DE1034588B - Kristallisierapparat fuer die Kuehlungs-Kristallisation - Google Patents
Kristallisierapparat fuer die Kuehlungs-KristallisationInfo
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Description
Es sind bereits Kristallisierapparate bekannt, die im wesentlichen aus einem vertikal angeordneten und
von der auszukristallisierenden Lösung in absteigender Richtung durchflossenen Standbehälter bestehen,
an dessen Deckel ein oder mehrere zylindrische Kühlgefäße kleineren Durchmessers aufgehängt sind,
welche von einem Kühlmittel — vorzugsweise in aufsteigender Richtung — durchströmt werden. Diese
Apparate wurden bisher mit ringförmigen Schabern ausgerüstet, welche die zylindrischen Kühlgefäße umfaßten
und welche man im Behälter periodisch auf und ab bewegte. Solche Apparate lassen sich jedoch nur in
wenigen Spezialfällen mit Erfolg anwenden. Meist wird die Kristallisation im vertikalen Rohr nämlich
durch Umwälzströmungen gestört, welche dadurch entstehen, daß die oben in den Behälter einfließende
frische Mutterlauge ein höheres spezifisches Gewicht besitzt als die erschöpfte Mutterlauge, welche unten
über den sedimentierenden Kristallen steht. Es gelingt daher nur vorübergehend, die spezifisch schwerere
heiße Mutterlauge auf die spezifisch leichtere Flüssigkeitssäule aufzuschichten, da-sehr bald an irgendeiner
Stelle eine Fallströmung durchbricht. Letztere führt die heiße Mutterlauge bis in die Nähe des kalten,
mit sedimentierenden Kristallen bedeckten Bodens herab, so daß diese Kristalle zu Klumpen verkittet
werden.
Es sind auch derartige Apparate bekannt, bei denen die Kühlflächen stoßartig bewegt werden und ein sich
periodisch öffnender und schließender Auslaß am unteren Ende angebracht ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Kristallisierapparat wird die Entstehung solcher Umwälzströmungen dadurch
verhindert, daß der erwähnte zylindrische Behälter mit Hilfe von durchbrochenen Böden, durch
deren Ausschnitte die am Deckel befestigten Kühlgefäße hindurchragen, in mehrere übereinanderliegende
Kammern aufgeteilt und unten mit einem Auslaß ausgerüstet ist, welcher sich fortgesetzt öffnet und
schließt. An dieStelledervollkontinuierlichenArbeitsweise tritt somit ein pulsierender Durchlauf, der aus
periodisch (etwa im Abstand von 2 bis 10 Sekunden) aufeinanderfolgenden,
möglichst kurzen und dementsprechend starken Schüben besteht. Jeder solche Schub
führt aus jeder Kammer einen Teil der Lösung in die nachfolgende Kammer über und verursacht dabei
gleichzeitig in allen Kammern eine starke Durchwirbelung der Lösung. Hierbei werden etwaige Umlaufströmungen
bereits im Anlaufen zerstört; ihre Ausbildung ist im übrigen durch die Unterteilung des
Behälters in Kammern bereits erschwert. Man erhalt daher eine praktisch stationäre Temperaturverteilung,
in der die Temperatur der Lösung von Kammer zu Kammer schrittweise absinkt; auf diese Weise lassen
Kristallisierapparat
für die Kühlungs-Kristallisation
für die Kühlungs-Kristallisation
Anmelder:
Ewald Ä. Zdansky,
Monthey; Wallis (Schweiz)
Monthey; Wallis (Schweiz)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Klose, Patentanwalt,
Mannheim O 6, 7 (Planken)
Mannheim O 6, 7 (Planken)
Ewald A. Zdansky und Dr, Heinrich Geffcken,
Monthey, Wallis (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
sich die Kristallisationsvorgänge vollständig beherrschen.
