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Die
vorliegende Erfindung betrifft kombinatorische Bibliotheken auf
der Basis von hohlen oder gefüllten
Polyelektrolytkapseln, die mittels der Layer by Layer Methode hergestellten
werden. Die LbL Methode ermöglicht
die Kontrolle der Anzahl, der Konzentration und des Abstandes zwischen
den Farbstoffmolekülen
auf der Nanometerskala, wodurch sich eine höhere kodierte Informationsmenge
in der Wand (Hülle)
ergibt, als es von Partikeln (Beads, volle Mikropartikel) bekannt
ist, die in ihrem Volumen oder an ihrer Oberfläche farblich kodiert sind.
Weiterhin ist der Fluoreszenzfarbstoff vollständig an der Oberfläche konzentriert,
was für
FRET basierte Detektion in homogenen Partikelassays von Vorteil
ist, da die hohe Untergrundfluoreszenz der im Inneren des Partikels
lokalisierten und daher nicht am FRET beteiligten Farbstoffe vollständig wegfällt.13 Der zweite Teil der Erfindung befasst
sich mit der Möglichkeit,
Kapseln mit unterschiedlichen Makromolekülen zu füllen, jedoch die Kapseln weiterhin
permeabel für
kleine Moleküle
zu halten. Derartige farbkodierte Kapseln können als kombinatorische Fangbehälter verwendet
werden, welche eine erhebliche Menge von spezifischen Substanzen
aus einem Reaktionsgemisch aufnehmen können. Nachfolgend können die
unterschiedlichen Kapseln mit unterschiedlichen Substanzen in ihrem
Inneren aufgrund ihrer spezifischen Fluoreszenzsignale aussortiert
werden. Diese kombinatorischen Bibliotheken können in vielen Gebieten in
der Medizin, der Biologie und der Chemie angewendet werden.
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Die
Miniaturisierung von Assays und Mikrotiterplatten ist im Hinblick
auf eine weitere Vergrößerung der Assayskapazität begrenzt.
Eine alternative Methode eröffnen
die auf Beads basierenden Bibliotheken. Neue Entwicklungen in der
Flußzytometrie
(Flow Cytometrie; z.B. COPASTM bead flow
sorting) erlauben einen Durchsatz von bis zu 100.000 Partikel pro
Stunde. Daher könnten
die auf Beads basierenden Bibliotheken die führende Technologie in Screening-
oder Sammeloperationen werden.1-5,7
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Wir
haben hohle Kapseln aus Polyelektrolyten6 hergestellt,
welche unterschiedliche Farbkombinationen in ihrer Wand enthalten.
Die farbkodierten Kapseln können
wie Beads sortiert werden, jedoch sind sie hohl und können viele
Bindungsstellen sowohl auf der Wandoberfläche als auch in ihrem Inneren
aufweisen.
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Diese
Kapseln haben im Vergleich zu der Beads-Technologie verschiedene
Vorteile:
- 1. Ihrer Masse ist sehr gering. Daher
fallen Sie aus Lösungen
mit unterschiedlicher Dichte wesentlich langsamer als Beads aus.
- 2. Infolge ihrer dünnen
Wand und dem gleichen oder ähnlichem
Material im Inneren wie im Äußeren ist
die Lichtstreuung sehr klein. Bei Beads führen Unterschiede im Brechungsindex
zwischen Bead und dem Lösungsmittel
(gewöhnlich
Wasser) zu starker Lichtstreuung, die den Sortierprozeß im Flußzytometer
beeinträchtigt.
- 3. Reaktionen sind bei Beads nur an deren Oberfläche möglich. Daher
ist die Anzahl ihrer Bindungsstellen stark begrenzt. Im Falle unserer
Kapseln können
die äußere Wandoberfläche, die
innere Wandoberfläche und
das gesamte Volumen der Kapseln für Reaktionen genutzt werden.
Eine Kapseln (oder ein Bead) mit einem Durchmesser von 5 μm hat eine äußere Oberfläche von
78 μm2 und ein Volumen von 65 μm3.
Unter Annahme einer Konzentration der Bindungsstellen von 0.1 M
weist ein Bead lediglich etwa 9 × 104 Bindungsstellen
auf, wohingegen eine Kapseln etwa 5000 mehr Bindungsstellen, nämlich 4 × 108 Bindungsstellen aufweist.
