgebildet, welcher steil von der äußeren Begrenzung der Wand des Kanalabschnitts2 abragt. Am Ansatz des Schiebeanschlags2.1 an der Wand des Kanalabschnitts2 ist die Wand des Schiebeanschlags2.1 durch eine schlitzförmige Perforation2.2 unterbrochen. Zwischen den Perforationsschlitzen sind als Sollbruchstellen wirksame restliche Anbindungsquerschnitte des Schiebeanschlags2.1 an der Wand des Kanalabschnitts2 angeordnet. Weiterhin weist der Schiebeanschlag2.1 an seinem äußeren Umfang einen quer zur eigenen Erstreckung und parallel zur Wand des Kanalabschnitts2 ausgerichteten Aufnahmekragen2.3 auf, durch welchen die zwischen Wand des Kanalabschnitts2 , Schiebeanschlag2.1 und Aufnahmekragen2.3 angeordnete Schaumgummidichtung5 nach aussen abgestützt und gehalten ist. - An der Schaumgummidichtung
5 stützt sich entgegen der Einsteckrichtung des Kanalabschnitts2 in den Kanalabschnitt3 an der ihm zugewandten freien Fläche der Dichtung5 die Endkante des Kanalabschnitts3 ab und drückt die Dichtung5 zur Erreichung einer ausreichenden Dichtwirkung zusammen. Der Kanalabschnitt3 bildet das Gehäuse eines zum Fahrzeuginnenraum hin gerichteten Luftausströmers. Dieser weist zur Einstellbarkeit der Ausströmungsrichtung Horizontallamellen3.2 und Vertikallamellen3.3 auf. Auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite bildet der Kanalabschnitt3 einen Abschlussrahmen3.1 mit welchem er in die Oberfläche eines Verkleidungsteils4 , in diesem Fall die Instrumententafel des Fahrzeugs, eingelassen ist. Die an der Anschlussstelle zum Kanalabschnitt2 aufgenommene Luft leitet der Kanalabschnitt3 als Ausströmer dem dortigen Fahrzeuginnenraum zu. Im Kanalabschnitt3 kann zur Regulierung der Luftmenge weiterhin eine Absperrklappe untergebracht sein. - Bei einem Unfallgeschehen kann ein im Fahrzeuginnenraum befindlicher Innsasse beispielsweise mit dem Kopf auf das Verkleidungsteil
4 , beziehungsweise den darin eingelassenen Abschlussrahmen3.1 des Kanalabschnitts3 aufprallen. Die Nachgiebigkeit des Verkleidungsteils4 bedingt ein Abtauchen des Ausströmers und damit des Kanalabschnitts3 in Aufprallrichtung des Insassen im Wesentlichen entgegen der Einsteckungsrichtung des Kanalabschnitts2 , wodurch der Kanalabschnitt3 auf den Kanalabschnitt2 geschoben wird. Dabei wird die vor dem Schiebeanschlag2.1 angeordnete Schaumgummidichtung5 auf Block zusammengedrückt, so dass die dortige Endkante des Kanalabschnitts3 am Schiebeanschlag2.1 über die zusammengedrückte Dichtung5 zum Anliegen kommt. Ist weiterhin die Aufprallenergie ausreichend groß, erfolgt die Abstützung des Kanalabschnitts3 am Schiebeanschlag2.1 maximal mit der Abscherkraft der Sollbruchstellen an dessen Anbindung an der Wand des Kanalabschnitts2 . Eine darüber hinausgehende Belastung bewirkt ein Lösen des Schiebeanschlags2.1 von der Wand des Kanalabschnitts2 und dadurch ein Aufschieben des Kanalabschnitts3 auf den Kanalabschnitt2 . -
2 zeigt eine Ansicht auf den Kanalabschnitt2 in Erstreckungsrichtung des Luftkanals1 mit vom Innenraum des Fahrzeugs abgewandter Blickrichtung. An der äußeren Umfangswand des Kanalabschnitts2 ist der steil abragende Kragen des Schiebeanschlags2.1 angeordnet. Der Schiebeanschlag2.1 bildet einen geschlossen umlaufenden Kragen an dessen äußeren Ende der Abstützkragen2.3 angeordnet ist, der die äußere Abstützung der in dieser Ansicht nicht dargestellten Dichtung5 bewirkt. Entlang der Anbindung des Schiebeanschlags2.1 an der Wand des Kanalabschnitts2 ist eine Perforation2.2 aus schlitzförmigen Druchbrüchen durch die Wand des Schiebeanschlags2.1 vorgesehen. Die zwischen diesen Perforationsschlitzen2.2 angeordneten restlichen Anbindungsquerschnitte2.4 dienen bei einer die Mindestabscherkraft überschreitenden Belastung des Schiebeanschlags2.1 in Einschieberichtung des Kanalabschitts3 als Sollbruchstellen und werden in diesem Fall abgeschert. Auf diese Weise ist bei einer solchen Belastung der Schiebeanschlag2.1 vom Kanalabschnitt2 lösbar.
Claims (8)
- Luftkanal für Belüftungsanlagen von Kraftfahrzeugen mit zwei durch Ineinanderschieben aneinander angeschlossenen Kanalabschnitten und einem an einem der Kanalabschnitte angebrachten Schiebeanschlag, an welchem sich der andere Kanalabschnitt in Einschieberichtung abstützt und durch welchen die Einschubtiefe begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeanschlag (
2.1 ) am zugeordneten Kanalabschnitt (2 ) in Einschieberichtung über eine Sollbruchstelle (2.4 ) lösbar angebracht ist, wobei die Sollbruchstelle (2.4 ) so ausgebildet ist, dass sie bei Überlast durch eine definierte Mindestkraft bricht. - Luftkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeanschlag (
2.1 ) an der Außenumfangsseite des eingeschobenen Kanalabschnitts (2 ) angebracht ist. - Luftkanal nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeanschlag (
2.1 ) einen am äußeren Umfang des eingeschobenen Kanalabschnitts (2 ) umlaufenden, von diesem abragenden Kragen bildet. - Luftkanal nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (
2.4 ) durch Perforation (2.2 ), insbesondere schlitzförmige Perforation des Kragens im Bereich Ansatzes zur Wand des Kanalabschnitts (2 ) gebildet ist. - Luftkanal nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle durch eine reduzierte Wandstärke des Kragens im Bereich Ansatzes zur Wand des Kanalabschnitts (
2 ) gebildet ist. - Luftkanal nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mindestkraft durch Auslegung der Perforation oder der reduzierten Wandstärke einstellbar ist.
- Luftkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einer (
3 ) der Kanalabschnitte Teil eines am Fahrzeuginnenraum angeordneten Ausströmers ist. - Luftkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einer (
2 ) der Kanalabschnitte Teil des Gehäuses einer Fahrzeugklimaanlage ist.
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