In vielen Fällen läßt es sich erreichen, daß die Kristalle unter diesen Umständen nur locker auf den
Oberflächen der Kühlgefäße haften und daß daher der Sog der periodischen Abflußschübe genügt, um die
Kühlgefäße über längere Zeit frei von Verkrustung zu halten, und zwar vor allem dann, wenn die Oberflächen
der Kühlgefäße auf Hochglanz poliert sind. Am besten bewähren sich verchromte, auf Hochglanz
polierte Oberflächen.
In anderen Fällen muß man die Kristalle mechanisch von den Kühlflächen entfernen. Die üblichen
Schaber lassen sich hierbei nicht anwenden, weil deren Bewegung durch die erfindungsgemäß vorgesehenen
Böden behindert werden würde. Die Kühlgefäße werden daher in bekannter Weise elastisch unter
einem Hammerwerk aufgehängt, welches sie periodisch in axialer Richtung nach unten schlägt. Durch die
plötzliche, gegen die umgebende Flüssigkeit stark bejschleunigte Bewegung der Kühlflächen werden dann
die frisch gebildeten Kristalle bei jedem Schlag von diesen Kühlflächen heruntergerissen. Die Kühlflächen
bleiben daher praktisch frei von Kristallen, während die abgelösten Kristalle in der schrittweise unterkühlten
Mutterlauge von Kammer zu Kammer absinken und hierbei weiterwachsen., bis sie den Auslaß erreichen.
Die zweckmäßigste Gestaltung der Kühlgefäße und
ihrer Aufhängung soll unten ausführlich beschrieben werden. Als pulsierend arbeitender Auslaß dient vorzugsweise
ein pneumatisch gesteuertes Ventil, dessen
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Verschlußkörper in Zeitabständen von mindestens Kühlgefäßes langsam aufwärts zu steigen. Es läuft
2 Sekunden kurzzeitig [d. h. für die Dauer von hoch- dann oben aus der Öffnung des Kühlrohres 4 in den
stens einer Sekunde) angehoben wird. Hierdurch ent- Ringraum 22 über, aus dem es durch den Krümmer
steht während der kurzen Öffnungszeit eine sehr 23 in Richtung des Pfeiles F2 abfließt (vgl. Fig. 2).
starke, stoß artig einsetzende und stoßartig unter- 5 Nach der Erfindung ist der Standbehälter 1 in den
brochene Strömung, die in allen Kammern eine gestrichelt angedeuteten Ebenen durch kolonnenartig
Durchwirbelung hervorruft und auch die erzielbaren eingebaute Böden in eine Mehrzahl von Kammern
Wärmedurchgangswerte erheblich erhöht. unterteilt, die in Fig. 1 mit 15 bis 19 bezeichnet sind.
Die Erfindung sei an Hand des gezeichneten Aus- Wie unten ausführlich beschrieben wird, ragen die
führungsbeispiels ausführlich erläutert. Von den io Kühlgefäße 2 hierbei durch Ausschnitte dieser Böden
Zeichnungen zeigt hindurch, welche für den Durchtritt der Lösung um
Fig. 1 die teilweise angeschnittene Seitenansicht des jedes Kühlgefäß herum einen engen Ringspalt frei
kompletten Apparates und sein Schaltungsschema, lassen. Vorzugsweise werden sie konisch ausgeführt,
Fig. 2 einen vergrößerten Halbschnitt eines Kopf- wobei man zweckmäßig in· der Mitte des Konus ein
Stückes (Zone II in Fig. 1), 15 Loch 58 für den Durchtritt von etwa entstehenden,
Fig. 3 einen entsprechend vergrößerten Schnitt des größeren Kristallagglomeraten vorsieht (vgl. Fig. 3).
