Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art und eine Projektil- oder Greiferwebmaschine anzugeben,
mit denen rasch und vor allem bedienerfreundlich eine optimale Einstellung
der Fadenspannung für
den Produktionsbetrieb erreichbar ist.
Die
gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und des
Anspruchs 9 gelöst.
Anhand
des in Vorversuchen ermittelten und bei den Vorversuchen optimale
Fadenspannungskonditionen liefernden Expertenresultats in Form wenigstens
einer Bremssteuercharakteristik hat der Bediener beim Einstellen
der ihm zugeteilten Projektil- oder Greiferwebmaschinen ein bedienerfreundliches Werkzeug
zur Hand, mit dem er für
die Anlaufphase beispielsweise nach einer Umstellung der Webmaschine
gleich eine "sichere" Grundeinstellung
erhält, mit
der die Webmaschine in den meisten Fällen in Betrieb zu nehmen ist,
wobei allein durch Eingabe des passenden Expertenresultats ein relativ
hohes Zuverlässigkeitsniveau
erreicht wird, ohne dass der Bediener hierzu eine "trial and error"-Methode mühsam durchzuführen hätte.
Zweckmäßig werden
den Fadenqualitäten zugeordnete
Expertenresultate zur Bremsbestätigungscharakteristik
bei den Vorversuchen ermittelt und in das Expertensystem eingegeben.
Es kann dann der Bediener, falls überhaupt noch notwendig, ausgehend
von der schon recht guten Grundeinstellung durch zumindest die Bremsbetätigungscharakteristik
mit Hilfe eindeutiger Parametereingaben problemlos eine rasche Feineinstellung
zu einer optimalen Fadenspannungskondition auch in dieser Webmaschine
durchführen.
Unter eindeutig ist zu verstehen, dass diese Parametereingaben sich
für den
Bediener ohne weiteres aus fadenspezifischen Parametern und/oder
webmaschinenspezifischen oder webmaschinenausstattungs-spezifischen
Voraussetzungen ableiten lassen, und nicht grundsätzlich nur
auf der Erfahrung oder dem Gefühl
des Bedieners beruhen. Da die Expertenresultate für unterschiedliche Fadenqualitäten eindeutig
codiert sind, kann der Bediener, sobald er sich über die zu verarbeitende Fadenqualität informiert
oder informiert worden ist, problemlos anhand des Codes das richtige
Expertenresultat in das Expertensystem eingeben, das dann von sich
aus zumindest die Bremsbetätigungscharakteristik
einstellt, die bei den Vorvorsuchen bereits optimale Fadenspannungskonditionen
für eine
gleichwertige Fadenqualität
lieferte. Damit ist der Bediener in die Lage versetzt, die Webmaschine
rasch überhaupt
zum Laufen zu bringen, ohne sich selbst erst mühsam an eine solche passende
Einstellung herantasten zu müssen.
Die Einstellung kann demzufolge auch von relativ ungeübtem Personal
rasch durchgeführt
werden.
Die
Projektil- oder Greiferwebmaschine ist durch das intelligente und
programmierte Expertensystem gewinnbringend ergänzt, das bedienerfreundlich
rasch die richtige Einstellung der Fadenspannungskonditionen nur
mittels eines einfachen, vorab festgelegten Codes ermöglicht.
Dadurch werden die Einstell-Erfahrungen der Her steller unabhängig vom
Erfahrungsstand des Bedieners in die Webmaschine eingepflanzt.
Da
gemäß einer
besonders zweckmäßigen Verfahrensvariante
sowohl eine Bremsbetätigungscharakteristik
als auch eine Fadenspannungs-Sollcharakteristik für die zu
verarbeitende Fadenqualität
nur durch Eingabe des richtigen Codes eingestellt werden, und zwar
für Charakteristika,
die vorab durch von Experten unter gleichwertigen Bedingungen durchgeführte Vorversuche
als optimal ermittelt wurden, entfällt für die Anlaufphase beispielsweise
nach einer Maschinenumstellung das mühselige Probieren. Das Personal
ist dieser qualitativ von Erfahrungen und einer hohen Sorgfalt abhängigen Prozedur
enthoben. Falls überhaupt
erforderlich, kann eine Feineinstellung bereits ausgehend von einem
hohen Zuverlässigkeitsniveau
ausgeführt
werden, und zwar mit Hilfe eindeutiger Parametereingaben, die sich
aus der Fadenqualität
und/oder der Maschinenausstattung zwangsweise ergeben und vom Bediener
keine besondere Erfahrung oder Sorgfalt erfordern. Da die Expertenresultate
auf hochwertigen Erfahrungen der Maschinen- und Maschinenzubehör-Hersteller
beruhen, erfolgt die Einstellung zumindest für die Anlaufphase rasch und
zielführend.
