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Die
Erfindung betrifft ein antreibbares Saugersystem an einem Bogenführungszylinder
einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere eine Bogenmaterial verarbeitende
Rotationsdruck- bzw. Lackiermaschine, nach dem Oberbegriff von Anspruch
1.
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Ein
antreibbares Saugersystem dieser Art ist aus
DE 40 12 498 C1 als pneumatisch
beaufschlagbare Bogenhalteeinrichtung an einem umstellbar im Schöndruck bzw.
im Schön-
und Widerdruck betreibbaren Bogenführungszylinder, speziell einer
Wendeeinrichtung (Wendetrommel), bekannt. Das Saugersystem weist
eine schwenkbar am Bogenführungszylinder
gelagerte, hohle Saugerschwingwelle (Saugerrohr) mit in Längsachse
beabstandeten und das Saugerrohr vollschalig (360°) fest umfassenden
Saugern auf. Das Saugerrohr ist ferner mit Steuerhebeln verbunden,
die Führungsrollen
tragen, welche in als Steuerkurven ausgebildeten Führungsschienen
laufen. Für
den Antrieb sind mehrere Führungsrollen vorgesehen,
die auf einer inneren und äußeren Steuerkurve
abrollen. Auf dem Saugerrohr ist weiterhin ein Antriebshebel gelagert,
der mittels einer Verbindungslasche mit einem Kurvengetriebe (Rollenhebel und
Kurvenscheibe) gekoppelt ist. Der Antrieb ermöglicht die Führung des
Saugerrohrs (mit Saugern) auf einer speziellen Bahn, so dass eine
Abnahme des Bogens vom vorgeordneten bogenführenden Druckzylinder vor dem
durch die Wendetrommel und dem Druckzylinder gebildeten Tangentenpunkt
erfolgt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein antreibbares Saugersystem
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches einen vereinfachten
Aufbau gestattet und eine Massereduzierung aufweist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein
erster Vorteil ist darin begründet,
dass das antreibbare Saugersystem an einem Bogenführungszylinder,
insbesondere an einer Wendeeinrichtung (Wendetrommeln), universell
einsetzbar ist. Dabei ist dieses Saugersystem als Bogenhalteeinrichtung
insbesondere in einer bogenverarbeitenden Rotationsdruck- bzw. Lackmaschine
einsetzbar, welche mit wenigstens einer Wendeeinrichtung im Schöndruck als
auch im Schön-
und Widerdruck betreibbar ist. Das schwenkbare Saugersystem erstreckt
sich über
die maximale Formatbreite und ist mit einem Saugerrohr und daran
in Längsachse
in Abständen fluchtend
angeordneten einzelnen, das Saugerrohr in einem definierten Kreissektor
umschließenden
Saugern ausgebildet. Das Saugerrohr weist in Längsachse fluchtende Saugöffnungen
auf, denen die einzelnen, halbschalenförmigen Sauger zugeordnet sind.
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Ein
zweiter Vorteil besteht darin, dass jeder einzelne Sauger an den
Saugöffnungen
des Saugerrohrs positioniert, vorzugsweise an je einer Saugöffnung zentriert,
angeordnet ist und leicht am Saugerrohr montiert/demontiert werden
kann.
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Dabei
sind die Sauger bevorzugt lösbar
oder alternativ unlösbar
mit dem Saugerrohr verbunden. Bei einem möglichen Austausch eines lösbaren Saugers
ist ein Ausbau des Saugerrohres oder weiterer Sauger am Bogenführungszylinder
hinfällig.
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Ein
dritter Vorteil besteht darin, dass die einzelnen Sauger in einem
relativ kleinen Formwerkzeug kostengünstig, qualitativ hochwertig
und mit verbesserter Maßhaltigkeit
herstellbar sind. Eine relativ aufwendige Nachbearbeitung des Saugersystems
in zusammengesetztem Zustand ist hinfällig. Das Sauger system ist
von geringerem Gewicht, so dass dessen Massenträgheit spürbar reduziert wird. Zusätzlich zur
vorgeschlagenen geometrischen Ausbildung ist durch entsprechende
Werkstoffwahl, wie Aluminium, Kunststoff, insbesondere Kohlefaserwerkstoff
(CFK), eine weitere Massereduzierung in einem Saugersystem erzielbar.