unteren Endes seiner Kühlzone (Zone III in Fig. 1), Als Träger der rohrförmigen Kühlgefäße 4 dient
Fig. 4 einen Horizontalschnitt nach der in Fig. 3 gemäß Fig. 2 ein zweiteiliges Kopfstück; die beiden
angedeuteten Schnittlinie IV-IV, Teile 24, 25 dieses Kopfstückes tragen je einen Kranz
Fig. 5 den Schnitt einer abgeänderten Ausführung 20 von Bohrungen 26 und 27. Die Kühlrohre 4 sind oben
von Kühlgefäß und Kopfstück, konisch erweitert und zwischen je zwei Buchsen 28,
Fig. 6 ein Schema zur Erläuterung der Effekte, 29 eingespannt, deren Schultern vorzugsweise miteinwelche
die Oberflächen der Kühlgefäße von Kristall- ander und mit dem oberen Rand der Kühlrohre verkrusten
frei halten. schweißt sind. Die erwähnten Schultern ruhen dabei
Wie man aus Fig. 1 erkennt, besteht der neue Kri- 25 auf dem erhöhten Rand der zugehörigen Bohrung des
stallisierapparat aus einem zylindrischen Standbehäl- unteren, tellerförmigen Kopfteiles 24 und werden von
ter 1, dessen Stützring 2 auf Traversen 3 ruht; die Ge- dem oberen, ebenfalls tellerförmigen Kopfteil 25 auf
samtlänge des Apparates beträgt in vertikaler Rieh- diesen Rand aufgespannt. Zur Verbindung der Kopftung
etwa 6 bis 7 m. teile 24, 25 dienen etwa acht gleichmäßig über den
Innerhalb des Behälters 1 hängen parallel zueinan- 30 Umfang des Kopfteiles 24 verteilte Winkelstücke 30,
der die zylindrischen Kühlgefäße 4, welche im Sinne welche durch Bolzen 31 den Ring 32 und die elastische
der geraden Pfeile in aufsteigender Richtung vom Zwischenlage 33 auf den Rand des oberen Kopfteiles
Kühlmittel durchflossen werden (vgl. auch Fig. 2). Die 25 drücken. Als Dichtung ist bei jedem Kühlrohr in
auszukristallisierende Lösung bewegt sich im Gegen- die äußere Buchse 28 ein Gummiring 34 eingelegt,
strom hierzu in Richtung der geschlängelten Pfeile 35 Nach dem Abnehmen des oberen Kopfstückteiles 25
nach abwärts; sie wird zunächst vom Lösegefäß 5 lassen sich die Kühlgefäße 4 daher leicht einzeln aus
durch eine Pumpe 5 α in den Einlaufstutzen 6 eines dem Behälter 1 herausnehmen und auswechseln. Die
Mantels 7 hochgedrückt. Dieser umschließt den Ring- Rohre werden dem Einfluß eines Hammerwerkes
raum 9 und ist mit einem Überlauf 8 ausgerüstet, unterworfen. Zu diesem Zweck trägt der obere Kopfweicher in das Lösegefäß 5 zurückführt. Der Ring- 40 teil 25 in der Mitte den Amboß 35 und ist durch
raum 9 ist über einen Kranz von Bohrungen 10 mit radiale, jeweils in der Mitte zwischen den Achsen von
dem Behälter 1 verbunden (vgl. Fig. 2). In Behälter 1 zwei benachbarten Kühlrohren 4 verlaufende Rippen
wird die Lösung dann schrittweise abgekühlt, wäh- 36 versteift; im vorliegenden Fall sind also acht Riprend
sie nach unten strömt. pen vorgesehen. Über dem Amboß 35 schwebt das
Der durch Abkühlung entstehende Kristallbrei wird 45 pneumatische Hammerwerk 37, welches von dem koniam
unteren· Ende des Apparates gemeinsam mit der sehen Mantelstück 38 getragen wird und dessen Hamerschöpften
Mutterlauge über ein Ventil 11 abgezogen mer 39 etwa einmal pro Sekunde mit großer Wucht
und einer Zentrifuge 13 zugeführt. Dabei wird die (beispielsweise 10 bis 20 mkg/sec) auf den Amboß 35
Ventilstange 12 des Ventils 11 durch den Kolben eines schlägt. In der Praxis ist die geeignetste Frequenz
pneumatischen Antriebszylinders 14 in Zeitabständen 50 der Hammerschläge von Fall zu Fall empirisch zu ervon
etwa 2 bis 10 Sekunden für die Dauer von etwa mitteln.