Das Verfahren ist außerordentlich
bedienerfreundlich, da das vorgesehene programmierte elektronische
Expertensystem nur die Eingabe des richtigen Codes erfordert, den
der Bediener für
die zu verarbeitende Fadenqualität
sofort versteht und richtig anwenden kann. Mit Eingabe des richtigen
Codes wird das Expertensystem bereits auf ein hohes Zuverlässigkeitsniveau
der Einstellung gebracht, von dem ausgehend das Personal rasch und
bedienerfreundlich zu optimalen Fadenspannungskonditionen gelangt.
Dabei
wird zweckmäßig das
eingegebene Expertenresultat direkt angewandt, d.h. die Anlaufphase
mit den durch die Eingabe vorgenommenen Einstellungen begonnen.
Alternativ ist es jedoch möglich,
dass das Expertenresultat mit wenigstens einem eindeutigen, für die Webmaschine
und/oder die Fadenqualität
spezifischen Parametern modifiziert durch das Expertensystem angewandt
wird. Falls beispielsweise eine spezielle aggressive und/oder milde
Fadenbremsvorrichtung am Fadenliefergerät vorgesehen sein sollte, kann
beispielsweise durch Eingeben des Parameters "aggressive Borstenbremse", was der Bediener
ohne nennenswerte Erfahrung erkennt, die Einstellung durch das Expertenresultat
gleich modifiziert und in modifizierter Form angewandt werden, beispielsweise
indem die Bremsbetätigungscharakteristik
wegen der aggressiven Bremsvorrichtung im Liefergerät etwas
zurückgenommen
wird.
Günstig ist
es, falls jedes Expertenresultat für die Fadenqualität mit einer
Garntypengruppen-Codierung oder einer Fadennummer- und Fadenmaterialcodierung,
oder mit anderen, fadenspezifischen Parametercodierungen eindeutig
codiert wird, die der Bediener ohne nennenswert zu überlegen
direkt dem durch ihn zu verarbeitenden Fadenmaterial leicht zuzuordnen
ist, so dass er leicht den richtigen Code eingibt. Hiefür kann beispielsweise
das Expertensystem so programmiert sein, dass es selbsttätig nach
Eingabe der Fadennummer und des Fadenmaterials das passende Expertenresultat
abruft und anwendet.
Obwohl
mittels des eingegebenen Expertenresultats bereits relativ gut passende
Einstellungen gefunden werden, lässt
es sich nicht vollständig
ausschließen,
dass individuelle Charakteristika des Schussfadenmaterials und/oder
der reibungserzeugenden Komponenten im Fadenweg zu geringfügigen Abweichungen
gegenüber
den optimalen Fadenspannungskonditionen bei den durchgeführten Vorversuchen
führen
könnten.
Deshalb ist es zweckmäßig, das
Expertensystem so zu programmieren, dass zumindest in der Anlaufphase
Vergleiche mit gemessenen Fadenspannungs-Istwerten durchgeführt und zur
Optimierung Korrekturwerte abgeleitet werden. Ein solcher abgeleiteter
Korrekturwert wird dann entweder bedienerseitig dargestellt, so
dass das Personal eine entsprechende Feineinstellung bequem und bedienerfreundlich
vorzunehmen vermag, oder gleich in einem selbstlernenden System
(geschlossene Regelschleife) intern automatisch verarbeitet. Eine
solche Feineinstellung ist mit wenig Aufwand und rasch durchführbar, da
bereits von relativ gut zu der zu verarbeitenden Schussfadenqualität passende
Grundeinstellungen der Bremsbetätigungscharakteristik
und der Fadenspannungs-Sollcharakteristik vorliegen,
so dass Nachkorrekturen bereits ausgehend von einem relativ hohen
Zuverlässigkeitsniveau der
Einstellungen durchführbar
sind.
