DE10344540B4 - Verfahren zum Bestimmen der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit von Schienenfahrzeugen - Google Patents

Verfahren zum Bestimmen der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit von Schienenfahrzeugen Download PDF

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Verfahren zum Bestimmen der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit von Schienenfahrzeugen, wobei von einer Kombination Polrad (1)/Impulsgeber (2) erzeugte frequenzproportionale Geschwindigkeitssignale erfasst und über einen Mikroprozessor in einer Gleitschutz-Elektronik (3) eine nachgebildete Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve (4) errechnet wird und bei steilem Absenken des Drucks in einem oder mehreren Bremsdruckzylindern (5) in kurzer Zeit der momentane Haftreibungsbeiwert Rad (6)/Schiene bestimmt wird und wobei mit den ermittelten Haftreibungsbeiwerten die mittlere Fahrzeugverzögerung bestimmt und dementsprechend die der tatsächlichen Fahrzeug-Geschwindigkeit (7) durch Berechnung nachgebildete Fahrzeuggeschwindigkeit (4) korrigiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Bremsdruckzylinder (5) jeweils einer Radachse (6a) momentan so lange entlüftet werden, bis die betreffende Radachse (6a) die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit (7) wieder erreicht, wobei der Druckwert in den jeweiligen Bremsdruckzylindern (5) auf nahe „Null" oder auf „Null" in einer Messzeit Δt gesenkt wird und nachfolgend die Fahrzeugverzögerung berechnet und eine Geschwindigkeitskorrektur (8) mit der Differenz zwischen der nachgebildeten (4) und der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit (7) ohne eine...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit von Schienenfahrzeugen, wobei von einer Kombination Polrad/Impulsgeber erzeugte frequenzproportionale Geschwindigkeitssignale erfasst und über einen Mikroprozessor in einer Gleitschutz-Elektronik eine nachgebildete Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve errechnet wird und bei steilem Absenken des Drucks in einem oder mehreren Bremsdruckzylindern in kurzer Zeit der momentane Haftreibungsbeiwert Rad/Schiene bestimmt wird und wobei mit den ermittelten Haftreibungsbeiwerten die mittlere Fahrzeugverzögerung bestimmt und dementsprechend die der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit durch Berechnung nachgebildete Fahrzeuggeschwindigkeit korrigiert wird.
  • Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 41 37 546 C2 bekannt. Dabei wird davon ausgegangen, dass der ermittelte Geschwindigkeitsverlauf von der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit differiert. Für den Fall, dass sich für eine längere Zeit oder einen längeren Schienenweg-Abschnitt schlechte Haftreibungsbeiwerte zwischen Rad und Schiene ergeben würden, entsteht eine große Differenz zwischen der absoluten Fahrzeuggeschwindigkeit und der durch Berechnung nachgebildeten Fahrzeuggeschwindigkeit. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist vorgeschlagen worden, zur Optimierung der berechneten Geschwindigkeit den Bremszylinderdruck zu messen. Danach wird bei Auftreten einer kritischen Verzögerung einer Radachse der momentane Haftreibungsbeiwert zwischen Rad und Schiene bestimmt und der jeweils ermittelte Haftreibungsbeiwert wird für die Korrektur der errechneten Fahrzeuggeschwindigkeit herangezogen.
  • Obwohl dieses Verfahren durchaus zufriedenstellend arbeitet, bedeutet es doch einen gewissen Aufwand, in jedem der Bremszylinder den Druck zu messen. Dazu müssen einerseits entsprechende Fühler innerhalb des Druckraums der Bremszylinder angeordnet werden und diese sind zu verdrahten. Außerdem wurde festgestellt, dass andere Faktoren nachteilig sind, wie bspw. der Reibbeiwert des Bremsbelags und die Kraftübertragung auf die Bremsscheibe, wodurch Verfälschungen entstehen können. Diese Verfälschungen führen zwangsläufig auch zur Verfälschung der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeiten.