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Die
Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Dabei zeigt schematisch:
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1 einen
Bogenführungszylinder
als Wendeeinrichtung zwischen zwei Druckwerken
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2 ein
Saugerrohr mit lösbar
angeordneten Saugern,
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3 einen
am Saugerrohr zentrierten Sauger,
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4 eine
Seitenansicht der Ausbildung gemäß 3.
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In
einer Verarbeitungsmaschine, vorzugsweise einer Bogenmaterial verarbeitenden
Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise, ist zwischen den Druckwerken
ein Bogenführungszylinder 4 als Wendeeinrichtung
(Wendetrommel) angeordnet. Alternativ ist der Bogenführungszylinder 4 als
Wendeeinrichtung zwischen einem Druckwerk und einem Lackwerk oder
zwischen zwei Lackwerken anordenbar.
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Das
in Bogenförderrichtung
vorgeordnete Druckwerk ist durch einen bogenführenden Druckzylinder 1,
einen Gummituchzylinder 2 und einen Plattenzylinder 3 mit
zumindest einem Farbwerk, bei Bedarf zusätzlich einem Feuchtwerk, gebildet.
Analog ist das in Bogenförderrichtung
dem Bogenführungszylinder 4 nachgeordnete
Druckwerk durch einen bogenführenden
Druckzylinder 1, einen Gummituchzylinder 2 und
einen Plattenzylinder 3 mit zumindest einem Farbwerk gebildet.
Die Gummituch- und Plattenzylinder 2, 3 sind jeweils
einfachgroß (eintourig)
und die Bogenführungszylinder 1, 4 sind
jeweils doppeltgroß (1/2-tourig) ausgebildet.
Der Bogenführungszylinder 4 ist
nach dem Prinzip der Eintrommelwendung ausgebildet, trägt am Umfang
zwei diametral angeordnete, sich über die Formatbreite erstreckende
Bogenhalteeinrichtungen 5 und ist umstellbar in einer ersten
(Schöndruck)
bzw. einer zweiten (Schön-
und Widerdruck) Betriebsart betreibbar.
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Im
vorliegenden Beispiel besteht jede Bogenhalteeinrichtung 5 aus
einem Saugersystem 8, einem ersten Greifersystem 6 (Widerdruckgreifer)
und einem zweiten Greifersystem 7 (Schöndruckgreifer). Bevorzugt weist
jedes Saugersystem 8 ein am Bogenführungszylinder 4 schwenkbar
gelagertes, antreibbares Saugerrohr 9 auf, welches mit
einem Pneumatiksystem 17 gekoppelt ist. In Längsachse des
Saugerrohrs 9 sind in an sich bekannter Weise eine Mehrzahl
von einzelnen Saugern 10 in definierten Abständen fluchtend
angeordnet.
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Jeder
Sauger 10 weist im Inneren eine Saugerkanal 12 auf,
welcher am Saugerkopf 18 endseitig zwecks Ansaugen und
Fixieren des Bogenmaterials frei liegt und sich bis zum anderen
Ende (am Saugerfuß)
erstreckt. Am Saugerfuß weist
jeder Sauger 10 eine Stützfläche 14 auf,
welche das Saugerrohr 9 in einem definierten Kreissektor
umschließt.
Jede Stützfläche 14 ist
bevorzugt halbschalenförmig,
dem Saugerrohr 9 angepasst, ausgebildet.
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Jeder
Sauger 10 ist im Bereich der Stützfläche 14 (bzw. am Saugerfuß) im Bereich
der zugeordneten Saugöffnung 13 zum
Saugrohr 9 zentrierbar. Bevorzugt weist jeder Sauger 10 im
Bereich der Stützfläche 14 (am
Saugerfuß)
eine mit der zugeordneten Saugöffnung 13 eine
Fügeverbindung
bildende Zentrierung 16 auf. In bevorzugter Ausbildung
ist die Zentrierung 16 von dem im Sauger 10 durchgehend angeordneten
Saugerkanal 12 durchdrungen. Die Zentrierung 16 ist
vorzugsweise kreisförmig,
beispielsweise als Zentrierbund, ausgebildet. Alternativ ist die
Zentrierung 16 polygonförmig
ausführbar.