- 4. Die Farbstoffinarkierungen können mit ausreichendem Abstand
untereinander aufgebracht werden, um Wechselwirkungen wie die Bildung
von H- oder J-Aggregaten,
Selbstlöschung
oder Förster-Resonanzenergietransfer
zu vermeiden, welche die Fluoreszenzsignale im Falle der Markierung
der Festkörperphase mit
unterschiedlichen Farbstoffen stören.
Dies gestattet mehr kombinatorische Möglichkeiten.
- 5. Förster
Resonanzenergietransfersignale können
kontrolliert zur fälschungssichere
Kodierung von Handelsmarken eingestellt werden.
- 6. Der Innenraum der Kapseln kann mit hochaktiven Biowirkstoffen
wie Enzyme, DNS oder dergleichen oder mit spezifisch funktionalisierten
Polyelektrolyten gefüllt
werden, welche ein selektives Fangen von Reaktionspartnern aus der
Lösung
durch Bioreaktionen, Physi- oder Chemisorption ermöglichen.
Nachfolgend können
die kodierten Kapseln aussortiert werden.
- 7. Die kodierte Information kann durch die Anzahl der Farbstoffen,
ihr Verhältnis
untereinander und durch abstandesabhängige Wechselwirkungen untereinander
wie etwa dem Förster
Resonanzenergietransfer eingestellt werden. Bei den bekannten fluoreszierenden
Beads4 sind solche Wechselwirkungen unerwünscht, da
der Abstand zwischen den Farbstoffmolekülen nicht kontrollierbar ist.
- 8. Herstellung von hohlen kodierten Kapseln und Nutzung ihres
Innenraums für
die Immobilisierung von Makromolekülen (Polyelektrolyte, Proteine,
Enzyme). Die funktionalisierten Makromoleküle können komplementäre Verbindungen
aus Reaktionslösungen
durch Physisorption, Chemisorption biologische Bindungen herausfischen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Sensoren, die mittels der Layer-by-Layer
LbL Methode auf Kolloiden mit Durchmessern kleiner als 100 μm aufgebaut
werden und auf chemische Stoffe oder physikalische Meßgrößen ansprechen.
Das kolloide Templat kann gegebenenfalls in einem Folgeschritt herausgelöst werden,
so dass hohle Kapseln entstehen.
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Die
Sensorwirkung wird durch eine Schicht definierter Dicke eines speziellen
Materials erreicht, dass bei Änderung
der Konzentration eines Stoffes in der umgebenden Lösung oder
bei der Veränderung
physikalischer Parameter entweder quillt oder schrumpft. Zur Detektion
dieses Prozesses wird die Emission von Fluoreszenzfarbstoffen verwendet.
Zwei Varianten der Wirkungsweise sind möglich (8):
- 1. Die sensitive
Schicht mit einer Dicke zwischen 0,1 nm und 10 nm befindet sich
zwischen zwei Schichten aus Polyelektrolyten. Die Polyelektrolytschicht
auf der einen Seite der sensitiven Schicht enthält fest eingebunden einen Fluoreszenzfarbstoff
höherer
Absorptionsenergie (Donor) und die Polyelektrolytschicht auf der
anderen Seite einen Fluoreszenzfarbstoff niedrigerer Absorptionsenergie
(Akzeptor). Statt Fluoreszenzfarbstoffen können auch emittierende Nanopartikel
verwendet werden. Das Farbstoffpaar ist so abgestimmt, dass ein
Förster
(Fluoreszenz-) Resonanzenergietransfer FRET stattfindet. Die Effizienz
des FRET hängt
empfindlich von dem Abstand der Farbstoffmoleküle zueinander ab. Das FRET
Signal kann spektrometrisch sowohl anhand der Donor- als auch der
Akzeptorfluoreszenz statisch sowie anhand der Donorfluoreszenz auch
zeitabhängig
detektiert werden.