Zur Überwachung
und durch das und zur Information des Personals ist es zweckmäßig, die durch
den Code eingestellte Bremsbetätigungscharakteristik
und die gegebenenfalls eingestellte Fadenspannungs-Sollcharakteristik
bedienerseitig darzustellen, beispielsweise in einem Display, und
vorzugsweise zur Modifizierung unter Eingeben eindeutiger Parameterwerte
durch den Bediener. Besonders zweckmäßig ist hierfür ein Menü konfiguriert, das
dem Bediener vorformulierte Fragen zu eindeutigen Parametern anbietet,
die er auf der Basis der an der Webmaschine gegebenen Ausstattung
und auch bezüglich
des Fadenmaterials beantwortet und dadurch zusätzliche zur Modifizierung im
Expertensystem verarbeitete Informationen liefert, die das Expertensystem
entsprechend verwertet.
Zweckmäßig wird
ferner das jeweilige Expertenresultat aus mehreren verschiedenen, über einen Eintragvorgang
innerhalb des Eintragwinkelbereiches oder der Eintragzeitdauer verteilten
Bremsbetätigungsniveaus
und/oder Fadenspannungs-Sollwerten
gebildet, oder aus die Bremsbetätigungscharakteristik
bzw. die Fadenspannungs-Sollwertcharakteristik repräsentierenden
Kurven oder Tabellen. Dies ist im Hinblick darauf zweckmäßig, dass
innerhalb eines Eintragvorgangs Phasen auftreten, die hinsichtlich
der Fadenspannung unterschiedlich kritisch sind.
Zweckmäßig sind
in der Projektil- oder Greiferwebmaschine mit dem eingegebenen Expertenresultat
sowohl eine Bremsbetätigungscharakteristik als
auch eine zugeordnete Fadenspannungs-Sollcharakteristik gemeinsam
einstellbar. Dann ist es besonders einfach, anhand von Abweichungen
der durch das Arbeiten der gesteuerten Fadenbremse erzielten Fadenspannungs-Istcharakteristik
von der Fadenspannungs-Sollcharakteristik Feineinstellungen vorzunehmen.
Das
Expertensystem ist zweckmäßig programmiert
zum Generieren wenigstens eines anhand eines Vergleiches zwischen
gemessenen Fadenspannungswerten und der Fadenspannungs-Sollcharakteristik
ermittelten Korrekturwerts für
die Bremsbestätigungscharakteristik
und/oder die Fadenspannungs-Sollcharakteristik. Der Korrekturwert
sollte zur bedienerseitigen Eingabe anzeigbar und/oder bei der Bremssteuerung
automatisch, vorzugsweise durch das Expertensystem, verarbeitbar sein.
Das
Expertensystem sollte weiterhin programmiert sein zum bedienerseitigen
Darstellen der eingestellten Charakteristika, z.B. in einem Display, und
vorzugsweise zur Überwachung
und/oder zur bedienerseitigen Modifizierung mittels eindeutiger Parametereingaben,
vorzugsweise unter Nutzen eines konfigurierten Bediener-Abfrage-Menüs. Der Bediener
braucht dann seine eigene Erfahrung gar nicht zurate zu ziehen,
weil er von dem Expertensystem geführt wird und dabei nach eindeutigen
Parametern gefragt wird, die das Expertensystem entsprechend verarbeitet.
Schließlich sollte
das Expertensystem auch programmiert sein zum Abrufen zumindest
der Webmaschinengeschwindigkeit und/oder der Webbreite, um diese
Informationen bei der Bremssteuerung zu berücksichtigen. Denn Änderungen
der Webmaschinengeschwindigkeit, beispielsweise, können einen deutlichen
Einfluss auf die Fadenspannungskonditionen im Betrieb und in der
Anlaufphase haben. Da die Expertenresultate auf Vorversuchen auch
mit unterschiedlichen Webmaschinengeschwindigkeiten, beispielsweise,
basieren, kann sich das Expertensystem anhand der Geschwindigkeitsinformation
selbsttätig
passend einstellen, oder vom Bediener entsprechende Feineinstellungen
anfordern.