  • Weiter ist aus der DE 40 24 815 A1 bekannt, an einem Rad zeitweise den Bremsdruck abzusenken; es wird dazu ein Verfahren zur Schätzung der Geschwindigkeit unter Berücksichtigung des Lenkwinkels gelenkter Vorderräder, der Giergeschwindigkeit und eines Schräglaufwinkels des Fahrzeugs vorgeschlagen. Hier muss, weil es sich nur um ein gelenktes, mit Reifen versehenes Straßenfahrzeug handeln kann, ein hydraulisches Bremssystem zugrundegelegt werden. Der Bremsdruck kann anpassungsweise an die Kennlinie Bremskraft/Radschlupf nur abgesenkt, aber nicht vollkommen außer acht gelassen werden, d.h. letztlich auf „Null" gesetzt werden. Eine freirollende Umfangsgeschwindigkeit des bereiften Rades wird aus der augenblicklichen Radgeschwindigkeit und der erzeugten Bremskraft ermittelt. Desweiteren werden als Messgrößen der „Lenkwinkel", die „Giergeschwindigkeit" um die Fahrzeughochachse, sowie der Schräglaufwinkel und die Fahrzeugabmessungen zur Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit einbezogen, was bei Schienenfahrzeugen nicht möglich und notwendig ist. Unter Anwendung von Filtergleichungen wird ein Schätzwert für die Fahrzeuggeschwindigkeit und einen Beschleunigungsfehler gewonnen. Nirgendwo kann aber (vgl. den dortigen Anspruch 1) der Druck in dem hydraulischen Bremszylinder auf annähernd Null oder ganz Null abgesenkt werden und dies in kurzer Zeit (0,04–1 sec).
  • Aus der DE 36 39 416 C1 ist hingegen ein Verfahren zur Bestimmung der Radge schwindigkeit eines Zuges ohne echte Laufachsen mit einer rechnergestützten zentralen Zugsteuerung, einer Erfassung aller Achsdrehzahlen und dem eingangs erwähnten Gleit- und Schleuderschutz bekannt. Ausfallbedingte Antriebs- oder Bremskraftdefizite werden durch Umverteilung der Defizite auf intakte Antriebs- oder Bremssysteme ausgeglichen. Dazu erfolgt eine Auswahl einer Achse im fortschreitenden Wechsel zur „Quasi-Laufachse", falls eine verringerte Führungsgröße eintritt. Abgeschwächt betriebene „Quasi-Laufachsen" bleiben berücksichtigt bis das System diese als ausgefallenes System erkannt hat. Es ist also auch hieraus keine Druckluftabsenkung in einem Bremsdruckzylinder eines Rades möglich.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit noch genauer zu bestimmen und zwar weitestgehend ohne Fremdeinflüsse, bspw. ohne die Bremsdruckzylinder mit einer besonderen Ausstattung zu versehen.
  • Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein oder mehrere Bremsdruckzylinder jeweils einer Radachse momentan so lange entlüftet werden, bis die betreffende Radachse die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit wieder erreicht, wobei der Druckwert in den jeweiligen Bremsdruckzylindern auf nahe „Null" oder auf „Null" in einer Messzeit Δt gesenkt wird und nachfolgend die Fahrzeugverzögerung berechnet und eine Geschwindigkeitskorrektur mit der Differenz zwischen der nachgebildeten und der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit ohne eine Messung des Drucks im Bremsdruckzylinder durchgeführt wird. Dieses Verfahren besitzt wirtschaftliche und technische Vorteile. Die Ausstattung der Bremseinrichtungen ist wesentlich einfacher, d.h. kostengünstiger. Technisch wird deshalb eine Wartung und Überwachung solcher nicht mehr vorhandener Ausstattungen eingespart. Die Genauigkeit der Bestimmung der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit kann weitgehend verbessert werden. Der Druck muss Null nicht erreichen, er braucht nur gegen Null zu gehen, wobei die Fahrzeug-Geschwindigkeit für die Messung maßgebend ist.
  • Eine solche Verbesserung des Grades der Genauigkeit der tatsächlichen Fahrzeug-Geschwindigkeit erfolgt nach weiteren Merkmalen dadurch, dass die Korrektur der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit zur nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve in beliebigen Zeitabständen wiederholt wird. Dadurch kann eine sehr hohe Genauigkeit erreicht werden.
