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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beeinflussen
der Luftströmung
im Bereich einer in einer festen Dachfläche eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches vorgesehenen
Dachöffnung,
mit einem als Hohlprofilbauteil ausgebildeten Windabweiser, der
zwischen einer eingefahrenen Stellung, in welcher der Windabweiser
in vorderen Bereich eines die Dachöffnung mindestens teilweise umgebenden
Dachrahmens abgelegt ist, und einer ausgefahrenen Stellung, in welcher
der Windabweiser mit seiner Oberkante über die feste Dachfläche ausgestellt
ist, verlagerbar ist.
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Im
Fahrzeugbau ist es heutzutage üblich,
bei öffnungsfähigen Fahrzeugdächern Windabweiser einzusetzen,
die beim Öffnen
des Fahrzeugdaches über
die feste Dachfläche
ausgestellt werden, um den beim Betrieb des Fahrzeugs über die
Dachfläche strömenden Luftstrom
umzulenken und so Windgeräusche
zu reduzieren. Bei den hierbei eingesetzten Windabweisern handelt
es sich gebräuchlicherweise entweder
um streifenförmige
Flachprofilbauteile, die mit ihrer Unterkante im vorderen Bereich
des Dachrahmens angelenkt sind und deren Hinterkante beim Öffnen des
Daches mittels einer Hebel- oder Federmechanik über die feste Dachfläche ausgestellt
werden, oder aber um Hohlprofilbauteile, insbesondere solchen, die
sich entlang der Vorderkante der Dachöffnung sowie über einen
Teil der vorderen Seitenränder
der Dachöffnung
erstrecken, und die seitliche mit Bezug zur Dachöffnung an den Dachrahmen angelenkt
sind und beim Öffnen
des Fahrzeugdaches nach oben ausgestellt werden.
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Obschon
sich mit derartigen Windabweiservorrichtungen beim Betrieb des Fahrzeugs
entstehende Windgeräusche
merklich reduzieren ließen, gibt
es dennoch Betriebssituationen, bei welchen sich mit den bisher
bekannten Windabweisern die gewünschte
Geräuschunterdrückung nicht
bewerkstelligen lässt.
So treten insbesondere bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten oftmals
störende
Windgeräusche
auf, oder aber wirkt bei bestimmten Fahrzeuggeschwindigkeiten der
Fahrzeuginnenraum als Resonator, so dass durch den über das
Dach hinwegströmenden
Luftstrom Luftschwingungen auftreten, die von den Fahrzeuginsassen
als unangenehm empfunden werden und für die in der Fachwelt der Begriff
des Schiebedach-„Wummerns" geprägt wurde.
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Angesichts
dieser Probleme besteht nach wie vor ein Bedarf, die Anströmungsverhältnisse
am Windabweiser weiter zu verbessern oder zu variieren, um auch
in bisher problematischen Betriebssituationen eine störende Geräuschentwicklung
bei geöffnetem
Fahrzeugdach zu vermeiden.
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Bereits
in der am 17. Februar 1966 eingetragenen deutschen Gebrauchsmusteranmeldung
Nr. 19 32 991 wurde vorgeschlagen in einem als Flachprofilbauteil
ausgebildeten Windabweiser Öffnungen vorzusehen,
um so den die Dachfläche überstreichenden
Luftstrom in eine Hauptströmung
und mehrere Nebenströmungen
zu zerlegen, um so den Schiebedach-Wummern Herr zu werden. Obschon sich
das in der
DE 19 32 991 vorgeschlagene
Konzept als solches nicht durchsetzen konnte, wurde die Idee, den
Windabweiser teilweise durchströmen
zu lassen, auch in manchen späteren
Anmeldungen wieder aufgegriffen.
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So
wurde beispielsweise in der
DE 195 18 696 A1 vorgeschlagen, bei einem
als flaches Profilbauteil ausgebildeten Windabweiser unterhalb der Windleitfläche ein
luftdurchlässiges
Netz vorzusehen, durch das ein Teil des das Fahrzeugdach überstreichenden
Luftstroms unter den Windabweiser hindurchströmen kann, um so hinter dem
Netz zwischen der weitgehend ruhenden Luft des Innenraums und der
mit hoher Geschwindigkeit strömenden
Luft oberhalb des Daches eine fein turbulente Schicht auszubilden,
die als Grenzschicht wirken soll, um das Schiebedach-Wummern zu
reduzieren.