Im
einfachsten Fall wählt
der Bediener den Fadentyp im Steuerpaneel der Webmaschine. Das Expertensystem
setzt dann beispielsweise für
die Anlaufphase die passende Bremscharakteristik, und gegebenenfalls
die passende Fadenspannungs-Sollcharakteristik zur Anwendung bereit.
Die Informationen zur Webmaschinengeschwindigkeit, Webbreite, Maschinenposition
(d.h. Winkelbereich der jeweiligen Greifer- oder Projektilpositionen
innerhalb eines Eintragvorgangs, in welchen die korrekte Fadenspannung
besonders wichtig ist) werden vom Expertensystem in Kombination
mit dem gewählten Fadentyp
berücksichtigt.
Den Fadentyp oder eine Fadentypgruppe kann der Bediener beispielsweise
eingeben anhand spezifischer Fadenparameter. Zusätzlich oder alternativ kann
der Bediener andere spezifische Fadenparameter eingeben, wie das
Fadenmaterial, die Dicke, die Elastizität, oder die Ausrüstung. Gegebenenfalls
ist in der Webmaschine sogar ein sogenannter Fadenqualitätssensor
vorgesehen, der einige oder alle relevanten fadenspezifischen Parameter
selbsttätig
feststellt und an das Expertensystem übermittelt. Das Expertensystem
kann für
den Bediener dann leicht verständlich
verschiedene alternative Informationen bereitstellen, beispielsweise
im Steuerpaneel der Webmaschine, und so, dass die Charakteristika,
die zunächst
automatisch gesetzt sind, sogar modifiziert werden können. Vom
Bediener vorgenommene Modifikationen der eingestellten Charakteristika
können
ebenfalls dargestellt und aufgezeichnet werden. Aus dem Fadentyp
und gegebenenfalls eingegebenen Maschinenparametern resultiert dann
die endgültige
Bremseinstellung, die angezeigt werden kann. Ferner können zusätzliche
Eingaben gemacht werden, um beispielsweise die Reibungsverhältnisse
vorab zu kennen und bei der Einstellung zu berücksichtigen, indem die Fadenspannung
mit einer bekannten Bremseinstellung der gesteuerten Fadenbremse,
z.B. im bremsfreien Zustand, gemessen und das Resultat dem Expertensystem
zur zusätzlichen
Information eingegeben wird. Dabei kann der Faden beispielsweise
von Hand oder mit einem "langsamen
Schuss" der Webmaschine
eingezogen werden. Ein solches Spannungstest kann automatisch als
Programmroutine vom Expertensystem über die Webmaschinensteuerung
veranlasst werden, oder auch nach Bedarf durch ein Kommando durch
den Bediener. Ein solcher Spannungstest kann vor dem Anlaufen durchgeführt werden, oder
nach einem Fehlversuch eines Anlaufes zur Verbesserung der Einstellung.
Zusätzliche
Eingaben zur Spannungscharakteristik durch den Bediener können beispielsweise
vorgenommen werden durch einen leicht verständlichen Nummerncode, oder
einen Code, der Parameter anderer Elemente darstellt, die die Spannung
beeinflussen können,
z.B. einen Code für
den Typ des Liefergerätes,
für den
Typ und die Aggressivität
oder Milde der Bremsvorrichtung am Liefergerät, wobei im letztgenannten
Fall unterschiedliche Kraftstufen beispielsweise durch Eingaben
wie "niedrig, mittel,
hoch oder dgl." getätigt und vom
Expertensystem entsprechend berücksichtigt werden.
Anhand
der Zeichnung wird eine Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
1 schematisch
eine Greiferwebmaschine, und
2 unterschiedlichen
Fadenqualitäten
zugeordnete Expertenresultate zum Einstellen der Schussfadenspannung
in der Greiferwebmaschine beispielsweise von 1.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird anhand einer Greiferwebmaschine L (1) erläutert, obwohl
es auch für
eine Projektilwebmaschine (nicht gezeigt) brauchbar ist.
In
der Greiferwebmaschine L übernimmt
ein Bringergreifer 4 das freie Ende des von einem Fadenselektor 3 angebotenen
Schussfadens Y aus einem Fadenkanal (es können mehrere Fadenkanäle vorgesehen
sein), beschleunigt den Schussfaden Y aus dem Stillstand, und transportiert
das freie Fadenende bis in die Mitte eines Webfaches 2,
wo ein Nehmergreifer 5 bereitsteht und das freie Fadenende übernimmt
und bis zum gegenüberliegenden
Geweberand transportiert.