  • Je nach Fahrverhalten, ob eine Bahnstrecke gleichmäßige oder sehr ungleichmäßige Geschwindigkeiten zulässt, kann es weiter vorteilhaft sein, dass bei weitgehender Angleichung der nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve an die tatsächliche Fahrzeug-Geschwindigkeit eine Geschwindigkeitskorrektur ausgesetzt wird.
  • Dabei besteht keine Gefahr, Strecken nicht sicher genug zu befahren, die als normal gelten oder deren Höhenunterschiede bekannt und gering sind. In solchen Streckenabschnitten ist vorgesehen; dass in Zeitabschnitten ohne Geschwindigkeitskorrektur nur das Gleitschutzverfahren der Gleitschutz-Elektronik angewendet wird.
  • In Übergangsabschnitten kann daher das Verfahren dadurch sehr feinfühlig ausgeübt werden, indem die Geschwindigkeitskonekturen abhängig von den Gleitzuständen der Achsräder eingeleitet werden.
  • Ein feinfühliges Ansprechen der Bremssysteme kann bspw. dadurch einsetzen, dass die Beschleunigung einer ungebremsten Radachse bei Erreichen der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit gemessen und durch Integration der Beschleunigungswerte innerhalb der Messzeit die nachgebildete Geschwindigkeit berechnet und nachfolgend korrigiert wird. Ein solcher Schritt sichert ein besonders genaues Ergebnis.
  • Das Erreichen eines wünschenswerten genauen Ergebnisses kann ferner dadurch beeinflusst werden, dass die Anzahl der Geschwindigkeitskorrekturen in Abhängigkeit der Abweichungen der nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeit von der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit ausgeführt wird.
  • Besondere Gegebenheiten der Bahnstrecke, des Witterungszustandes, der Eigenheiten der Fahrstrecke, der Jahreszeit u. dgl. können ferner dadurch berücksichtigt werden, dass die Anzahl und Aufeinanderfolge der Geschwindigkeitskorrekturen in Abhängigkeit der Schnelligkeit der Geschwindigkeits-Unterschiede zwischen nachgebildeter Fahrzeug-Geschwindigkeit und tatsächlicher Fahrzeug-Geschwindigkeit ausgeführt wird.
  • Nach weiteren Merkmalen wird vorgeschlagen, dass die vorgesehene Messzeit Δt für die Geschwindigkeitskorrektur zwischen 0,04–1,0 Sekunden beträgt.
  • Es versteht sich sodann, dass die Geschwindigkeits-Korrekturen nur bei sehr hohen und höchsten Geschwindigkeiten ausgeführt werden, in denen die Sicherheit zum ausreichenden Bremsen und eines voraus zu berechnenden Sicherheits-Bremswegs von Bedeutung ist. Aus diesem Grund ist noch vorgesehen, dass bei niedrigen tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeiten im Bereich unter ca. 1 m/sec die Geschwindigkeitskorrekturen ausgesetzt werden.
  • In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die nachfolgend näher erläutert werden.
  • Es zeigen:
  • 1 ein Blockschaltbild mit den wichtigsten Baugruppen eines Bremssystemsfür einen modernen Eisenbahnzug und
  • 2 ein Geschwindigkeits-Diagramm mit den Verläufen der berechneten Geschwindigkeit, der Geschwindigkeits-Korrekturen, der Fahrzeug- und Achsgeschwindigkeiten und des Bremszylinderdrucks.
  • In 1 ist das eingesetzte Bremssystem 11 gezeigt. Jeder Radachse 6a (vier Radachsen 1, 2, 3 und 4 sind gezeigt) ist eine Kombination Polrad 1 mit Impulsgeber 2 zugeordnet. Die erzeugten Signale werden in einer Gleitschutz-Elektronik 3 in dem Sinn verarbeitet, dass eine Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve 4 errechnet und nachgebildet wird. Danach wird durch Absenken des Luftdrucks in den Bremdruckzylindern 5 der momentane Haftreibungsbeiwert zwischen den Achsrädern 6 und der (nicht gezeichneten) Schiene bestimmt. Dabei kann aufgrund der ermittelten Haftreibungsbeiwerte die mittlere Fahrzeugverzögerung bestimmt werden. Darauf folgend kann mit den erhaltenen Werten die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit 7 wiederum durch Berechnung nachgebildet werden.