0,5 bis 1 Sekunde hochgestoßen, so daß die erschöpfte Die Wand des Behälters 1 trägt nach Fig. 2 oben
Mutterlauge mit den erzeugten Kristallen in pulsie- zwei aufgeschweißte Flanschringe 41 und 42. Der
rendem Rhythmus' abfließt. Zur entsprechenden Steue- Flanschring 41 bildet mit dem konischen Mantelstück
rung des Antriebszylinders 14 kann z. B. ein elektro- 55 38 die obenerwähnte Kammer 22, weiche das ablaunischer
Impulsgeber in Verbindung mit einem magne- fende Kühlwasser auffängt. Der Flanschring 42 gleitisch
betätigten Dreiwegventil bekannter Art dienen; tet innerhalb einer im Kopfstück 24 vorgesehenen Nut
letzteres verbindet dann die Zuleitung p des Zylinders jamf bildet mit dieser eine ringförmige Kammer, welche
14 abwechselnd mit einer Druckluftquelle bzw. mit, den aus starkwandigem Gummischlauch bestehenden
der Außenatmosphäre. ,- 60 Ring 43 oder ein ähnliches federndes Element von
Wie man aus Fig. 3 und 4 erkennt, hängen im Be- ringförmiger Gestalt umschließt. Der Hohlraum des
hälter 1 beispielsweise acht rohrförmige Kühlgefäße 4, Sehlauches 43 kann dabei über ein Rückschlagventil
welche mit vertikaler Achse im Kranz angeordnet an eine Druckluftleitung angeschlossen werden, welche
sind. Jedes dieser Rohre 4 wird vorzugsweise oben mit unter einem konstanten, einstellbaren Druck von beieinem
verstärkten TeilAa ausgerüstet (Fig. 2) und ist 65 spielsweise 1 bis 2 atü steht. Der Schlauch 43 wirkt
unten durch ein eingeschweißtes, konisches Boden- als elastische Abstützung für das zweiteilige Kopfstück 20 verschlossen (Fig. 3 und 5); es wirkt mit stück 24, 25, so daß dieses von den Schlägen des Hameinem
Tauchrohr 21 zusammen, welches das flüssige mers 39 jeweils um etwa 0,5 bis 2 mm in Richtung
Kühlmittel zuführt. Dabei tritt das Kühlmittel erst des Pfeiles A nach unten gestoßen wird. Diese stoßganz
unten in das Rohr 4 über, um innerhalb dieses 70 artigen Bewegungen machen dann auch die Kühl-
rohre 4 mit, welche durch die beschriebene Einspannung
starr mit dem Kopfstück 24, 25 verbunden sind.
Statt die Kühlrohre im Sinne von Fig. 2 starr mit dem Kopfstück 24, 25 zu verbinden und das ganze
Kopfstück elastisch zu lagern, kann man auch gemäß Fig. 5 die Kühlrohre 4 einzeln durch Federn 44 abstützen;
das Kopfstück 24 α wird dabei fest mit dem Flansch 42 a des Behälters 1 verschraubt und stützt
die Feder 44 ab, welche unter der Schulter der mit dem Kühlrohr 4 verschweißten Buchse 28 liegt. Der
durch Rippen 36 α versteifte Oberteil 25 α ruht unmittelbar
auf den Schultern der im Kranz angeordneten Buchsen 29 und überträgt auf diese Buchsen die
Schläge des Hammerwerkes, welche den Amboß 35 α periodisch treffen und welche die Rohre 4 in Riehtung
des Pfeiles A nach unten stoßen.