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Für als Hohlprofilbauteile
ausgebildete Windabweiser der eingangs genannten Art wurde in der
DE 199 58 748 A1 vorgeschlagen,
am unteren Rand der Windleitfläche
des Windabweisers eine Dichtlippe vorzusehen, die in einer ersten
ausgefahrenen Stellung des Windabweisers mit einer Gegenfläche am festen
Dachrahmen in Kontakt steht, so dass in dieser Stellung der das
Fahrzeugdach überstreichende
Luftstrom über
den Windabweiser hinwegströmt, wobei
der Windabweiser jedoch zusätzlich
in eine zweite ausgefahrene Stellung angehoben werden kann, in welcher
sich die Dichtlippe vom Dachrahmen löst um so entlang den unteren
Rand des Windabweiserprofils vorgesehener Aussparungen freizugeben, so
dass ein Teil des das Fahrzeugdach überstreichenden Luftstroms
unter dem Windabweiser hindurch strömen kann. Obschon die in der
DE 199 58 748 A1 vorgeschlagene
Lösung
gegenüber
derartigen zuvor bekannten Windabweisern zu einer Reduzierung der
Windgeräusche
sorgt, erfordert dieser Windabweiser jedoch einen relativ großen konstruktiven
Aufwand, um die unterschiedlichen Betriebsstellungen des Windabweisers
zu bewerkstelligen.
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Darüber hinaus
haben die in
DE 195
18 696 A1 und in
DE
199 58 748 A1 vorgeschlagenen Lösungen beide den Nachteil,
dass zum Bereitstellen der Aussparungen für den unter dem Windabweiser hindurch
geleiteten Luftstrom zusätzliche
Bauhöhe benötigt wird.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Beeinflussen der
Luftströmung
im Bereich einer in einer festen Dachfläche eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches vorgesehenen
Dachöffnung mit
einem als Hohlprofilbauteil ausgebildeten Windabweiser zu schaffen,
bei dem mit relativ geringem konstruktiven Aufwand für eine alternative
Art der Umströmung
des Windabweisers gesorgt ist. Bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art wird dies dadurch gelöst, dass entlang der Vorderkante
der Dachöffnung
ein Dichtungselement vorgesehen ist, das mit einer in Fahrzeuglängsrichtung
vorn liegenden Windleitfläche
des Windabweisers in Eingriff tritt, sobald die Oberkante des Windabweiser über die feste
Dachfläche
ausgestellt wird, wobei der Windabweiser nach unten hin offen ist
und in der Windleitfläche
Lufteinlassöffnungen
vorgesehen sind, durch die ein Teil eines im Betrieb des Fahrzeugs
das Fahrzeugdach überstreichenden
Luftstroms in das Innere des Windabweisers eintreten kann, um im
Innern des Windabweisers nach unten umgelenkt und unter dem Windabweiser
hindurch geleitet zu werden.
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Nach
der Erfindung wird somit in einfacher Weise für eine teilweise Umleitung
des das Fahrzeugdach überstreichenden
Luftstroms als Unterströmung
unter den Windabweiser gesorgt, wobei jedoch einerseits der für die Anordnung
des Windabweisers benötigte
Bauraum nicht vergrößert werden muss
und andererseits keine speziellen Ansteuerungsmechanismen wie beispielsweise
bei der
DE 199 58
748 A1 erforderlich sind und bei welcher dennoch die Geräuschentwicklung
am geöffneten
Fahrzeugdach wirkungsvoll reduziert wird.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Insbesondere
kann im Dachrahmen eine in Fahrzeuglängsrichtung hinter der hinteren
Unterkante des Windabweisers angeordnete Windleitfläche vorgesehen
sein, um einen aus dem Inneren des Windabweisers austretenden Luftstrom
nach oben umzulenken. Der den Windabweiser passierende Teilluftstrom
gelangt auf diese Weise nicht ins Innere des Fahrzeugs. Die dachfest
angeordnete Windleitfläche
kann hierbei Teil des Dachrahmens sein, in welchem der Windabweiser
in der eingefahrenen Stellung abgelegt wird.
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Vorzugsweise
sind eine Vielzahl von Lufteinlassöffnungen in der Windleitfläche des
Windabweisers vorgesehen, beispielsweise in mehreren übereinander
liegenden Reihen und/oder in einem gleichförmigen Muster. Darüber hinaus
können
die Anzahl und Kontur der einzelnen Lufteinlassöffnungen über die Breite des Windabweisers
variiert werden, um so unterschiedliche Umströmungsverhältnisse über die Breite des Fahrzeugs
zu erzielen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Fahrzeugdaches mit einer
Vorrichtung zur Beeinflussung der Luftströmung gemäß der vorliegenden Erfindung;
und
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2 einen
Schnitt durch das in 1 dargestellte Fahrzeugdach im
Bereich der Vorderkante der Dachöffnung.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Fahrzeugdaches, bei
dem in einer festen Dachfläche 10 eine
Dachöffnung 12 mittels
eines Schiebedeckels 14 wahlweise verschlossen oder mindestens
teilweise freigegeben werden kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Deckel 14 Teil eines Schiebedaches oder eines Schiebehebedaches.