- 2. Das sensitive Material wird kovalent mit einem Fluoreszenzfarbstoff
in vergleichsweise hoher Konzentration (Masse Material: Masse Farbstoff < 500:1) verknüpft. Der
Farbstoff zeichnet sich dadurch aus, dass er leicht mit sich selbst
Dimere/Aggregate bildet. Wird das gelabelte Material in einer Kapselwand
als mindestens eine homogene Schicht mit einer Dicke von 1 nm bis
1 μm eingebracht,
führt ein
Selfquenchingprozeß bei
der Bildung von Dimeren oder H-aggregaten zu einer Löschung der
Fluoreszenz des Farbstoffmonomeren, wohingegen bei Bildung von J-Aggregaten oder Excimeren
eine neue Emissionsbande bei niedrigerer Energie entsteht. Bei Quellung/Schrumpfung
der Schicht in der Kapselwand kann das Signal über die Intensität oder die
Lebensdauer der Monomerfluoreszenz detektiert werden, bzw. über das
Verhältnis
von Monomerfluoreszenz zur Fluoreszenz des J-Aggregates bzw. Excimeren.
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Im
weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert und
in Figuren dargestellt
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1 zeigt die Strukturformel
von Derivaten der verwendeten Fluoreszenzfarbstoffe Fluoreszein, Rhodamin
und Cy5.
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2 zeigt in a) das Absorptionsspektrum
und in b) das Fluoreszenzspektrum von PAH-FI, PAH-Rho und PAH-Cy5,
jeweils mit normalisierten Intensitäten.
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In 3 sind mit einem konfokalen
Mikroskop erhaltene Aufnahmen von farbkodierten Kapseln zu sehen.
Dabei zeigt a) den Fluoreszeinkanal, b) den Rhodaminkanal, c) den
Cy5 Kanal und d) die Überlagerung dieser
3 Farbkanäle.
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4 zeigt in a) ein Überlagerungsbild
der drei Farbkanäle
einer konfokale Aufnahme einer Mischung der gefärbten Kapseln 2, 7, 1, 5 (Nummern
beziehen sich auf die Tabelle 1) und in b) das Profil der Fluoreszenzintensität entlang
der weißen
Linie in a).
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5 zeigt den Schichtaufbau
von hergestellten Kapseln, wobei in a)–c) unterschiedliche FRET-Signalintensitäten bei
gleicher Farbstoffkonzentration und in d)–f) unterschiedliche FRET-Signalintensitäten bei unterschiedlicher
Farbstoffkonzentration erhalten werden.
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6 zeigt den Syntheseweg "Schiff in Flasche" (ship-in-bottle)
der Polymere innerhalb der Kapseln.
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In 7 ist das Prinzip des Beladens
von MF Kapseln (8 Schichten) durch Schalten der Permeabilität von speziellen
Kapseln für
korrespondierende Makromoleküle
durch Salz oder pH-Wert dargestellt.
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8 zeigt den schematischen
Aufbau und die Wirkungsweise von 2 verschiedenen Sensorkapseln.
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In 9 sind die Signalintensitäten der
Kapsel Nr. 2
- a) in Wasser und
- b) nach Einwirken einer 0,05 M DODAB Lösung dargestellt. (grün Absorption
des Fluoreszeins bei 495 nm, rot -Absorption des Rhodamins bei 553
nm, blau FRET Signal λexc = 495 nm, λem =
578 nm)
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10 zeigt die Fluoreszenzintensität von Kapseln
Nr. 3 nach Zugabe von 0,05 M DODAB.
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Beschreibung
der Experimente
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Farbstoffmarkierung von
Polyelektrolyten:
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PAH
wurde mit den Farbstoffderivaten Fluoreszeinisothiocyanat, Tetramethylrhodaminisothiocyanat und
einem Derivat von CY5 markiert. Die Formeln sind in 1 dargestellt. Die Markierungsreaktionen
wurde entsprechend allgemeiner Herangehensweise bei der Markierung
von Proteinen durchgeführt.
Anstelle eines Hydrogenkarbonatpuffers wurde NaOH für die Aktivierung
von ca. 30% der PAH Gruppen verwendet. Das Reaktionsgemisch wurde
gegen Wasser dialysiert. Nach Zugabe von HCL zu der markierten PAH-Lösung zur
Einstellung eines pH-Wertes
von 4–5
wurde die Lösung
lyophilisiert. Der Markierungsgehalt wurden mittels UV/Vis-Spektroskopie
bestimmt und betrug für
PAH-FI 53:1, PAH-Rho 580:1, PAH-Cy5
500:1 (Verhältnis
der PAH Einheiten : Anzahl der markierten Moleküle). Die Ausbeute der Markierung
betrug ca. 80% für
Fluoreszein, 20% für
Rhodamine und 40% für
Cy5. Jedes PAH wurde nur mit einem Farbstoff markiert, da ein gleichzeitiges
Markieren einer PAH-Kette den Nachteil der Selbstlöschung oder
des Förster
Resonanz Energie Transfer in sich birgt.