In
einer nicht gezeigten Projektilwebmaschine wird der vom Fadenselektor
bereitgehaltene Schussfaden mittels eines Projektils in einem Zug durch
das Webfach bis zum anderen Geweberand gezogen.
Bei
der Greiferwebmaschine L sind hinsichtlich der Fadenspannung kritische
Phasen jedes Eintragvorgangs beispielsweise: Die anfängliche Übernahmephase
durch den Bringergreifer 4, die Übergabephase vom Bringergreifer 4 zum
Nehmergreifer 5, und die Endphase der Nehmergreiferbewegung.
Bei einer nicht gezeigten Projektilwebmaschine sind hinsichtlich
der Fadenspannung kritische Phasen beispielsweise: Die Anfangsphase
und Ergreifen des Schussfadens durch das Projektil, die anfängliche Beschleunigungsphase
des Projektils, die Endphase der Projektilbewegung und das eigentliche
Ende des Eintragvorgangs. In solchen kritischen Phasen sollen bestimmte
Fadenspannungswerte nicht überschritten
oder unterschritten werden, um eine optimale Operation der Webmaschine
zu erzielen, wobei eine elektronisch gesteuerte Fadenbremse B im
Fadenweg verwendet wird, die es ermöglicht, die auf den Schussfaden 4 ausgeübte Bremskraft
innerhalb des Eintragvorgangs zu variieren.
Die
in 1 gezeigte Greiferwebmaschine L weist ein Webfach 2,
einen Fadenselektor 3 (insbesondere im Fall mehrerer Fadenkanäle) und
Bringer- und Nehmergreifer 4, 5 auf. Die Operation
der Greiferwebmaschine wird durch eine elektronische Steuerung C1
durchgeführt,
in der eine Eingabesektion 11 und eine Anzeigesektion 12,
z.B. ein Display, vorgesehen sind. Der jeweilige Fadenkanal enthält ein Fadenliefergerät F, das
den Schussfaden Y einer bestimmten Qualität von einer Vorratsspule 1 abnimmt, auf
einem Speicherkörper 6 zwischenspeichert,
und durch eine zum Fadenliefergerät F gehörende Bremsvorrichtung 8 gegebenenfalls
durch eine stationäre
Abzugsöse 7 nach
Bedarf intermittierend abziehen lässt. Das Fadenliefergerät F besitzt
eine eigene elektronische Steuerung C2, die gegebenenfalls (nicht
gezeigt) mit der Webmaschinensteuerung C1 verknüpft sein kann.
Im
Fadenweg sind stromab des Fadenliefergeräts F eine elektronisch gesteuerte
Fadenbremse B mit einem Betätiger 9,
z.B., eine Lamellenbremse etwa gemäß WO 03/033385 A, und stromab
der gesteuerten Fadenbremse B in diesem Fall ein elektronischer
Tensiometer T zum Messen der Schussfaden-Istspannung (Messwert b)
vorgesehen. Der Tensiometer könnte
auch entfallen. Die gesteuerte Fadenbremse B ist durch eine elektronische
Steuerung C3 steuerbar, die dem Betätiger 9 einen Strom
einer bestimmten Stärke
oder eine Spannung einer bestimmten Stärke zuführt, um die Fadenbremse zwischen
einer bremsfreien Stellung und unterschiedlichen Bremsstärken einzustellen.
Der Tensiometer T ist an die Steuerung C3 angeschlossen (Feedback-Regelschleife).
Die Steuerung C3 kann an die Webmaschinensteuerung C1 angeschlossen
sein, beispielsweise um Informationen zur Arbeitsgeschwindigkeit
der Webmaschine und/oder der Webbreite bzw. zur jeweiligen Position
des Nehmer- und Bringergreifers 5 zu erhalten.
Erfindungsgemäß ist ferner
ein elektronisches, programmiertes Expertensystem 10 vorgesehen,
das in 1 Teil der Steuerung C3 der gesteuerten Fadenbremse
B oder an diese anschließbar
ist. Alternativ könnte
das Expertensystem E auch an die Webmaschinensteuerung C1 angeschlossen
oder in diese eingegliedert sein. Das Expertensystem E besitzt eine
Eingabe- (und gegebenenfalls Anzeige)sektion 10, an der beispielsweise
unterschiedlichen zu verarbeitenden Fadenqualitäten zugeordnete Codes Y1 bis
Y5 und ggfs. weitere Parameter zum Schussfaden und/oder der Maschinenausstattung eingegeben
werden können.