In Fig. 6 ist stark vergrößert ein Ausschnitt aus der
rechten Seitenwand eines der Kühlrohre4 dargestellt;
auf der Außenseite dieser Kühlfläche möge sich eine Kristallhäufung 45 angesetzt haben. Wird das Rohr 4
nun durch den Schlag des Hammerwerkes in Richtung des Pfeiles A nach unten gestoßen, so entstehen zwischen
seiner Oberfläche und der praktisch ruhenden Flüssigkeitsschicht 5 starke Scherkräfte, welche bestrebt
sind, die Kristalhäufung 45 von der Wand des Rohres 4 abzureißen und etwa im Sinne des gezeichneten
Bogenpfeiles in die Lösung 51 hineinzuschieben.
Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Schlag des Hammers 38 an allen Oberflächenpunkten jedes einzelnen
Kühlrohres A, so daß sich die abgesprengten Kristalle über den ganzen mit Lösung erfüllten Innenraum
des Behälters 1 verteilen.
Das beschriebene Abscheren der Kristalle 45 von den Kühlflächen. 4 erfolgt bekanntlich um so leichter,
je glatter die Kühlflächen sind. Es empfiehlt sich daher, die Kühlflächen auf Hochglanz zu polieren und
sie zu diesem Zwecke gegebenenfalls zu vernickeln oder zu verchromen. Weiterhin erfordert ein sicheres
Abscheren aller Kristalle eine gewisse, von der Art der verarbeiteten Lösung und der Oberfläche der
Kühlrohre abhängige Mindestbeschleunigung, d. h. eine Mindestschlagstärke, des Hammerwerkes. Damit
die Rohre 4 diesen Beschleunigungen nicht durch eine Biegungsbewegung ausweichen, müssen sie leicht,
aber genügend starr sein und werden daher zweckmäßig aus zwei oder mehr Rohrschüssen hergestellt,
deren Wandstärke nach unten hin schrittweise abnimmt; man erhält hierdurch bei kleinstmöglichem
Gewicht die notwendige Starrheit.
Die Tauchrohre 21 werden von einem ringförmig gebogenen Rohr 50 getragen, welches mittels elastischer
Zwischenlagen 51 an dem konischen Mantelstück 38 befestigt ist. Die Tauchrohre 21 sind also unabhängig
von den periodisch erschütterten Kühlgefäß en'4 aufgehängt. Die Zuführung des Kühlwassers zum
Ringrohr 50 erfolgt über den Rohrstutzen 52 in Richtung des Pfeiles F1.
Innerhalb der relativ weiten Kühlgefäße 4 ist die Strömungsgeschwindigkeit des aufsteigenden Kühlwassers
ziemlich klein; sie bleibt daher laminar, so daß sich stagnierende Grenzschichten an den Wandungen
bilden und den Wärmeübergang herabsetzen. Um diese Grenzschichten zu zerstören, läßt man zweckmäßig
fortgesetzt Luftblasen in den Kühlrohren 4 aufsteigen. Für die Zuführung der Luft dient dabei ein
ringförmig gebogenes Druckluftrohr 53, welches vom Kühlwasserringrohr 50 getragen wird und an eine
(nicht gezeichnete) Druckluftzuleitung angeschlossen ist. Von dem Druckluftrohr 53 aus ragt in jedes der
Tauchrohre 21 eine Düse 54 hinein. Das rasch strömende Kühlwasser reißt die an der Düse 54 entstehenden
Luftblasen durch das Tauchrohr 21 nach unten, so daß sie gemeinsam mit dem Kühlwasser dicht über
dem Bodenstück 20 in den Raum des Kühlrohres 4 austreten (vgl. die Pfeile in Fig. 5). Eine auf dem
Tauchrohr 21 befestigte, zweckmäßig aus Gummi bestehende Verteilerscheibe 55 führt die Luft durch
ihren gezackten Rand in die periphere Zone der erwähnten Grenzschicht, so daß die aufsteigenden, in
Fig. 5 und 6 gezeichneten Luftblasen in erster Linie die Nachbarschaft dieser Grenzschicht durchwirbeln.
Zweckmäßig werden in jedem Kühlrohr 4 in Abständen von etwa 20 bis 50 cm übereinander weitere Verteilerscheiben
55a ... angeordnet, welche die Luftblasen immer wieder neu verteilen und an die Wand des
Kühlrohres zurückführen.