  • Ein noch genaueres Verfahren wird dadurch erreicht, dass ein oder mehrere Bremsdruckzylinder 5 jeweils einer Radachse 6a momentan so lange entlüftet werden, bis die betreffende Radachse 6a die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit wieder erreicht, wobei der Druckwert in den jeweiligen Bremsdruckzylindern 5 auf nahe „Null" oder auf „Null" in einer Zeit Δt gesenkt wird und nachfolgend die Fahrzeugverzögerung berechnet und eine Geschwindigkeitskonektur 8 mit der Differenz zwischen der nachgebildeten und der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit 7 erzielt wird. Die Berechnung erfolgt mit der Differenz zur tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit 7, ohne eine Messung des Luftdrucks im Bremsdruckzylinder 5 durchzuführen.
  • Eine weitere Annäherung von berechneter, nachgebildeter Fahrzeug-Geschwindigkeit 4 an die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit 7 erfolgt stetig oder in Stufen, indem die Geschwindigkeitskorrektur 8 der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit 7 zur nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve 4 in beliebigen Zeitabständen wiederholt wird.
  • Sobald eine weitgehende Angleichung der nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve 4 an die tatsächliche Fahrzeug-Geschwindigkeit 7 stattfindet, d.h. bei anhaltend fehlender Kennlinien-Differenz, wird eine Geschwindigkeitskonektur 8 für nicht notwendig angesehen und deshalb ausgesetzt.
  • In den Zeitabschnitten ohne Geschwindigkeitskorrektur 8 wird nur das Gleitschutzverfahren über die Gleitschutz-Elektronik 3 beibehalten.
  • Im übrigen werden die Geschwindigkeitskorrekturen 8 abhängig von den Gleitzuständen der Achsräder 6 eingeleitet.
  • Das weitere Vorgehen besteht darin, dass die Beschleunigung einer ungebremsten Radachse 6a bei Erreichen der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit 7 gemessen und durch Integration der Beschleunigungswerte innerhalb der Messzeit Δt die nachgebildete Geschwindigkeit 4 berechnet und wie beschrieben korrigiert wird.
  • Die Geschwindigkeitskorrekturen 8 erfolgen in Abhängigkeit ausgewählter Parameter. So kann die Anzahl der Geschwindigkeitskorrekturen 8 in Abhängigkeit der Abweichungen der nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeit 4 von der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit 7 ausgeführt werden.
  • Eine Alternative sieht vor, dass die Anzahl und Aufeinanderfolge der Geschwindigkeitskorrekturen 8 in Abhängigkeit der Schnelligkeit der Geschwindigkeits-Unterschiede zwischen nachgebildeter Geschwindigkeitskurve 4 und tatsächlicher Fahrzeug-Geschwindigkeit 7 ausgeführt wird.
  • Die vorgesehene Messzeit Δt für die Geschwindigkeitskorrektur 8 beträgt zwischen 0,04–1, 0 Sekunden. Bei niedrigen tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeiten 7 im Bereich unter ca. 1 m/sec werden die Geschwindigkeitskorrekturen 8 ausgesetzt.
  • Jedes Bremssystem 11, bestehend aus einer Radachse 6a, Achsrädern 6, Bremsscheiben 12, Bremsdruckzylindern 5 und jeweiligen Bremsgestängen 13 ist über Zwischenleiter 14 an jeweils ein Auslassventil 15 und an eine durchgehende Druckluftleitung 16 angeschlossen. Die Gleitschutz-Elektronik 3 ist mit den Impulsgebern 2 verbunden und über einen Druckschalter 17 an die Hauptluftleitung 18 angeschlossen.
  • In 2 sind die Verhältnisse in Diagrammen Druck/Zeit für den Bremszylinderdruck P [bar], mit 9 bezeichnet, und die Geschwindigkeit V [m/sec] im Verlauf dargestellt. Das Absenken des Bremszylinderdrucks 9 auf „Null" erfolgt bspw. auf der Abszisse bei etwa 3; 7,5; 18,5; 23,5; 28 Sekunden für den Druck P [bar] der Ordinate. Bei Abweichungen der Achsgeschwindigkeit 10 von der nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeit 4 erfolgt die jeweilige Geschwindigkeitskorrektur 8, worauf die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit 7 wieder angezeigt wird. Dazu sind die jeweiligen Kurven V [m/sec] über der Abszisse dargestellt.