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Jeder
Sauger 10 ist in Längsachse
auf dem Saugrohr 9 fluchtend angeordnet und bevorzugt – unter
Berücksichtigung
der jeweiligen Saugöffnung 13 – lösbar mit
dem Saugerrohr 9 verbunden. In einer Weiterbildung ist
die Stützfläche 14 zur
Aufnahme von Fixierelementen 15, insbesondere für eine lösbare Verbindung
mit dem Saugerrohr 9, ausgebildet.
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Das
Saugerrohr 9 weist in Längsachse
mehrere beabstandete, fluchtend angeordnete Saugöffnungen 13 auf, welche
mit einer innerhalb des Saugerrohrs 9 in Längsachse
angeordneten, mit dem Pneumatiksystem 17 gekoppelten, Saugleitung 11 kommunizieren.
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In 2 ist
als Ausschnitt das Saugerrohr 9 mit zwei Saugern 10 dargestellt.
Der erste (links) Sauger 10 ist bereits mit dem Saugerrohr 9 lösbar verbunden,
hingegen sind der zweite (rechts) Sauger 10 und die Fixierelemente 15 als
Einzelteile gezeigt und die Saugöffnung 13 (für den noch
zu fixierenden zweiten Sauger 10) liegt (noch) frei. Zum
Zusammensetzen des Saugersystems 8 wird jeder Sauger 10 mit
seiner Zentrierung 16 in die entsprechende, offene Saugöffnung 13 des
Saugerrohrs 9 gefügt,
beim Fügen
tritt die Stützfläche 14 mit
dem Saugerrohr 9 umfangsseitig in Kontakt, so dass der
jeweilige Sauger 10 mittels Zentrierung 16 und
Stützfläche 14 mit seinem
Saugkanal 12 exakt zur Saugöffnung 13 auf dem
Saugerrohr 9 positionierbar und bevorzugt lösbar fixierbar
ist. Vorzugsweise ist jeder Sauger 10 in dem definierten
Kreissektor mit der Stützfläche 14 zum
Saugerrohr 9 halbschalenförmig fixierbar.
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Zum
lösbaren
formschlüssigen
Verbinden werden als Fixierelemente 15 beispielsweise axial aufschiebbare
Ringe (2) auf dem Saugerrohr 9 angeordnet und
mit der Stützfläche 14 und
dem Saugerrohr 9 lösbar
(in Achsrichtung) verkeilt. Alternativ sind weitere lösbare Verbindungsmittel,
beispielsweise Schrauben oder Klemmfedern als Fixierelemente 15 einsetzbar.
Ebenso sind stoffschlüssige
Verbindungen, vorzugsweise Klebeverbindungen, zwischen der Stützfläche 14 und
dem Saugerrohr 9 bzw. Zentrierung 16 und Saugöffnung 13 realisierbar.
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Zusammengefasst
ist ein antreibbares Saugersystem an einem Bogenführungszylinder
einer Verarbeitungsmaschine über
die maximale Formatbreite angeordnet. Das Saugersystem ist weiterhin mit
einem schwenkbar gelagerten Saugerrohr und mehreren am Umfang daran,
in Längsachse
in Abständen
angeordneten Saugern mit je einem Saugkopf zum Ansaugen eines Bogenmaterials
ausgebildet. Innerhalb des Saugerrohrs 9 ist eine mit einem Pneumatiksystem 17,
insbesondere eine Saugluftquelle, leitungsseitig gekoppelte Säugleitung 11 in Längsachse,
vorzugsweise zentrisch angeordnet. Umfangsseitig sind am Saugerrohr 9 mehrere
in dessen Längsachse
in Abständen
fluchtend angeordnete, mit der Saugleitung 11 kommunizierende
radiale Saugöffnungen 13 angeordnet.
Jeder Sauger 10 weist eine zum Saugerrohr 9 benachbarte,
an diesem umfangsseitig in einem Kreissektor fixierbare Stützfläche 14 sowie
in seinem Inneren angeordnet einen mit je einer zugeordneten Saugöffnung 13 des
Saugerrohrs 9 kommunizierenden Saugerkanal 12 auf. Bei
Einteilung des Saugerrohres 9 in die Quadranten I bis IV
(4) ist jeder Sauger 10 in dem annähernd durch
die Quadranten I und II gebildeten Kreissektor halbschalenförmig auf
dem Saugerrohr 9 fixiert angeordnet.