Die erfindungsgemäß angewendeten Böden bestehen nach Fig. 3 und 4 vorzugsweise aus Blechkonen 56,
welche mittels der Winkelbleche 57 an der Wand des Behälters 1 befestigt und welche mit einer zentralen
Öffnung 58 sowie mit acht kreisrunden Ausschnitten für den Durchtritt der Kühlrohre 4 ausgerüstet sind.
Diese Ausschnitte umgreifen dabei die Kühlrohre 4 im
Abstand von etwa 10 mm, so daß rings um jedes Kühlrohr ein Ringspalt 59 entsteht, Unter der zentralen
öffnung 58 hängt je ein Ablenkblech 60, das von drei Rippen getragen wird und die abwärts gerichtete
Strömung nach den Seiten hin ablenkt. Hierdurch wird die Entstehung einer durchgehenden zentralen
Fallströmung verhindert.
Wenn sich das Pilzventil 11 (Fig. 1) kurzzeitig öffnet, wird die ganze vom Behälter 1 umschlossene Flüssigkeitssäule
stoßartig nach unten bewegt; der Querschnitt und die Öffnungszeit des Ventils 11 werden
zweckmäßig so bemessen, daß sich die einzelnen Flüssigkeitspartikelchen bei jedem Öffnungsimpuls im
Mittel um etwa 100 mm nach unten bewegen. Hierbei muß die Flüssigkeit an den Böden 56 durch die Engpässe
58 und 59 strömen und wird hierbei stark verwirbelt. Dieser Vorgang, bei dem gleichzeitig eine
starke Strömung längs der Kühlrohre 4 eintritt, welche lockere Kristallanhäufung wegschwemmt, wiederholt
sich bei jedem Ventilimpuls. Innerhalb der einzelnen zwischen den Böden 56 liegenden Kammern können
sich daher keine erheblichen Temperaturschichtungen ausbilden. In vertikaler Richtung hingegen unterteilen
die Böden 56 den Behälter 1 in eine Mehrzahl von übereinanderliegenden Kammern, deren mittlere Temperatur
von oben nach unten hin schrittweise abfällt.
In manchen Fällen empfiehlt es sich, die Böden 56
am Rand der Ausschnitte 58, 59 mit aus Gummi bestehenden Ringen 61 zu belegen, welche diesen Rand
nach innen um etwa 1 bis 2 cm überragen und hierdurch eine überstehende, elastische Lippe bilden; die
Nachgiebigkeit dieser Lippen kann durch radiale Einschnitte 62 noch erhöht werden. Auf diesen Lippen
kann sich dann auch unter ungünstigen Umständen kein Kristallbelag halten.
Der Arbeitsrhythmus des Pilzventils 11 wird zweckmäßig auf einen Impulsabstand von mindestens 2 Sekunden
und höchstens 10 Sekunden eingestellt. Die Impulsdauer (Öffnungszeit) soll weniger als 1 Sekunde
(beispielsweise 0,5 Sekunden) betragen.
Claims (13)
1. Im Durchlauf arbeitender Kristallisierapparat, bestehend aus einem vertikal angeordneten
und von der auszukristallisierenden Lösung in absteigender Richtung durchflossenem Standbehälter
mit am Deckel aufgehängten stoßartig bewegten Kühlgefäßen kleineren Durchmessers sowie mit
einem periodisch sich öffnenden und schließenden Auslaß, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(1) mit Hilfe von Böden (56), welche Ausschnitte (58, 59) für die in an sich bekannter Weise zylindrisch
gestalteten Kühlrohre (4) bzw. für das Gut aufweisen, in mehrere übereinanderliegende Kammern
(15 bis 19) aufgeteilt ist.
2. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden (56) konisch gestaltet und
an ihrer abwärts gerichteten Spitze mit je einer zentralen Durchlaßöffnung (58) ausgerüstet sind.
3. Apparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter der zentralen Durchlaßöffnung
(58) eines jeden Bodens (56) ein Ablenkschirm (60) angeordnet ist.
4. Apparat nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (58, 59)
der Böden (56) an ihren Rändern mit Gummiringen (61) ausgerüstet sind, welche die Ränder als
elastische Lippen überragen,
5. Apparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachgiebigkeit der Lippen (61)
durch radiale Einschnitte (62) erhöht ist.
6. Weitere Ausbildungen des Apparates nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen
Kühlgefäße (4) kranzförmig angeordnet, oben mit einer elastisch unterstützten Büchse
(28, 29) und durch Vermittlung dieser Büchse mit einem Kopfstück (25, 25 a) verbunden sind, durch
. welches die getrennt aufgehängten Kühlmittelzuleitungen (21) lose hindurchragen, und welches den
Amboß (35, 35 α) des Hammerwerkes (37, 39) trägt.
■"■ 7. Kristallisierapparat nach Anspruch6, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Kühlgefäße
(4) am oberen Ende konisch erweitert und zwischen· zwei konzentrisch konischen Buchsen (28,
29).'eingespannt sind, welche ihrerseits mit demjenigen Teil (25,25 α) des Kopfstückes kraftschlüs-"sig
verbunden sind, der den Amboß (35,35 α) trägt.
8. Kristallisierapparat nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein zweiteiliges Kopfstück, dessen
unterer Teil (24) elastisch gegen den Behälter (1) abgestützt und dessen oberer Teil (25) mit dem
Amboß (35) fest verbunden ist, wobei die Schultern der Buchsen (28, 29) zwischen beiden Teilen
(24,25) des Kopfstückes eingespannt sind (Fig. 2).
9. Kristallisierapparat nach Anspruch 6, da-. durch gekennzeichnet, daß mit dem Behälter (1)
unterhalb der Abstützung (42) des Kopfstückes (24, 25) der Boden (41) eines Ringraumes (22)
dicht verbunden ist, welcher das aus den Kühlgefäßen (4) überlaufende Kühlmittel aufnimmt
und an den das Abflußrohr (23) für das Kühlmittel angeschlossen ist.
10. Kristallisierapparat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Kühlgefäße
aus mehreren, Rohrschüssen (4 a, 4) zusammengesetzt sind, deren Wandstärke nach unten
abnimmt,
11. Kristallisierapparat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlgefäße (4)
unten, mit einem Verschlußstück (20) ausgerüstet sind, dessen Wandstärke die Wandstärke ihres
zylindrischen Teiles übersteigt.
12. Krisiallisierapparat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Kühlgefäße (4) unten mit einem konischen Verschlußstück
(20) ausgerüstet sind.
13. Kristallisierapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) unten
als Auslaß ein pneumatisch gesteuertes Rückschlagventil (11, 12, 14) trägt, dessen Vexschlußkörper
in Zeitabständen von mindestens 2 Sekunden kurzzeitig, d. h. für die Dauer von höchstens
einer Sekunde, angehoben wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 552 532, 570 058;
französische Patentschrift Nr. 1 078 729;
schweizerische Patentschrift Nr. 308 885';
Chemie-Ingenieur-Technik, 1955, S. 21.
Deutsche Patentschriften Nr. 552 532, 570 058;
französische Patentschrift Nr. 1 078 729;
schweizerische Patentschrift Nr. 308 885';
Chemie-Ingenieur-Technik, 1955, S. 21.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 578/301 7.58
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEZ5775A DE1034588B (de) | 1956-09-22 | 1956-09-22 | Kristallisierapparat fuer die Kuehlungs-Kristallisation |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEZ5775A DE1034588B (de) | 1956-09-22 | 1956-09-22 | Kristallisierapparat fuer die Kuehlungs-Kristallisation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEZ5775A Pending DE1034588B (de) | 1956-09-22 | 1956-09-22 | Kristallisierapparat fuer die Kuehlungs-Kristallisation |
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