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Die
Absorptions- und Fluoreszenzspektren der Farbstoffe sind in 2a und b gezeigt.
Die Absorptionsmaxima der drei markierten PAH-Polymere wurden zu
495, 557 und 648 nm bestimmt. Die Fluoreszenzmaxima betragen 520,
582 und 665 nm, wobei die Absorptionswellenlänge für die Anregung verwendet wurde.
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Herstellung der Kapseln:
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3 μm große Silicatemplate
wurden mit 10 alternierenden Schichten von Poly(allylaminhydrochlorid) (PAH,
MW 60 000 g/mol) und Poly(styrolsulfonat) (PSS, MW 70 000 g/mol)
beschichtet.
9 Um unterscheidbare Wände zu erhalten,
wurden unterschiedlich markierte PAH-Polymere für die Beschichtung verwendet.
Für die Färbung der
Kapseln wurde lediglich eine Schicht des jeweiligen PAH verwendet.
Nur im Falle von Cy5 wurden aufgrund der geringeren Fluoreszenzquantenausbeute
und des geringen Farbstoffgehalts
2 Schichten zur Markierung
verwendet. Es wurde versucht, einen gewissen Abstand zwischen den
unterschiedlichen Farbstoffschichten zur Vermeidung von Förster-Resonanzenergietransfer
einzuhalten. Folgende Kapseln wurden hergestellt:
Tabelle
1: Farbkodierte Kapseln mit unterschiedlichen Arten von PAH-Farbstoff
Schichten
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Hohle
Kapseln wurde durch Auflösen
des Silicatemplats mittels Fluorwasserstoffsäure und Waschen mittels Wasser
gewonnen.
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Die
Kapseln wurden mittels konfokaler Laserscanningmikroskopie unter
gleichzeitiger Verwendung von 3 unterschiedlichen Kanälen untersucht
(3a–c).
Die Anregungswellenlänge
der Laser war 488 nm für Fluoreszein,
543 nm für
Rhodamin und 633 nm für
Cy5. Die Detektoren wurden auf maximale Emission der Farbstoffe
und auf einen minimalen Überlapp
ihrer Fluoreszenzemission eingestellt. Die Laserintensitäten und die
Detektorempfindlichkeiten wurden auf etwa gleiche Signalintensität für jeden
Kanal eingestellt. Die Überlagerung
der 3 Kanäle
ergab 7 verschieden gefärbte
Kapseln (3d).
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Eine
quantitative und sichere Methode zur Unterscheidung der verschiedenen
Kapseln bietet die Analyse der Fluoreszenzintensitäten entlang
eines Profils durch die Kapseln. Die Profile zeigen die Verteilung
der Fluoreszenzintensitäten
von unterschiedlichen Kanälen
der gleichen Kapsel. 4a zeigt
zum Beispiel das Profil der Kapseln des 2, 7, 1 und 5.
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Die
Fluoreszenzintensitäten
pro Farbstoffschicht sind unterschiedlich für unterschiedlich gefärbte Kapseln,
was auf Resonanzenergieeffekte und unterschiedlichem Gehalt an adsorbiertem
Material zurückgeführt werden
kann. Der Resonanzenergietransfer kann bei Verwendung mehrerer Schichten
zwischen den Farbstoffschichten deutlich reduziert werden. Oberhalb
eines Abstands von 6 nm (ca. 4 Schichten) treten nahezu keine Wechselwirkungen
zwischen den Farbstoffmolekülen
mehr auf.
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Kontrollierter Förster-Resonanzenergietransfer
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Um
feste Abstände
zwischen den Farbstoffmolekülen
zum Schutz von Handelsmarken gegen eine Fälschung zu verwenden, wurden
Kapseln mit unterschiedlichem Abstand der Farbstoffe aber gleichem
Farbstoffgehalt hergestellt. 5 zeigt
die hergestellten Schichtkombinationen.