Das Expertensystem E konvertiert den jeweils eingegebenen Code Y1
bis Y5 zumindest in eine bestimmte Bremsbetätigungscharakteristik (elektrische
Strom- oder Spannungswerte) und ggfs. auch in wenigstens eine Fadenspannungs-Sollcharakteristik.
Die Eingabe wird entweder im Expertensystem E oder in der Steuerung
C3 verarbeitet, um einerseits die Fadenbremse B zum jeweils richtigen
Zeitpunkt und mit der richtigen Bremskraft zu betätigen. Ggfs.
werden schon jetzt die Messwerte b des Tensiometers mit der Fadenspannungs-Sollcharakteristik
verglichen.
2 verdeutlicht
die Codes Y1 bis Y5 für das
Expertensystem E in 1, aus denen das Expertensystem
E eine Bremsbetätigungscharakteristik A1
bis A5, und falls gewünscht
zusätzlich
auch eine Fadenspannungs-Sollcharakteristik B1 bis B5 herausliest
und, z.B. in der Steuerung C3 eine entsprechende Einstellung vornimmt.
Unter den Codes Y1 bis Y5 abgelegte Charakteristika sind im gezeigten Beispiel
Millivoltwerte (für
die Fadenspannungs-Sollcharakteristik z.B. Kraftwerte (in cN)),
und sind vorab durch Versuche unter gleichwertigen Voraussetzungen
ermittelt worden. Diese Versuche sind auf Vergleichswebmaschinen
mit unterschiedlichsten Fadenqualitäten und unterschiedlichsten
Ausstattungen durchgeführt
worden, und repräsentieren
Expertenresultate K1 bis K5 optimaler Einstellungen für die verschiedenen
Fadenqualitäten.
Zum
Einstellen der Fadenspannungskonditionen zumindest für die Anlaufphase
der Greiferwebmaschine L von 1 wird wie
folgt vorgegangen:
Die Webmaschinengeschwindigkeit und/oder
die eingestellte Webbreite liegen in der Steuerung C3 vor. Über das
Expertensystem E wird nun der zu der zu verarbeitenden Fadenqualität passende
Code Y1 bis Y5 vom Bediener in der Eingabesektion 10 eingegeben.
Die Codes Y1 bis Y5 sind beispielsweise den unterschiedlichen Fadenqualitäten so zugeordnet, dass
der Bediener sofort weiß,
welchen Code er für seine
Fadenqualität
zu nehmen hat. Alternativ ist es möglich, beispielsweise über die
Eingabesektion der Webmaschine oder die Eingabesektion des Expertensystems
E zumindest die Fadennummer und das Fadenmaterial einzugeben, so dass
das Expertensystem den eingegebenen Informationen den richtigen
Code Y1 bis Y5 wählt.
Das zu dem Code Y1 bis Y5 gehörige
Expertenresultat K1 bis K5 kann nur eine Bremsbetätigungs-Charakteristik
A1 bis A5 sein (durch gestrichelte Enden der Blöcke in 2 angedeutet),
oder zweckmäßig sogar
eine Kombination aus einer jeweiligen Bremsbetätigungscharakteristik A1 bis
A5 und einer zugehörigen
Fadenspannungs-Sollwertcharakteristik B1 bis B5. Die Bremsbetätigungscharakteristik
kann durch elektrische Spannungswerte, z.B. in Millivolt, und Winkelwerte bzw.