Es versteht sich, dass sich das vorgeschlagene Konzept jedoch auch
auf andere Dacharten, wie beispielsweise Spoilerdächer oder
außengeführte Schiebedächer anwenden
lässt..
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Bei
dem in 1 gezeigten Fahrzeugdach lässt sich der Deckel 14 über einen
nicht näher
dargestellten Antriebsmechanismus bewegen, der in einem die Dachöffnung 12 umgebenden
Dachrahmen 16 angeordnet ist. Im vorderen Teil des Dachrahmens 16 ist
ein Windabweiser 18 vorgesehen, bei dem es sich im gezeigten
Ausführungsbeispiel
um ein Kunststoffprofilbauteil handelt, bei dem ein die Breite der
Dachöffnung 12 überspannender
Windabweiserkörper 22 über einstückig mit
dem Windabweiserkörper 22 ausgebildete
seitliche Schwenkarme 20 an den Dachrahmen 16 angelenkt
ist. Beim Öffnen des
Fahrzeugdaches durch nach hinten Verschieben des Deckels 14 wird
der Windabweiser 18 beispielsweise über einen nicht dargestellten
Federmechanismus nach oben ausgestellt. Beim Schließen des
Deckels 14 wird der Windabweiser beispielsweise über mit
dem Deckel 14 in Verbindung stehende Mitnehmer in seine
Ablagestellung im vorderen Dachrahmen 16 abgelegt.
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Um
die beim Betrieb des Fahrzeugs bei geöffnetem Fahrzeugdach entstehenden
Windgeräusche
zu reduzieren, weist der Windabweiser 18 in seiner in Fahrzeugrichtung
nach vorne weisenden Windleitfläche 26,
d.h. der Vorderseite des Windabweiserkörpers 22, Lufteinlassöffnungen 24 auf,
durch die ein Teil des das Fahrzeugdach überstreichenden Luftstroms
(siehe Pfeile 28 in 2) in das
Innere des Windabweisers 18 eintreten kann. Im Innern des Windabweisers 18 wird
dieser Luftstrom nach unten in Richtung auf den Dachrahmen 16 umgelenkt.
Um den sich ergebenden, vom Dachrahmen 16 in Fahrzeuglängsrichtung
nach hinten umgelenkten Luftstrom weiter vom Fahrzeuginneren abzulenken,
ist vorzugsweise hinter der hinteren Unterkante des Windabweisers 28 am
Dachrahmen 16 eine Windleitfläche 30 vorgesehen,
die den Luftstrom nach oben, d.h. weg vom Fahrzeuginneren drängt.
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Wie
aus 2 ferner ersichtlich ist, ist entlang dem Vorderrand
der Dachöffnung 12 eine
Dichtung 32 vorgesehen, gegen die der Windabweiser 18 mit
seiner Windleitfläche 26 anliegt.
Die Kontur der Windleitfläche 26 ist
hierbei so gewählt,
dass diese mit der Dichtung 32 in Eingriff steht, sobald
der Windabweiser so weit angehoben wird, dass dessen Oberkante 34 über die
feste Dachfläche 10 ausgestellt
ist, wobei der Eingriff zwischen der Windleitfläche 26 und der Dichtung 32 über den
gesamten Ausstellweg des Windabweisers 18 erhalten bleibt.
Auf diese Weise wird ein Eindringen von Luft zwischen der Vorderkante
der Dachöffnung
und dem Windabweiser verhindert, so dass das Ausmaß des den Windabweiser 18 unterströmenden Luftstroms
einzig durch die Lufteinlassöffnungen 24 bestimmt
wird und somit kontrolliert gesteuert werden kann.
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Wie
bereits erwähnt
wurde und ferner in 1 angedeutet ist, kann die Verteilung
der Lufteinlassöffnungen 24 über die
Breite des Fahrzeugdaches variieren, um so den unterschiedlichen
Anstromverhältnissen
gerecht zu werden.
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Mit
dem vorliegenden Konzept wird ein Windabweiser geschaffen, der bei
geringem Bauraum und insbesondere ohne zusätzlichen Bauraum für ein Unterströmen des
Windabweisers sorgt und somit die Geräuschentwicklung bei geöffnetem
Fahrzeugdach vermindert.
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- 10
- feste
Dachfläche
- 12
- Dachöffnung
- 14
- Deckel
- 16
- Dachrahmen
- 18
- Windabweiser
- 20
- Schwenkarm
- 22
- Windabweiserkörper
- 24
- Lufteinlassöffnungen
- 26
- Windleitfläche
- 28
- Luftstrom
- 30
- Windleitfläche an 16
- 32
- Dichtung
- 34
- Oberkante
von 18