  • 1
    Polrad
    2
    Impulsgeber
    3
    Gleitschutz-Elektronik
    4
    nachgebildete Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve)
    5
    Bremsdruckzylinder
    6
    Achsrad
    6a
    Radachse
    7
    tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit
    8
    Geschwindigkeitskorrektur
    9
    Bremszylinderdruck
    10
    Achsgeschwindigkeit
    11
    Bremssystem
    12
    Bremsscheibe
    13
    Bremsgestänge
    14
    Zwischenleiter
    15
    Auslassventil
    16
    Druckluftleitung
    17
    Druckschalter
    18
    Hauptluftleitung
    Δt
    Messzeit

Claims (10)

  1. Verfahren zum Bestimmen der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit von Schienenfahrzeugen, wobei von einer Kombination Polrad (1)/Impulsgeber (2) erzeugte frequenzproportionale Geschwindigkeitssignale erfasst und über einen Mikroprozessor in einer Gleitschutz-Elektronik (3) eine nachgebildete Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve (4) errechnet wird und bei steilem Absenken des Drucks in einem oder mehreren Bremsdruckzylindern (5) in kurzer Zeit der momentane Haftreibungsbeiwert Rad (6)/Schiene bestimmt wird und wobei mit den ermittelten Haftreibungsbeiwerten die mittlere Fahrzeugverzögerung bestimmt und dementsprechend die der tatsächlichen Fahrzeug-Geschwindigkeit (7) durch Berechnung nachgebildete Fahrzeuggeschwindigkeit (4) korrigiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Bremsdruckzylinder (5) jeweils einer Radachse (6a) momentan so lange entlüftet werden, bis die betreffende Radachse (6a) die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit (7) wieder erreicht, wobei der Druckwert in den jeweiligen Bremsdruckzylindern (5) auf nahe „Null" oder auf „Null" in einer Messzeit Δt gesenkt wird und nachfolgend die Fahrzeugverzögerung berechnet und eine Geschwindigkeitskorrektur (8) mit der Differenz zwischen der nachgebildeten (4) und der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit (7) ohne eine Messung des Luftdrucks im Bremsdruckzylinder (5) durchgeführt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrektur (8) der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit (7) zur nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve (4) in beliebigen Zeitabständen wiederholt wird.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei weitgehender Angleichung der nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeitskurve (4) an die tatsächliche Fahrzeug-Geschwindigkeit (7) eine Geschwindigkeitskorrektur (8) ausgesetzt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Zeitabschnitten ohne Geschwindigkeitskorrektur (8) nur das Gleitschutzverfahren der Gleitschutz-Elektronik (3) angewendet wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeitskorrekturen (8) abhängig von den Gleitzuständen der Achsräder (6) eingeleitet werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigung einer ungebremsten Radachse (6a) bei Erreichen der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit (7) gemessen und durch Integration der Beschleunigungswerte innerhalb der Messzeit Δt die nachgebildete Geschwindigkeit (4) berechnet und nachfolgend korrigiert wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Geschwindigkeitskorrekturen (8) in Abhängigkeit der Abweichungen der nachgebildeten Fahrzeug-Geschwindigkeit (4) von der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit (7) ausgeführt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl und Aufeinanderfolge der Geschwindigkeitskorrekturen (8) in Abhängigkeit der Schnelligkeit der Geschwindigkeits-Unterschiede zwischen nachgebildeter Fahrzeug-Geschwindigkeit (4) und tatsächlicher Fahrzeug-Geschwindigkeit (7) ausgeführt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgesehene Messzeit Δt für die Geschwindigkeitskorrektur (8) zwischen 0,04–1,0 Sekunden beträgt.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei niedrigen tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeiten (7) im Bereich unter ca. 1 m/sec die Geschwindigkeitskorrekturen (8) ausgesetzt werden.
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