Zeitwerte innerhalb eines Eintragvorgangs definiert sein. Die jeweilige
Fadenspannungs-Sollcharakteristik B1 bis B5 kann durch Kraftwerte
(in cN) und Winkel- bzw. Zeitwerte innerhalb eines Eintragvorgangs
definiert sein, zweckmäßigerweise
zugeordnet zu hinsichtlich der Fadenspannung unterschiedlich kritischen
Abschnitten innerhalb des Eintragvorgangs, oder in Form einer die
jeweilige Charakteristik definierenden, durch das Expertensystem E
zu verarbeitenden Kurve. Als weitere Alternative ist es denkbar,
dass der Bediener nicht nach dem Code Y1 bis Y5 zum Eingeben zu
suchen braucht, sondern nur beispielsweise die Fadenzahl und das
Fadenmaterial (YCT + Mat) eingibt, worauf das Expertensystem diesen
Eingaben den richtigen Code Y1 bis Y5 zuordnet und entsprechende
Einstellungen zumindest für
die Anlaufphase vornimmt. Eine weitere Möglichkeit bestünde darin,
einen Fadenqualitätssensor
zu benutzen, der den Schussfaden abtastet und entsprechende Informationen
an das Expertensystem E gibt oder dem Bediener anzeigt, was einzugeben
ist. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, dem Expertensystem Informationen einzugeben zu dem
Typ oder den Eigenschaften der Bremsvorrichtung 8 des Fadenliefergeräts und/oder
zum Typ des Fadenliefergeräts,
wobei das Expertensystem so programmiert ist, dass es auch diese
Informationen verwertet, wie auch die eingestellte Webmaschinengeschwindigkeit
und/oder die eingestellte Webbreite.
Dann
wird die Greiferwebmaschine L in Betrieb genommen und wird ein Eintragvorgang
oder eine Reihe von Eintragvorgängen
durchgeführt.
Die vom Expertensystem E vorgenommenen Einstellungen können entweder
in der Eingabesektion 10 oder in der Eingabesektion 11 der
Webmaschinensteuerung für
den Bediener angezeigt werden, der zusätzlich die Möglichkeit
hat, durch weitere Parametereingaben die Einstellungen zu modifizieren.
Das
Expertensystem E oder die Steuerung C3 ist zweckmäßig so programmiert,
dass es bzw. sie Vergleiche der gemessenen Fadenspannungs-Istwerte
b mit der eingestellten Fadenspannungs-Sollcharakteristik (Feedback-Steuerung)
vornimmt, und bei deutlichen, festgestellten Abweichungen einen
Korrekturwert W ableitet. Dieser Korrekturwert W wird zweckmäßig für den Bediener
dargestellt, damit der Bediener entsprechende Feineinstellungen
vorzunehmen vermag, oder wird dargestellt und in einer geschlossenen
Regelschleife (oder in der Steuerung C3) verwertet, beispielsweise
um die Bremsbetätigungscharakteristik
zu variieren, und eine weitgehende Übereinstimmung zwischen der gemessenen
Fadenspannungs-Istcharakteristik
und der eingestellten Fadenspannungs-Sollcharakteristik zu erreichen.
Dann kann die Greiferwebmaschine normal betrieben werden und Ware
weben. Die Steuerung C3 ist für
eine adaptive Bremssteuerung ausgelegt, d.h., es können auch
während
des normalen Betriebs noch Feineinstellungen, z.B. kontinuierlich, durchgeführt werden,
falls sich eine Veränderung
der gewünschten
Fadenspannungskonditionen abzeichnen sollte. Das Expertensystem
E kann dann außer Funktion
sein.
Mit
der durch den Code Y1 bis Y5 eingestellten Bremsbestätigungscharakteristik
A1 bis A5 des Expertenresultats K1 bis K5, das aus vielfältigen Vorversuchen
stammt und dort zu optimalen Fadenspannungskonditionen für die jeweilige
Fadenqualität führte, gibt
auch bereits ohne die Fadenspannungs-Sollcharakteristik B1 bis B5
eine Grundeinstellung für
die Fadenbremse B, mit der mit größter Wahrscheinlichkeit die
Greiferwebmaschine problemlos in Betrieb zu nehmen ist, weil ein
hohes Zuverlässigkeitsniveau
definiert ist, von dem ausgehend der Bediener oder das Expertensystem
selbst notwendig werdende Feineinstellungen oder Nachstellungen
rasch und zielführend
durchzuführen
vermag. Besser ist es, die Expertenresultate K1 bis K5 jeweils als
Kombinationen einer Bremsbetätigungscharakteristik
und einer Fadenspannungs-Sollwertcharakteristik auszubilden, weil
dann Vergleiche mit gemessenen Ist-Spannungswerten bequem durchzuführen und
Korrekturmaßnahmen
bedienerfreundlich zu veranlassen sind.