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Die
in den Kapseln mittels zwei Farbstoffen kodierte Information kann
unter Verwendung von zwei unterschiedlichen Anregungswellenlängen und
Fluoreszenzmessung bei zwei unterschiedlichen Wellenlängen ermittelt
werden. Im Falle des Rhodamin/Fluoreszein-Systems bedeutet dies:
- 1. Anregungslicht bei 540 nm, Messung der Emission
bei 576 nm: dies ergibt die absolute Konzentration von Rhodamine
- 2. Anregungslicht bei 495 nm, Messung der Emission bei 520 nm:
dies ergibt die Konzentration von Fluoreszein abzüglich der
Konzentration der Moleküle,
die einen Energietransfer zu Rhodamin erfahren
- 3. Anregungslicht bei 495 nm, Messung der Emission bei 576 nm:
dies ergibt die Intensität
des FRET oder den mittleren Abstand zwischen den Farbstoffmolekülen (Fälschungsnachweis)
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Jede
der hergestellten Kapselarten ergibt ein spezifisches Verhältnis zwischen
Signal 1 Signal 2 : Signal 3. Für die Messung
von kleinen Unterschieden in der Signalintensität genügen bereits diese zwei Farbstoffe,
um eine große
Anzahl von Kodierungsmöglichkeiten
zu realisieren. Jedoch kann die Anzahl der Farbstoffe in Kapseln
bis zu 7 betragen.
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Nutzung
des Förster-Resonanzenergietransfers
für sensorische
Anwendungen Für
die Sensoranwendungen wurden die Kapseln 2 und 3 aus
Tabelle 1 verwendet. Es wurde von uns gefunden, dass PAH/PSS Schichten
bei Zugabe von Lösungen
quarternärer
Alkylammoniumsalze je nach Kettenlänge stark aufquellen oder auch
schrumpfen. Ein starkes Quellen von (PAH/PSS)5 Kapseln
von 3 μm
bis auf 5,7–6,0 μm wird bei Zugabe
einer 0,05 M Dodecyltrimethylammomiumbromidlösung (DODAB) gefunden. Bei
Verdoppelung des Kapseldurchmessers wird sich bei isotroper Quellung
der Schichten der Abstand zwischen den Farbstoffschichten ebenfalls
verdoppeln, wohingegen sich das Volumen einer Schicht um den Faktor
8 vergrößert.
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Im
Experiment 1 wurde die Kapsel 2 verwendet. Die
Konzentration an Rhodamin und Fluoreszein in der Kapselwand wurde
UV/VIS spektroskopisch vor und nach dem Quellungsvorgang bestimmt.
Der mittlere Abstand zwischen beiden Farbstoffschichten betrug vor
der Behandlung etwa 4,5 nm und danach nahezu 9 nm. Die Änderung
des FRET Signals (λexe = 495 nm, λem =
578 nm) wurde mit dem Fluoreszenzspektrometer während des Quellvorgangs verfolgt
(9). Durch die Quellung
der Schichten verringerte sich die FRET Signalintensität bei Reaktion
mit 0,05 M DODAB um 86%.
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Im
Experiment 2 wurde die Kapselsorte 3 verwendet.
Durch die hohe Fluoreszeinkonzentration in der einen PAH Schicht
tritt ein effizienter Quenchprozeß auf. Nach Zugabe von 0,05
M DODAB Lösung
vergrößert sich
das Volumen der PAH Schicht etwa um den Faktor 8. Durch die verringerte
Selbstlöschung
des Farbstoffes erhöht
sich dadurch die Fluoreszenz der Kapseln um 290 % (10).
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Füllen der Kapseln mit reaktiven
Makromolekülen:
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Es
gibt drei unterschiedliche Wege für die Immobilisierung von Makromolekülen im Inneren
der Kapseln:
- 1. "Schiff in Flasche" Synthese (ship in bottle synthesis)
von Polymeren innerhalb der Kapseln (6).12
- 2. Schalten der Permeabilität
von spezifischen Kapseln für
korrespondierende Makromoleküle
mittels Salze oder pH-Änderungen
(7)11
- 3. Bilden eines Niederschlags eines instabilen Komplexen aus
den Makromolekülen
und einer Hilfssubstanz auf dem kolloiden Templat. Nachfolgendes
Einkapseln des Materials durch die übliche LbL-Methode und Aufflösen des
Kerns und des Makromolekülkomplexes.8
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-
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